Wissenschaftler helfen Lesern, in der Berichterstattung zum Klima Fakten von Fiktion zu unterscheiden

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Nah dran am Wandel
KlimaLounge

Gastbeitrag von Emmanuel Vincent

Während 2016 auf dem Weg ist, 2015 locker als das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu übertreffen,  behaupten immer noch einige Schlagzeilen in sonst renommierten Medien, dass „2015 nicht einmal annähernd heißestes Jahr seit Messbeginn war” (Forbes, Jan 2016) oder dass der “Planet sich nicht überhitzt …” (The Times of London, Februar 2016). Solche Verfälschungen durch die Medien verwirren die Öffentlichkeit und behindern, dass unsere politischen Entscheidungsträger eine gut informierte Perspektive entwickeln und auf Evidenz gegründete Entscheidungen treffen.

Professor Lord Krebs argumentierte kürzlich in einem Kommentar in The Conversation, dass “korrekte Berichterstattung über Wissenschaft wichtig ist”, und dass es zu den beruflichen Pflichten der Wissenschaftler gehört, “schlechte Medienberichte über den Klimawandel zu hinterfragen”. Er folgerte, dass “wenn genug [Wissenschaftler] dies regelmäßig tun, sich [die Wissenschafts-Berichterstattung] verbessern wird – zum Nutzen der Wissenschaftler, der Öffentlichkeit und in der Tat des Journalismus selbst.”

Das ist genau das, was ein neues Projekt namens Climate Feedback tut: es gibt Hunderten von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt die Möglichkeit, nicht nur unwissenschaftliche Berichterstattung über den Klimawandel in Frage stellen, sondern auch akkuraten Wissenschaftsjournalismus hervorzuheben und zu unterstützen.

Das Projekt nutzt eine neue Online-Plattform zur Textkommentierung namens Hypothesis, um vom wissenschaftlichen “Peer Review” inspirierte Analysen von einflussreichen Klimawandel-Artikeln in den Medien zu erstellen.Dieses Kommentierungs-Werkzeug ermöglicht es Forschern, Artikel gemeinsam zu analysieren; derwissenschaftliche Fakten-Check wird direkt dem Original-Text überlagert, so dass die Leser Satz für Satz die Anmerkungen der Wissenschaftler direkt neben dem Artikel sehen (siehe Abbildung unten).

Wissenschaftler, die zu diesem “Feedback” beitragen, werden auch eingeladen, ein Gesamturteil der Glaubwürdigkeit des Artikels abzugeben in Form einer “5-Sterne” Bewertung (im Bereich von -2 für “sehr niedrig” bis +2 für “sehr hoch”). Diese Bewertung misst die Logik der Argumentation, die Objektivität des Stückes und vor allem ob die Fakten stimmen. Sie ermöglicht Lesern, rasch zu erkennen,  ob das, was sie lesen, mit dem Stand der Wissenschaft in Einklang steht.

Lomborg

Ein Beispiel für ein Climate Feedback in Aktion. Kommentare von Wissenschaftlern (und Bewertungen) erscheinen als eine Schicht über dem Artikel. Der mit Hypothesis kommentierte Text wird gelb im Browser hervorgehoben und die Wissenschaftler-Kommentare erscheinen in einer Randspalte neben dem Artikel. Klicken Sie hier, um es live zu sehen.

Ein Beispiel dafür, wie es funktioniert, sehen Sie anhand der Kommentare von 14 Wissenschaftlern zu einem vor kurzem analysierten Stück in The Telegraph von Björn Lomborg. Dessen wissenschaftliche Glaubwürdigkeit wurde insgesamt mit “gering bis sehr gering” bewertet. Artikel wie diese sind besonders irreführend, weil sie auf den ersten Blick vernünftig und wissenschaftlich klingen, weil der Autor wissenschaftliche Studien zitiert. Als jedoch Wissenschaftler  – einige von ihnen Autoren der zitierten Studien –  um Feedback gebeten wurden, erläuterten sie, dass Lomborg ihre wissenschaftliche Forschung falsch dargestellt hatte, um dadurch nicht gestützte Schlüsse zu ziehen.

Gillis

Umgekehrt hebt Climate Feedback auch seriöse Berichterstattung über den Klimawandel hervor. Zum Beispiel bewerteten 7 Wissenschaftler die Glaubwürdigkeit eines New York Times Artikels von Justin Gillis über den Anstieg des Meeresspiegels als “hoch bis sehr hoch”. Die Meeresspiegel-Expertin Prof. A Dutton schrieb: “Dieser Artikel ist eine genaue und aufschlussreiche Zusammenfassung der kürzlich veröffentlichten Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Justin Gillis hat einen starken Hintergrund zu diesem Thema, der sich durch seine sorgfältige Sprache und sein nuanciertes Verständnis der Fragestellungen zeigt.

[Anmerkung S.R.: Die angesprochene Titelgeschichte der New York Times handelte übrigens von einer Meeresspiegelstudie, an der mein Doktorand Klaus Bittermann und ich zusammen mit US-Kollegen gearbeitet hatten. Die journalistische Arbeit von Justin Gillis hatten wir bereits 2010 hier gewürdigt.]

Über die Information der Leser hinaus bietet Climate Feedback auch Feedback für Journalisten, Autoren und Redakteure über die Erkenntnisse von Wissenschaftlern, und zeigt so einen Weg in die Zukunft für eine genauere Wissenschafts-Berichterstattung auf. Dieser Ansatz hat bereits journalistische Standards verbessert. Zum Beispiel veröffentlichte The Telegraph eine Korrektur, nachdem Wissenschaftler einen Artikel gegengelesen hatten, in dem behauptet wurde, dass für die 2030er Jahre eine Eiszeit unterwegs sei.

Climate Feedbacks Analysen können auch als Referenz für Menschen dienen, die Fehlinformationen durch Medien entgegenwirken möchten, so wie einige Mitglieder des britischen House of Lords im letzten Monat in ihrem Brief an die Times of London, in dem der Chefredakteur der Zeitung gebeten wurde, über die Realitäten des Klimawandels genauer zu berichten.

Climate Feedback hat vor kurzem vorgeschlagen, einen “Scientific Trust Tracker” zu schaffen , eine Art Gesamtnote aus allen Wissenschaftler-Bewertungen und Kommentaren zu einer bestimmten Nachrichtenquelle.Diese könnte dazu dienen, die Öffentlichkeit über die generelle Zuverlässigkeit einer Quelle in der Vergangenheit zu informieren, und als Hinweis darauf, ob eine besondere Skepsis bei Klimanachrichten aus Quellen angebracht sein könnte, die eine Vorgeschichte von irreführenden oder nicht durch Belege gestützten Artikeln haben.

Während das Projekt bis jetzt eher als Experiment läuft, planen wir nun, es auszuweiten und werben derzeit öffentlich um Mittel, um einen wissenschaftlichen Editor einstellen zu können, der die Artikel-Bewertung auf einer regelmäßigen Basis koordiniert. Die Crowd-Funding Kampagne hat bereits mehr als 85% ihrer Zielmarke von US$ 30.000 erreicht. Wenn Sie der Wissenschaft beistehen möchten, können Sie diese Initiative hier unterstützen: https://igg.me/at/Stand-with-Science.

Emmanuel Vincent ist Wissenschaftler an der University of California und einer der Gründer von Climate Feedback.

