30 Jahre Mount St Helens – nach der Katastrophe

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Vor dreißig Jahren, am 18. Mai 1980 brach der Mount St Helens nach rund 123 Jahren der Ruhe wieder aus. Es war, mit einer Sprengkraft von rund 24 Megatonnen TNT die stärkste Vulkaneruption des 20. Jahrhunderts, bei der 57 Menschen ihr Leben verloren. Als die Eruption vorüber war, war nicht nur der Vulkan selber um rund 400 m geschrumpft, sondern auch die umgebende Landschaft hatte sich stark verändert. Hügel waren gekappt worden, Täler mit dem Eruptionsmaterial zugeschüttet. Wälder und mit ihnen alle darin enthaltenen Lebewesen waren durch die pyroklastischen Ströme und die Lahare vernichtet worden. Und doch, sobald der Berg wieder zur Ruhe kam, eroberte sich das Leben die verwüstete Fläche wieder zurück. Diese drei falschfarbenen Landsat Aufnahmen geben darüber ein deutliches Zeugnis. Vegetation ist hier in rot dargestellt, Gestein und vulkanische Ablagerungen in grau, Schnee in weiß und Wasser in dunkelblau. Sie dokumentieren die Veränderungen, die direkt nach der Eruption und in den darauf folgenden 30 Jahren stattfanden.

 

 

(Credit: NASA)

Die erste Aufnahme stammt vom 29. August 1979. Der Vulkan zeigt sich schneebedeckt, die Vegetation ist dicht und reicht bis dicht an den Berg heran. Der Spirit Lake hebt sich deutlich gegen die Vegetation ab. In hellerem rot sowie durch die Musterung freier und genutzter Flächen zeigen sich kultivierte Gebiete, die sich in direkter Nachbarschaft des Berges befinden.

 

 

(Credit: NASA)

Das Bild hatte sich nach dem Ausbruch vom 18. Mai 1980 stark gewandelt, wie die Aufnahme vom 24. September 1980 zeigt. Der schneebedeckte Kegel des Vulkans ist weitgehend verschwunden, man kann den Krater erkennen, der nach der Explosion übrig geblieben ist. Vulkanische Gesteine und Massen des Bergsturzes haben den Toutle River auf 23 Kilometern Länge mit durchschnittlich 46 m an Gestein gefüllt. 600 Quadratkilometer wurden mit den Gesteinsresten bedeckt, der Spirit Lake ist mit toten Bäumen so voll, dass er auf der Aufnahme kaum zu erkennen ist. Lahare zeichnen die Bäche und Schluchten am Berg deutlich nach.

 

 

(Credit: NASA)

Drei Jahrzehnte nach dem Ausbruch zeigt das Bild vom 10. September 2009 deutlich, wie sich die Vegetation wieder erholt. Die meisten betroffenen Flächen zeigen zumindest wieder einen Anflug von rot, sind also wieder mit erster Vegetation bedeckt. Nur die Flanken des Vulkans und die Fläche, die hier als Pumice Plain, also als mit vulkanischer Asche bedecktes Gebiet bezeichnet wird, sind noch weitgehend ohne Vegetation. Die ist das Gebiet, das direkt in der Richtung des Bergsturzes lag und danach noch von einigen pyroklastischen Strömen getroffen wurde. Aber auch hier findet sich erste Pioniervegetation, meist mit Pflanzen, die wie die Lupine, zu den Leguminosen zählen.

Auf dem Video unten sind die Bilder über den Zeitraum nach der Eruption bis heute zu in einer Animation zu sehen. Ab 1984 in natürlichen Farben. 

 

 

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

3 Kommentare

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