Weihnachtsmond

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Bewölkung ja, an diesem Weihnachtsabend, aber doch so stark wechselnd, dass man ein Wolkenloch erwischen konnte. Und …. Bingo!

Ein kreisrundes kleines Loch von gerade mal ein paar Grad Durchmesser, dahinter der Vollmond mit einer fetten Halo. Nicht nur ein Glücksfall und ein interessanter Anblick, sondern obendrein auch noch recht schön. Der Anblick erinnert an barocke Deckengemälde, typischerweise zur Verzierung von Kuppeln, wo gekonnte Maltechnik den visuellen Eindruck eines langen Tunnels bis hinauf in Himmelssphären vermittelt.

Der Vololmond mit Halo durch ein Wolkenloch über Darmstadt am Abend des 25.12.2015, 22:56 MEZ. Canon EOS6D mit leica Elmarit-R 180, f/2.8, ISO 800, 1/15 Sekunde
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Der Vollmond mit Halo durch ein Wolkenloch über Darmstadt am Abend des 25.12.2015, 22:56 MEZ. Canon EOS6D mit Leica Elmarit-R 180, f/2.8, ISO 800, 1/15 Sekunde

Dieses Wolkenloch ordne ich mal in die Kategorie “Weihnachtsgeschenke, unerwartet” ein und bedanke mich artig. Bei wem auch immer. Mal was anderes als Socken und Pullis.

Apropos Socken, ich möchte Ihnen an dieser Stelle die Schiller-Parodie von August Wilhelm Schlegel nicht vorenthalten, die so beginnt:

Ehret die Frauen! Sie stricken die Strümpfe, Wollig und warm, zu durchwaten die Sümpfe […]

Diesen Worten schließe ich mich natürlich an!

Und nun noch schöne Festtage und ein ruhiges Wochenende.

 

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

27 Kommentare

  1. Herrje, was für ein verquastes Frauenbild! Ich würde mit solchen “Parodien” vorsichtig sein, sonst kommt Ihnen Ihre spärliche weibliche Leserschaft noch ganz abhanden.

    • Ich gehe mal davon aus, dass eine nun wirklich offenkundige (und auch gelungene) 200 Jahre alte Parodie wie die von Schlegel als Antwort auf Schillers reichlich pathetischen Schwulst von den meisten Lesern wie Leserinnen richtig eingeordnet und mit einem Lächeln quittiert wird. Ihre Sorgen dürften also unbegründet sein.

    • “Doch der Mann, der tölpelhafte
      Find’t am Zarten nicht Geschmack.”

      … und bei dem Männerbild kommt die männliche Leserschaft auch abhanden.

      Schöner Mond, Frohe Weihnachten.

  2. Glückwunsch zu der gelungenen Aufnahme! Die Farb- und Helligkeitsschattierungen sind ja insbesondere in der Großansicht wirklich wunderschön und plastisch.

    Ist das Bild eigentlich direkt von der Kamera als JPG aufgenommen oder von einer externen Software nachträglich umgewandelt? Ich experimentiere hier seit einer Weile herum, und es will mir inzwischen nicht mehr so recht einleuchten, warum ich – zusätzlich bzw. überhaupt – im RAW-Format aufnehmen sollte (solange ich nicht nachträglich noch mit dem Weißabgleich herumspielen möchte). Die Umwandlung zu JPG scheinen alle bisher ausprobierten Kameras genauso gut hinzubekommen wie Photoshop, wenn ich mir die Schattierungen von Nahem ansehe. Ein Trugschluss?

    Aber wie dem auch sei: Ich wünsche schöne Weihnachten gehabt zu haben und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches 2016! 🙂

    • Ich mache so gut wie nie Raws. Noch nicht einmal mit der Sigma DP, obwohl man überall nachlesen kann, dass deren JPEGs nicht zu gebrauchen sind. Ist mir alles egal, denn für mich reichen die JPEGs. Ich habe einfach nicht die Zeit, mit Raws rumzumachen. In der Zeit, die ich damit vor dem Rechner verbringen würde, mache ich lieber was Anderes, z.B. fotografieren.

      Das obige Bild ist mit Gimp (ja, noch nicht mal Photoshop) etwas zurechtgestutzt worden, weil der Mond aus der Bildmitte ausgewandert war. Dann noch ganz leicht mit der Kurvenfunktion die mittleren Helligkeiten angehoben und den Kontrast minimal erhöht.

