Fünfzigmal gratis nicht umsonst

BLOG: Graue Substanz

Migräne aus der technischen Forschungsperspektive von Gehirnstimulatoren zu mobilen Gesundheitsdiensten.
Graue Substanz

50 Einblicke in die Migräneforschung hinter der Bunt-Hirn-Schranke bis zum 91TTL3W31L3.

Auch die „Titanic“ hat Neues aus der Gehinforschung zu vermelden.

D1353 M1TT31LUNG Z31GT D1R, ZU W3LCH3N GRO554RT1G3N L315TUNG3N UN53R G3H1RN F43H1G 15T! 4M 4NF4NG W4R 35 51CH3R NOCH 5CHW3R, D45 ZU L353N, 483R 91TTL3W31L3 K4335T 77 145 50 8D364C65833 5C7738 441F1 03T5T37, 8123 44 5455 4TT4L 9455 35 1134 97LK 565F8932 785 H729 H58D 815 06651 0965 01758 54555440440541 N4844 77CH4RT 29501 896029 /%**§$«(!‘## 1D10T!


3sat BildchenIn der „Grauen Substanz“ geht es zwar nicht immer so kinderleicht zu, wie im letzten Beitrag über Entropie, doch etwas verständlicher als oben zitiert hoffentlich schon (man kann den Anfang wirklich lesen! Zumindest bis „… 91TTL3W31L3 K4335t …“, das  heißt wohl „… mittlerweile klappt/kannst …“,  weiter komme ich zumindest nicht. Irgendwer?).

Ich überschreite bewusst die Bunt-Hirn-Schranke und versuche über Migräne aus der naturwissenschaftlichen Forschungsperspektive zu bloggen. Das ist nicht immer leicht und ich fürchte, das ein oder andere mal habe ich den Laien in der Mitte des Beitrages ähnlich abgehängt, wie die „Titanic“ mich ab 91TTL3W31L3. Bunte Bilder zu zeigen reicht mir aber nicht und flache Erklärungen oder gar fragwürdige medizinische Ratschläge verbietet sich von selbst. Zumal alle flachen Erklärungen einander ähnlich sind; aber jede tiefergehende Erklärung ist auf ihre besondere Art spannend.1 Das gilt für Migräne besonders, scheint mir, und diese Erkrankung verdient Aufmerksamkeit.

Mit diesem schrieb ich seit November 2009 bis heute 50 Beiträge allein über mein Fokusthema: Migräne. Da will ich mich gerne vorab bei Lars Fischer bedanken, er lud mich zu den SciLogs ein – charmant wie immer, wie ich noch lernen sollte:

… ich möchte Sie einladen, mit Ihrem Blog zu uns auf die Seite zu ziehen. Geld zahlen wir nicht, aber … [d]afür gibt es auch keine Verträge …. Wir stellen die Seite und den technischen Support, alles andere ist Ihre Sache.
(Aus Email vom 30. September 2009. @Lars: Es bleibt nichts geheim.)

Support gratis, es wird nicht redaktionell reingeredet, den Rest für Ruhm und Ehre. Letzteres ist fragwürdig zumindest in Deutschland, wenn hier zur Zeit sogar diskutiert wird, ob Wissenschaftskommunikation und Medienpräsenz der akademischen Karriere nicht eher schadet? Wie bitte? Vorab mache man sich klar: auch Universität und Fördergeber stellen nur den Support, also (Dritt)Mittel und meist – nein nicht immer2 – auch noch einen Arbeitsvertrag. Alles andere ist Sache der Forscher. Reinreden ist nicht erwünscht.

Genau deswegen müssen wiederum Forscher ihre Forschung rechtfertigen. Nicht alle werden dies öffentlich machen, das gehört auch nicht notwendigerweise zum Profil eines Forschers: dessen Pflicht und Kür heißen methodische Stärke und Kreativität. Aber wenn sich jemand mit Zusatzqualifikation Texter oder Rampensau unter den Forschern findet, wird er den Weg nach seiner Pflicht und Kür in die Öffentlichkeit sowieso gehen. Alles andere wäre dumm. Und es ist nicht umsonst, ich blogge nicht nur gern, es wirkt auch zurück auf meine Forschung und Lehre. Soviel sei nach 50 Beiträgen mal vermerkt.

