Planetenparade vor Sonnenaufgang

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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In diesen Tagen bietet der Himmel kurz vor Sonnenaufgang im Osten eine Planetenparade: Dort sind Merkur, Mars und Jupiter auf einer Linie von weniger als 15 Grad Länge aufgereiht sichtbar. Wenn Sie den Arm ausstrecken und die Finger spreizen, dann bedeckt der Abstand von der Spitze des Daumens zur Spitze des kleinen Fingers einen Winkel von etwa 20 Grad. Versuchen Sie’s mal – Sie werden sehen: 15 Grad sind nicht viel. Am Sonntag gesellt sich diesen dreien noch der abnehmende Mond hinzu, der zwei Tage vor Neumond nur mehr eine schmale, feine Sichel ist.

Mercury, Mars, Jupiter and the almost new Moon on the early morning of Sunday, August 4, 2013, source: Michael Khan via stellariumSimulation mit Stellarium des Morgenhimmels, Richtung Ost-Nord-Ost, hier um 2:47 GMT, also 4:47 MESZ. Sollte der Horizont dunstverhangen sein, könnte es mit Merkur schwierig werden. Ein erhöhter Standort mit guter Horizontsicht ist auf jeden Fall empfehlenswert.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

2 Kommentare

  1. Ein “Expeditionsbericht”

    Das hab ich gestern auch entdeckt, und beschlossen, mir das Schauspiel von einem erhöhten Aussichtspunkt aus auzusehen. Leider wurde es der Satz mit X: Nix! – Gestern Abend war der Himmel zwar noch klar, aber ein paar Wolken waren auch schon da. Als ich dann heute gegen 4 Uhr aufgestanden bin, war es fast komplett bewölkt, aber da der Mond noch zu sehen war, hatte ich die Hoffnung, dass ich am geplanten Aussichtspunkt vielleicht noch etwas mehr sehen könnte. Da bin ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin gefahren. Nur musste ich zwischendurch mal umsteigen und dabei eine viertel Stunde auf die nächste U-Bahn warten. Das war leider eine viertel Stunde zuviel, denn als ich an der Zielhaltestelle ankam, hatte die bürgerliche Dämmerung bereits merklich eingesetzt. Bin dann trotzdem noch zu dem Hügel hoch gegangen, was etwa 10 bis 15 Minuten Fussmarsch bedeutete, aber oben angekommen musste ich feststellen, das die Wolken eher dichter geworden waren. Man konnte im Osten zwar erkennen, das die Sonne dort bald aufgehen würde, aber auch nur deshalb, weil die Wolken dort heller waren als am übrigen Himmel. Aber selbst vom Mond, den ich eine halbe bis 3 Viertel Stunde zuvor noch gesehen hatte, war jetzt nichts mehr zu erkennen. Nun ja dachte ich, vielleicht kann man dem Sonnenaufgang noch irgendwas abgewinnen. Aber da spielte mir das Wetter dann wieder einen Streich indem es anfing zu regnen…
    Also bleibt zumindest für heute mal wieder nichts anderes Übrig, als mit der Simulaion vorlieb zu nehmen.
    ——–

    Soweit hatte ich den Text heute Morgen gegen 7 Uhr verfasst, nachdem ich wieder zu Hause war. Dann hab ich mich umso mehr geärgert, als es gegen 9 Uhr wieder anfing aufzuklaren. (Kann auch früher gewesen sein, aber da fiel es mir erstmalig auf.) Und dann war der restliche Tag doch nicht so bewölkt wie der Morgen. Mal sehen, was die Wettervorhersage meint. Vielleicht lohnt es sich ja, es morgen früh noch mal zu versuchen…

  2. @Hans

    Ihr Erlebnis ist natürlich sehr ärgerlich und entspricht so mancher ähnlich gelagerten Erfahrung von mir in den vergangenen Jahren.

    Ich habe eins gelernt, und zwar, dass man sich nicht selbst durch einen engen Zeitplan unter Druck setzen darf. Ich gehe immer schon lange vor einem Ereignis zum Beobachtungsort und baue dort meinen Kram auf. Meistens gibt es technische Probleme, die man aber, wenn man Zeit hat, lösen kann.

    Am frühen Morgen des Sonntag, 4.8., zog ich jedoch nur mit der großen Zehe die Gardine des Schlafzimmers etwas zur Seite, konnte am Himmel nich einen Stern entdecken, woraus ich messerscharf schloss, dass ich getrost weiter schlafen konnte – was ich auch prompt tat.

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