 

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

71 Kommentare

  1. Wissenschaftler helfen Lesern, in der Berichterstattung zum Klima Fakten von Fiktion zu unterscheiden

    Und ich dachte immer die Aufgabe von Wissenschaftlern ist die Forschung. Das “Wissenschaftler” jetzt auch noch die Presseaufsicht übernehmen halte ich für äußerst bedenklich. Herr Rahmstorf beschäftigt sich ja schon seit über einen Jahrzehnt mit der Presseaufsicht und einer “konformen” Berichterstattung zum Klima. Warum? Zudem wird kräftig in der Politik mitgemischt über den Klimaberater Prof. Schellnhuber und den WBGU, “Große Transformation”. Aufgaben, die nicht in die Wissenschaft gehören. Was in die Wissenschaft gehört ist es wissenschaftlich zu publizieren und dazu Pressemeldungen heraus zu geben und nicht die Presse zu beaufsichtigen und die Politik zu beeinflussen. Man kann der Politik höchstens wissenschaftliche Ergebnisse vorlegen, als Entscheidungshilfe.

    MfG

    M. Krüger

    • Lieber Herr Krüger, inwiefern soll es “Aufsicht” sein, wenn Wissenschaftler ihre Meinung äußern, und was soll daran bedenklich sein? Zu einer offenen Gesellschaft gehört es auch, dass Wissenschaftler sich an gesellschaftlichen Diskursen beteiligen und ihre Meinung äußern dürfen. Journalisten äußern täglich ihre Meinung über wissenchaftliche Artikel und haben dabei priviligierten Zugang zu den Massenmedien – warum sollten Wissenschaftler nicht ebenso ihre Meinung zu journalistischen Artikeln äußern dürfen, in dem ihnen möglichen bescheidenem Forum einer Website?
      Übrigens gehört es auch zum Vorgehen von gutem Wissenschaftsjournalismus, Wissenschaftler um ihre Meinung über eine neue Fachpublikation zu bitten; was Climate Feedback macht ist das gleiche zu Medienartikeln über Wissenschaft. Nur dass Climate Feedback eine größere Zahl von Wissenschaftlern befragt und dass wir deren Einschätzung ungefiltert lesen können, nicht nur ein oder zwei vom Journalisten ausgewählte Soundbites.
      Wir leben in einer freien Gesellschaft – die Einschätzung von Wissenschaftlern brauchen Sie auch gar nicht zu lesen, wenn es Sie nicht interessiert. Ein paar Menschen dürfte es aber interessieren.

      Der WBGU ist ein vom Bundeskabinett berufenes wissenschaftliches Beratungsgremium zu globalen Umweltveränderungen. Dessen Hauptaufgabe ist genau, der Politik einen Überblick über relevante Forschungsergebnisse zu liefern, als Entscheidungshilfe. Es ist doch sehr erfreulich, dass die Politik hier einen Input aus der Wissenschaft sucht! Die originalen Fachpublikationen (allein zum Klima jährlich mehr als 10.000 Stück) wird die Politik kaum selbst aufarbeiten können. Andere Länder haben teils ähnliche Beratungsgremien, teils beneiden Sie uns darum.

      • auch in der sg. Wissenschaft gibt es ganz unterschiedliche Meinungen zum Klimawandel. Das PIK ist jedenfalls nicht der einzige Gradmesser und wenn es um Übertreibungen bzw. Dramatisierungen geht, dann ist das PIK ganz vorne dabei, was wohl Sinn macht, wenn man alles Negative mit der “Transformation” aus der Welt schaffen will. Die viel zitierten 97% sagen nur, dass es bei mehr CO2 tendenziell wärmer wird, aber nicht wie schnell und wie viel und einige Länder hätten bei einer weiteren Erwärmung sicherlich auch ihre Vorteile, nur deshalb wird Geoengineering zum quasi unlösbaren Problem.

        • Dann sind Sie sicher erfreut über einen Service wie Climate Feedback, wo Sie die Einschätzung einer größeren Zahl von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Instituten zu einem Thema ungefiltert nachlesen können. Übrigens geben diese Ihre Kommentare unabhängig voneinander ab, ohne zu wissen, was andere Forscher dazu gesagt haben.

          • nein, da bin ich nicht wirklich erfreut. Zum einen streuen diese Ansichten erheblich, wenn man nicht nur die IPCC treuen mit einbezieht, was sehr wohl Sinn macht und angesichts der gewaltigen Unsicherheiten macht es auch wenig Sinn, ein Ensemble Mittel als best case zenario für ein Maß der Dinge zu halten. Das ist ähnlich absurd, wie bei Wettermodellen über mehr als 5-7 Tage, je nach Region. Regionale Klimatologie ist übrigens noch weit komplexer, als Wettermodelle. Aber das wissen sicher auch sie.

          • Wie die Antworten von Wissenschaftlern streuen, können Sie ja gerade dort sehen, wo so viele unabhängig zum Kommentieren eingeladen werden! Und was bitte sollen “IPCC-treue” Wissenschaftler sein?
            Klima lässt sich im übrigen wesentlich leichter vorhersagen als Wetter, weil das Wetter chaotisch und damit fundamental unverhersehbar über längere Zeiträume ist. Bei den mittleren Klimabedingungen ist das nicht der Fall. Die globale Mitteltemperatur ist z.B. einfach eine Folge der globalen Wärmebilanz (absorbierte Sonnenstrahlung minus abgehende Wärmestrahlung) – das ist seit Joseph Fourier im Jahr 1824 im Grundsatz verstanden.

          • Ich kenne nur gute und weniger gute wissenschaftliche Fachliteratur. Die gute Literatur zeichnet sich durch folgende Punkte aus:

            1. Sie hat ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen.
            2. Sie erscheint in einem angesehenen wissenschaftlichen Journal.
            3. Sie berücksichtigt die Ergebnisse früherer Forschungen in Form von Referenzen.
            4. Sie wird nach ihrer Veröffentlichung in ausreichendem Maße von anderen Studien rezipiert und zitiert, was gleichbedeutend mit wissenschaftlicher Anerkennung ist (By the way: Hier sind nicht wenige Paper des PIK oftmals ganz vorne mit dabei).

            Hingegen ist der Begriff “IPCC-treu” ein nichtssagendes Schlagwort aus der Mottenkiste jener Skeptiker, die oftmals keine Ahnung vom wissenschaftlichen Publikationsprozess haben und die sich offenbar niemals die Mühe gemacht haben, die umfangreichen Referenzlisten der IPCC-Berichte (zum Beispiel der Working Group 1) mal etwas genauer anzugucken.

    • Das obige Projekt würde ich unter dem Stichwort „Klima-Marketing“ verorten. Wenn die Forschungsarbeit nicht darunter leidet – dann sollen die das machen, ich finde den Ansatz interessant.

      Ich weiß, dass der Spitzenforscher Manfred Eigen die Evotec AG mitbegründet hat (irgendwie auch die Bayer HealthCare), lange saß der im Aufsichtsrat von Bayer. Wüsste nicht, dass dem Herrn Eigen jemals jemand mit dem Argument „Und ich dachte immer die Aufgabe von Wissenschaftlern ist die Forschung“ gekommen wäre.

