Lob dem Stromrad

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Elektromobilität ist ein Zauberwort des Klimaschutzes – nicht ohne Grund, ist der Wirkungsgrad eines Autos mit Elektromotor doch etwa viermal so hoch wie bei einem Benziner, und Strom kann man fast emissionsfrei aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Doch wäre es ein Fehler, bei Elektromobilität immer gleich an Elektroautos zu denken. Die Bahn gehört auch dazu – und zunehmend Elektrofahrräder.

Anfang 2010 wurde die Zahl der E-bikes in China auf 120 Millionen Stück geschätzt –  in Deutschland sollen es derzeit schon mehr als eine halbe Million sein. Seit einigen Monaten fahre ich auch eines.

Wie die meisten Stromräder funktioniert es nach dem Pedelec-Prinzip (von pedal electric): der Elektromotor wird nicht durch einen Handgriff (etwa wie beim Mofa) sondern durch das Treten in die Pedale gesteuert. Je stärker man tritt, desto stärker hilft der Motor – er verstärkt einfach proportional die eigene Tretleistung. Bei dem von mir genutzten BionX-Antrieb kann man zwischen vier Stufen wählen, die zwischen 25% und 200% auf die Tretleistung obendrauf legen. Das Fahrgefühl ist wie beim normalen Radfahren – nur mit der fast perfekten Illusion, unglaublich viel Kraft in den Waden zu haben.

Bei 25 km/h hört der Spaß allerdings auf: da wird der Motor abgeregelt, aus rechtlichen Gründen. Modelle, die schneller fahren, gibt es auch – aber sie werden rechtlich wie ein Mofa behandelt. Man braucht dafür ein Versicherungskennzeichen, darf Radwege im Ort nicht benutzen und keine Kinder transportieren. Letzteres war für mich ein KO-Kriterium, denn die Zusatzlast meiner Kinder war für mich ein Hauptgrund, mir ein Stromrad anzuschaffen.

In der Praxis fahre ich (ohne die Kinder) dann meistens auch zwischen 25 und 26 km/h – dank Motor ist man nach jeder Ampel schnell auf diesem Tempo angelangt, und schneller zu fahren strengt dann schon an. Aber 25 ist im Stadtverkehr ein adäquates Tempo. Für Pendler, die viel über Land fahren, dürften sich aber zulassungspflichtige Modelle lohnen, die nicht auf 25 km/h begrenzt sind.

Das Schöne ist natürlich, dass man auch bergauf problemlos 25 Sachen fährt. Wenn ich morgens so locker den Telegrafenberg zum Institut hinaufgerauscht bin, dann ist praktisch garantiert, dass ich gut gelaunt in den Arbeitstag starte! Für viele Pendler, denen der tägliche Weg zur Arbeit mit dem Rad zu anstrengend ist oder die nicht verschwitzt ankommen wollen, dürfte ein Stromrad eine echte Alternative zum Auto sein. Es ist schnell, unabhängig vom Stau, mühelos und macht einfach großen Spaß. Zugegebenermaßen hat das Stromrad bei mir nicht zur Emissionsminderung geführt, weil unsere Familie ohnehin seit jeher kein Auto hatte – ich bin vom normalen Fahrrad aufs Pedelec umgestiegen.


Reichweite verschiedener Fahrzeuge bei einer Kilowattstunde Primärenergieeinsatz. Ein Elektroauto ist dabei etwa vier mal effizienter als ein Benziner. (Der Vorteil geht allerdings weitgehend verloren, wenn man ineffizient durch Verbrennung von Kohle hergestellten Strom benutzt, weil dabei etwa zwei Drittel der Primärenergie als Abwärme verloren geht.) Beim Pedelec ist die aufgewendete Muskelkraft nicht eingerechnet! 