        • Ohne damit die Entscheidung von Reuters in irgendeiner Weise werten zu wollen, muss ich doch einigen Aussagen des Autors des von Ihnen zitierten Heise-Artikels widersprechen. Ich würde nicht zustimmen, dass sich JPEGs “nur noch minimal“ verändern lassen. Das steht in deutlichem Gegensatz zu meiner täglichen Erfahrung. Natürlich kann man mit einer Raw-Datei, die allerdings auch keine wirklichen Rohdaten enthält, aber zumindest frei von der JPEG-Kompression und von einigen der von der Kamera hineingerechneten Effekten, nochmals deutlich mehr anfangen, keine Frage.

          Auch glaube ich kaum, dass die Nachbearbeitung von Bildern im JPEG-Format nur in den “seltensten Ausnahmefällen“ vorgenommen wird. Als “geschönt“ würde ich das Resultat aber zumindest bei meinen Bildern nicht bezeichnen. Eher als “verbessert“.

          Natürlich ist “verbessert“ nicht bei allen Nachbearbeitungen, deren Resultat man im Web findet, das zutreffende Attribut. Manche sind wirklich übel. Als müsste jede Nachbearbeitungsoption auch unbedingt bis zum Abwinken ausgenutzt werden. Das Phänomen erlebe ich aber auch bei vielen Raw-Shootern.

          Ich versuche generell eher, die Nachbearbeitung dezent zu halten. Hoffentlich gelingt mir das auch.

          Übertriebene Bildbearbeitung ist wie Körpergeruch. Der Betroffene ist oft der Letzte, der’s mitkriegt.

          • Selbstverständlich lassen sich auch JPEGs noch verändern, wobei Reuters diese von den Pressefotografen jedoch “direkt aus der Kamera” haben möchte, also ohne den Umweg über Photoshop.
            Bei Astro-Fotografen sieht die Sache natürlich etwas anders aus, da sich sehr weitentfernte Objekte kaum so ablichten lassen, dass man sie noch einigermaßen gut erkennen kann. Und selbst bei Mondaufnahmen muss der Kontrast häufig noch angehoben werden, sonst würden die Aufnahmen unerträglich flau erscheinen. In der analogen Zeit gab es ja auch schon Fotopapiere mit verschiedenen Gradationen.

            Über Ihren Satz. “Übertriebene Bildbearbeitung ist wie Körpergeruch. Der Betroffene ist oft der Letzte, der’s mitkriegt.” musste ich etwas schmunzeln. Ich hätte ja eher den Vergleich mit zu viel Make-up gebracht, das eine Frau aussehen lässt als wäre sie in einen Malkasten gefallen, aber ich verstehe, was Sie meinen. Und ja, Ihnen gelingt es, “die Nachbearbeitung dezent zu halten”.

          • Ich hatte ja betont, dass ich zu der Entscheidung von Reuters gar nichts sage, sondern dass ich nur einigen der Aussagen des Heise-Autors widerspreche. Die Kommentare zu dem Artikel nehmen den ganz schön auseinander.

          • @ Mona

            “Ich hätte ja eher den Vergleich mit zu viel Make-up gebracht, das eine Frau aussehen lässt als wäre sie in einen Malkasten gefallen”

            Die ungeschminkte Wahrheit: Das könnte sich Herr Khan wohl kaum erlauben. Das in diesem Statement vertretene verquastete Frauenbild könnte dazu führen, dass ihm seine spärliche weibliche Leserschaft noch ganz abhanden käme.

          • @Joker:
            “Die ungeschminkte Wahrheit: Das könnte sich Herr Khan wohl kaum erlauben.”

            Ich dacht mir schon, dass Herr Khan nichts Falsches sagen wollte und aus diesem Grund das olfaktorische Beispiel wählte. Ich wollte schon einen amüsierten Satz anfügen, habe ihn dann aber wieder gelöscht. Herr Khan wollte mit seiner Parodie schließlich niemanden beleidigen und vielleicht hat er ja tatsächlich Socken und Pullis zu Weihnachten bekommen und darüber vergessen, dass Frauen heutzutage nicht nur stricken können, sondern vielleicht auch am “durchwaten die Sümpfe” interessiert sind. 😉

          • Falls es immer noch nicht angekommen sein sollte: Die zitierte und verlinkte Parodie wurde vor rund 200 Jahren von August Wilhelm Schlegel als Antwort auf ein schwülstiges Elaborat Schillers geschrieben. Nicht von mir, und es geht auch nicht so sehr um ein Bild von Frauen oder Männern oder sonstwem, sondern es ist eine Parodie, also Humor, was über Generationen hinweg auch durchweg verstanden wurde. Wenn vielleicht auch nicht von jedem, dann doch wahrscheinlich von den meisten.

