Saturn und Vollmond am 26.4.2013

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Nach Mitternacht konnte ich endlich ‘raus auf die Beobachtungswiese. Bis ich alles aufgebaut, die Montierung eingenordet und das Alignment abgeschlossen hatte, war es schon 00:30. Für mein neues Maksutov-Cassegrain (Habe ich das schon erwähnt? Ich bin ganz verliebt in das Ding. Wenn in Russland alles so gut gebaut würde wie Intes-Micro seine Teleskope baut, würde in Russland heute nicht fast jeder, der die Wahl hat, ein ausländisches Auto kaufen) war es First Light, oder zumindest First Real Light.

Der Himmel war klar, aber das Seeing war eher bescheiden. Der kommende Wetterumschwung nach den warmen, sonnigen Tagen machte sich offenbar schon im Kampf der Luftmassen bemerkbar. Aber in Deutschland kann man da nicht so wählerisch sein, also legte ich los. Hier einige der Ergebnisse, die ich mit der DSLR festhielt. Nebenbei habe ich natürlich auch mit Okularen verschiedener Brennweite beobachtet. Mit der Leistung des Teleskops bei der direkten Beobachtung bin ich vollauf zufrieden. Mit den Fotografien eigentlich auch – bei deren Schwächen weiß ich zumindest, woran es lag: Nicht an der Optik als an der Aufnahmetechnik. Es ging mir nicht in erster Linie darum, die Fotos zu optimieren, sondern darum, die Optik kennen zu lernen und ihre Grenzen und Qualitäten auszuloten.

Saturn and its Moons Titan, Rhea and Dione on 26 April 2013, ca. 01:00 CEDT, source: MIchael Khan, DarmstadtKompositaufnahme, die aus Ausschnitten von Aufnahmen unterschiedlicher Belichtungszeit zusammengesetzt wurde, um sowohl Saturn, als auch drei seiner Monde, und zwar Titan (in der 2-Uhr-Position), Rhea (in der 6-Uhr-Position) und Dione (in der 9-Uhr-Position) abbilden zu können. Titan, der größte Saturnmond, hat einen Durchmesser von 5150 km, Rhea, der zweitgrößte, von nur 1530 und Dione, der hier schon sehr blass erscheint, von nur 1120 km. Mehr war mit der gewählten Aufnahmetechnik an diesem Abend nicht herauszuholen – das lag nicht nur daran, dass ich nur ein kleines Teleskop mit 127 mm Apertur und 1250 mm Brennweite einsetzte. Mehr Schärfe hätte anstelle der DSLR den Einsatz einer Webcam und das Stacken einer großen Anzahl von Bildern erfordert. Für diese Saturn-Aufnahme: ISO 200, 1/10 Sekunde. Für die Aufnahme der Saturnmonde: ISO 800, 1 Sekunde.

Full moon photographed from Darmstadt, Germany on Friday, 26 April 2013, ca. 1:30 CEDT, source: Michael Khan, DarmstadtEine der Aufnahmen des Vollmonds an diesem Abend. Hier ISO 800 und 1/640 Sekunde. Ich sollte wirklich mal mehrere der gemachten Aufnahmen stacken; da lässt sich sicher noch Einiges herausholen. Das hier ist nur eine der Einzelaufnahmen, minimal nachbearbeitet.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

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