Dabei ist der Energieverbrauch aber erstaunlich gering – mindestens hundert mal kleiner als bei einem normalen Auto (siehe Grafik). Für meine normalen Wege zwischen Haus, Kita und Institut reicht von Montag bis Freitag eine Batterieladung. Das sind etwa 65 km, meist auf Motorstufe 2, den Berg hoch Stufe 3, oft mit den beiden Kindern. Die Batterie wird mit einem Handgriff vom Rad abgenommen und im Haus mit einem Ladegerät geladen, das dauert etwa 4 Stunden bei knapp 100 Watt Stromaufnahme (empfohlen wird allerdings, die Batterie in der Regel nicht ganz leer zu fahren sondern schon nachzuladen, wenn sie weniger als halb voll ist). Voll laden kostet (von mir gemessene) 0,4 kWh Strom – also knapp 10 Cent (die Speicherkapazität der Batterie beträgt nach Herstellerangabe 0,36 kWh). Eine Tankfüllung für die ganze Woche für 10 Cent – da dürfte manch ein Autofahrer neidisch werden!


Der getriebelose BionX-Motor im Hinterrad (250 Watt) arbeitet völlig lautlos.

Zwar ist ein Pedelec teuer im Vergleich zu einem Fahrrad, aber insgesamt sehr billig im Vergleich zu einem Auto, vor allem auch wegen der verschwindend geringen laufenden Kosten. Selbst den "Porsche" unter den Pedelecs zu fahren, mit Luftfederung, Hydraulik-Scheibenbremsen usw., ist wesentlich günstiger als einen klapprigen Gebrauchtwagen.

Bleibt nur ein Nachteil: werde ich bald immer weniger fit sein, weil ich mich nicht mehr täglich aus eigener Kraft den Telegrafenberg hinaufarbeiten muss?

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

29 Kommentare

  1. Hab ebenfalls seit 2 Monaten eins. Bei mir wird zumindest das wenig an Treten, durch häufigere und größere Touren ausgeglichen.
    Nachrüstsätze gibt es für 300€ inkl. 10AH Li-Ion Batterie und Versand aus China.
    Mit ein wenig geschick eine recht günstige Variante…

  2. Mit einem Pedelec lassen sich physische Leistungsunterschiede weitgehend kompensieren. Insoweit ist eine Exkursion mit “der Oma” möglich, ohne lange am Berg warten zu müssen, bzw. ohne die schnellen Mitfahrer aufzuhalten.

    Zurzeit bevorzuge ich (noch) die klassische Zweiradvariante, wobei ich die Pendler in den Karossen bzw. im Stau immer bedauere. Das beruht vermutlich auf Gegenseitigkeit -je nach Witterung.

  3. Weniger fit: Das geht schnell

    Nur wer seine Grenzen auslotet bleibt fit!
    Zitat aus der Website eines Trainingsanbieters: Ein effizientes Herz-Kreislauf-Training besteht darin, dass der Pulsschlag des Herzens kurz an seine Grenzen gebracht wird. Die Grenze ist je nach Alter des Menschen unterschiedlich. Sie sinkt mit zunehmendem Alter. Ein gesundes normales Herz erreicht eine Pulszahl, die sich aus 220 minus Alter errechnet.
    ….
    Statistische Auswertungen haben ergeben, dass Ihr Herz-Kreislauf-System um ca. 50 bis 60% an Leistungsfähigkeit zunimmt.

  4. Ebenso!

    Genau aus den von Ihnen genannten Gründen habe ich seit 2009 auch ein BionX Rad, bzw. habe mein Rad mit einem solchen Motor aufgerüstet. Mit Vollfederung und Motor braucht man als Städter nun wirklich kein Auto mehr. ÖPNV und Strom-Rad im Verbund ermöglichen fast völlige Bewegungsfreiheit.

    Und ich verbrauche jetzt auch nicht mehr Primärenergie als vorher ohne Auto, da ich nun auch Strecken mit dem Fahrrad zurücklege die ich sonst mit dem Bus zurückgelegt hätte.

    Den wichtigsten Vorteil haben sie aber nicht explizit benannt: Nie mehr Gegenwind!

    MfG

    P.S. Die alten BionX kann man noch per Code auf 30km/h patchen 😉 Die deutsche Fixierung auf 25 km/h ist auch nicht nachvollziehbar. Wir Deutschen lassen uns wohl gern von Politik und Polizei gängeln.

  5. @Martin Holzherr: Trainingspuls

    Eine bessere Faustregel für den Trainingspuls ist die Karvonen-Formel:

    Trainingspuls = (maxHF – RuhePuls) x Faktor(0.6 bis 0.8) + RuhePuls.