Was gab es in den 50 Beiträgen über Migräne zu lesen?

Zum Beispiel neulich erst, dass Lichtreize spezialisierte Gehirnzellen resonant ansprechen können und im Gehirn eines Migränikers ein sowieso schon überempfindliches Netzwerk außer Kontrolle geraten lassen, auch die FAS berichtete daraufhin Mitte Dezember unter dem Titel „Wem das Geld zu Kopf steig“ – verfügbar hinter einer Bezahlwand. Ironie ist nochmal schöner, wenn sie unbeabsichtigt daherkommt.3

Die Physik solcher Kipp-Punkte im Gehirn, in denen die physiologische Selbstregulation (Homöostase) versagt, wird im Computermodell erforscht, dazu nehme ich dann auch schon mal an, dass das Gehirn ein Schwimmreifen ist, um in Zukunft mit Hilfe einer Modell-basierten Steuerungstechnik zu versuchen, abnormale Muster der Aktivität in neuronalen Netzwerken zu kontrolieren, vielleicht sogar mit einer Gehirnprothese.

Ob das zu einer Renaissance der nicht-medikamentösen Behandlung von Kopfschmerzen führt, darf man skeptisch beurteilen. Ich will keine Hoffungen schüren und schon gar nicht für morgen. Aber dieser Forschungsbreich, Neuromodulation genannt, ist auf dem Vormarsch. Ob es der Magnetschlag auf den Hinterkopf sein wird, der den Geist einer Sattel-Knoten-Verzweigung zähmt, oder doch eher die Genetik der Migräne zu neuen, pharmarkologischen Ansätzen führt und wir deswegen gepant (sic) auf Migräneforschung sind, wird sich in Zukunft erst zeigen.

Aufklärung ist heute schon wichtig, gerade auch bei so seltsamen Erscheinungen wie die der Migräneaura, worüber man nicht gerne spricht und die vielleicht sogar unbemerkt, zumindest aber oft unerkannt bleiben kann.


Ich berichte Neues aus meiner Forschung, wie gesagt, gerne und hoffentlich V3R5T11N0LICH. Ansonsten gibt es ja noch immer die Kommentare zum Nachfragen.

 

Fußnote

1 Frei nach Tolstoi (Anna Karenina).

2 Nicht nur bei SciLogs, auch von meiner Universität bekommme ich keinen Arbeitsvertrag – trotz mehrfachen Zusagen, das unterscheidet sie von Lars; mein Dank hierfür sowohl an die Berliner Gesetzgebung, die diesen Umweg scheinbar erlaubt, als auch an die Zählebigkeit der alten Strukturen.

3 Vielleicht erscheint ja mal ein Artikel „Wenn Universitäten Migräne verursachen“, der dann vom Geld handelt. Denn die Lage an den Hochschulen liegt für den wissenschaftlichen Nachwuchs auf der Maus-Grimassen-Skala bei 5 (Augenkneifen 2 Punkte, Nasen- und Backenwölbung 2 bzw. 1 Punkt, Ohrenposition und Schnurrhaare 0 Punkte).

 

Avatar-Foto

Markus Dahlem forscht seit über 20 Jahren über Migräne, hat Gastpositionen an der HU Berlin und am Massachusetts General Hospital. Außerdem ist er Geschäftsführer und Mitgründer des Berliner eHealth-Startup Newsenselab, das die Migräne- und Kopfschmerz-App M-sense entwickelt.

26 Kommentare

  1. Cool

    Das ist ja cool. Obwohl so viele Buchstaben fehlen, kann man dennoch noch Recht viel lesen. Ich bin auch bis “91TTL3W31L3 K4335t” gekommen, aber das habe ich dann nicht mehr lesen können. Aber immerhin weiß ich ja jetzt, was es bedeutet. Das letzte Wort habe ich auch wieder verstanden (Du aber sicherlich auch).

  2. Das letzte Wort …

    … ist wieder einfach. Selbst das vorletzte Wort, „/%**§$«(!‘##“, verstehe ich genau.

    Aber im Mittelteil, da könnte es was klarer sein. Oder gibt es doch einen Zugang?

