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BLOG: KlimaLounge

Nah dran am Wandel
KlimaLounge

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor an der Universität Potsdam. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimawandel. Er ist Mitbegründer und Autor des englischsprachigen RealClimate-Blogs, der 2006 von der Fachzeitschrift Nature unter die Top 5 der Wissenschaftsblogs gewählt und vom Time Magazine 2008 zu den 15 besten Umweltseiten gezählt wurde. Seine Motivation beim Bloggen hat er zum Start der KlimaLounge 2008 dargestellt: Die Bringschuld der Klimaforscher.

Rahmstorf hat über 100 Fachpublikationen veröffentlicht, davon 30 in den führenden Journalen von Nature, Science und PNAS. Er ist Mitglied der Academia Europæa und des wissenschaftlichen Beirats von National Geographic Deutschland. 2010 wurde er zum Fellow der American Geophysical Union gewählt. Er war außerdem von 2004 bis 2013 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU).

Bücher: Der Klimawandel (2006, zusammen mit Hans-Joachim Schellnhuber), Wie bedroht sind die Ozeane (2007, gemeinsam mit Katherine Richardson), The Climate Crisis (2010, mit David Archer) und Wolken, Wind & Wetter (2011).

Gastbeiträge: In der KlimaLounge kommen auch Gastautoren zu Wort. Wissenschaftler (Doktoranden natürlich eingeschlossen), die Interesse haben einen Beitrag zu veröffentlichen, bitte gerne melden!

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Hier ein interview von Florian Freistetter mit dem Autor zum Blog: Klimaforschung in der Pflicht

  • Veröffentlicht in:

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

26 Kommentare

  1. Lieber Stefan Rahmstorf,

    meine Name ist Kai Kuhnhenn, ich habe lange Jahre beim Umweltbundesamt zum Thema Klimaschutzszenarien gearbeitet. Als Mitarbeiter des Konzeptwerk Neue Ökonomie habe ich gerade einen Meinungsartikel zum Thema Wachstumsannahmen in Klimaschutzszenarien veröffentlicht. Ich dachte, das das vielleicht auch für Ihren Blog ein interessantes Thema sein könnte. Den Artikel finden Sie hier: https://www.degrowth.info/wp-content/uploads/2017/06/ModWac3.pdf , einen dazugehörigen Blog-Beitrag hier: https://www.degrowth.info/de/2017/06/wachstum-vorprogrammiert-der-blinde-fleck-in-klimaschutzszenarien/

  2. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
    ich bitte um Hilfe beim Verständnis eines schon abgeschlossenen Themas: Paläoklima – Das ganze Holozän. Die dortige Grafik erfasse ich sofort, habe auch die Ahnung, dass diese sich an Fig. 1B aus dem Artikel von Marcott et alii hält. Die Beschriftung dieser Grafik im besagten Artikel verstehe ich allerdings nicht, und zwar konkret: (1961-1990 CE).
    Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir dies kurz entschlüsseln.
    Vielen Dank,
    S. Wichert.

    • Das ist die Basisperiode. D.h. die Temperatur ist relativ zum Mittelwert der Jahre 1961-1990 angegeben. (Die Kurve sähe relativ zu jeder anderen Basisperiode genau gleich aus, nur um einen konstanten Wert verschoben.)

  3. Lieber Herr Rahmstorf,
    in dem englischen Blog Real Climate habe ich einen sehr guten, wissenschaftlich gründlichen und dennoch verständlichen Beitrag von Spencer Weart und Raymond T. Pierrehumbert gefunden über die Details zur Wirksamkeit des CO2 zur klaren Widerlegung des historischen aber dennoch immer wieder gern zitierten “CO2-Sättigungs-Gegenarguments”.

    bzw. auch Teil II

    Erst mit diesen Texten habe ich die Zusammenhänge tiefer verstanden, großartig. Ich würde daher diese Texte gern auch nicht-englisch-kundigen Leserinnen und Lesern zugänglich machen. Mir fehlen aber die notwendigen fundierten Fach-Sprachkenntnisse, und die Zeit, diesen Artikel selbst wirklich vernünftig zu übersetzen.

    Gibt es eine deutsche Übersetzung davon bzw. eine andere deutschsprachige Quelle mit identischem Inhalt? Wenn ja, wo?
    Vielen Dank!
    Matthias Fercho

  4. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    es wird immer die Temperaturerhöhung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit genannt.