    Hier online berechenbar:

    http://www.maximalpuls.de/maximalpuls-rechner.php

    Ergibt für mich z.B.(49 Jahre und Ruhepuls von 57): “Ihr Maximalpuls beträgt: 173.7. Ihr Pulsbereich für das Lauftraining sollte zwischen 127.02 und 150.36 liegen.”

  6. So einen kleinen 100-200 Watt Motor extra am Fahrrad fände ich schon auch toll.

    Aber mit der Begrenzung auf 25km/h völlig nutzlos, wenn man eh 25-30 km/h als Normalgeschwindigkeit gewohnt ist.
    Ja, mir ist es weitestgehend egal, ob ich verschwitzt auf der Arbeit ankomme.

    Anbei noch ein schöner Link zum Thema geleistete Watt und der daraus resultierenden Geschwindigkeit:
    http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm

  7. Zauberei

    Elektromobilität ist ein Zauberwort des Klimaschutzes…

    Richtig, denn ohne Zauberei wird man diese Geräte mit EE niemals alle satt bekommen…

    [Antwort: Was konkret meinen Sie? Um den kompletten Autoverkehr in Deutschland mit Elektroautos abzuwickeln mit Strom aus Erneuerbaren, würde die derzeit durch Erneuerbare in Deutschland erzeugte Strommenge bereits ausreichen. Stefan Rahmstorf]

  8. Schönwetterlösung

    Es ist sicherlich nur Zufall, dass zur Illustration dieses Beitrags der freundliche lächelnde Radler in T-shirt und Shorts bei feinstem Sommerwetter abgebildet ist. Die Realität dürfte im größeren Teil des Jahres anders aussehen. Da kommt der Radler dann vielleicht nicht verschwitzt ans Ziel, aber durchnässt ist er trotzdem, oder durchgefroren … Wenn man den Vergleich mit dem Auto (und dem ÖPNV) anstellen will, und das geschieht ja hier, gehört das Wetterproblem mit dazu, jedenfalls in unseren Breiten.

    Wir haben gerade im Urlaub 6 Tage Radtour gemacht und waren immer ganz verblüfft, wenn wir von älteren Herrschaften fröhlich lächelnd überholt wurden, bis wir irgendwann den kleinen Kasten an der Fahrradstange entdeckt haben … momentan scheinen die Pedelecs bei der Generation 60+ ziemlich im Trend zu sein. Aber das war wie gesagt im Urlaub. Im Stadtverkehr sieht man sie noch nicht so oft. Ich hätte auch Bedenken, so ein Teil einfach an der Straße abzustellen wie ein normales Fahrrad.

    [Antwort: OK – das Foto haben wir an einem sonnigen Oktoberwochenende gemacht, aber ich fahre das ganze Jahr über immer mit dem Rad zur Arbeit, außer wenn die Radwege nicht von Eis und Schnee geräumt sind. Wetter ist nur eine Frage der richtigen Kleidung. (Wie die Volksweisheit sagt: wer friert ist entweder arm oder dumm.) Stefan Rahmstorf]

  9. CO2 bei sportlichen Aktivitäten

    Die eingeatmete Luft enthält:

    20.9 % Sauerstoff,
    78,1 % Stickstoff,
    0,93 % Argon und
    0,035 % CO2.

    Nach Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch, 257. Auflage, 1994 S. 130 enthält die ausgeatmete Luft:

    16 % Sauerstoff,
    80 % Stickstoff + Argon und
    4 % CO2.

    Die Atemfrequenz beträgt beim Erwachsenen 16 – 20/min. Das Atemzugvolumen (Atemvolumen) beträgt beim Erwachsenen in Ruhe 400 – 600 ml. Das bedeutet rund 9 l Atemvolumen pro min und damit einen CO2-Ausstoß eines Menschen von rund 0.7 g/min oder 380 kg CO2 pro Jahr.

    Bei sportlichen Aktivitäten wie Radfahren, oder Laufen erzeugt der Mensch entsprechend mehr CO2. Auch der Mensch braucht Energie (Nahrung) um sich fortzubewegen. Das müsste man in der Energie-/CO2-Bilanz noch berücksichtigen.

