Der Küchenzuruf

BLOG: GUTE STUBE

Salon der zwei Kulturen
GUTE STUBE

Serie Wissenschaftskommunikation – Schreibtipps vom Chefredakteur, Teil 4

 

Preisfrage: Was haben ein guter TV-Einspieler zum Thema "Invasive Arten", ein kunstgerechter Einladungsflyer für eine ethnografische Sonderausstellung sowie ein gelungener Lektürebericht über einen Hirnforschungsthriller in einem Weblog gemein? Das Thema ist es nicht, die mediale Form ist es nicht, die kommunikative Haltung ist es auch nicht. Antwort: das Vorhandensein einer zentralen Botschaft, einer Message. Deren bloße Existenz ist ein Gütekennzeichen für jeden auf den Austausch von Information abzielenden Beitrag.

Profis wie Journalisten oder PR-Experten geht allemal nicht durch, wenn die Quintessenz eines ihrer Elaborate entweder fehlt, schwammig formuliert ist oder sogar mehrere gleichberechtigte Botschaften einander den Rang ablaufen. Wer Information so aufbereitet, weckt keine Aufmerksamkeit bzw. kann sie nicht aufrecht erhalten (mehr dazu in Teil 5: Aufmerksamkeit – die wichtigste Währung im Medienbetrieb). Wenn Sie also einen eigenen Beitrag konzipieren, machen Sie sich von vornherein klar, welches die Kernaussage ist – und wie sie konkret lauten soll.

Unter Journalisten hat sich für diese zentrale Botschaft eines Beitrags der herrlich schrullige Begriff "Küchenzuruf" etabliert. Geprägt hat ihn Henri Nannen, der Gründer des Stern. Dahinter verbirgt sich, leicht abgewandelt, diese Geschichte (welche immer noch wert ist, erzählt zu werden, auch wenn sie auf einem überkommenen Rollenschema beruht): Hans und Grete gehen einkaufen. Anschließend bereitet sie in der Küche das Mittagessen zu, während er im Wohnzimmer die Zeitung studiert. Nach der Lektüre des Leitartikels ruft er ihr durch die offene Küchentür zu: „Stell Dir vor, die Schweinegrippe breitet sich jetzt auch in Deutschland aus. Aber die Experten sagen, es besteht kein Grund zur Panik.“ Diese zwei Stell-Dir-vor-Sätze sind der Küchenzuruf des Artikels, die Quintessenz, die Message, die zentrale Botschaft. Alle weitere Information in Hans’ Zeitungsartikel ist dem Küchenzuruf untergeordnet und arbeitet ihm zu.*

Die aus meiner Sicht wichtigste Regel für die Präsentation von Information in der Wissenschaftskommunikation lautet daher: Jeder Artikel, jede Meldung, jede Ausstellung, jeder Vortrag, jedes Interview, jeder Drittmittelantrag, jede Pressemitteilung usw. muss einen leicht zu identifizierenden Küchenzuruf haben – und zwar genau einen.

Wie aber steht es mit dem Küchenzuruf in Blogbeiträgen? Ein Blog ist kein journalistisches Medium: Der Blogger braucht sich um irgendwelche "goldenen Regeln des Journalismus" also zunächst einmal nicht zu scheren. Anders als andere nicht-journalistische Formen wie etwa der Vortrag oder die Ausstellung ist der Blogpost darüber hinaus aber auch keine geschlossene mediale Form, die man mit einem Orientierung schaffenden Küchenzuruf krönen müsste. Vielmehr ist er offen, auf Diskurs angelegt. Annette Leßmöllmann von Nette an Steve spricht in einem klugen Aufsatz** treffend vom Blogpost als einer Art Keynote: eine "oft meinungsstarke Gesprächseröffnung", auf die Leser in Form von Kommentaren eingehen können. Die für Blogposts typische Vernetzung mit anderen Webinhalten per Links und Trackbacks trägt zusätzlich zur Offenheit, ja Durchlässigkeit bei.