      Von Manfred Eigen habe ich das fulminante Buch „Das Spiel“ (Ko-Autorin: Ruthild Winkler). In den „Perspektiven der Wissenschaft“ wendet er sich mit allgemeineren thematischen Betrachtungen an die Öffentlichkeit und an die Politik.

      Lesen Sie letzere Veröffentlichung unter dem Aspekt, wie ein wirtschaftserfahrener Nobelpreisträger argumentativ differenziert vorgeht. Dann vergleichen Sie das mal mit dem, was sich in den Foren der sog. „Klimaskeptiker“ abspielt!

    • Wie kann man bloß solch naiven und polemischen Unfug schreiben, Herr Krüger? Wissenschaft, in der weitesten From, ist die Grundlage des Lebens. Schon Kleinkinder fragen nach dem Wie und Warum der Welt. Dazu gibt es tonnenweise Bücher für Kinder mit “wissenschaftlichen” Informationen. Eine moderne Gesellschaft braucht die Wissenschaft für die Bewältigung und Gestaltung des individuellen Lebens sowie für die staatliche Organisation und Führung. Neben der Demokratie bedarf es also der Technokratie. Jeder Dorfbürgermeister hat heute einen Stab von Experten.

      Folglich bedarf es Mechanismen, um die wissenschaftliche Information in geeigneter Form an die zuständigen Leute in Politik und Bürokratie zu bringen, zuvorderst für die Gesetzgebung. Dafür gibt es Fachministerien und Fachbehörden (z.B. Umweltbundesamt) mit wissenschaftlich ausgebildetem Personal, zur Beratung und Unterstützung der Politik sowie zur Durchführung der exekutiven Aufgaben, beispielsweise in Umwelt-, Verbraucher- und Naturschutz. Genauso gibt es in den Unternehmen wissenschaftlich ausgebildete Leute für die Entwicklung neuer Produkte.

      Sie sehen, Herr Krüger, Ihre Vorhaltungen sind völlig absurd und irrelevant. Wissenschaft ist nicht nur Forschung. Aufgabe der Wissenschaft ist auch, die Gesellschaft auf neue Erkenntnisse hinzuweisen, sei es über öffentliche Publikationen und Medien, sei es in Konferenzen oder in persönlichen Gesprächen. Die Geld- und Auftraggeber der Forschung haben einen Anspruch darauf!

      Was in unserem Staat noch fehlt, das ist eine verfassungsmäßige Bestimmung der Schnittstellen zwischen Demokratie und Technokratie, d.h. welche Befugnisse sollen die Fachleute und welche sollen die Volksvertreter und Politiker haben. Ein gutes Beispiel für diesen Mangel sind die Probleme bei den bekannten Großprojekten wie BER, oder bei der Energieversorung mit Atomkraft und erneuerbaren Energien.

    • Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet Jemand aus der Bloggerszene welche den wiss.Kenntnisstand über das Klima in Zweifel zieht (harmlos ausgedrückt) nun den Vorwurf der Medienmanipulation hier formuliert .
      Permanent wird versucht mit Protestschreiben und Ähnlichem Einfluss auf die Wissenschaft +Medienlandschaft zu erhalten. Es geht (oder ging) sogar soweit, dass durch massenhafte Anfragen (oder gar Hacking) der wissenschaftliche Betrieb blockiert wird oder worden ist. Man kann Ihnen das nicht alles persönlich vorwerfen ,Herr Krüger, aber die Vorgehensweisen kommen aus den Skeptikerkreisen weltweit mit denen auch Sie kooperieren . Distanzierungen gab es meines Wissens nie.
      Im Hintergrund ist es nicht unerheblich ihr Vorgehen zu erwähnen, dass in Ihrem Blog missliebige Kommentatoren seit vielen Jahren gedroht (!!) und gesperrt werden.
      Es ist etwas vermessen korrektes Vorgehen (?) anzumahnen wenn man selber dieses nicht vorleben kann

  2. Das klingt nach einem sehr interessanten Projekt, da es für Laien häufig sehr schwer ist wissenschaftliche Informationen zu bewerten. Es ist ggf nur mittels ausführlicher Recherche oder garnicht möglich.

    Zu dem Projekt habe ich zwei Fragen.
    1. Nach welchen Kriterien werden die kommentierenden Wissenschaftler ausgewählt, bzw. erhalten die Möglichkeit zum Kommentieren?
    2. Das Projekt ist soweit ich das sehe bis jetzt auf englischsprachige Artikel beschränkt. Gibt es Überlegungen das auszuweiten?

  3. was ist daran so falsch?
    http://climatefeedback.org/evaluation/james-taylor-2015-was-not-even-close-to-hottest-year-on-record/

    Andere behaupten halt, weil z.B. eine Datenanalyse wie GISS das wärmste Jahr ever zeigt, dass es ein neues Rekord Jahr war, egal welches jetzt. Und der eine sagt halt, 2015 war nach Sat. Daten nicht das wärmste, wobei man nicht mal genau weiß, welche Daten nun wirklich die besten sind, um die T in der unteren Atmosphäre bzw. am Boden zu bestimmen.

    Die Erde überhitzt auch nicht, wie sie es behaupten, sie wird milder, denn bei rund 15°C im Mittel kann man keinesfalls von Hitze sprechen, da fehlen noch mind. 15 weitere Grade. Momentan leben wir viel mehr in einem Klimaoptimum, erst wenn es nochmals deutlich wärmer wird, werden wohl die Probleme überwiegen.

    • “Die Erde überhitzt auch nicht, wie sie es behaupten, sie wird milder, denn bei rund 15°C im Mittel kann man keinesfalls von Hitze sprechen, da fehlen noch mind. 15 weitere Grade.”

      Tag und Nacht, im Winter und im Sommer 30° als globale mittlere Temperatur ist für Sie erst “Hitze”? Haben Sie das gut durchdacht? Soweit ich weiß, muss der menschliche Körper mit dem Kühlen anfangen, wenn es draußen über 25° sind.

    • 15 Grad mehr würde bedeuten Deutschland hätte ein Temperaturprofil ähnlich Katar.
      Sie können Sich ja überlegen ob Sie im Sommer ein mittlere (!) Temperatur von 35-40 Grad haben wollen.

      Auch wären bei +15 Grad ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr Nutzbar. Die dann nutzbaren Flächen müssten auch erstmals wirtschaftlich erschlossen werden. Ganz zu schweigen von den durch denn zwangsweise sehr stark ansteigenden Meeresspiegel der die Küsten der Welt gravierend verändern würde.

    • 2015 war definitiv und mit Abstand das wärmste Jahr seit Beginn der instrumentell durchgeführten Messungen. Dass nun versucht wird, dieses Reultat anhand von Satellitenmessungen zu relativieren, ist im Prinzip nichts Neues. Dabei bestehen erhebliche strukturelle und technische Unterschiede zwischen der Erhebung von bodennahen und stratosphärischen Temperaturdaten. Im Detail nachzulesen hier:

      http://www.pnas.org/content/110/43/17235.full

      Zur “Überhitzung” der Erde: Auch dieser Begriff ist relativ. Im Laufe der Erdgeschichte waren die Temperaturen über längere Zeiträume in sehr unterschiedlichen Bereichen angesiedelt. So herrschten während des Phanerozoikums des öfteren Globalklimata von 10 °C, 15° C oder 20 °C. Diese Klimazustände waren, bezogen auf die jeweilige geologische Epoche, immer der “Normalzustand”, an den sich das Ökosystem des Planeten angepasst hatte.