    [Antwort: Woher kommt der Kohlenstoff, den wir ausatmen? Direkt oder indirekt (wenn wir Fleisch essen) aus Pflanzen, die ihn vorher durch Photosynthese als CO2 aus der Luft entnommen haben. Das ist ein geschlossener Kreislauf, der die CO2-Menge in der Atmosphäre nicht erhöht – das tut nur der Kohlenstoff, den wir als fossilen Brennstoff aus der Erdkruste holen und zusätzlich ins System einbringen. Stefan Rahmstorf]

  10. Obwohl ich seit ca. 30 Jahren nicht mehr mit dem Rad gefahren bin finde ich die E-Fahrräder gut. Warum gab es die nicht schon zu meiner “aktiven” Zeit? Damals, so jedenfalls meine schwache Erinnerung, ging es entweder immer bergauf oder es gab Gegenwind. Meistens beides gleichzeitig.

    Gibt es eigentlich schon E-Räder die sich z.B. beim bergabfahren oder bremsen wieder aufladen?

    Schwer zu sagen ob damit Primärenergie eingespart wird. Die Umsteiger von normalen Fahrrädern und ex-Fußgänger verursachen mehr Verbrauch, die Umsteiger von Mopeds und Autos weniger. Es dürfte wohl ziemlich kompliziert sein den Saldo zu errechnen.

    Zum Thema Ersatz fossiler Energien durch menschliche Muskelkraft gibt es eine geniale Geschichte. Wohlgemerkt, das ist keine Satire:

    http://philippinen-projekte.de/blog/?p=21

  11. @Biniowski
    “Schwer zu sagen ob damit Primärenergie eingespart wird.”
    ………

    Das sehe ich anders. Allein die im Sommer laufenden Klimaanlagen, ohne die heute fast kein neues Auto mehr zu bekommen ist, haben ungefähr die ca. 20 fache Leistung der e-Motoren am Rad.

    Wenn Sie mal versucht haben, ein Auto anzuschieben; schon ein bisschen Steigung macht das ganz unmöglich; dann dürften Sie ein Gefühl für das Verhältnis der Leistungen bekommen haben. -Oder haben Sie evtl. mal beobachtet, dass die Luft über einem Zweirad, das nicht von einem Verbrennungsmoitor angetrieben wird, flimmert, wie das über der Haube eines Kfz im stehen zu beobqachten ist? Vermutlich nicht..

  12. Preis

    Es ist natürlich alles schön und grün, aber ein Massenprodukt sind Elektrofahrräder und Autos noch lange nicht, da der Preis unverschämt hoch ist. Und ein Fahrrad (auch wenn es E-Fahrrad ist) mit einem Auto zu vergleichen, finde ich etwas übertrieben (z.B. im Hinblick auf große Distanzen). Na ja ich bin vielleich auch nicht die Ziehlgruppe, denn mein rostiges Studentenfahrrad tut es auch…

  13. Fitness

    Beim bergauffahren kommt man schnell auf einen Puls von 170, das ist gut um Kondition zu bilden aber als nicht Athlet eigentlich zu hoch.

    Deswegen wäre die frage unter welchen Bedingungen man einen Puls zwischen 130 und 140 hat.

    Das ist ein guter Bereich für grundfitness und Kalorien Abbau.

    Das können sie mit einem pulsmesser (ca. 30 EUR) messen. Dann koennen sie diese frage beantworten.

    Das Ergebnis würde mich interessieren, ich habe auch das Problem meinen Sohn im Rad mitzunehmen und es macht keinen Sinn minutenlang im
    Anaeroben Bereich unterwegs zu sein wenn man 30kg (Sohn plus anhaenger) einen Berg hochziehen muss.