  3. Kann ein Computer Migräne haben?

    Faszinierend an diesem Einblick in die Hirnhintergründe der Migräne finde ich den Stellenwert von chaotischen Prozessen, von statistischen Verfahren und von Denkweisen aus der Statistik um die Migräne besser zu verstehen.
    Offensichtlich arbeitet das Hirn völlig anders als ein Computer und es gibt so etwas wie kollektive Erregungsmuster und eine Art Schwarmverhalten.
    Das Hirn scheint die Ressource Parallelität völlig anders zu nutzen als das heutige elektronische Prozessoren tun. In der digitalen (Main-Stream-) Welt sind 100 Prozessoren eben genau hundert eigenständige Prozessoren, die hin und wieder auf einen gemeinsamen Speicher zugreifen und sich dann auf ein Protokoll verlassen müssen, das Kollisionen vermeidet. Das verhindert beim Computer ein Chaos und verhindert das Auftauchen von Analoga zu epileptischen Anfällen und Migränen – zum Glück.

  4. Viren — mehr kaum.

    Analogien zwischen Krankheiten und Computer-Abläufen sind wohl sowieso nur auf sehr grober Ebene auszumachen. Viren sind ja bekanntes Beispiel. Aber ansonsten?

    Klar ist, dass unser Gehirn, sei es gesund oder erkrankt, anders als ein Computer funktioniert. Ob dies grundsätzlich immer so sein muss, wäre eine tiefere Frage, oder?

    Wobei bei Krankheit eventuell statistische Methoden eher greifen, als bei Gesunden Zuständen, also mentalen Leistungen.

    Heinweis: Mehr dazu in “Gesunde, kranke, neue.”

  5. Interessant

    Ich konnte auch bis zur Hälfte lesen und natürlich das letzte Wort. 😉

    Ich kenne diesen Test so, dass der erste und letzte Buchstabe stimmen muss, in der Mitte kann man die Buchstaben kreuz und quer durcheinanderwürfeln. Diese Tests kann jeder lesen.

    Mit Zahlen kannte ich das noch nicht. Die ersten Wörter machen ja Sinn und man kann bestens nachvollziehen, da die Formen der Zahlen den Buchstaben ähneln, danach erkenne ich fast nichts mehr, bis auf “bis”.

    Wie gut, dass Herr Fischer Sie eingeladen hatte! Ich lese fast alles, wenn die Zeit reicht, und kann meist auch als Laie von den Informationen sehr profitieren. Ich empfinde diesen Blog als Geschenk für mich, denn wo sonst bekommt man wissenschaftliche Themen so gut aufbereitet und meist auch für Laien gut verständlich präsentiert. Danke!

  6. Codewechsel

    Die Zeichenfolge zwischendurch korrespondiert wahrscheinlich nicht mit einer Inhaltsseite oder aber das Verfahren wechselt auf recht brachiale Weise. Bis zur 9 in “Mittlerweile” werden lediglich Buchstaben durch Zahlen ähnlicher Gestalt ausgetauscht, die 3 in k4335t kann aber dann nicht mehr für ein E stehen, kaeest gibt es ja im Deutschen nicht, ebensowenig wie zweimal das gleiche Zeichen am Wortanfang (von Aa abgesehen, passt aber für die gleich mehrfach auftretende 77 nicht). Die Maßgabe, dass eine Chiffre für einen bestimmten Klartextbuchstaben steht, ist damit jenseits von “mittlerweile” hinfällig.
    Es ist aber durchaus möglich, dass sich dennoch Sinn ausmachen lässt – “kennst” wäre ja zweite Person Plural, fehlt also das “Du”, was sich hinter der 77 verbergen könnte, danach geht es kurz einigermaßen lesbar weiter – “das so”. Also: “Mittlerweile kannst Du das so “. Dann verließ mich vorerst die Lust, mir ist kein passender Anschluss eingefallen.