          • Ich habe nirgends behauptet, dass die Parodie von Ihnen persönlich stammt. Vielleicht gelingt es Ihnen zu akzeptieren, dass manche Menschen über einen anderen kulturellen Hintergrund oder eine andere individuelle Prägung verfügen und deshalb mit dieser Art von Humor anders umgehen, als Sie.

          • “Herr Khan wollte mit seiner Parodie….“ klingt ja schon wie eine Zuweisung von Urheberschaft.

            Ich akzeptiere durchaus, dass jeder anders mit Humor umgeht. Wobei mir doch scheint, dass die Anzahl der Personen, die an dieser Stelle irgendein Problem sahen, durchaus überschaubar ist. Vielleicht liegt das Problem ja gar nicht unbedingt so sehr bei mir, wer weiß….

            Was allerdings niemand akzeptieren muss, sind ungerechtfertigte Vorwürfe in belehrendem Ton.

            Grundsätzliche Frage – und das bezieht sich auf viele ähnlich gelagerte Diskussionen, in der digitalen wie auch in der analogen Welt: Müssen wirklich immer Offenkundigkeiten noch erklärt werden? Schon in der Erklärung schwingt doch die Annahme mit, der Gegenüber müsste diese Sache jetzt auch noch erklärt kriegen, weil er nicht einmal das weiß.

            Nehmen wir das aktuelle Beispiel.

            Angenommen, die Schiller-Parodie von Schlegel sei gar nicht als blanker Nonsense angelegt.

            Angenommen, das sei gar kein Humor, keine Parodie.

            Angenommen, da wäre nicht auch die zweite Strophe, bei der die Männer ordentlich ihr Fett weg kriegen.

            Dann, ja dann wäre es vielleicht der Ausdruck eines überkommenen Frauenbilds.

            Aber!

            Erstens brauchte ich bis hierher schon eine Menge “Angenommen“s.

            Und zweitens wäre das dann immer noch etwas, was vor 200 Jahren, also vor geschlagenen acht Generationen geschrieben wurde.

            Selbst wenn trotz Hinweises und trotz Offensichtlichkeit der Humor nicht erkannt wird … ist ein 200 Jahre alter Text wirklich ein Aufreger? Kann nicht auch mal was hingenommen werden, was einer vor Urzeiten zu Papier gebracht hatte, auch wenn man meint, das ginge einem gegen den Strich?

            Und das Wichtigste:

            Muss denn wirklich auch noch erklärt werden, dass die Frauen ja doch eigentlich ganz anders sind? Weil die anderen Leser und ich das vielleicht sonst gar nicht gewusst hätten? Oder was?

          • “Müssen wirklich immer Offenkundigkeiten noch erklärt werden?”

            Nein, das Internet ist nicht dazu da, alle möglichen Missverständnisse zu vermeiden.

            Anderes besagt allerdings Poe´s Law. Demnach sollte im Internet Ironie und Sarkasmus immer gekennzeichnet sein, um Missverständnisse möglichst zu vermeiden.

            Ich ignoriere das Gesetz.

            Im übrigen kenne ich genug Frauen, die Strümpfe stricken, wollig und warm – und auch solche, die häufig aussehen, als wären sie in einen Malkasten gefallen; Männer, die auch nur eins von beiden machen, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.

            Guten Rutsch!

            (So, jetzt sollen die in 200 Jahren doch grübeln, wie ich was gemeint habe. Wer unbedingt möchte, kann damit auch früher anfangen.)

          • Entweder haben Sie nicht gelesen, was ich geschrieben habe, oder Sie antworten mit Vorbedacht etwas ganz anderes. Auch das hat hier durchaus Methode. Wie käme man sonst flugs von einem Astrofoto zum Thema Paparazzi?

            Es geht nicht um die Kennzeichnung von Ironie. Es geht um das ausführliche Auseinanderklamüsern von allseits bekannten Selbstverständlichkeiten, womit dem Gegenüber implizit gesagt wird: Du weißt wohl noch nicht einmal das.

            Tut mir Leid, aber ich finde es ziemlich ermüdend, was hier abläuft. Mir wäre es viel lieber, ich kriege nur einen oder zwei Kommentare, die aber onT.