  14. Fortbewegung mit E-Bike ideal

    Eine angenehme E-Bike-Nutzung kann halt nur bei idealen Wetterbedingungen erfolgen; Bei Regen, Wind, Schneefall und Schneematsch auf der Straße möchte ich nicht mit so nem Gerät unterwegs sein.
    Aber der derzeitige Motorisierungsirrsinn ist unbestritten:
    Wir setzen auch im Kurzstreckenbereich Massen von über 1200kg in Bewegung, um 75 kg Mensch von A nach B zu befördern.
    In den meisten Fällen sitzt ja nur einer im Auto

  15. Einige Anmerkungen zur Elektromobilität:

    Ich habe in meiner Werkstatt vor ca. 20 Jahren einen E-Kleinwagen für den innerstädtischen Bereich eingesetzt. Das war damals ein ziemlich primitives Gerät mit einigen LKW-Akkus und einer 100W-PV-Anlage auf dem Dach. Daneben standen den Mitarbeitern mehrere E-Mofas (auch privat) zur Verfügung.
    Der Wirkungsgrad dieses Kfz -bezogen auf die eingestrahlte Solarenergie- betrug nur wenige Prozent, das ist aber immer noch drastisch besser, als alles, was mit fossilen Energieträgern angetrieben wird, denn hier liegt der Wirkungsgrad immer(!!) unter 0%, also im negativen Bereich.

    Selbstverständlich ist auch heute der Gesamt-Wirkungsgrad eines Fahrzeugs u.a. abhängig von der Art der eingesetzten Primärenergie. Dabei sehe ich bei Menschen, die über ihren Energieverbrauch nachdenken i.A. eine hohe Tendenz zum Bezug und dem Einsatz von regenerativ erzeugter Elektro-Energie.

    Infos über E-Fahrräder (speziell Pedelecs) gibt es übrigens bei
    http://extraenergy.org/main.php

    Der Spruch “Nachdenken vorm Losfahren” wird in Zukunft sicher noch aktueller werden.

  16. Fahrrad nur bei schönem Wetter

    Einer meiner Vorkommentatoren schrieb, Pedelecs & Fahrräder seien nur eine Alternative bei schönem Wetter. Dem widerspreche ich deutlich.

    Wir haben uns dank Heizung und Klimaanlage eine Überempfindlichkeit gegen Alltagsphänomene wie Regen, Wind oder Jahreszeiten angewöhnt, die nicht gesund sein kann. Es ist objektiv nicht schlimm, mal ein bisschen nass zu werden oder auch mal kurz etwas zu frieren (mit entsprechender Kleidung hält sich das alles sehr in Grenzen).

    Zum Leben gehören auch solche Erfahrungen dazu. Man spürt sich selbst ganz anders, wenn man etwa die Jahreszeiten bewusst erlebt. Angenehmer Nebeneffekt: Wetterfühligkeit, so man davon betroffen ist, nimmt dramatisch ab oder verschwindet einfach. Erkältet ist man auch seltener, gerade weil man auch mal ein bisschen friert.

    Menschen, die sich nur von einem Kasten (Wohnung) in den nächsten (Auto) bewegen verpassen ganz viel. Es wäre schön, wenn sich viel mehr Leute auf diese Erfahrungnen einließen – das tut gut, ehrlich 🙂

  17. @Peter Pagel

    Dem stimme ich vollkommen zu !
    Ich bin einer, der auch bei rauhem Wetter gerne mal draußen sportlich unterwegs ist.
    Das hält das Immunsystem fit.
    Beispiel einer Wetterentwicklung innerhalb einer Stunde:
    Beginn eines Trainingslaufes bei Sonnenschein und leichtem Wind; Einsetzen leichter Niederschläge, die sich bis zum Starkregen steigern und zu guter Letzt in Schneefall übergehen.
    Sowas gibt´s in den Gebirgstälern grins

  18. Einfach mal Probe fahren

    Danke für den schönen Erfahrungsbericht und herzlichen Glückwunsch zum riese & müller Bike. Ein anderes wirklich schönes (aber leider irre teures) Modell mit BionX-Antrieb ist die Neuauflage der Styriette.

    Wer selbst noch nie auf einem Elektrofahrrad neuerer Generation gesessen hat, kann auf Velovolt.de einen E-Bike Händler in seiner Nähe ausfindig machen. Die meisten Händler bieten auch Probefahrten an oder verleihen Räder tagesweise.