  7. Fake

    Hm, ein bisschen googleei führt mich zu folgender Version des Textes, der offenbar für titanic-online verändert wurde – ich denke mal, ohne den Sinn beizubehalten…

    D1353 M1TT31LUNG Z31GT D1R, ZU W3LCH3N GRO554RT1G3N L315TUNG3N UN53R G3H1RN F43H1G 15T! 4M 4NF4NG W4R 35 51CH3R NOCH 5CHW3R, D45 ZU L353N, 483R…M1TTL3W31L3 K4NN5T DU D45 W4HR5CH31NL1ICH 5CHON G4NZ GUT L353N, OHN3 D455 35 D1CH W1RKL1CH 4N5TR3NGT. D45 L315T3T D31N G3H1RN M1T 531N3R 3NORM3N L3RNF43HIGKEIT. 8331NDRUCK3ND, OD3R?
    DU D4RF5T D45 G3RN3 KOP13R3N, W3NN DU 4UCH 4ND3R3 D4M1T 83G315T3RN W1LL5T

  8. Fahrbeagel

    Na, das war dann wohl halt der Clou von der “Titanic”-Redaktion, es mitten im Text versumpfen zu lassen, denke ich. Das erklärt dann auch die letzten zwei Wörter!

    Danke für den Hinweis auf das Original.

  9. Wulff – BILD

    Der Titanic-Text zeigt sehr deutlich, wie schnell, fehlerhaft unser Gehirn arbeitet. Aus einer völlig sinnlosen Buchstaben-Ziffern-Folge wird ein sinnvoller Inhalt erzeugt.

    Es wäre schön, wenn zu dem aktuellen Streit (Wulff-BILD) sich endlich auch die Gehirn-/ Gedächtnisforschung zu Wort melden würde:
    Wie zuverlässig ist unser Gedächtnis?
    Wo ist die Grenze zwischen Lüge und schlechtem Gedächtnis?
    usw.

    Wissenschaftler, die sich dann nicht zu Wort melden, wenn man ihr Wissen brauchen könnte – sind ihr Geld nicht wert. Und sie sind es auch nicht wert, dass man ihre Forschungen mit Steuergeldern unterstützt!

  10. Denkfabrik blieb Blaupause

    Ich denke nicht, dass es bei Wulff um ein Problem im Kontext der Wissenschaft geht. Auch der Zusammenhang über sein Gedächtnis scheint mir konstruiert.

    Bei Guttenberg war der Fall anders gelagert und dort gab es u.a. mit DE PLAGIO ein großen Engagement von Wissenschaftlern.

    Allerdings habe ich in der Tat über Wulff gebloggt: Neurowissenschaftler im Think Tank Schloss Bellevue.

    Das ich bis heute nichts von diesem Think Tank gehört habe, so dass ich davon ausgehen muss, dass diese Idee wohl nie umgesetzt wurde, ist für mich eine große Enttäuschung, nein, war eine große Enttäuschung — bis vor dem jetzigen Skandal. Mit diesem ist jenes aber doch verblasst.

    Sich darüber heute zusätzlich zu echauffieren wäre albern. Leider.

  11. Gratis

    Zitat KRichard: “Der Titanic-Text zeigt sehr deutlich, wie schnell, fehlerhaft unser Gehirn arbeitet. Aus einer völlig sinnlosen Buchstaben-Ziffern-Folge wird ein sinnvoller Inhalt erzeugt.

    Wieso? Der Text (im Original) demonstriert doch vielmehr, dass, technically speaking, unser OCR System mit Error Checking and Correction arbeitet.

    Und dieses ECC Feature ist dazu noch völlig gratis, das ist doch ganz toll!!!

    Was das andererseits mit dem Herrn Präsisdenten Wulff und seinen Amigos zu tun hat, erschliesst sich mir nicht so recht. Mal abgesehen davon, dass es bei diesen Herrschaften auch dieses und jenes gratis gibt, wofür Normalsterbliche teuer bezahlen müssen.

  12. Umsonst oder nicht?

    Solange nicht wirkliches Wissen über Ursache und Zusammenhänge öffentlich wird, ist auch der hundertste Beitrag relativ umsonst.

    kostenlos sei er ja hier sowieso.

    Und:

    Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker…

    Nicht aber den Blogger…

  13. Ja.

    Sie sprechen eine wichtige Sache an: Wer an Migräne leidet, sollte genau das, seinen Arzt fragen. Es ist schlicht gefährlich z.B. Dosierung oder gar das Medikament aus Informationen im Internet selbst zu bestimmen.