Dennoch profitiert der konkrete Blogpost als Keynote davon, einen – genau einen – klar formulierten Küchenzuruf im Gepäck zu führen, nach dem die Nutzer nicht erst lange stöbern müssen. Denn dieser verleiht ihm seine klare Stoßrichtung. Die Leser werden es danken und statt Nachfragen ("Also was genau meinst Du jetzt eigentlich mit …") sofort qualifizierte Kommentare spendieren, um in die Diskussion einzusteigen. Und was möchte man mehr von einer Keynote?***



Am Ende des letzten Serienteils
über kommunikative Wirkung und kommunikative Haltung hatte ich fünf W-Fragen der Wissenschaftskommunikation vorgestellt. Unter Einbeziehung des nun eingeführten Küchenzurufs möchte ich sie noch einmal alternativ so wiedergeben:

Jeder gute Beitrag zur Wissenschaftskommunikation richtet sich in einem konkreten Medium (wo?) an eine bestimmte Zielgruppe (wen?), bei der eine bestimmte kommunikative Wirkung (wozu?) hervorgerufen werden soll. Er enthält genau einen klar herausgestellten Küchenzuruf, der den Inhalt auf den Punkt bringt und Orientierung verschafft (was?), und entspringt einer einfach erkennbaren kommunikativen Haltung (wie?), nach der sich die konkrete mediale Form richtet. Nur wenn alles zusammenpasst, kann der Beitrag das Vorhaben erreichen: die intendierte Wirkung in der angepeilten Zielgruppe.


* Typischerweise formulieren journalistische Beiträge den Küchenzuruf bereits vollständig oder zumindest teilweise bereits in Überschrift und Vorspann. (Dazu mehr in den Teilen 7 bis 14 der Serie "Wissenschaftskommunikation".)
** Weblogs: Logbücher der Forschung und Foren für den wissenschaftlichen Diskurs. In: Gegenworte 21/2009.
*** Natürlich ist nicht jeder Post von der Machart "Keynote". Zuweilen entsteht in Blogs sogar echte Literatur, wie z.B. in Helmut Wichts Geschichte des Herrn Meier. Literatur braucht sich um einen Küchenzuruf nicht zu kümmern – bloß nicht!

 

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

Carsten Könneker Zu meiner Person: Ich habe Physik (Diplom 1998) sowie parallel Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte (Master of Arts 1997) studiert – und erinnere mich noch lebhaft, wie sich Übungen in Elektrodynamik oder Hauptseminare über Literaturtheorie anfühlen. Das spannendste interdisziplinäre Projekt, das ich initiiert und mit meinen Kollegen von Spektrum der Wissenschaft aus der Taufe gehoben habe, sind die SciLogs, auf deren Seiten Sie gerade unterwegs sind.

13 Kommentare

  1. @ Carsten

    Schon hatt’ ich die Finger in der Tastatur und wollte gegen den “Küchenzuruf” als Essential eines Blogs/journalistischen Aufsatz protestieren – da find’ ich die Fussnote und freu’ mich drüber.

    Ich weiss aber dennoch nicht so recht – ist eine “take-home-message” wirklich (Wissenschafts-) Journalistenpflicht? Der Arvid Leyh macht doch auch Sachen, die von der Atmosphäre leben, die er erzeugt. Und was mir eigentlich als die ideale Formn des Wissenschaftsjourmalismus erschiene (wenn ich es nur hinbekäme), wäre ein gut recherchierter “Gonzo-Journalismus”.

    Das ist ein Terminus von Hunter S. Thompson, der sich nun leider (oder besser: zu seinem Glück, wie ich hoffe) vor ein paar Jahren totgeschossen hat. “Hell’s Angels” ist von ihm, auch “Fear and Loathing in Las Vegas”. Wenn man diesem Stil – rasend, subjektiv, den Autor involvierend jetzt auch noch Akkuratesse (im wiss. Sinne) anerziehen könnte – dann fänd’ ich das toll.

    Gutes Beispiel im deutschen Sprachraum (aber auch nix mit Wissenschaften): Niklaus Meienberg. Auch schon aus freien Stücken tot.

    Das ist nämlich der Reiz am Gonzo-Journalismus: mit Haut und Haaren.

  2. Gonzo-Journalismus

    Lieber Helmut,

    das Problem am Gonzo-Journalismus ist, dass er kein Journalismus ist. Denn dessen Anspruch an Objektivität wird ja gerade konterkariert. Es handelt sich m.E. vielmehr um Literatur. Und diese braucht eben keinen Küchenzuruf. Er würde sie im Gegenteil in vielen Fällen zerstören.