    Jetzt habe ich im Internet gesucht, wie die Thermometer zu Beginn der Messreihe beschaffen waren. Leider habe ich nichts dazu gefunden. Vielleicht haben Sie oder jemand anders Informationen darüber.
    Mich interessiert, ob sie damals eine Skala gehabt haben, mit denen man Zehntelgrad messen konnte. Weiß man etwas über die Messgenauigkeit? Es wurden doch sicherlich überall auf der Welt andere Typen von Thermometern verwendet.
    Unterschieden sich diese hinsichtlich der Meßgenauigkeit?
    Sie haben mal das Beispiel gebracht, dass man ich auf einer Waage die Gewichtsdifferenz richtig berechnen kann, wenn die Waage immer ein Kilo mehr anzeigt. Das ist natürlich selbverständlich. Kann es aber nicht sein, dass ein Thermometer bei der selben Temperatur mal den einen mal den anderen Wert anzeigt oder nur in bestimmten Bereichen richtig, in anderen danebenliegt?

    Ich habe gelesen, dass die modernen Fiebertermometer, bei denen man die Temperatur im Ohr mißt, bei Hochfieber oder bei extremer Unterkühlung bis zu 1,5 Grad falsche Angaben liefern können und von daher in Krankenhäusern nicht verwendet werden sollten.
    Zudem können die Thermometer auch mal ausgetauscht worden sein oder die Meßstellen wurden ausgetauscht. Ich vermute, dass man damals in vielen Gegenden der Welt auch keinen Wert darauf gelegt hat, Temperaturen auf ein zehntel Grad zu bestimmen, weil es keinen größeren Nutzen brachte.
    Meine Vermutung (reine Spekulation) ist, dass man für Temperaturmessungen der
    damaligen Zeit nur eine Genauigkeit von +/- 0,5 Grad angeben kann.
    Man kann mit einem Zollstock auch keine Zentelzentimeter messen.
    Ich glaube auch nicht, dass sich die Fehler ausgleichen beim weiterrechnen.
    Bei der Differenz von zwei Werten, von denen man nur weiß, dass sie innerhalb
    bestimmter Bandbreiten liegen, addieren sich die Unsicherheitsbereiche gemäß den Regeln der Mathematik.
    Natürlich können die Werte auch richtig sein, die man in den Statistiken verwendet,
    aber das wäre dann Zufall.

    Viele Grüße

  5. Lieber Herr Prof. Rahmstorf,
    nahezu wöchentlich kann ich aus meinem Büro Kids zusehen bei den Fidas for future-Demos!Eigentlich müssten sich alle “Erwachsene” fragen, ob wir alles richtig gemacht haben, ob wir – egal in welchen Branchen und Berufen- die richtigen Entscheidungen auch für die Zukunft gestellt haben. Müssen wir nich lfd. ein Legislaturdenken beobachten? Koalitionsvereinbarungen sind selten konkert udn immer mit offenen Formulierungen. Klare CO-2-Reduktionsziele müssen regionale, nationale und auch internationale Zusammenhänge beachten. Gerade die weltweit aufgestellte Branche Energie und vor allem Mobilität ist für viele Handelnde oftmals ein Argument, “weich” zu formulieren und auch so zu handeln. Warum wagen wir nicht mutige Ziele, eine Sektorenkopplung mit klaren Zeitzielen umzusetzen: Wir sind eine führende Nation im der Erzeugung von Erneuerbaren Energien. Wir erzeugen in Nordeutschland Überschussstrom und schalten Anlagen ab. Eine molekulare Speicherung, die Beförderung der Brennstofzellenantriebstechnologien wäre ein Weg, die gewaltig zugenommene Mobilität sauberer zu gestalten. Die Nutzung von H-2 kann bis zu 15% des zur Verbrennung genutzten Erdgases ersetzen. Japan will 2050 H-2 als den alleinigen Energieträger einsetzen. Sie haben andere Schlüsse gezogen aus der Reaktorkatastrophe in Fokushima. Wir haben seinerzeit den Ausstieg beschlossen und haben keinen durch die Gesellschaft und die Wirtschaft getragenen Konsens gefunden. In Nordfriesland hat ein Windmüller einfach mal angefangen: Windstrom umwandeln in Wasserstoff und hat eine blue-line von Niebüll nach Husum aufgebaut mit Tankstellen und Bussen. Japan ist inzwischen in der Brennstoffzellenentwicklung weltweit führend. Zu den Olympischen Spielen in Japan sollen ganze Regionen CO-2-frei sein! In der Schweiz hat COOP ausgerufen, bald nur noch mit CO-2-freien Fahrzeugen beliefert zu werden. Das Schweizer H-2-Netzwerk kooperiert eng mit Hyundai, die begonnen haben, erste H-2-betriebenen LKW auszuliefern. Das sollte uns als eine der führenden Wirtschaftnationen und mit know how und wirtschaftlichem Potenzial ermutigen, die Chancen hier und heute und für die Zukunft zu gestalten. Wir bauen unser Wasserstoff-Netzwerk vor Ort weiter aus – Anlagen- und Netzbetreiber, Standtwerke, Logistiker und Tankstellenbetreiber! Einfach machen uund zeigen, das und wie es geht! Hierzu laden wir Sie gerne ein!
    MfG KUS