    Schöne Grüße. 🙂

  19. was kommt noch?

    wieso kaufen sich Leute, die zu bequem zum Rageln sind nicht einfach ein Mofa? Die gibt es schon und sind technisch ausgereift, auch sicherheitstechnisch, was das Mitführen von Kindern betrifft.
    Umweltbezogen sind E Bikes nichts weiter als eine zusätzliche Belastung, da eben statt Muskelkraft wieder andere Energie benötigt wird, wo bei etwas treten den waden einiger nicht schaden würde…

  20. Gunnar

    Früher gab es die Velo Solex, da konnte man bei Bedarf (oder Spritmangel) auch in die Pedale treten:

    http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A9losolex

    “Das Fahrzeug hat eine große Fangemeinde und wurde rund sechs Millionen Mal produziert. Grund für diesen Erfolg ist wohl seine Einfachheit und Robustheit, der geringe Kraftstoffverbrauch von etwa 1,4 Liter Normalbenzin-Zweitaktöl-Mischung auf 100 km, das geringe Gewicht von 28 kg und der Anschaffungspreis: die letzten Serienexemplare in Deutschland kosteten 798 DM, als Mofas deutscher Hersteller schon über 1.500 DM kosteten. “

  21. Mofas

    @Innerhofer
    “wieso kaufen sich Leute, die zu bequem zum Rageln sind nicht einfach ein Mofa? Die gibt es schon und sind technisch ausgereift, …”
    ………
    Ja, wieso eigentlich?
    Vielleicht weil sie knattern und stinken?
    ………….
    “Umweltbezogen sind E Bikes nichts weiter als eine zusätzliche Belastung, da eben statt Muskelkraft wieder andere Energie benötigt wird, wo bei etwas treten den waden einiger nicht schaden würde…”
    ………
    Das sehe ich auch so..
    Aber erklären Sie das erst mal den Pendlern im PKW. Dort wird der Einsatz von Muskelkraft weiter reduziert. Selbst das Herunterlassen der Seitenscheibe übernimmt ein Elektromotor. Die Kfz-Umweltbelastung erwähnen Sie nicht. Wieso eigentlich?

  22. Wirkungsgrad

    Guten Tag, ich dachte bisher ein Elektroauto wäre sehr ineffektiv, da die Energie ja z.B. aus Gas in einem Kraftwerk erst erzeugt, dann mit Verlust transportiert und dann mit nochmaligem Verlust gespeichert werden muss. Mir als Laien erschien es sehr plausibel dass z.B. ein Auto mit Gasantrieb gegenüber einem Elektroantrieb (und obigem Szenario) einen wesentlich besseren Wirkungsgrad hat. Ihrem Artikel entnehme ich, dass dies evtl. nicht stimmt. Können Sie mir eine laienverständliche Lektüre empfehlen, die dieses Thema näher beleuchtet? Vielen Dank!

  23. Lob dem Stromrad

    Hallo,

    ich denke nicht, dass Sie bald weniger fit sein werden. Es besteht ja auch immer noch die Möglichkeit zwischen einem Elektrorad und einem klassischen Fahrrad zu wechseln. Wenn es beispielsweise zur Arbeit geht, praktisch mit einem Stromrad – wenn Sie sich auspowern möchten mit einem klassischen Fahrrad.

    Klar sind Pedelecs und Elektrofahrräder teurer als herkömmliche Fahrräder, aber auf jeden Fall günstiger als ein Auto.
    Und mal ganz ehrlich – es gibt viele Menschen, die ein Auto haben und damit jede noch so kleine Strecke fahren obwohl sie die Strecke auch locker mit einem Fahrrad fahren könnten. Ein Auto ist ja praktischer und bequemer.
    Dabei ist doch ein Fahrrad oder auch ein Stromrad eigentlich viel praktischer in der Stadt, denn ich muss nicht lange einen Parkplatz suchen, ich muss nicht im Stau stehen und zudem bin ich noch an der frischen Luft und schone auch noch die Umwelt.

    Ich sehe das auch nicht so, dass das Stromrad nur ein Schönwetterrad ist. Gut, bei Eis und Schnee möchte ich auch nicht mit dem Stromrad oder einem normalen Fahrrad fahren, aber ganz ehrlich – auch nicht mit einem Auto.

