Drei Planeten und der Mond am 19. und 20.4.

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Der Syzygienkönig gibt bekannt: Anfang des Jahres stand die Venus mit Merkur horizontnah im Abendhimmel, der Mars ein ganzes Stück höher im Himmel. Nun haben Mars und Venus die Plätze getauscht. Als Dreingabe gibt es den zunehmenden Mond, am 19.4. in einer hübschen Dreieckskonstellation mit Mars und Merkur. Zur Beobachtung oder gar für ein Erinnerungsfoto gibt es allerdings nur ein schmales Zeitfenster um 21:00 MEZ.

Schaut man zu früh, ist der Himmel noch zu hell, schaut man zu spät, ist Merkur (bzw. am 19.4. auch der Mond) bereits zu dicht am Horizont. Merkur überstrahlt den Mars deutlich, es liegen zwei Magnituden zwischen den scheinbaren Helligkeiten der beiden Planeten.

Venus, zunehmender Mond, Mars und Merkur am 19.4.2015, hier simuliert für Darmstadt um 19:59 MEZ (20:59 MESZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Venus, zunehmender Mond, Mars und Merkur am 19.4.2015, hier simuliert für Darmstadt um 19:59 MEZ (20:59 MESZ)
Venus, zunehmender Mond, Mars und Merkur am 20.4.2015, hier simuliert für Darmstadt um 19:11 GMT (21:11 MESZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Venus, zunehmender Mond, Mars und Merkur am 20.4.2015, hier simuliert für Darmstadt um 19:11 GMT (21:11 MESZ)

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

4 Kommentare

  1. Habe vor Kurzem unter fast perfekten Bedingungen die nur knapp 24 Stunden junge Mondsichel beobachten können! Aus dem Obergeschoß des Hauses heraus (mit bester Orientierungshilfe an einem Dachgiebel entlang) entdeckte ich die zu nur 1.4% beleuchtete Sichel ab 20.40 Uhr mit dem Fernglas: ein zartes und zerbrechliches, äußerst schmales, nicht einmal zur Hälfte beleuchtetes und in der Atmosphäre der Abenddämmerung in leisen Helligkeitsvariationen schwimmendes Ringgebilde. Freiäugig war eine Beobachtung nur für wenige Minuten zwischen ca. 20.50 Uhr und 20.55 Uhr mit größter Aufmerksamkeit möglich, aber immerhin, und das trotz hinzukommender Straßenbeleuchtung. Etwas rechts davon war deutlich Merkur erkennbar. Alllerdings blieb der Versuch von dessen Beobachtung mit bloßem Auge erfolglos. Über meinem von Bäumen gesäumten Horizont versank die Mondsichel ziemlich genau um 21.00 Uhr, Merkur fünf Minuten später (Fernglasbeobachtung).

    Reizvoll auch etwas später das Dreieck aus Aldebaran, Venus und Plejaden.

    Freue mich nun bereits auf die Abendkonstellation des 20.04. mit einem deutlich auffälligeren, aber mindestens ebenso faszinierend beleuchteten Mond. Im weiteren Verlauf wird die Nacht vom 22. auf den 23. April 2015 spannend, für die bislang auch beste Wetterbedingungen vorausgesagt sind. Es ist die Maximumsnacht des Meteorstroms der Lyriden mit nach Esko Lyytinens Berechnungen möglicherweise leicht erhöhten Fallraten! Das Maximum fällt günstigerweise auf ca. 2.00 Uhr MEZ und der ohnehin nur gring beleuchtete Mond geht gegen Mitternacht unter. Mit Fallraten von etwa 15/Stunde oder etwas mehr darf man rechnen. Ich werde auf jeden Fall dabei sein.

    • Glückwunsch! Ich hätte nicht gedacht, dass eine Beobachtung noch vor 21 Uhr Erfolg verspricht, und nach 21 Uhr stand der Mond schon zu tief, also habe ich es gar nicht versucht. Das Dreieck aus Hyaden, Venus und Plejaden habe ich dann später auch gesehen.

      Heute Abend steht in der Tat noch ein zweites Schmankerl bevor.

      Vielen Dank für den Hinweis auf die Lyriden!

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