  6. Sehr geehrter Professor Rahmstorf!
    Ihr letzter Blog-Beitrag heißt “Rezo im Faktencheck”!
    Dazu habe ich einen offenen Brief an Sie verfasst, der unter dem link zu erreichen ist!

    mit freundlichem Gruß
    Gerhard Stenkamp

    • Danke Herr Stenkamp! In meinem Blogbeitrag geht es lediglich um die Frage, inwiefern Rezos Aussagen zur Klimawissenschaft korrekt sind – das ist auch was die meisten meiner Leser interessieren dürfte. Die geschäftlichen Aktivitäten von Rezo sind mir nicht bekannt und dazu kann ich mich daher auch nicht äußern.

  7. Sehr geehrter Herr Prof. Rahmstorf,

    Die Zusammenhänge zwischen (anthropogenen) GhG-Emissionen , CO2-Konzentration und Erderwärmung werden jüngst gerne in griffige Zusammenhänge (Kontingentmengen ) gepackt, etwa der Art:

    Wenn die Menschheit so weiter macht wie bisher, ist in max. zwölf Jahren das CO2-Kontingent erschöpft, das die Erwärmung auf 1.5 °C begrenzt.

    Aus früheren Klimadiskussionen ist mir dagegen die lange Totzeit zwischen Ursachen (Emissionen) und Wirkungen (max. Temp.-Anstieg, Meeresspiegel-Anstieg, …) hängen geblieben – als “Killer-Argument” pro Vorsorgepolitik statt Wahlzyklen-Populismus:

    Was immer wir heute tun – an Emissionsminderungen-, zahlt sich in 30-40 Jahren voll aus, oder anders ausgedrückt: das Klima der kommenden 20 Jahre haben wir schon “verbockt“

    .

    Diese Aussagen bringe ich nicht zusammen, auch wenn mir klar ist, dass IPCC nur von Wahrscheinlichkeiten redet / mit Szenarien rechnet, und dass „Kipp-Punkte“ wohl außer Acht (?) bleiben.
    Was hat es mit der Totzeit auf sich; ist die inzwischen überholt oder relativiert?
    Der Hauptgrund, vereinfacht gesagt, ist ja die riesige Wärmekapazität der Ozeane: das thermische Energie-Plus durch erhöhte CO2-Konzentration (Treibhaus) erwärmt zunächst primär diese langsam, wodurch der Temperaturanstieg der Atmosphäre gebremst wird. Wie schnell und wie stark sich dann die Luft (bodennahe Atmosphäre, global gemittelt) erwärmt, hängt danach von vielem ab (Modelle, Grenzschichten, Windstärken, Meeresströmungen, räumliche Verteilung, …).
    Besten Dank im Voraus für jegliche Hinweise!

  8. Sehr geehrter Prof. Rahmstorf,

    ich bin kürzlich aus Zufall über einen Artikel gestoplert, welcher den Konsens in der Klimaforschung in Frage stellt und behauptet, dass es diese 97% ige Übereinstimmung nicht gibt.

    .

    Können Sie zu dieser These bitte Stellung nehmen und eventuell auch dazu, dass zwei finnische Klimawissenschaftler in einer neuen Studie behaupten, dass der IPCC bei seinen Aussagen zu menschengemachten Klimawandel gelogen hat?