    Wer mehr über seine Erkrankung aus der naturwissenschaftlichen (Forschungs)Perspektive verfahren will, also über “wirkliches Wissen über Ursache und Zusammenhänge”, — Warum? Na, vielleicht weil sie/er neugierig ist, weil er/sie der/dem Partner/in (in jedweder Kreuzung) zeigen will, dass es anderen auch so ergeht, sei es ein anderer Grund — wer also mehr über Migräne aus der aus der naturwissenschaftlichen Perspektive verfahren will, suche sich einen Wissenschaftler oder Mediziner der darüber blogt. Von dem sollte man sich in zweierlei Aspekten überzeugen: 1) ist er/sie vertrauenswürdig? 2) hat er/sie Ahnung?

    Keinen dieser beiden Punkte kann jemand ihnen, Herr/Frau C.G., abnehmen. Das herauszubekommen erfordert Recherche.

  14. “Von dem sollte man sich in zweierlei Aspekten überzeugen: 1) ist er/sie vertrauenswürdig? 2) hat er/sie Ahnung?”

    -> Das sind leider zwei beinahe unlösbare Problemstellungen. Die Diagnose nach dem Prinzip der Heterophänomenologie eignet sich nicht wirklich zur Vertrauensbildung – und die Erkenntnis der Ahnung bei entsprechenden Ansprechpartnern dahingehend hängt nämlich zu einem Teil auch davon ab, immerhin braucht es auch das Vertrauen, damit die Ahnung überhaupt erst entdeckt werden kann. Diese Probleme lassen sich wohl aber nicht unter den derzeitigen Strukturen lösen oder umgehen.

    Ein wenig Erkenntnis habe ich durch ihre Beiträge eben doch erlangen können, weshalb sie also doch nicht “umsonst” gewesen sind und sein werden. Enttäuschend ist das ganze Thema jedoch trotzdem, wenn sich hochtechnisierte und umfangreiche Forschung nicht irgendwann als erfolgreich zeigt. Und das tut es nach den Inhalten ihrer Beiträge … zu langsam bis nicht. Ist es nur Ungeduld?

  15. kleinen Ausschnitt

    Nur Ungeduld? Ungeduld würde ich zumindest sofort verstehen und diese reicht sicher. Ob es mehr ist, kann ich nicht sagen.

    Bedenken Sie, letztlich berichte ich ja nur von einem kleinen Ausschnitt der Migräneforschung.

    Themen wie Genetik oder über Forschung zu zukünftigen Wirkstoffgruppen wie die Gepante kommen im Vergleich zu kurz, aber ich könnte davon eben auch nicht aus erster Hand schreiben.

    Daran arbeiten gleichwohl vielleicht hundert mal so viele Menschen mit sicher noch höheren finanziellen Einsatz.

    Fortschritte sind dort vielleicht schneller zu erwarten.

    Des weiteren: der migraine zapper wird 2012 auch in Deutschland eingeführt, also gibt es auch im Bereich Neuromodulation Bewegung. Darüber schreibe ich bald mehr.

  16. Wulff, Glaube

    @Dahlem: Ich habe nicht dazu aufgerufen, Herrn Wulff zu lieben oder seine Taten zu rechtfertigen.
    Sie beschweren sich immer wieder darüber, wie schwierig die Job-Situation ist.
    Das aktuelle Medieninteresse könnte die Gehirn-/Gedächtnisforschung nutzen, um Forschungsergebnisse vorzustellen – und um finanzielle Mittel einzuwerben. Damit es Jobs für Menschen, wie Sie, gibt.

    @Chrys: Wenn ein ECC-Feature aus einem sinnlosen Muster einen sinnvollen Text macht – dann ist dies eine Verfälschung der Realität. Wissen wird durch Glauben ersetzt. Dies ist zwar die wesentliche Grundlage unserer Existenz, bleibt aber dennoch ein fehlerhaftes Verhalten.
    Dass ECC-Feature mit dem Titanic-Text funktioniert deshalb auch nur bei guter Kenntnis der deutschen Sprache.

  17. .

    Ach, lassen wir doch Herrn Wulff aus dem Spiel.

    Auch die Job-Situation kann man nicht mit allem Vermischen, darf sie aber auch nicht völlig isoliert sehen.