      Jeder abrupte Klimawandel, beispielsweise in der Größenordnung von 10.000 Jahren, hatte fast immer schwerwiegende Auswirkungen auf Biosphäre und Biodiversität bis hin zu gravierenden Massenaussterben. Dieser Fall trat immer dann auf, wenn die klimatischen Veränderungen so schnell erfolgten, dass die evolutive Adaptation damit nicht Schritt halten konnte. Unter diesem Aspekt ist aus Sicht der davon betroffenen Organusmen auch die von einem relativ bescheidenen Temperaturplateau ausgehende Erwärmung tendenziell eine “Überhitzung”. .

  4. ich verstehe das nicht wirklich.
    Welche Wissenschaftler werden “eingeladen” um bei Climate Feedback mitzuwirken?

    Es gäbe ja tausende, zumindest hunderte, welche “benoten” könnten, oder ist das wieder nur eine spezielle Gruppe, die ihre eigenen Interessen schützt und andere Meinungen unterdrücken versucht?

    • Es werden die eingeladen, die auf dem relevanten Gebiet forschen. Übrigens sind wir eine Wissenschaftsseite, wo wir mit Sachargumenten und Belegen diskutieren und nicht mit Unterstellungen. Welche “spezielle Gruppe” meinen Sie denn, die andere Meinungen unterdrücken möchte, und welche Belege haben Sie für Ihre Behauptung?

      • gerade sie zählen ja zu jenen Forschern, welche sich pauschal und energisch gegen alles und jeden stellen, was auch nur leise Kritik am IPCC Prozess liefert, oder das Ausmaß des anthropogenen Anteils am Klimawandel etwas dämpft. Bitte kommen sie mir jetzt nicht mit irgendwelchen Modellen und bitte behaupten sie nicht, dass es in der Klimaforschung genau solche Interessengruppen nicht geben sollte, wie in jeder anderen Disziplin auch. Belege für meine Klarstellungen finden sich ua. in den Büchlein von H.V. Storch. Soll ich ein paar Zitate nachliefern, oder wollen sie mir ernsthaft glaubhaft machen, mein erstes Posting wäre zu wenig seriös für diesen ach so hoch wissenschaftlichen Blog?

        Wer wird also eigeladen? Und wer wählt aus, das wäre die Frage gewesen, welche sie offensichtlich nicht beantworten können oder wollen?

        MfG

        • Die Macher von Climate Feedback (mit denen ich übrigens nichts zu tun habe – habe ihnen nur erlaubt, diesen Gastbeitrag hier zu posten) laden die Wissenschaftler ein. Ich gehe davon aus, dass dies eine der Hauptaufgaben des Redakteurs sein wird, der mit dem Crowdfunding Geld eingestellt werden soll. Das ist auch nicht anders, als wenn eine Zeitung über eine Forschungsarbeit berichtet und dazu Stimmen aus der Wissenschaft einholt. Der einzige Unterschied ist hier: es sind mehr als die zwei oder drei Stimmen, die ein Journalist einholt, und sie werden ungefiltert wiedergegeben.

          Können Sie einen Beleg für Ihre Behauptung liefern, ich würde mich “pauschal und energisch gegen alles und jeden stellen, was auch nur leise Kritik am IPCC Prozess liefert”? Ich habe den IPCC hier und anderswo öfters selbst kritisiert! Der IPCC-Prozess hat durch seine Konstruktion die Tendenz, dass in dem Konsensverfahren eine Art kleinster gemeinsamer Nenner herauskommt und die Risiken der globalen Erwärmung unterschätzt werden. Beleg dafür ist z.B. die Tatsache, dass frühere IPCC-Projektionen zum Meeresspiegelanstieg, zum Schwund des arktischen Meereises und zum Massenverlust der Eisschilde auf Grönland und der Antarktis bereits jetzt von den Tatsachen überholt wurden. Keiner redet mehr davon, dass der Antarktische Eisschild durch die globale Erwärmung an Masse zugewinnen würde – doch noch im 4. Bericht von 2007 nahm der IPCC genau das an.

          Herr von Storch publizierte freilich in seinem Blog einen lesenswerten Vergleich vom IPCC und Stalins Geheimpolizei Tscheka – und zwar nicht am 1. April. Wenn Sie das ernst nehmen möchten, ist das natürlich auch Ihre freie Wahl!

          • sie sind ein Volltrottel sondergleichen, eine noch dümmere Antwort könnte ein Öl Lobby Spasti bringen, aber sie Dummschwätzer schlagen sogar einen solchen. Idiotenforum und Tschüss, sie Banause!

        • @ Herbert

          Ich vermute ohne es zu wissen oder zu wollen, messen Sie mit zweierlei Maß.

          “gerade sie zählen ja zu jenen Forschern, welche sich pauschal und energisch gegen alles und jeden stellen, was auch nur leise Kritik am IPCC Prozess liefert, oder das Ausmaß des anthropogenen Anteils am Klimawandel etwas dämpft.”

          Die einen bezeichnen Sie als leise Kritiker, die anderen sind pauschale und energische Eiferer.
          Was ist bitte falsch daran Kritik am IPCC oder an bestimmten Wissenschaftlern zu kritisieren? Speziell dann wenn es richtig für Sie zu sein scheint, den IPCC und Wissenschaftler auf Grund ihrer Forschungsergebnisse zu kritisieren.

          Herr Prof. Rahmstorf hat das Recht Kritiker zu kritisieren. Auch energisch.
          Das er dies „Pauschal“ tut, halte ich hingegen für ein Gerücht. Oder haben Sie dafür einen Beleg?

          MfG

          • @ Herbert.

            Ich korrigiere mich. Sie scheinen mit voller Absicht mit zweierlei Maß messen zu wollen. Ziemlich entlarvende Rhetorik auf unterstem Niveau.

            @ Prof. Rahmstorf

            Wie oft bekommen Sie eigentlich solche “freundlich” formulierten “Sachbeiträge” ? Kann mich nicht wirklich daran erinnern, schon mal so etwas hier gelesen zu haben. Oder mein Gedächtnis spielt mir in diesem Punkt einen Streich.

            MfG

          • Gelegentlich – normalerweise werden sie nicht freigeschaltet. Bei diesem Artikel allerdings kam eine ganze Menge derartiger Kommentare aus der “Klimaskeptiker”-Ecke, daher wurden zwei Beispiele publiziert. Denn es ist ja interessant, weshalb gerade dieser Beitrag diese Gruppe so erregt (und dass die Reaktion persönliche Angriffe auf mich sind, obwohl ich ja nicht der Autor des Artikels bin und diesen auch gar nicht kenne).

          • Es handelt sich bei “Herbert” und “Krammhausen” um eine sog. „Frustrations-Aggression.“ Auslöser sind kognitive Dissonanzen, die wiederum ihre Ursache in einem nicht mit der Realität kompatiblen Weltbild haben.

            Möglicherweise spielt ganz spezifisch auch eine Mutation auf dem X-Chromosom eine Rolle. Eine resultierende Fehlfunktion bei der Oxidation des Enzyms Monoamin führt zu aggressiven Ausbrüchen.