    Vielen Dank

  9. Sehr geehrter Herr Professor Rahnsdorf, ich habe das Abstract zu obigem Konsensusreport gelesen, aber eben was ist mit den 3 Prozent die nicht zustimmen ? Kann man die einfach ignorieren? Ist das noch Wissenschaft? Kann mir jemand schlüssig erklären, wie ein paar CO2 Moleküle das Klima erwärmen können? Um bisher 1,1 Grad? Und wie viel Grad tragen weniger Wolken und die Sonnenaktivität zur Erwärmung d.h. zu den 1,1 Grad bei?In Prozent? Bis mir das jemand schlüssig erklärt, bleibe ich kritisch. Frei nach Kant. Und ich verdiene mit dem kritisch sein keinen Cent.

    • Sie meinen: bis ein Wissenschaftler Ihnen das persönlich erklärt? All diese Dinge sind ja in den Berichten des IPCC bereits ausführlich erklärt worden, außerdem in zahlreichen populärwissenschaftlichen Darstellungen, Büchern, in Blogs, etc.

  10. Viele dieser Fragen stellen sich nicht, wenn man die Grundlagen verstanden hat (was viele der Kritiker nicht tun – sie wollen alles nur punktuell; verständlich, wenn die Klimawissenschaftler dann irgendwann mit den Augen rollen). Und falls Sie nicht gerne lesen: Es gibt mittlerweile auch sehr viele Videos auf Youtube, die das Kind- bzw. Nicht-Fachmann-gerecht aufbereiten. Einfach mal die Schlagworte hier eingeben, z.B. Kohlestoffkreislauf usw.,

  11. Guten Tag Herr Professor Rahmstorf,
    ich hänge gerade am Treibhauseffekt von insgesamt ca. 33K. CO2 macht ja nur einen relativ kleinen Teil aus und ein großer Teil ist durch den Wasserdampf hervorgerufen. Der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre ist aber maßgeblich durch die Lufttemperatur bestimmt. Insofern verstehe ich, dass der Wasserdampf eine starke Rückkopplung hervorrufen kann. Ein kleiner Primärinfluss von CO2 kann so in einen großen “Gesamteinfluss” verwandelt werden.
    Trotzdem ist die Frage berechtigt, bis zu welcher CO2 Konzentration die Wirkung der recht schmalbandigen Absorption von Infrarotstrahlung durch CO2 noch zunimmt. Wie ist das Verhalten, wenn alle Primärabstrahlung der Erdoberfläche bereits absorbiert wird? Heizen sich die Treibhausgase dann trotzdem gegenseitg weiter auf, wenn die Konzentration der Treibhausgase weiter zunimmt?
    Haben Sie vielleicht einen Link zu dem Thema? Ich fürchte, das sind physikalische Grundlagen, die ich leider noch nicht gelernt habe. Es ist aber wichtig für das Gesamtverständnis.

    • Die Abstrahlung von Wärmestrahlung ins All geschieht großenteils nicht von der Oberfläche der Erde sondern aus höheren Schichten mit dünnerer Luft; dorthin wird die Wärme durch Konvektion transportiert. Selbst wenn die CO2-Absorption in Bodennähe gesättigt wäre, wäre das in höheren Schichten noch lange nicht der Fall. Mit zunehmender Sättigung verschiebt sich die Emissionen nur in immer höhere Schichten, damit wird es an der Erdoberfläche immer wärmer. Ausführlicher habe ich das in meinem Buch Wolken Wind & Wetter erklärt.

  12. Weil mich die Antwort auch sehr interessiert, stelle ich die Fraage von @Michael Mennicken vom 15.10. nochmal, Zitat:
    “Trotzdem ist die Frage berechtigt, bis zu welcher CO2 Konzentration die Wirkung der recht schmalbandigen Absorption von Infrarotstrahlung durch CO2 noch zunimmt. Wie ist das Verhalten, wenn alle Primärabstrahlung der Erdoberfläche bereits absorbiert wird? Heizen sich die Treibhausgase dann trotzdem gegenseitg weiter auf, wenn die Konzentration der Treibhausgase weiter zunimmt?”

