Kopfschmerzen malen

Bloggewitter_Kinder

[Dieser Text ist im Rahmen des Bloggewitters “Bloggen für Kinder” für etwa 8 bis 12 Jährige geschrieben. Weitere kurze Erläuterungen und eine Publikation zum Thema Schmerzen malen habe ich hier zusammengefasst.]

 

Schmerzen malen

Kinder lesen keine Zeitung. Du aber schon! Du liest gerade eine Internetzeitung über Wissenschaft. So eine Zeitung nennt man Wissenschaftsblog.

Wissenschaft ist, wenn man Dinge erklärt (z.B. warum gibt es Dinosaurier).

Du wirst vielleicht staunen: Erwachsene verstehen oft Wissenschaft nicht so gut. Du verstehst Wissenschaft aber sicher. Alle Kinder sind nämlich Wissenschaftler, denn Kinder wollen immer Dinge erklärt bekommen, Dinge verstehen und Dinge selber allein neu erklären.

Du sollst übrigens jetzt gar nicht lesen. Du sollst malen und mit deinem Bild etwas erklären! Ich sage dir nur noch eben kurz, was genau du malen sollst und warum.

Du sollst Schmerzen malen, Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen oder andere Schmerzen.

Wenn deine Mutter und dein Vater mitlesen, denken sie sicher: Wie soll das denn gehen, Schmerzen malen?

Ich bin sicher, du weist ganz genau, wie das geht. Also erkläre ich Dir gar nichts weiter. Ist doch ganz einfach, oder vielleicht nicht? Male was dir einfällt. Falsche Bilder gibt es nicht.

Falsch wäre höchstens, wenn Erwachsene dir erklären, wie du Schmerzen malen sollst. Warum das falsch ist? Weil Du dann ja mit Deinem Bild erklärst, was ein Erwachsener denkt, was Schmerzen sind. Ich schrieb ja oben, dass Erwachsene nicht mehr so viel von Wissenschaft verstehen. Sie haben vergessen, dass man Dinge auch selber allein neu erklären muss.

Ich muss dir nur noch erklären, warum du deine Schmerzen malen sollst.

Mit Bildern erklären Kinder den Ärzten/innen und den erwachsenen Wissenschaftlern/innen, wie es sich genau anfühlt, wenn es weh tut. Das kann man oft besser malen als beschreiben. Du kannst Bilder malen und damit erschaffst du Wissen über Schmerzen. Du bist also ein Wissen-schaftler, weil Du mit Bildern eine Erklärung schaffst.

Manche Bilder kommen dann sogar in die Zeitung. Wenn du mir deine Bilder zuschickst, dann kommen diese Bilder hier in diesen Wissenschaftsblog. Versprochen!! (Deine Eltern werden sicher beim Zuschicken helfen, das dürfen sie.)

Also los, Schmerzen malen!

Autoren: M. Dahlem (46 Jahre) und ein neunjähriger Junge.
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Hier gib es weitere Informationen für Erwachsene.

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Markus Dahlem forscht seit über 20 Jahren über Migräne, hat Gastpositionen an der HU Berlin und am Massachusetts General Hospital. Außerdem ist er Geschäftsführer und Mitgründer des Berliner eHealth-Startup Newsenselab, das die Migräne- und Kopfschmerz-App M-sense entwickelt.

5 Kommentare

  1. “Wissenschaft ist, wenn man Dinge erklärt (z.B. warum gibt es Dinosaurier).”

    Super, ich bin sehr gespannt! Warum gibt es Dinosaurier eigentlich? – das wollte ich schon wissen, seit ich 4 bin! Meine Eltern (gewiefte Antikreationisten) haben immer behauptet, ein Warum für Dinosaurier gebe es nicht, aber “Erwachsene verstehen oft Wissenschaft nicht so gut”, das sagen Sie mal meinen Eltern.

    • Große Dinosaurier gab es wohl, weil die Größe einstmals ein Vorteil im Rahmen der biologischen, speziell der tierischen Entwicklung war, hat auch was mit der Planetenmasse (der Erde) zu tun, wobei das obige ‘weil’ oder das ‘Warum’ im kommentarisch Adressierten ganz schwierig bis gar nicht eindeutig zu (er)klären ist.

      • Es geht nicht um große oder kleine Dinosaurier. Es geht um Dinosaurier allgemein und darum, ob es für ihr Auftauchen in der Erdgeschichte tatsächlich ein warum gibt, wie man es ja auch in Amerika mehr und mehr zu glauben geneigt ist. ER hat sie geschaffen, weil es IHM so gefiel.

        “Wissenschaft ist, wenn man Dinge erklärt (z.B. warum gibt es Dinosaurier).”

        Herr Dahlem deutet im obigen Zitat sogar an, es gebe sie noch, die Dinosaurier (“warum gibt es Dinosaurier” anstatt das naheliegende “warum gab es Dinosaurier” benutzend) – zugegeben, als Wissenschaftler weiß er da natürlich mehr als wir, aber aus naiv-kindlicher Sicht riecht das doch ein wenig nach dem Versuch eines Gottesbeweises durch die Hintertür, und wer da in der Vorschule, zwar hochbegabt (mit Diagnose) aber noch ungetauft (zum Glück bis in die letzten Nervenmarksfaserkerne durchgeimpft!), herumläuft und die Evolution als den einen, rekursiv zufälligen Prozeß erachtet, der hat es angsichts solcher Äußerungen natürlich nicht leichter.

        • Na, Du musst nur meinen Sohn fragen, der ist einwenig älter und hat das geschrieben. Ich war über seine Antwort auch verblüfft.

          Mehr zu “Warum-Fragen” und die Sicht der Kinder im Interview mit Prof. Tania Lombrozo “Gewusst warum” im neuen “Gehirn und Geist” (das vollständige Interview ist hinter einer Bezahlwand). Link

  2. Markus, das ist ganz wunderbar! Ich freue mich auf die Bilder. Ich glaube wir werden so manche aufschlussreiche Überraschung erleben!

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