            Vor kurzem haben Verkehrspolizisten im SPIEGEL die deutsche Autobahn als „offene Psychiatrie“ bezeichnet. Das Verhalten der beiden im Straßenverkehr könnte weiterführende Schlussfolgerungen erlauben (notwendige Informationen für eine verbesserte Ferndiagnose werden die mir vermutlich aber nicht liefern).

          • Manchmal ist es vielleicht ganz gut, Leute wie “Herbert” einfach nur reden zu lassen: Es erlaubt neuen Lesern, sich ein Bild von der Argumentations”kultur” zu machen.

  5. Wie werden denn die Artikel ausgesucht, die bewertet werden? Macht das jeder Wissenschaftler unabhängig für sich? Und wenn genug Kommentare zusammenkommen, wird publiziert?

      • sie Narr sagen einfach nicht, dass es genau jene Lobby ist, welche am AGW Alarm Programm mitmacht und das alle kritischen, normal denkenden Forscher ausgeschlossen werden, sie peinliche Banause. Wachen sie endlich auf, Schwachkopf!

  6. höchst interessant, diese Ideen.
    Freilich erkennt man Fehler in Medien meist nur jene Berichte, mit welchen man fachlich zu tun hat, oder sie sind dermaßen grob, dass sich jeder Laie zumindest verwundert zeigt.

    Qualitätsmedien, wie sie es nennen, bleiben das auch, selbst wenn sie zum Thema Klima nicht immer genau das schreiben, was ihnen gefällt oder dem sg. Konsens sehr nahe kommt. Es fällt ja kaum wen auf, wenn sich in diesem Fachbereich mal Unsinn wiederfindet.

    Wo gibt es das sonst noch, dass nun Wissenschaftter anfangen, alle möglichen Medien zu “begutachten”? Ich würde vorschlagen, man konzentriere sich auf die eigentliche Arbeit und wenn diese gut ist, dann werden sich auch die Medien dafür interessieren. Den Medien und der Allgemeinheit aufzudrängen, was selbige schreiben sollen, oder was falsch und richtig sein soll, halte ich für extrem fragwürdig. Wer hat Geld (Zeit) für solche Tätigkeiten?

    • Das Geld dazu ist inzwischen durch Crowdfunding beisammen, dank über 500 Unterstützer aus 30 Ländern.
      Ob man die Kommentare durch Wissenschaftler interessant findet, muss jeder selbst entscheiden – niemand muss sie lesen. Fakt ist allerdings, dass durch die vielen grob irreführenden Medienberichte ein stark verzerrtes Bild in der Öffentlichkeit entstanden ist: z.B. glauben die Menschen mehrheitlich laut Umfragen dass es in der Klimaforschung umstritten sei, ob der Mensch die globale Erwärmung verursacht, während es in Wahrheit in der Fachwelt darüber einen extrem breiten Konsens (um die 97%) gibt.

  7. wie würden die “Sonnenexperten” wohl diese Studie “benoten” (Link unten),welche auf der Klimaseite der ZAMG zu finden ist (Froehlich et al) und eine um beinahe den Faktor 10! höhere Insolationsänderung (LIA – heute) zeigt, als in den IPCC Abschätzungen verwendet.

    Immerhin findet man eine LOSU Bezeichnung von low, was ich persönlich eher auf very low reduzieren würde, haben sich auch die Methoden dieser Schätzungen über die letzten 1-2 Dekaden kaum verändert. Freilich passen möglichst geringe, längerfristige Insolationsänderungen weit besser zu den Klimasimulationen. Eine “Froehlich ähnliche” Bewertung würde allerdings eine deutliche bessere Homogenisierung der Modelläufe erzeugen, insbesondere für die Erwärmungsraten in der 1. aber auch der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

    Ich hege weiterhin den Verdacht, dass es einigen Interessengruppen einfach nicht passt, wenn man ca. 50% der globalen Erwärmung auf diese Insolationsänderungen parametrisiert.

    https://www.zamg.ac.at/cms/de/images/klima/bild_ip-klimawandel/klimasystem/antriebe/2-2-5_1_solarkonstante

    http://www.realclimate.org/images/ipcc2007_radforc.jpg

    MfG

    • Nun gibt es auch in dieser Solarrekonstruktion so gut wie keinen Trend in der Sonneneinstrahlung seit 1950, während der größte Teil der globalen Erwärmung ja nach 1980 stattgefunden hat. Auch diese Rekonstruktion würde am Befund des IPCC nichts ändern, dass der natürliche Anteil an der Erwärmung seit 1950 praktisch null ist.
      Im übrigen geht es bei Climate Feedback nicht darum, Studien zu bewerten, sondern um die Frage, ob Medienartikel über die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien korrekt berichten.

      • es gibt sehr wohl einen weiteren Anstieg der Insolation ab 1950, aber das ist weniger wichtig, als die über Dekaden versetzte Reaktion des Klimasystems, insbesondere der Ozeane, was in Folge der Trägheit zu erklären wäre. So wurde es jedenfalls mir von Wissenschaftern erklärt und ich sehe da keinen Grund, an dieser Logik zu zweifeln. Die Insolation der letzten 50a dürfte ein sg. Jahrtausendhoch darstellen und nur wenn es so klein ausfällt, wie in einigen IPCC Darstellungen, dann kann man damit keinen nennenswerten Temperaturtrends erklären. Nach Froehlich et al sehr wohl.

        • Die Reaktion des Klimasystems auf Antriebe erfolgt nicht zeitversetzt, sondern der größte Teil erfolgt sofort, und danach nähert sich die Reaktion asymptotisch dem neuen Gleichgewicht an, es gibt also einen gewissen “Nachlauf” durch thermische Trägheit. Es ist physikalisch abwegig zu glauben, dass die globale Temperatur ab 1980 plötzlich anfängt, auf eine Erhöhung der Sonnenaktivität zu reagieren, die vor 1950 erfolgte.
          Übrigens sind gerade die Sonnenforscher (nicht Klimaforscher) in den letzten Jahren zur Erkenntnis konvergiert, dass die Amplituden der Sonnenaktivität klein sind. Falls Ihre These von interessengeleiteter Forschung stimmen würde, müssten Sonnenforscher ja gerade das Gegenteil behaupten, nämlich eine wichtige Rolle der Sonne im Klimageschehen, würde ihr Forschungsgebiet damit doch an Bedeutung gewinnen.

          • der Energiegehalt der Ozeane wird maßgeblich durch die aufgenommene Sonnenstrahlung determiniert, da diese dutzende Meter tief eindringen kann. Langwellige Strahlung wird direkt an der Oberfläche absorbiert und emittiert. Hier haben wir schon mal einen gewaltigen Unterschied in Fragen Trägheit.

            Selbst eine konstante CO2 Konzentration (400ppm) und in Folge weiterhin erhöhte IR Strahlungsbilanz am Boden wie der Troposphäre, würde das System einige Dekaden weiter erwärmen, schon alleine wegen dem Eis Albedo Feedback, welches im globalen Mittel sein “Gleichgewicht” findet.

            Eine über die letzten Dekaden im Mittel um rund 1W/m² erhöhte Insolation im Vergleich zum 18. + 19 Jahrhundert, wirkt selbst bei einer Abschwächung über einige Jahre weiter. Das steht hoffentlich außer Frage.