    • Wenn es stimmt, was Professor Arrhenius 1901 erläutert hat (siehe: http://treibhausdenker.de/arrhenius/1901/?m=99 ) und Dr. Ångström 1915 durch Messungen bestätigen konnte (siehe: http://treibhausdenker.de/angstrom_2/1915/?m=519.520.521.522.527.528 ), entfaltet sich die Hauptwirkung des CO2 in der kalten oberen Troposphäre bzw. der Stratosphäre, wo praktisch kein Wasserdampf mehr vorhanden ist. Überschlägig beträgt der Druck hier noch ca. 1/3 des Bodenwertes, was bezogen auf CO2 bei 280ppm (vorindustrieller Wert) stark gerundet einer Säule von etwa 1 Meter Länge unter Normaldruck entsprechen würde. Laut Absorptionsexperimenten von Prof. Tyndall (1861), Prof. Arrhenius (1901) und Prof. Rubens (1905), deren Ergebnisse weitestgehend übereinstimmen, absorbiert 1 Meter CO2-Säule ca. 18,3% der Infrarotstrahlung (bei -80 Grad), 2 Meter (entsprechend einer Verdoppelung des CO2) ca. 20,25% und bei 3 Metern sind es ca. 21,53% (alle Werte laut Rubens 1905).
      Das sind natürlich nur ganz grobe überschlägige Betrachtungen, aber vielleicht hilft es, eine Vorstellung von den Größenordnungen zu bekommen.

      Sehr geehrter Herr Professor Rahmstorf,

      ich bin auch nur Laie und möglicherweise ist das Vorgenannte falsch, weil ich es selbst nicht richtig verstanden habe. Wenn dem so sein sollte, bitte den Beitrag einfach nicht freigeben. Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ich etwas zur Erhellung beitragen konnte.

  13. Sehr geehrter Herr Professor Rahmstorf,

    welche Möglichkeiten habe ich als Durchschnittsbürger einen Beitrag zum Kampf gegen die Klimaerwärmung zu leisten?

    Persönliche Einschränkungen wie z.B. der Verzicht auf Fleisch, Flüge oder ein eigenes Auto fühlen sich – angesichts der Tatsache, dass die USA das Pariser Klimaabkommen gekündigt haben und in China weitere Kohlekraftwerke gebaut werden – fürchterlich ohnmächtig an.

    Hätten wir Deutschen (wenn wir komplett CO2-neutral werden) mit einem prozentuellen Anteil von etwa 2% des globalen CO2 Ausstoßes überhaupt einen nennenswerten Einfluss auf das Klima oder liegt der Schlüssel hier in diplomatischen Lösungen damit auch die großen CO2-Nationen wie China, USA und Indien drastische Maßnahmen ergreifen? Wie können wir andere Nationen davon überzeugen, dass wir JETZT gemeinsam handeln müssen?

    Wie viel des aktuell ausgestoßenen CO2 müssten wir in welchem Zeitraum einsparen damit wir die Klimaerwärmung bis 2100 auf etwa 2 Grad halten können (reichen vielleicht zunächst 50%)?

    Ich habe von Technologien gelesen, die den Bau von Filter ermöglichen die 100% des ausgestoßenen CO2, das z.B. von einem Kohlekraftwerk stammt, zu binden und dann zu lagern. Außerdem wäre es ja mit dieser Technologie möglich überall auf der Welt solche “Filteranlagen” zu bauen und aktiv den vom Menschen verursachten CO2 Überschuss aus dem Kreislauf zu entfernen? Warum werden solche Maßnahmen nicht weiter forciert? Sind sie zu teuer?

    Vielen Dank im voraus!

  14. Sehr geehrter Herr Prof. Rahmstorf,

    mein Name ist Tobias Hornbogen, aktuell besuche ich die 9. Klasse des Helmholtz-Gymnasiums Potsdam. Für die Facharbeit, die in der 9. Klasse geschrieben wird, ist mein Thema “Auswirkungen des Schmelzens der Polkappen auf Europa am Beispiel des Versiegens des Golfstroms (AMOC)”.

    Bei meiner Recherche habe ich viele lhrer Artikel (insbesondere den 2018 im Nature-Magazin erschienenen Artikel “Observed fingerprint of a weakening Atlantic Ocean overturning circulation”) und auch den Sonderbericht des IPCC über die Ozeane und die Kryosphäre gelesen.