    Kennzeichen von journalistischen Texten ist ja – u.a. -, dass sie Information austauschen sollen. Dieses Ziel hat Literatur, hat Kunst nicht! Bei der Wissenschaftskommunikation ist es tricky: Selbige muss ja nicht automatisch Wissenschaftsjournalismus sein – z.B. wenn ein Klimatologe bloggt. Dennoch zielt sie fast immer auf den Austausch von Information ab. Und wenn das das Ziel ist, ist ein gut herausgearbeiteter Küchenzuruf ein Dienst am Gegenüber, denn er erleichtert schlicht die Handhabung der Information.

    Als Trost für Dich, so Du dessen bedarfst, möchte ich Dir den Essay ans Herz legen. Das ist m.E. diejenige mediale Form, welche am ehesten Platz für das bietet, was Dir vorschwebt. Es ist ja auch die “literarischste” aller journalistischen Formen. Der Essay kann im konkreten Fall auch als experimenteller Text mit einem gehörigen Schuss Subjektivität daherkommen – das hängt vom konkreten Medium ab. Die eine Redaktion würde sich nach so einem experimentellen Essay womöglich zerreißen, die andere ihn hingegen glattweg als “undruckbar” ablehnen.

  3. Oder…

    …du schreibst einfach gute Texte und lässt andere Leute darüber philosophieren, ob sie die formnalen Anforderungen irgendeiner bestimmten Textsorte erfüllen.
    Ich denke das ist auch die Richtung, in die sich der Journalismus (oder das, was in ein paar Jahren noch davon übrig ist) entwickeln wird.

  4. Als jemand, der sämtliche Bücher Thompsons gelesen hat, muss icg mal meinen Senf dazugeben. Thompson hat zwar den Gonzo-Journalismus erfunden und geprägt, aber er war einer der Vorreiter des New Journalism (Tom Wolfe gehört auch dazu). Das heißt, das, was zuvor unter Journaöismus fiel, war irgendwie festgefahren, das fesselte niemanden. Von daher setzte Thompson da einen – zugegebenermaßen extremen – Gegenpunkt.
    Reizvoll war natürlich, dass er erst gar kein Geheimnis daraus machte, dass er wenig von Objektivität hielt, was natürlich den unschätzbaren Vorteil hatte, dass ihm niemand ans Bein pullern konnte wegen Subjektivität.

  5. @ Schewe/Koenneker

    Objektivität…

    Wir sind uns doch (hoffe ich) einig darüber, dass schiere “Objektivität” eine Fiktion ist. Eine, die in den Naturwissenschaften mit grossem Erfolg praktiziert wird. Dennoch ist natürlich der Beobachter stets ein Teil des Experimentes.

    Die reine “Subjektivität” ist ebenso fiktional. Ich kann nicht reines Erkennen sein, ohne dabei irgendetwas, ein Objekt also, zu erkennen.

    Ergo (ad nauseam): Wirklichkeit ist weder objektiv noch subjektiv, sondern eine Relation zwischen Erkanntem und Erkenner.

    Und ja: “having been there and having done that” (ich war mal amerikanischer Rocker) halte ich Thompson’s “Hell’s Angels” für die wirklichste, wahrste Beschreibung dieser Szene (die ich allerdings erste eine Generation später kennenlernte).

    Ich glaub’ ich mach’ mir den Spass, und schreib’ wirklich mal ein Stück “Neuro-Gonzo”. Ich weiss nur noch nicht so recht, worüber.

    Carsten: der erste Entwurf, den ich vom “Herophil” ablieferte, und über dessen Redigierung durch Hartwig ich fast verzweifelte – Du erinnerst Dich – das war übrigens so ein zarter Versuch in Gonzo. Mehr Stimmungsbilder und Perspektivenbrüche als “Küchenrufe”.

    Sören: ich hab’ die “Angels” und natürlich “F&LinLV” gelesen. Was würdest Du noch empfehlen?

  6. @ Fischer

    Lars,

    ich weiss nicht, WIE Dein kreativer Prozess funktioniert, ich weiss nur, DASS er funktioniert.