            Würde man diese Insolationsamplituden ähnlich wie Froehlich et al sehen, dann wäre auch der tatsächliche globale T Verlauf der letzten 150a deutlich besser zu reproduzieren. Die meiner Meinung nach weit zu hoch angesiedelte Sensitivität über das Treibhausgaseforcing schafft das in den Klimasimulationen nur mangelhaft und auch der sich abschwächende Trend der letzten rund 15-20a wäre mit einer erhöhten Insolationsamplitude einfacher zu erklären. Wäre das CO2 Forcing dermaßen dominant, müssten wir über diese letzten 1-2 Dekaden einen beschleunigten Anstieg sehen und keinen verzögerten.

          • Das Ausmaß der Trägheit der Reaktion der globalen Temperatur auf eine Zunahme im Strahlungsantrieb ist ja ausgiebig untersucht worden, aktuell z.B. von Caldeira und Myhrvold (ERL 2013). Schaltet man abrupt einen Strahlungsantrieb ein, erfolgen 60% der Erwärmung innerhalb von 20 Jahren. Der langsame Anstieg der Sonnenativität vor 1950 kann nach 1980 nur noch einen verschwindenden Einfluss auf die globale Temperatur gehabt haben, selbst wenn er 1 W/m2 betragen haben sollte.

            Was schreibt Claus Fröhlich selbst dazu?

            Conclusions
            There are many interesting palaeoclimate studies that suggest that solar variability had an influence on pre-industrial climate. There are also some detection–attribution studies using global climate models that suggest there was a detectable influence of solar variability in the first half of the twentieth century and that the solar radiative forcing variations were amplified by some mechanism that is, as yet, unknown. However, these findings are not relevant to any debates about modern climate change. Our results show that the observed rapid rise in global mean temperatures seen after 1985 cannot be ascribed to solar variability, whichever of the mechanisms is invoked and no matter how much the solar variation is amplified.

            Ohne Beleg ist auch Ihre These, dass die Modelle mit einer anderen Amplitude der Sonnenschwankungen den beobachteten Temperaturverlauf besser wiedergeben würden. Im Gegenteil tun das die Modelle bereits sehr gut, siehe Grafik hier.

          • ok, nun sehen wir aber hoffentlich alle das Selbe in der Froehlich Insolationsgraphik. Das Mittel der letzten 20a (ca. 1990 bis 2010) ist größer, als jedes 20a Mittel davor. Der 11a Zyklus ist zu vernachlässigen.

            Wenn nun 60% dieses Forcings 20a brauchen, um sich in globalen T Mittelungen zu finden, sollte klar sein, dass meine Schreibe konsistent ist.

            Natürlich muss das zunehmende IR Forcing seit ein paar Dekaden einen dominanten Einfluss haben, alles andere wäre physikalisch nicht erklärbar.

            Dennoch, der gezeigte “Klimalauf” passt ab ca. 1970 tatsächlich sehr gut zur GISS Reihe, davor kann man aber beim besten Willen nicht von brauchbaren Ergebnissen sprechen, noch weniger, wenn man die Hadley Reihen zur Hand nimmt.
            Für mich bleibt es ziemlich klar, dass die Sensitivität bzgl. CO2 etwas überschätzt und jene der Isolation unterschätzt wird. Das ändert wenig am anthropogenen Klimaeinfluss, aber das viel gelobte Zwei Grad Ziel könnte auch ohne gröbere Änderungen bei den globalen Emissionen erreicht werden. Hoffentlich hat man sich damit nicht selbst ein Ei gelegt…:-)

          • Dem Ozean ist es allerdings nahezu egal, ob er Wärme aus Infrarot oder kurzwelliger Strahlung aufnimmt. Die Solarstrahlung dringt einige Meter ein, aber die obersten zehner Meter des Ozeans sind ohnehin durch den Wind gut durchmischt.

        • @Wetterteufel

          Ich würde mich nicht zu sehr auf eine einzelne Studie stützen, sondern diese immer mit anderen Aussagen und Ergebnissen vergleichen. Im Hinblick auf die Aktivitätszyklen der Sonne und ihren Einfluss auf das globale Klima dürfte es einige Hundert aktueller Fachbeiträge geben.

          Der Link zur “International Astronomical Union” fasst den derzeitigen Erkenntisstand wie folgt zusammen:

          http://www.iau.org/news/pressreleases/detail/iau1508/

          • genau, nur gilt das für alle und wenn ich zeige, wie wenig man über einen wesentlichen Baustein weiß, dann sollten andere nicht behaupten, es wäre so weit eh alles klar. Ist es eben nicht und wenn man nun berücksichtigt, wie die Studien und Abschätzungen dieser Expertengruppe um Froehlich aus den IPCC Abschätzungen verschwinden (weit außerhalb der Standardabweichungen), sollte das zumindest das Nachdenken anregen. Am Ende geht es doch nur darum, eine best mögliche Klimasensitivität über CO2 zu finden und ich neige ganz stark in die Richtung, dass diese von vielen Seiten bewusst in die Höhe getrieben wird.

          • Nur Belege für Ihre “Neigung” fehlen, es bleibt einfach eine Unterstellung. Wer in der Wissenschaft tätig ist, die Akteure kennt etc, für den ist diese Unterstellung ziemlich abwegig.

    • Rekonstruktionen der solaren Einstrahlung sind nun kein ganz neues Objekt des wissenschaftlichen Interesses – mich macht es “etwas” misstrauisch, dass die obige Rekonstruktion mit sonstigen der zahlreichen jüngeren Studien zum Thema nicht ganz deckt.
      Zweitens macht mich die oberste Kurve sehr misstrauisch: 7000 Jahre rauscht alles um ein Niveau und ausgerechnet in den letzten paar Dekaden, wo das klimawirksame CO2 – wie Sie sicherlich zustimmen – durch anthropogenen Ausstoß ansteigt, soll auch die Sonne auf einmal ein scharfes, bisher höchstes Niveau erreichen? Zufälle gibt es… und selbst wenn die Grafik so stimmte, bedeutete das ein paar 0,1 Watt mehr, während Treibhausgase ja mehr als 2 W/m² zusätzlich einbringen.

  8. Das Projekt klingt ein wenig danach die öffentliche Meinung im eigenen Interesse zu beeinflussen. Es ist allein schon zweifelhaft, das das Projekt nicht offen ist, sondern aus einer handverlesenen Gruppe von Wissenschaftlern besteht. Wie diese ausgewählt werden ist nicht transparent.
    Das klingt nach Meinungsmache und Politik, aber nicht nach Wissenschaft.

    Ohne die genannte Öffnung und Transparenz wird das Projekt es schwer haben die erhoffte Verbreitung zu finden. Es macht sich dadurch zu angreifbar.

    • Ich habe dazu beim Autor nachgefragt: Die Auswahlkriterien sind offen und transparent auf der Website dargestellt: http://climatefeedback.org/for-scientists/#ref
      Die Liste aller teilnehmenden Forscher ist auch online: http://climatefeedback.org/community/
      Ebenso wie die Standards, die bei der Teilnahme eingehalten werden müssen: http://climatefeedback.org/community-standards/
      Wo in den herkömmlichen Medien finden Sie eine solche Transparenz über die Auswahl der zitierten Wissenschaftler? Man würde sich manchmal wünschen, dass die Medien tatsächlich die zitierten Experten danach auswählen, dass sie zum Thema in den letzten drei Jahren mindestens eine Studie in der begutachteten Fachliteratur publiziert haben müssen!