    Beim Lesen des IPCC-Berichts fielen mir zwei Dinge auf, die mich verwirrten. Zum einen wird in jedem Artikel, den ich finden konnte das Schmelzen des Nordpols und Grönlands mit der daraus resultierenden Versüßung der Absinkzonen als Grund für die Abnahme der AMOC genannt. Im IPCC-Bericht wurde allerdings gezeigt, dass der Einfluss des Eises die Abschwächung nur um 5-10% verstärken könnte.

    Der zweite Punkt, der mich verwirrte war, dass keine Literatur zum Thema der Abkühlung in Europa angegeben war, obwohl diese in einer Grafik mit High Confidence beschrieben war. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir mit diesen beiden Punkten helfen könnten.

    Vielen Dank an Frau Krukenberg, die mir bereits schnell auf die E-Mail, die ich Ihnen zum 2. Punkt geschrieben habe geantwortet hatte und mich auf diesen Blog hinwies!

  15. Hallo Herr Rahmstorf,

    hier ein Artikel-Link, den Sie als Fachmann wahrscheinlich/vll. bereits mitbekommen haben:

    https://www.quantamagazine.org/how-earths-climate-changes-naturally-and-why-things-are-different-now-20200721/.

    Ich bin Laie auf diesem Gebiet, habe aber den Eindruck, dass der Artikel sehr fachlich fundiert/objektiv ist. Er enthält viele Links auf Fachartikel, die für mich sehr mühsam zu verstehen wären/sind. Das (aus dem *wrote* Link im letzten Absatz des Artikels) ist natürlich eine interessante Grafik:

    https://www.nature.com/articles/s41467-020-15325-6/figures/1.

    Das (Fach-) Englisch ist nicht einfach. Ich benutze Chrome als Browser. Automatisches übersetzen (Google Übersetzer) des Artikels funktioniert nicht. Wenn ich zu Microsoft Edge (mit Windows 10) wechsle, geht es. Kein “perfektes” Deutsch, aber “nett” es auch Mal so zu lesen. Wenn er in klarem Deutsch wäre, würde er, nehme ich an, auch ein breiteres Publikum ansprechen.

    Freundliche Grüße – Axel Krüger

  16. Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Rahmstorf,

    ich bin Studentin an der BTU Cottbus (Landnutzung und Wasserbewirtschaftung) und verfolge aufmerksam die Diskussionen zum Klimawandel und insbesondere zu der kritischen Situation im Wasserhaushalt von Brandenburg.

    Am 12. März 2021 fand an der BTU Cottbus die „1. Wasserkonferenz Lausitz“ statt, bei der verschiedene Fachexperten der Landesbehörden und Wissenschaftler*innen zu Wort kamen und Erklärungsversuche und Lösungen für den Wassermangel in der Region darstellten. Eine These hat mich dabei sehr verwirrt und steht meines Erachtens im Widerspruch des mir im Studium an derselben Universität vermittelten Wissens. Ich würde Sie daher gern auch um Ihre fachliche Bewertung folgender dort gemachten Aussage bitten. In der Diskussion zu seinem Vortrag „Naturschutz in den Zeiten des Klimawandels“ machte Dr. Christoph Gerstgraser, vom Wasser-Cluster-Lausitz e.V. folgende Ausführungen:
    „Mit dem Milanković-Zyklus, ist es so, den können wir nicht ändern, Irgendwann haben wir die nächste Eiszeit. Das ist fast schon eine philosophische Betrachtung. Der menschengemachte Klimawandel, ist ein Faktum, aber wie groß ist er und wie stark wird er von dem Übergeordneten beeinflusst.? In den Alpen im Observatorium Sonnblick wird seit 1886 gemessen. Die Temperaturen sind gestiegen, aber die Sonnenscheindauer hat um 20 % zugenommen. Wenn wir jetzt hier in der Lausitz kein CO2 mehr emittieren würden (Anm: wegen dem bevorstehenden Kohleausstieg), würde sich dann die Sonnenscheindauer ändern? Mitnichten. Das heißt, wir haben einen Faktor von außen. Diesen genau auseinanderzuhalten, ob die Hälfte, zwei Drittel, drei Viertel, könnte man lange diskutieren. Ich denke da sind wir von der Wissenschaft einfach noch nicht so weit. Das ist eine unglaubliche Herausforderung. Aber wir können nicht sagen, dass der Mensch an allem Schuld ist. Wenn wir auf alles verzichten würden, würde sich das Klima auch nicht ändern. Das wär hanebüchen.“

    Wie schätzen Sie daher die These ein, dass eine gemessene Zunahme der Sonnenscheindauer um ca. 20 % ein Beleg für eine Beeinflussung des Klimas von außerhalb der Atmosphäre sein soll?