    Mir sind die Formalismen und deren Kenntnis insofern wichtig, als ich in MEINEM kreativen Prozess stets versuche, mit ihnen zu spielen oder – häufiger – sie zu brechen. Das läuft ganz gut.

    Ich schreib’ zettBe für unseren Fachbereich die Todesanzeigen. Das ist eigentlich eine kotzlangweile, ritualisierte Form – weswegen es leicht fällt, mit ihr zu spielen und ohne grosse intellektuelle Mühe etwas ganz Neues zu schaffen. Ich schreib’ da stets leicht todesverliebte Ultrakurzgeschichten, die – sehr subjektiv – die Aura einzufangen versuchen, die den Verstorbenen umgab.

    Und das läuft gut! Nicht ohne Stolz vermelde ich, dass ich da draussen so eine Art von “Todesanzeigen-Fanclub” habe, der nicht nur die Angehörigen des jeweils Gelobten umfasst.

    Ha! Der Stilbruch als Marketinginstrument – obwohl: das ist ja zugleich die älteste Kamelle des Marketings überhaupt. Die fünf “A” der Reklame: “Angenehm anders als alle Anderen.”

  7. Herophil

    Ja, an die Geschichte des Herophil musste ich auch denken, als ich an diesem Serienteil arbeitete. Ich glaube, dass die Lösung, die wir gefunden haben, die beste war. Eine echte Alternative wäre es aber gewesen, Dein “Gonzo-Manuskript”, Helmut, allenfalls sachte redigiert, als Essay zu publizieren.

  8. Gonzo-Wissenschaftsjournalismus (?)

    Lieber Sören, lieber Helmut,
    an dieser Stelle einmal danke für Eure Kommentare!
    Das Thema der Objektivität ist ein ganz wichtiges. Natürlich, Helmut, gibt es sie nicht in einem perfekten Sinne. Dennoch schafft es gerade die Wissenschaft durch ihre ausgereiften Methodiken, sich dem Ideal von Objektivität bestmöglich zu nähern. Stichworte hier sind z.B. Reproduzierbarkeit, Falsifizierbarkeit, Peer Review. Brauch ich Dir ja nicht sagen…
    Diese besondere Leistung von Wissenschaft hat Folgen für den zugehörigen Journalismus, den Wissenschafts-Journalismus: Die “Szene”, über die er berichtet, hat eigene, meist gut funktionierende Wahrheitskriterien. Das hat die “Szene”, über die der Politik-Journalismus oder Wirtschafts-Journalismus berichtet, nicht!

    Daraus leiten nun insbesondere die Wissenschaftler selbst gern ab, dass der Wissenschaftsjournalismus lediglich ein Übersetzungsjournalismus sei, der Fachsprache in Alltagssprache transformiert. In der Tat ist das eine wichtige Aufgabe von Wissenschaftsjournalisten, denn Ziel jeder journalistischen Tätigkeit sollte natürlich sein, im Dienst von Lesern/Hörern/Nutzern/Zuschauern Sachverhalte verstehbar, nachvollziehbar, einsehbar zu machen.

    Neben den Sachverhalten (für deren Objektivitätprüfung die Wissenschaftler wie geschrieben selbst zuständig sind) gibt es aber innerhalb des Zuständigkeitsbereichs von Wissenschaftsjournalisten auch Meinungen, Interpretationen, Interessenskonflikte, Abhängigkeiten usw. Denn selbst innerwissenschaftliche Diskurse bestehen ja längst nicht nur im Austausch von Sachverhalten.

    Wenn z.B. zwei Neurowissenschaftler komplett entgegengesetzte Interpretationen der Libet-Experimente im Hinblick auf Willensfreiheit und Menschenbild haben oder wenn ein Entwicklungspsychologe empirisch “nachweisen” kann, dass exzessives Ego-Shootern Jugendliche nicht aggressiver macht (wobei die Drittmittelgeber seiner teuren Experimente Unternehmen der Spieleindustrie sind), dann kommt eine zweite Art von Objektivität ins Spiel, welche z.B. im politischen Journalismus die einzige Art von Objektivität ist (da hier die erste Art fehlt: Politik produziert keine Wahrheit). Und diese zweite Objektivität in der Berichterstattung des Journalisten ist eben gekennzeichnet Nennung auch der gegenläufigen Interpretation, Explizit-Machen von Seilschaften, finanziellen Interessen usw.