    Ich beschwere mich darüber hier und da, weil es eben keine schöne heile Welt ist, und nicht der Eindruck entstehen soll, Wow, der deutsche Nachwuchs (allein das Wort …), der ist aber aktiv, wirbt Geld ein, forscht und blog noch darüber und abends geht er rechtschaffen nach Hause. …

  18. @KRichard

    Der Originaltext ist doch keineswegs als sinnlos anzusehen. Vermöge der Zeichenersetzung

    4 → A, 8 → B, 3 → E, 1 → I, 5 → S

    entspricht er einem standardcodierten deutschen Text (bei dem dann freilch die selbstbezügliche Pointe auf der Strecke bleibt). Das Gehirn arbeitet bei der Erfassung des Textes mit den gleichen ECC Mitteln, die es ganz ähnlich etwa auch zum Entziffern (!) von anderer Leute Schreibschrift einsetzt. Und es ist nur vorteilhaft, dass es so etwas beherrscht.

    Der Titanic-Text folgt indes nicht strikt diesem Ersetzungsschema, sondern macht daraus einen Jux, indem er die Ersetzung zunehmend in schlichten Unsinn übergehen lässt. Aber auch dieser Jux ist uns als solcher erkennbar — spätestens wenn wir uns des Umstands bewusst werden, dass es bei Titanic um Satire geht.

    Unsere Gehirne mögen in vielerlei Hinsicht unzulänglich sein. Der fragliche Text eignet sich m.E. aber gerade nicht als Beispiel, um eine solche Unzulänglichkeit aufzuzeigen.

  19. @KRichard, it’s a feature, not a bug

    Dass ECC-Feature mit dem Titanic-Text funktioniert deshalb auch nur bei guter Kenntnis der deutschen Sprache.

    Wissenschaftler haben festgestellt: Marcellus können schon Sextaner vom Blatt lesen: “50M3TH1NG 15 R0TT3N 1N TH3 5T4T3 0F D3NM4RK.” D3NM4RK wird allerdings signifikant häufig als G3RM4NY übersetzt – woran auch immer das liegen mag.

  20. @Chrys

    Sie haben recht: “Und es ist nur vorteilhaft, dass es so etwas beherrscht.”

    Es ist sogar mehr als das, es ist die einzige Möglichkeit der Dechiffrierung, weil ein idealtypischer (platonischer) Buchstabe natürlich nicht existiert. Es gibt mittlerweile ungefähr eine Trilliarde Fonts für Computer, die mitunter gewagter erscheinen, als die von Ihnen dargestellte Translationsliste – die obendrein ihre Wirksamkeit daraus bezieht, daß sie das “E”, “I”, “S” und “A”, also fast 40% der statistisch zu erwartenden Buchstaben, durchaus lesbarer abzubilden vermag als so manche “Handschrift”. Krickel, krackel, wer schon mal ein Rezept zu lesen versucht hat, weiß, warum Apotheker so gut verdienen.

  21. @MAD

    Mehr als Zweierkorrelationen wird man wohl gar nicht benötigen.

    Kommt darauf an, und danke für die Quelle. Da heißt es:

    …in dem Wort “Wur?el” wird höchstwahrscheinlich das sonst sehr wenig wahrscheinliche “z” (p_z~0.014) fehlen.”

    Interessantes Beispiel. Nehmen wir an, wir haben einen probabilistischen Wur?el, dieser werde n mal geworfen. Ich habe hier so einen semantischen Wurzel, und den werfe ich jetzt.

  22. @jörg schütze

    Ihre Antwort ist gut, das ECC-Feature funktioniert auch in anderen Sprachen.

    Ich habe mich wohl zu unpräszise ausgedrückt, weil ich vorausgesetzt habe, dass man den umgewandelten (Titanic-)Text auch vom Inhalt her verstehen sollte.

  23. optischen Texterkennung

    Der Hinweis auf die optischen Texterkennung ist wirklich gut.

    Ich schreibe gerade einen neuen Beitrag zu neuronalen Drehzahlreglern was mich auch auf Ray Kurzweil bringt. Er gilt ja als Pionier der optischen Texterkennung (OCR).

    So hängt halt alles zusammen.

Schreibe einen Kommentar