    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Mit den besten Grüßen aus der Lausitz
    Birgit Jeschke

    • Das ist Unsinn. Die Milankovic-Zyklen sind gut verstanden (siehe z.B. https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/3-millionen-jahre-klimawandel-in-der-computersimulation/) und würden zwar in 50.000 Jahren zu einer neuen Eiszeit führen, allerdings wird auch dann noch so viel CO2 aus unseren bereits jetzt erfolgten Emissionen in der Luft sein, um diese Eiszeit zu verhindern, siehe https://www.nature.com/articles/nature18452.
      Die Veränderung der Sonneneinstrahlung an einer einzigen Messstation hat mit dem lokalen Wetter und der lokalen Luftverschmutzung zu tun, aber nichts mit Veränderungen der Sonnenaktivität. Die Sonnenleuchtkraft wird von Satelliten ständig gemessen und hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen, was der von uns verursachten globalen Erwärmung leicht entgegen gewirkt hat. Stand der Wissenschaft nach vielen Studien ist, dass wir etwas mehr als 100% der globalen Erwärmung seit Mitte des 20. Jh. verursacht haben, d.h. ohne anthropogene Erwärmung hätte es eine leichte Abkühlung gegeben. Der Vortragende war wohl kein Klimaforscher und nicht über den Stand der Forschung zu diesen Fragen informiert.

    • Hallo Fr. Jeschke, unter Sonnenscheindauer verstehe ich die Anzahl der Sonnenstunden bzw. Sonnentage. Diese sind auch bei uns in BW. am Oberrhein, aber auch weltweit in vielen Regionen im Laufe der letzten 70 Jahre im Mittel angestiegen. Auch die Erträge von PV-Anlagen liefern hier zuverlässige (Micro-)Daten für eine Region. Die Menge der ankommenden, kurzwelligen, eingestrahlten Energie pro m² und Jahr hat sich somit durch weniger
      Wolken(-Albedo) über Jahrzehnte erhöht und spielt neben der durch Klimagase verursachten Blockierung der langwelligen Gegenstrahlung eine enorme Rolle bei der Erderwärmung.

      https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html;jsessionid=87EDD5F196EB21630FA4CF1289BDEA08.live21064?nn=480164

      Dass sich eine Sonnenstunde durch die Abwesenheit von Wolken definiert muß ich Ihnen nicht erklären – Wolken als Schatten- und Wasserspender sind aber die genialsten Sonnenschirme, die ich(und hoffentlich auch Andere) mir für die Erde und auch Brandenburg vorstellen kann. Eine kleine Cumuluswolke mit einer Fläche von 62500m² besteht aus ca. 625m³ Wasser. In einer Woche kann diese Wolke auf ihrer Reise bis zu ca. 4GWh energiereiche, kurzwellige Strahlungsenergie der Sonne in`s All zurück reflektieren. Allerdings wird diese Bilanz geschmälert um die Menge an langwelliger IR-Strahlung, welche von der Wolke absorbiert wird.

      https://www.climate4you.com/ClimateAndClouds.htm#Clouds, evaporation and climate

      Die Evaporisationsenergie (global gemittelt = 80W/m²) ist in der Strahlungsbilanz der Erde die Schnittstelle mit den Wasserkreisläufen auf der Erde.
      Die Verdunstung von Wasser, der Abfluß über Kanalisation und Flüsse in die Meere , die Einlagerung von Niederschlagswasser in Bodenfeuchte und Grundwasser sind neben der Gewässerqualität m.E. eigentliche Hauptaufgaben einer Wasserwirtschaft und Landnutzung. Global gedacht wäre durch den richtigen Umgang mit Wasser viel gewonnen. Selbst ein Absenken des Meeresspiegelanstiegs, Erhöhung der Wolken- und Erdalbedo mit ihrem kühlenden Einfluss auf die Erdtemperatur wäre theoretisch durchaus im Bereich des Möglichen.
      Mehr Info:

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