Migräne auf Twitter

BLOG: Graue Substanz

Migräne aus der technischen Forschungsperspektive von Gehirnstimulatoren zu mobilen Gesundheitsdiensten.
Graue Substanz

Migräne wird häufiger Werktags in Tweets erwähnt als an einem Tag am Wochenende und erreicht um sieben Uhr morgens ein Maximum. So die zusammenfassende Aussage aus einer Veröffentlichung in der Zeitschrift Cephalalgia, wie ich sie bei Neuroskeptic las. Da ich die Originalarbeit nicht selber las, kann ich methodische Schwächen nicht abschätzen, der Wert der Aussagen scheint mir aber eher gering.

Weitere Untersuchungen wurden mit Google trends gemacht. Das volle Program der digitalen Welt. Das allein ist schon nett, denn Information sollte schnell und offen Verfügbar sein (was die eigentlich erfolgte Forschungsarbeit nicht ist).

Motiviert wurde die aktuelle Forschungsarbeit durch eine Blogbeitrag. Auch das scheint mir erwähnenstwert. Der Beitrag stammt von Neuroskeptic zur Analyse von Twitter-Daten (mit der viel interessanteren Schlussfolgerung das Bier vor Schnaps getrunken wird). Neuroskeptik schrieb nun heute, drei Tage nach Erscheinen des Migräne-Tweet-Artikels, auch darüber eben jenen aktuellen Beitrag, @gedankenstuecke (Bastian Greshake von Bierologie) wiederum twitterte das vor 45 Minuten, ich RT und nun kurz selbst gebloggt.

Ich nutze noch ebenso geschwind die Gelegenheit mich zurück zu melden. Die Graue Substanz ist — unbemerkt — im letzten Monat drei Jahre alt geworden (auch das darf mal getweetet werden). Der Oktober war jedoch leider auch der erste Monat seit drei Jahren ohne einen Beitrag! Da ich sonst im Schnitt gut einmal pro Woche etwas schreibe, war dies schon auffällig.

Ich habe auch im Oktober durchaus einiges geschrieben, drüben auf Gray Matters, z.B. über den aktuellen Nobelpreis für Chemie, der im Oktober vergeben wurde. Dieser war für Studien zu G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Ich schrieb natürlich über Migräne und diese Rezeptoren, noch am Tag der Vergabe. Dieser Rezeptor (GPCR abgekürzt)  wird bei Migräne von einem pro-inflammatorischen Neuropeptid (abgekürzt CGRP) aktiviert, die Forschung daran wurde aber wegen GCRP (Good Clinical Research Practice) gestoppt. So kann ich es für die deutschen Leser*innen zumindest zusammenfassen.

 

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Markus Dahlem forscht seit über 20 Jahren über Migräne, hat Gastpositionen an der HU Berlin und am Massachusetts General Hospital. Außerdem ist er Geschäftsführer und Mitgründer des Berliner eHealth-Startup Newsenselab, das die Migräne- und Kopfschmerz-App M-sense entwickelt.

3 Kommentare

  1. Wenns auch nicht zum Beitrag passt, wollte ich mich trotzdem mal bedanken. Nach diesen sehr interessanten Artikel “Der Wärmetod im Gehirn und seine Brüder” ( https://scilogs.spektrum.de/blogs/blog/graue-substanz/2012-08-26/der-waermetod-im-gehirn-und-seine-brueder ), habe ich es endlich mal gechafft, meinen Hausarzt auf meine Migräne anzusprechen (denn meistens wenn ich dort war, hatte ich keine und habe schlicht auf das Thema vergessen).

    Nach einem notwendigen (zumindestens in Österreich) EEG, bekam ich dann Frovatriptan (Eumitan, in Deutschland wäre das dann wohl Allegro). Übelkeit bleibt, Muskelverspannungen (?) im Hals- und Schulterbereich bleiben ebenfalls, aber egal – dieser extreme, teilweise vernichtende Kopfschmerz ist nach einer 3/4 Stunde einfach weg. Macht das Leben eindeutig lebenswerter, da auch die Angst vor einer nächsten Attacke einfach weg ist. Kann nur jeden Migräneleidenden empfehlen zum Arzt zu gehen. Ich habe es viel zu lange herausgezögert und laut meinen Hausarzt bin ich da kein Einzelfall.

    Und danke für die immer wieder interessanten Artikeln.

  2. Schmerzlinderung dank Kälte/Akupressur

    Erst einmal herzlichen Dank für diese immer spannenden Zeilen. Ja, diese Kopfschmerzen oder auch Migräneanfälle..leider ein verbreitetes Übel. Auch meine Freundin ist betroffen und leidet öfters unter Migräne, natürlich besonders bei Wetterumstellung bekommt sie es noch mehr zu spüren. Wie ich weiss, geht es ihr wesentlich besser mit regelmässigem Sporttreiben. Da sie so wenige Medis wie möglich einnehmen will, hat sie ein tolles natürliches Produkt entdeckt und ist begeistert davon: das Akupressur Eisband Salvacold lindert die Schmerzen mit Hilfe von Kälte und Akupressur deutlich. Es wird wie ein normales Stirnband getragen. Der grosse Vorteil ist, dass die Hände dabei frei sind und man sich nicht zwingend hinlegen muss. Für Menschen, die häufig unter Kopfschmerzen (egal welcher Art) leiden, sicher eine wertvolle Unterstützung im Alltag. Natürlich ersetzt salvacold die Tabletten nicht vollkommen, jedoch können auf diese oftmals verzichtet werden oder aber der Schmerz wird zusätzlich gelindert. Und für mich wirkt das Band sehr entspannend nach einem intensiven Tag – auch ohne Kopfschmerzen!

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