      • Sher geehrter Herr Rahmstorf,

        vielen Dank für die Antwort. Das die Kriterien und die teilnehmenden Forscher veröffentlicht sind ist mir bekannt.

        Um was es mir mit meinem Hinweis ging, ist jedoch der tatsächliche Entscheidungsprozess der nicht öffentlich ist. Denn ob man sich an die selber auferlegten Kriterien hält oder nicht, ist somit unklar.

        Solange man klein und unbedeutend ist, spielt das keine Rolle. Sollte die Seite aber ihre selbstgesteckten Ziele erreichen ist das ein super Angriffspunkt für jeden Kritiker. “politische Meinungsmache einer handverlesenen Wissenschaftsclique”

        Ob diese Aussage dann berechtigt ist, spielt in den Medien, mit denen man sich ja anlegt, keine Rolle

        • Die Leute, die die Einschätzung von Wissenschaftlern zu Wissenschaftsthemen für “politische Meinungsmache” halten, wird man wohl ohnehin durch nichts überzeugen können.

  9. Wer das umfangreiche Werk von Spencer Weart (er ist mittlerweile im Ruhestand) entweder ganz gelesen und verinnerlicht hat oder im Zweifelsfall zu Rate zieht ist klar im Vorteil. Für ihn ist der Aufwand Fakten von Fiktion zu unterscheiden minimal.

    The Discovery of Global Warming

    A hypertext history of how scientists came to (partly) understand what people are doing to cause climate change.

    This Website created by Spencer Weart supplements his much shorter book, which tells the history of climate change research as a single story. On this Website you will find a more complete history in dozens of essays on separate topics, occasionally updated.

    If you want basic facts about climate change, or detailed current technical information, you might do better using the links page. But if you want to use history to really understand it all…

    https://www.aip.org/history/climate/index.htm

  10. Mich würde ineteressieren, was Wissenschaftler von dem Artikel von Axel Bojanowski im Spiegel zu den jüngsten Starkregenereignissen halten.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/unwetter-die-bizarre-sehnsucht-nach-klimawandel-a-1096368.html

    Ich habe so den Verdacht, das könnte ein Fall von Rosinenpickerei sein, nach dem Motto die Anzahl der Starkregentage hat nicht nennenswert zugenommen, aber die Regenmenge oder die Anzahl der Regenereignisse während der Starkregentage könnte dabei sehr wohl zugenommen haben. Was sagen Wissenschaftler dazu?

    • Ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst hat gestern in einem Interview der Badischen Zeitung gesagt:

      „Wir sehen schon, dass solche Wetterlagen häufiger eintreten. Das liegt daran, dass es immer wärmer wird und die Atmosphäre somit mehr Wasser speichert. Das muss nicht unbedingt mit dem Klimawandel zu tun haben – dafür haben wir nicht genug Daten. Aber dass die Temperaturen steigen, daran gibt es keinen Zweifel. Und der Verbrauch fossiler Brennstoffe verschärft das Problem.“

      Ich behaupte jetzt mal, wenn es „immer wärmer wird“, dann ist das sehr wohl Klimawandel, was denn sonst? Ich frage mich, warum der Redakteur da nicht für mehr sprachliche Klarheit sorgt.

      An Herrn Bojanowski vom SPIEGEL stört mich, dass der regelmäßig aus Prinzip etwas Überkritisches absondern muss. Bei Klimathemen ziehe ich eine nüchterne Analyse jedoch plumpen Profilierungsversuchen vor.

      Diese Sache mit der Wolkenbildung und den Aerosolen ist derzeit vermutlich das interessanteste klimatische Problem. Die FAZ hat soeben gut strukturiert darüber berichtet.

    • Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Er hat auch andere Wetterereignisse rausgesucht und analysiert. Ich vermute, es ist, um seine Notwendigkeit als Geologe auch bei Phänomenen ohne ursächlichen Klimawandel zu betonen. Bischen lustig, wenn’s nicht so traurig wär.

  11. Extremwetter hat auch nicht zugenommen, bis auf die Anzahl von sg. Hitzetagen. Zur rechten Zeit die richtige Wetterlage und ab geht die Post. Langjährige Reihen zeigen keine Auffälligkeiten bzgl. Hochwasser oder Niederschlagsereignisse. Wie auch? Das bisschen mehr an Wasserdampf (theoretisch) bei rund 1°C höheren T macht fast gar nichts aus, entscheidend ist der T Gradient. Vor allem der vertikale aber auch der horizontale. Menschen, die jedes Wetter, jede Witterung auf AGW zurückführen, sind wissenschaftlich unter jeder Kritik! Dekadische Änderungen in der Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen bestimmen das regionale Klima. Es darf doch nicht wahr sein, dass die Menschheit dermaßen mit AGW verblödet wird, nicht mal das zu wissen.

    • Bojanowski ist voreingenommen. Hier ein ziemlich aktueller Bericht des Deutschen Wetterdiensts vom 3. Juni. 2016:

      “Der DWD findet sowohl in seinen Stationsmessungen als auch in seiner Radarklimatologie Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Starkregen in den letzten 15 Jahren. 
      Mithilfe der Reanalyse seiner Wetterradardaten untersucht der DWD zusätzlich das Starkregenverhalten der letzten 15 Jahre. Die Schadenträchtige Wetterlage ist noch nicht abgeschlossen, dieser Bericht kann daher nur einen Zwischenbericht darstellen. Umfassendere und detailliertere Berichterstattung wird folgen.”

      Und zur Wetterlage Tief Mitteleuropa im Deutschlandfunk:
      “Eigentlich ist die Wetterlage gar nicht so häufig. Aber sie tritt immer öfter auf. Das ergab eine statistische Analyse der Offenbacher Meteorologen. Dabei kam heraus:
      “Dass diese Wetterlage in den letzten rund 60 Jahren – genau genommen im Zeitraum 1950 bis 2011 – ungefähr 20 Prozent zugenommen hat. Wir sprechen hier von einer Wetterlage, die im Jahr im Schnitt etwa 8-10mal früher und jetzt eben etwas häufiger auftritt. Wir reden hier also von einer Zunahme von zwei bis drei Fällen. Aber wir sind noch nicht restlos sicher, dass es sich dabei auch um einen langfristigen, nachhaltigen Trend handelt. Im Moment deutet aber alles darauf hin.””

      http://www.deutschlandfunk.de/gewittertraechtige-grosswetterlage-tief-mitteleuropa-wird.676.de.html?dram:article_id=356474

      http://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/niederschlag/20160603_starkregen_mai-2016_meldung.pdf?__blob=publicationFile&v=3

  12. ich dachte mir schon immer, dass hier nichts zu finden ist, außer unverschämte Lügen und Übertreibungen.
    Hier:
    http://www-eaps.mit.edu/faculty/lindzen/L_R-Exchange.pdf

    wird Rahmstorf und die ganze, kriminelle Bande mal ordentlich zerlegt und vorgeführt.
    Wir werden es aber nicht dabei belassen. Demnächst erfolgt der Weg vor Gericht, denn wenn unsere Steuergelder für diesen Betrug missbraucht werden, dann muss man dagegen mit allen Mitteln einschreiten. Es wird höchste Zeit, dass diesen Pseudo Wissenschaftern das Handwerk still gelegt wird. Das ganze PIK ist politisch verseucht und korrupt. Das wird nicht schwer zu beweisen sein!