    Diese Leistung zu erbringen kann man den Wissenschaftlern genau so wenig überlassen wie den Politikern. Hier bedarf es eines in der Sache unabhängigen Dritten, eines Journalisten eben.

    Nochmal, weil es wirklich wichtig ist: Es gibt zwar keine 100%ige Objektivität, aber im Bereich der Wissenschaftskommunikation (das macht sie besonders) zwei Arten von Objektivität. Die eine stellt die Wissenschaft selbst auf teils höchst komplizierte Weise her, und die Leistung guter Kommunikatoren (das können Journalisten sein, ebenso aber auch die Wissenschaftler selbst) besteht in der zielgruppenspezifischen “Übersetzung”. Die andere Art von Objektivität und Transparenz kann die Wissenschaft selbst kaum glaubhaft selbst herstellen. Dies ist die alleinige Domäne des Wissenschaftsjornalismus und setzt besondere Methoden (zB Recherche) und einen besonderen Status (Stichwort: Unabhängigkeit) voraus.

    Hier gäbe es viel zu diskutieren. Ich habe ja schonmal an anderer Stelle kommentiert, dass ich die Zukunft der Wissenschaftskommunikation rosig sehe, die des Wissenschaftsjournalismus (als Teilbereich der Wissenschaftskommunikation) indes nicht, weil seine ökonomische Grundlage bereits hier und da wackelt.

  9. Überschrift passt gut

    @ Carsten:

    Nun, eigentlich lese ich Deinen Blog weniger zum Diskutieren, sondern eher, weil ich hier noch was lernen kann^^

    Allerdings gefällt mir die Überschrift Deines letzten Kommentars sehr gut: Gonzo-Wissensschaftsjournalismus. Bezogen auf die Wissenschsftskommunikation, die Du wohl rosiger siehst als den Journalismus, dürfte sich dort ein großes Potential verstecken. Kommunikation kann schließlich nicht stattfinden, wenn es nichts zu kommunizieren gibt bzw. wenn sich niemand dafür interessiert. Schließlich sollte man das Wissen nicht nur gegenseitig austauschen bzw. unter denen, die selber ganze Regale mit entsprechenden Fachbüchern haben, sondern all das zu denen bringen, die einen viel größeren Gewinn daraus ziehen. Und um dort eine gewisse Neugier zu wecken, sollten die Gonzo-Elemente hilfreiche Dienste leisten.

    Das nur mal als Gedankenexperiment…

  10. Gonzo-Elemente

    100% d’accord. Aber einzelne Elemente – ich denke an Passagen, Textbausteine, evtl. bestimmtes Bildmaterial -, welche besonders geeignet sind Spannung zu erzeugen, die ungewöhnlich und/oder ganz bewusst subjektiv gehalten sind, machen aus Journalismus noch keinen Gonzo-Journalismus. Reportagen z.B. bedienen sich (wenn auch nicht in so radikaler Weise) ja gezielt solcher Elemnte: Da zieht einer aus, der streckenweise seinen “Stream of Consciousness” wiedergibt, wenn er ein Labor besucht, auf einem Forschungsschiff mitfährt, mit Archäologen buddelt … und zwischendurch gibt es informative Passagen, wo Wissenstransfer stattfindet (hoffentlich mit Küchenzuruf!).

    Was wären das für spezielle “Gonzo-Elemente”, die entscheidend darüber hinaus gingen?

  11. Gonzo war das ganze Leben

    Lieber Carsten,

    nun, die Sache ist etwas schwierig, da Thompsons gesamtes Leben irgendwie “Gonzo” war, also wild, schnell und geprägt von Drogen und Alkohol. Es war also nicht nur ein journalistischer Stil, sondern ein ganzes Lebensgefühl. Das so umzusetzen käme wohl einem Selbstmord gleich^^

    Aber ich werde mir mal den einen oder anderen Gedanken machen, wie man das umsetzen könnte.

  12. Umsetzung

    Bin gespannt! Bei Helmut bedeutet eine Gonzo-Umsetzung vermutlich “garstig sein” 🙂 Mal schaun, was Dir einfällt!

  13. Pingback:Tweetable Abstracts: Wie man prägnante Beschreibungstexte findet | Edyssee

Schreibe einen Kommentar