Auslese 2010 – die Jury und wie es weiter geht

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Wissenschaft für alle
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Nach zwischenzeitlicher Hektik verläuft das Auslese-Verfahren wieder in geordneten Bahnen und nähert sich dem Grande Finale. Ich habe kurzfristig die Jury von sechs auf zehn Mitglieder vergrößert und gleichzeitig die Endauswahl auf 80 Beiträge zusammengestrichen. In der kurzen Zeit und bei der Fülle der Beiträge kann ich keine Auswahl nach Qualität leisten, deswegen sind der Einfachheit halber – nach Rücksprache mit den Betroffenen – Beiträge aus Blogs rausgeflogen, die eh schon überproportional vertreten waren. Das waren leider überwiegend recht gute Beiträge, ein weiterer Grund weshalb ich darüber nachdenke, das Verfahren zu ändern.

Aber jetzt erstmal die Jury:

Christian Rapp, Pressesprecher des Lindauer Nobelpreisträgertreffens
Annette Leßmöllmann, Professorin für Journalistik an der Hochschule Darmstadt
Volker Stollorz, freier Wissenschaftsjournalist
Markus Trapp, Hispanist, Webdesigner und Blogger
Volker Lange, freier Wissenschaftsjournalist
Jan Osterkamp, Redakteur bei Spektrumdirekt
Jan Dönges, Redakteur bei Spektrumdirekt
Antje Findeklee, Redakteurin bei Spektrumdirekt
Peter Saueressig, Pressesprecher des Heidelberg Institute for Theoretical Studies
Oliver Schuster, Chemiker und Blogger

An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an alle, insbesondere diejenigen, die kurzfristig eingesprungen sind.

In der Endauswahl stehen jetzt 80 Beiträge, von denen jedes Jurymitglied 40 bewerten wird. Jedes Jurymitglieder kann insgesamt dreißig Punkte verteilen, maximal drei für einen Beitrag. Jeder Beitrag bekommt fünf Bewertungen, die Höchstpunktzahl ist 15. Die 15 Beiträge mit den meisten Punkten sind dann die Wissenschaftsblog-Auslese dieses Jahres. Voraussichtlicher Termin: etwa Mitte Februar.

Das ist das eine. Das andere: Ich habe ja schon anklingen lassen, dass ich mit dem Modus etwas unglücklich bin. Wir haben schon in den letzten Jahren gesehen, dass sehr viele sehr gute Beiträge und sogar ganze Blogs nicht nominiert werden. Anders als erhofft wird das Problem mit mehr Nominierungen auch nicht weniger, sondern tendenziell sogar schlimmer.

Eigentlich soll die Auslese ja ein Best-of der Wissenschaftsblogosphäre sein, für das die Popularität der einzelnen Blogs und Beiträge nicht maßgeblich ist (nicht dass ich damit ein Problem hätte, aber so was gibt es eben schon), sondern die Qualität. Außerdem geht es nicht an, dass sich die Jury mit Beiträgen herumgschlagen muss, die in eine solche Endauswahl schlicht nicht reingehören. Deswegen bin ich auf der Suche nach einem neuen Verfahren, das diese Mängel behebt und dabei gleichzeitig eine kalkulierbare Zahl an Beiträgen für die Endauswahl liefert.

Wie kann so ein Verfahren aussehen? Konkreter gefragt: Wie machen es denn die ganzen (seriösen) Journalistenpreise?

4 Kommentare

  1. Gut, dann fange ich mal an: Ich finde die Idee gut (glaube ich aus deinem letzten Beitrag zum Thema), dass möglichst viele Wissenschaftsblogger/innen jeweils zwei Blogbeiträge von Anderen nominieren. Ob sie, wie du vorschlägst, auch einen eigenen Beitrag nominieren dürfen sollten, weiß ich nicht genau. Mir würde es sehr schwer fallen, mich selbst für irgendetwas zu nominieren (andere sind da vielleicht weniger zimperlich).

    Ich denke aber, auch die Leser/innen sollten die Möglichkeit haben, Beiträge zu nominieren. Wie man da Qualität statt Quantität sicherstellt, ist natürlich ein Problem. Vielleicht könnte man bei diesen Nominierungen so verfahren, dass je Blog nur der am häufigsten nominierte Beitrag in den Wettbewerb kommt.

  2. Oh – erst jetzt gesehen, diesen Artikel! Gute Jury; schön das sich doch noch so viele Leute gefunden haben.

    Aber doch irgendwie auch etwas Journalismus-lastig… Ich halte ja Blogs immer noch für ein fundamental anderes Medium als Zeitschriften/Zeitungen und es auch nicht wirklich angebracht, sie mit klassischen journalistischen Maßstäben zu messen. Aber die Jury wird das schon hinkriegen…

  3. Ich bin etwas unglücklich darüber. Aber vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass die Jury eine Vorauswahl trifft und dann die Leser nur für diese Beiträge abstimmen lässt. So wäre ausgeschlossen, dass “sich die Jury mit Beiträgen herumgschlagen muss, die in eine solche Endauswahl schlicht nicht reingehören” und die Qualitäts- statt Popularitätsfrage wäre damit auch geklärt, auch erleichtert dies die Abstimung für den Leser, da es doch recht schwierig ist am Ende eines Jahres noch einen umfassenden Blick auf alle Beiträge zu haben und so adäquat abstimmen zu können. Man wählt halt unter den Beiträgen, an die man sich noch erinnern kann und das sind meist die der letzten Monate. Dies ist zumindest meine Erfahrung.
    Soll keine Kritik sein, nur meine Gedanken dazu 😉

    Liebe Grüße

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