    Viele Grüße
    Lisa vom Pedelec Portal

  24. Ralph

    “Mir als Laien erschien es sehr plausibel dass z.B. ein Auto mit Gasantrieb gegenüber einem Elektroantrieb (und obigem Szenario) einen wesentlich besseren Wirkungsgrad hat. “

    Das geht mir auch so. E-Fahrzeuge würden m.M. nur dann Sinn machen wenn es 100% EEG Strom ohne große Subventionen im Überfluß gäbe. Davon sind wir aber noch Jahrzehnte entfernt.

    Bein Kohlestrom gehen nun mal knapp 60% der Primärenergie im Kraftwerk flöten, dann die Leitungsverluste bis zur Steckdose incl. Backup-Produktion, dann der Schwund beim Ladevorgang der Batterie.

    Bei den tollen Vergleichen zugunsten der E-Mobile wird zudem oftmals der Energieverbrauch für Heizung und Klimaanlage sowie Lichtanlage “vergessen”, was die Bilanz wesentlich verfälscht.

    Falls Öl tatsächlich mal knapp und richtig teuer wird kommt zuerst eine Umstellung auf Gas, erst fossil, dann bio. Mit dem Problem was passiert wenn auch das Gas kanapp wird, werden sich vermutlich Ingenieure der Geburts-Jahrgänge ab 2030 befassen.

    Oder, was ich für wahrscheinlicher halte, es wird schon vorher eine umfassende Lösung gefunden die den Einsatz fossiler Energien unrentabel macht.

  25. Strom für Elektroautos

    @ Jochen Binikowski

    E-Fahrzeuge würden m.M. nur dann Sinn machen wenn es 100% EEG Strom ohne große Subventionen im Überfluß gäbe.

    1.) In der Tat machen Elektroautos nur dann Sinn, wenn der Strom dafür aus EE stammt. Da Autos zu 97 % nur herumstehen, können sie idealerweise bei Stromüberschüssen v.a. in der Nacht betankt werden.

    2.) Erneuerbare Energien erhalten nicht einen Cent an Subventionen, wie der Europäische Gerichtshof höchstrichterlich festgestellt hat! EE erhalten einen Nachteilsausgleich. Hiermit sollen die Subventionen, Kostensozialisierung und die kartellbedingten Wettbewerbsvorteile der fossilatomaren Energiewirtschaft ansatzweise ausgeglichen werden. Das EEG schafft hier (mit Ausnahme der Photovoltaik) nur einen Teilausgleich.

  26. @T.Seifert
    1.) In der Tat machen Elektroautos nur dann Sinn, wenn der Strom dafür aus EE stammt. Da Autos zu 97 % nur herumstehen, können sie idealerweise bei Stromüberschüssen v.a. in der Nacht betankt werden
    …..

    Wenn sich die Photovoltaik weiterhin so rasant entwickelt, wie in den letzten 10 Jahren, könnten Autos auch mit Stromüberschüssen zur Mittagszeit aufgeladen werden -zumindest im Sommer.

  27. Sehr schöner Artikel, der den Nutzen von Elektrofahrrädern für Ökologie und Mobilität unterstreicht. Moderne Elektronik, effektive Motoren und hohe Akkukapazitäten geben heute keinen Anlass mehr, auf ein Elektrofahrrad zu verzichten.

  28. Biologische Kohlenstoffbilanz

    [Antwort: Woher kommt der Kohlenstoff, den wir ausatmen? Direkt oder indirekt (wenn wir Fleisch essen) aus Pflanzen, die ihn vorher durch Photosynthese als CO2 aus der Luft entnommen haben. Das ist ein geschlossener Kreislauf, der die CO2-Menge in der Atmosphäre nicht erhöht – das tut nur der Kohlenstoff, den wir als fossilen Brennstoff aus der Erdkruste holen und zusätzlich ins System einbringen. Stefan Rahmstorf]

    Herr Rahmsdorf, wie sind denn die fossielen Brennstoffe entstanden?

    Erdöl ist ein Millionen Jahre alter Energieträger. Es ist aus tierischen und pflanzlichen Lebewesen indirekt durch Sonnenenergie entstanden…

    Also kommt doch nur zurück was schon da war. Nur eben dauert es etwas länger…

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