Abnehmender Mond am Morgen des 20.12.

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Ich leide seit mittlerweile mehr als einem Monat unter astronomischen Entzugserscheinungen. Gestern früh war wenigstens der bereits deutlich aufgehellte Morgenhimmel einigermaßen wolkenfrei. Im Südosten ging der Mond auf. Etwa 6 Grad weiter Richtung Süden stand Saturn, der war aber kaum noch auszumachen.

Im Westen stand Jupiter noch ziemlich hoch am Himmel. Ganymed und Callisto links, Europa und Io rechts und in enger Konjunktion. Ein schöner Anblick.

In der Nacht von Sonntag auf Montag ist Neumond, also hat der Mond am Morgen des 20. noch fast zwei Tage vor sich.

Wenige Minuten später sind auch schon wieder Wolken aufgezogen.

Abnehmender Mond am Morgen des 20.12.2014, 7:40 MEZ, 65/420 mm Apochromat, Canon EOS 600D, ISO 800, 1/125 s
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Abnehmender Mond am Morgen des 20.12.2014, 7:40 MEZ, 65/420 mm Apochromat, Canon EOS 600D, ISO 800, 1/125 s

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

9 Kommentare

  1. Schönes Foto – aber bei dieser schmalen Mondsichel müsste doch auch der Rest des Mondes, der von der Erde “beleuchtet” wird, zumindest schwach zu sehen sein. Oder war der Himmel dafür doch nicht klar genug?

      • Das sieht mir nicht aus wie ein Foto, sondern wie eine Grafik aus einem der vielen Programme zur Simulation der Mondphase. Die Größe der Sichel ist da allerdings zu groß für den 22.12.2014. Das aktuelle Mondalter (17:30 MEZ am 22.12.) ist weniger als 15 Stunden.

        Ich benutze die App Mondphase Pro auf meinem Smartphone.

    • Völlig richtig – der vom Erdschein beleuchtete Teil war mit unbewaffnetem Auge sehr gut zu sehen, aber eine digitale Kamera hat nun einmal einen geringeren Kontrastumfang. Ich habe eine Serie geschosssen und daraus eine Aufnahme mit kurzer Belichtungszeit gewählt, weil da der beleuchtete Teil richtig belichtet ist. Auf den länger belichteten Aufnahmen, bei denen der Effekt des Erdscheins zu sehen ist, ist die Sichel überbelichtet.

    • Sehr schön. Ich hätte auch statt des Teleskops einfach ein Teleobjektiv nehmen sollen. Aber wie gesagt, ich litt einfach unter Entzugserscheinungen, und da reicht der Kick nicht, den man bekommt, wenn man ein Teleobjektiv anfasst.

  2. Es muss ja einiges zusammen passen, damit man die schmale Mondsichel mit beleuchtetem “Rest” beobachten kann: kurz vor oder kurz nach dem Neumond, deshalb also auch nur kurz vor dem Sonnenaufgang oder kurz nach dem Sonnenuntergang. Klare Sicht wäre nicht verkehrt. Und schließlich muss man in dieser kurzen Zeit auch noch hingucken… Ich kann mich nur an wenige Male erinnern, an denen ich das Glück hatte.
    Wie viele Tage vor / nach dem Neumond geht das grundsätzlich? Ein, zwei?

    • Upps, hätte ich doch den Text genauer gelesen. Da steht doch, dass der Mond “noch fast zwei Tage vor sich” hat…

    • Und außerdem muss der Mond ausreichend (Winkel-)Abstand von der Sonne haben, denn sonst ist der Himmel noch zu hell. Das heißt, am ersten Tag vor und nach Neumond ist es schwierig, aber am zweiten Tag vor und nach Neumond geht es eigentlich – gut, der Himmel muss klar sein.

      Das Teleskop ist nicht das richtige Instrument für solche Stimmungsbilder. Da ist eine kürzere Brennweite gefragt. Ein Beispiel ist diese Aufnahme von der Mondsichel und Komet PANSTARRS, die ich am 13.3.2013 machte. Das war damals am 2 Tag nach Neumond, also mit der dünnen zunehmenden Sichel. Da ist im dunklen Teil des Mondes im Erdschein sogar noch eine ganze Menge Detail zu erkennen.

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