Crowdsourcing

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Ich habe am Montag den Workshop von Gianluca Demartini besucht, in dem es um Crowdsourcing ging. Aber was ist eigentlich Crowdsourcing? Crowdsourcing setzt sich aus den Wörtern „crowd“ und „outsourcing“ zusammen. Aufgaben werden also an eine Gruppe von Personen ausgelagert, welche damit dann freiwillig und zum Teil auch unbewusst zum Erreichen eines Ziels beitragen. Dabei gibt es verschiedenste Formen, in denen Crowdsourcing betrieben wird. Dabei kann beispielsweise anhand der Motivation in die folgenden drei Typen unterschieden werden:

  • Bezahlt – In dieser Form des Crowdsourcing bezahlen die Auftraggeber pro ausgeführter Aufgabe Personen. Ein bekanntes Beispiel für bezahltes Crowdsourcing ist „MTurk“ von Amazon.
  • Spaß-basierend die gewünschten Ergebnisse zu bekommen. Im Workshop hat Demartini „Fold it“ erwähnt. Ein Spiel bei dem man bestimmte Falt-Muster auf einer Fläche nachbilden muss. Die Erkenntnisse, die aufgrund der Faltmuster gewonnen werden, werden im Anschluss daran in der Forschung der Protein-Faltung weiterverwendet.
  • Community gestützt – Diese Form des Crowdsourcing basiert darauf, dass einzelne Personen zu einer größeren Gruppe von Personen ein Gefühl von Zugehörigkeit erlangen wollen und das Bedürfnis mitzuhelfen besitzen. Die Wikipedia wird auf diese Weise des Crowdsourcing ständig erweitert. Jeder ist in der Lage Artikel zu schreiben und es gibt viele Personen, die ständig versuchen, die schon vorhandenen Artikel auszubauen und zu korrigieren.

Weitere Beispiele für das Crowdsourcing sind:

  • Galaxy Zoo: Das ist ein Projekt, bei dem die teilnehmenden Personen Bilder von Sternenkonstellationen gezeigt bekommen, die Galaxien ähneln. Die Aufgabe besteht darin, zu entscheiden, um welche Art von Galaxien es sich dabei handelt oder ob es keine Galaxie ist.
  • Stackoverflow / Stackexchange ist ein Frage-Anwort-Portal, bei dem jeder eine Frage zu einem bestimmten Thema stellen kann. Andere Personen beantworten diese Fragen und es gibt die Möglichkeit bestimmte Antworten und Fragen zu bewerten und damit eine Aussage über die Qualität der Antwort zu treffen.
  • TestHub hat das Konzept, basierend auf Crowdtesting als Form des Crowdsourcing, gegen Bezahlung für Software Usability-Tests durchzuführen und Bugs zu erfassen.

Im Workshop hat Gianluca Demartini ebenso auf Herausforderungen und Möglichkeiten gesprochen, die mit dem Crowdsourcing einhergehen.

Möglichkeiten:

  • Das Beste aus effizienten Systemen und effektiver menschlicher Intelligenz herausholen
  • Neue Lösungen zu alten Problemen entwerfen
  • Interdisziplinärer Einsatz

Herausforderungen:

  • Mit menschlicher nichtdeterministischer Qualität umgehen
  • Bereit sein, Daten über langen Zeitraum zu erfassen

Die zweite Hälfte des Workshops wurde von den Besuchern des Workshops gestaltet. Dabie haben vier Young Researcher über Projekte gesprochen, welche sie im Rahmen ihrer Arbeit in der Praxis anwenden. Der Überblick an interessanten praktischen Beispielen hat nicht nur geholfen, das Thema weniger theoretisch erscheinen zu lassen, sondern auch einen Einblick in die Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche für Crowdsourcing dargestellt. Diese reichen von der intelligenten Segmentierung von Suchmaschinen-Querys bis hin zur Anwendung in der Astronomie.

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ist Masterstudentin der Informatik an der Hochschule Zittau/Görlitz. Die gebürtige Zittauerin bloggt auf Sanguinik.de über Kunst, Informatik und verschiedene Veranstaltungen. In ihrer Freizeit engagiert sie sich für Kultur und organisiert unter anderem den Linux Stammtisch in Görlitz. Auf Twitter ist sie unter @SanguinikDE zu erreichen.

1 comment

  1. Hi! Mein Projekt ist auch ein Crowdsourcing Projekt. Parcello ist damit quasi der Wettervorhersage Dienst für Pakete. Dadurch das meine Besucher parcllo nutzen (ca. 80.000 im Monat) wird die Vorhersage für die Ankunft von Paketen immer genauer. Meiner Meinung nach ist Big-Data, wozu Crowdsourcing ja auch ein Stück weit zählt, die Zukunft.

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