    • Meine psychologische Analyse (s. weiter oben) vom 2. Juni 2016 haben Sie gelesen?

    • Wahnsinn, eine Verlinkung die zu einen nicht reviewed PDF führt, geschrieben von jemand der erst GISS bezichtigte zu Lügen und sind dann entschuldigen musste weil (welch Wunder) der Fehler auf seiner Seite lag.

      Wenn wir also bei unreviewed Beitragen sind, hier mal einer der zeigt die akkurat unter einen Apfel zu Äpfel-Vergleich die Klimamodelle sind: http://www.wzforum.de/forum2/read.php?6,3193835,3193835#msg-3193835

      Der Teuschner-Logik nach dürfte mein unreviewed Beitrag beweisen, dass Rahmstorf und seine Bande der King im Ring ist oder wie?

      Eieiei, wo bleibt der Skepzismus bei euch “Skeptikern” eigentlich?

    • Guten Tag Herr Teuschner,

      haben Sie bewusst vor Ihren Namen das in Deutschland selten zum Namen gesetzte “Mag.” platziert? Und wenn ja, wollen Sie damit ausdrücken, dass Sie ein akademisches Studium absolviert haben?
      In diesem Fall verwundert mich Ihre unakademische Diskussionsweise. In welchem Fach haben Sie denn Ihren Hochschulabschluss gemacht?
      Oder haben Sie sich hier unter einem Fake-Namen – und somit unbeachtlich – geäußert?
      Schade, dass Sie nicht mit Argumenten und vermutlich nicht mit “offenem Visier” diskutieren!

      Raimund Kamm

    • naja, da übertreiben sie aber doch ziemlich, denn kriminell ist dann doch was anderes.
      Das es aber wegen der fatalen Nähe zwischen Politik und Klimamachern zu korruptionsähnlichen Zuständen kommen kann, ist auch nichts neues.
      Der Austausch Lindzen vs Rahmstorf ist schon ne Zeit her, aber immer noch interessant zu lesen.

      • Meinen Buchbeitrag, über den Lindzen sich seinerzeit so ereifert hat, kann man übrigens hier nachlesen: http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Book_chapters/Rahmstorf_Zedillo_2008.pdf Vor zehn Jahren geschrieben, aber nach wie vor eine gültige Zusammenfassung der Belege, die für die anthropogene Verursachung der globalen Erwärmung sprechen. Ich hatte dabei Lindzen’s Aussage kritisiert “Indeed, the absence of any record breakers during the past seven years is statistical evidence that temperatures are not increasing.” Nun, zehn Jahre und mehrere weitere globale Wärmerekorde später, kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wer Recht behalten hat. Lindzen’s Antwort auf meine sachlichen Argumente ist schon in seiner Wortwahl erhellend für den Stil der “Klimaskeptiker”: er nennt mich “naive”, “silly”, “absurd, pompous and pretentious”, und die Klimawissenschaft nennt er “primitive and immature”.

        • na ganz unrecht hat der liebe Lindzen aber nicht. Sie persönlich hat er übrigens in diesem pdf. nicht silly genannt, naiv vielleicht und das könnte zu gewissen Fragen und Antworten schon passen. Linzen und viele andere zeigen ganz klar auf, wie viele große Unsicherheiten in vielen Fragen der Klimatologie noch herrschen. Basierend auf all diesen Unsicherheiten werden Modelle gerechnet und zusätzlich noch “getuned”, also ist das sicher nicht das, was wir aus der Physik als exakte Wissenschaft kennen. Aufbauend auf diesen “naiven” Modellen, auch wenn die Rechner noch so toll sind, wird dann über die Folgen geredet, wie viel was wo kosten wird usw. Es ist tatsächlich naiv zu glauben, nur weil wir da und dort gewisse Trends beim Niederschlag über ein paar Dekaden festgestellt haben, dass diese primär eine Folge von Treibhausgasemissionen wären und nicht natürliche Variationen diese Trends auch schnell wieder umkehren können. Hier zeigt sich eine große “Dummheit” dieser Modelle bzw. einiger Verfechter der Simulationen, da sie überall, wo es bereits trockener wurde, eine beinahe lineare Zunahme der Dürren wie auch der Feuchte über viele Dekaden als zumindest “likely” betrachtet wird. Da entfernen wir uns von der eigentlichen Meteorologie & Klimatologie und da hat Lindzen völlig recht.

          • Sie vergessen, dass alle wesentlichen Erkenntnisse zur globalen Erwärmung auf Messdaten und Physik beruhen – selbst wenn wir gar keine Computermodelle hätten, würden wir zu sehr ähnlichen Folgerungen kommen. Die Computersimulationen implementieren die Gleichungen der Thermodynamik und Hydrodynamik und erlauben lediglich, bestimmte Rückkopplungen, Mechanismen und regionale Muster besser zu verstehen. Und selbstverständlich beruhen die Modelle nicht darauf, irgendwelche beobachteten linearen Trends fortzuschreiben.

          • Tolle Erkenntnisse, na und dann dieser konstruktive denkerische Tiefgang. Aber was können Sie denn eigentlich besser? An Ihren Ausführungen ist nichts fundiert.

            Wir müssen in den nächsten Jahren gravierende gesellschaftliche Entscheidungen treffen! Was haben Sie zu deren Begründung außer vagen Behauptungen und kryptischen Mutmaßungen anzubieten?

          • ich glaube nicht, was vergessen zu haben.
            Nachdem die Klimawirksamkeit von 2 x CO2 mit rund +1K recht gut bekannt ist und wir von 300 auf 400 angewachsen sind, könnte das wenige 1/10K Erwärmung im globalen Mittel bedeuten und schwer aus natürlichen Variationen zu extrahieren sein. Aber, es erscheint schon sehr logisch, dass, wie auch im IPCC formuliert, ein Großteil der Erwärmung in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich anthropogen verursacht ist. Also wieder die wenigen 1/10°C.
            Große Unbekannte bleiben die Sonne, die Wolken oder auch CO2 Senken, vermutlich in der Biosphäre. Dazu kommen völlig von externen Einflüssen unabhängige Klimaschwankungen, welche das System am laufenden Band produzieren kann. Die physikalischen Gleichungen helfen uns natürlich weiter, nur sind es im Klimasystem wie in der numerischen Meteorologie immer nur Annäherungen.

  13. Schon beim groben Überfliegen von Lindzens Text stoße ich auf Sätze wie diesen:
    “CO2 is a greenhouse gas, and its increase contributes to warming. It is, in
    fact, increasing, and a doubling would increase the greenhouse effect (mainly
    due to water vapor and clouds) by about 2 percent.”
    Das soll einer der drei Konsenspunkte sein!? Abgesehen von der kruden Zahl (allgemein rechnet man mit einer Größenordnung von 10 Prozent) und dem merkwürdigen Bezug auf Wasser und Wolken ist der Satz grob irreführend (man könnte auch von Roßtäuscherei reden). Zwei Prozent klingt schön harmlos, ist aber natürlich völlig irrelevant. Auch eine marginale Steigerung des Treibhauseffektes kann selbstverständlich gravierende Auswirkungen haben. Erhöht sich die Körpertemperatur eines Menschen (310 K = 37°C ) um nur zwei Prozent, ist das bereits tödlich.