          • “Entweder haben Sie nicht gelesen, was ich geschrieben habe, oder Sie antworten mit Vorbedacht etwas ganz anderes.”

            Weder das eine noch das andere, das ist offenkundig.

            “Es geht nicht um die Kennzeichnung von Ironie”

            Tut mir leid, dass ich mich ausschließlich auf das von Ihnen gewählte Beispiel bezogen hatte.

            “Mir wäre es viel lieber, ich kriege nur einen oder zwei Kommentare, die aber onT.”

            Als Leser bleibe ich Ihnen erhalten.

  3. Ich sehe ein Alien-Auge bei dem Licht aus der Pupille strahlt. Dies zu (Zitat)“Der Anblick erinnert an barocke Deckengemälde”

    Und siehe: Das Fremde liegt so nah.

  4. @Mona

    »In der analogen Zeit gab es ja auch schon Fotopapiere mit verschiedenen Gradationen.«

    Eben! Bereits mit der Negativentwicklung konnte man das spätere Ergebnis im gewünschten Sinne beeinflussen. Pressefotos waren schon immer „Kunstwerke“ und keine Abbilder der Wirklichkeit.

    Aber ich könnte mir vorstellen, dass man heute mithilfe der Digitaltechnik zu einer standardisierten Aufnahme- und Wiedergabetechnik kommen könnte, also das, was Reuters im Grunde anstrebt. Ob das die Welt der Pressefotografie dann schöner macht oder nur langweiliger, wer weiß…

    Disclaimer:
    Ich bin ein begeisterter Bildnachbearbeiter (das sind gewissermaßen die Warmduscher unter den Hobbyfotografen…)

    • In der analogen Welt begann (bzw. beginnt, nicht begann – ich bin in letzter Zeit öfter mit Film– als mit Digitalkameras unterwegs … stelle ich damit die große Ausnahme dar?) die Bildbeeinflussung schon mit der Auswahl des Filmtyps.

      Im übrigen bekenne ich mich bereitwillig der Fraktion der Warmduscher zugehörig.

      • »…beginnt … mit der Auswahl des Filmtyps«

        Völlig richtig, das war mir offenbar nicht mehr präsent… ist halt schon ziemlich lange her, mein letzter Kauf von Roll- bzw. Kleinbildfilmen.

        (wirklich schöne Teile, die Sie da verlinkt haben… Sie fotografieren damit hauptsächlich in SW, richtig?)

    • @Balanus:
      “Ob das die Welt der Pressefotografie dann schöner macht oder nur langweiliger, wer weiß…”

      Pressefotografen müssen schnell sein und sollten die Dinge möglichst neutral darstellen. Unfall- oder Kriegsbilder sind nun mal alles andere als schön, da stört eine übertriebene Bildbearbeitung doch von Hause aus. Anders sieht es natürlich bei Paparazzis aus, die müssen schon mal Angst haben, wenn sich die Reichen und Schönen auf den Aufnahmen nicht wiedererkennen, weil die gewohnte Bearbeitung mit Photoshop fehlt.

        • @Balanus:
          “Es gibt aber auch solche Fotos:”

          Ich verstehe jetzt nicht ganz, was Sie mit den verlinkten Bildern andeuten wollen. Falls es nur um den ästhetischen Aspekt geht, dann sind die Bilder gelungen. Als Zeitdokument sind die meisten eher unbrauchbar, denn all diese Bilder wurden mehr oder weniger stark bearbeitet und eines stand sogar im Verdacht gänzlich manipuliert worden zu sein:
          http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/world-press-photo-award-paul-hansen-soll-photoshop-verwendet-haben-a-899807.html

          • @Mona

            »Ich verstehe jetzt nicht ganz, …«

            Ich wollte nur die Lücke zwischen den Unfall- bzw. Kriegsbildern und den Paparazzi-Fotos ein wenig füllen.

            Und nebenbei zeigen, dass unbehandelte Fotos nur in Ausnahmefällen als preiswürdig erachtet werden. Es gibt einzigartige Momente, wenn die in einem Foto festgehalten werden, dann stehen die für sich, da spielt das ästhetische Drumherum (fast) keine Rolle mehr. Aber ich schätze, dass praktisch alle publizierten Pressefotos eine kleine Nachbearbeitung erfahren haben, entweder digital oder im Labor. Vor allem im Labor ist das unvermeidlich, da gehört das einfach zum Handwerk. Aber wem erzähle ich das… 😉

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