Das Haus der Zukunft (Berlin) als Ort der Partizipation

von Reinhold Leinfelder

(der nachfolgende Beitrag stellt die Text- und Folienfassung eines am 18. September 2014 vom Autor bei der Auftaktveranstaltung des GEWISS – Bürger schaffen Wissen-Netzwerkes am Umweltforschungszentrum Leipzig gehaltenen Impulsvortrags dar. Der Text wurde leicht ergänzt, die Folien entsprechen der dort gezeigten Präsentation. > optimierte pdf-Version)

1. Einleitung – Die Struktur des Haus der Zukunft

Das Haus der Zukunft ist eine Projektiniative wissenschaftlicher Einrichtungen und Netzwerke, mehrerer Wirtschaftsunternehmen und Stiftungen sowie der Bundesregierung. Sie bilden die Gesellschafter der gemeinnützigen Haus der Zukunft gGmbH, welche sich derzeit in Gründung befindet.  Der Gesellschafterkreis ist offen, weitere Gesellschafter können und sollen bei Interesse aufgenommen werden.

Abb. 1: Haus der Zukunft Berlin
Abb. 1: Das zukünftige Haus der Zukunft am Kapelle-Ufer an der Spree in Berlin

Besonders eng soll auch die gesamte Gesellschaft eingebunden werden, etwa über einen Arbeitskreis, aber auch über vielfältige weitere partizipative Formate. Im Zentrum der Aktivitäten steht die Errichtung eines „Haus der Zukunft“ in Berlin (Abb. 1), welches als Ausstellungsplattform, Dialogforum, Zukunftskammer und Reallabor dienen soll.

2. Mission und Partizipation

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Abb. 2: Die Mission für das Haus der Zukunft ist nur mit Hilfe umfassender Partizipation umsetzbar.

Die Mission des Hauses (Abb. 2) ist überaus “anthropozän-kompatibel”, so besteht sie darin (a) Interesse an der Zukunft zu wecken, (b) Lust auf Beteiligung an der Zukunftsgestaltung zu machen und (c) dabei auch die Bedeutung der Kooperation von Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Zivilgesellschaft für diese Zukunftsgestaltung zu unterstreichen. Dies alles ist nur mit umfassender Partizipation erreichbar.

2.1 Partizipationsmöglichkeiten

Partizipation versteht sich am Haus der Zukunft in vielfältiger Weise (Abb. 3):

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Abb. 3: Die Möglichkeiten der Teilhabe am Haus der Zukunft umfassen vielfältige Bereiche, von Bürgerwissenschaften über Co-Design, Co-Entwicklung, Co-Journalismus bis hin zu intensivem Bürgerdialog und Mitentscheidungsoptionen für Themen des Hauses.
  • Citizen Science Projekte helfen nicht nur der Wissenschaft, sondern geben vor allem auch Einblicke, wie Wissenschaften arbeiten, was sie leisten können und was nicht. Citizen Science übt damit auch eine Kontrollfunktion für die Wissenschaften aus und kann diese damit auch gleichzeitig legitimieren. Auch Citizen Science Projekte ganz ohne Beteiligung professioneller Wissenschaftler können gestaltet, eingebracht, reflektiert, und falls nötig auch kritisiert werden. Citizen Science soll sich nicht nur auf bekannteres wie Biodiversitätsmonitoring erstrecken, sondern könnte auch Datenerhebung zum Konsumverhalten (dem eigenen und dem anderer), zu „Lebenswerten“ und auch zur Rezeption der Aktivitäten des Haus der Zukunft leisten.
  • Co-Optimisation, Co-Design, Co-Production: Neben Citizen Science ist Partizipation aber auch in vielen anderen Bereichen möglich. Prototypen zukunftsweisender Entwicklungen, die von kreativen Bastlern, Handwerker und Erfindern, von innovativen Startups, Forschungsanstalten, aber auch von großen Firmen kommen, könnten ausprobiert und getestet werden, vielleicht können auch direkt im Haus der Zukunft oder mit anderen Gruppen Innovationen, seien sie technischer oder sozialer Art selbst geplant, entwickelt, gestaltet,  auf Verwendbarkeit getestet und weiterentwickelt werden.
  • Co-Communication: Wir hoffen auch auf partizipative Berichte nicht zur zu Aktivitäten rund ums Haus der Zukunft, sondern zu Zukunftsinitiativen und –themen insgesamt. Viel zu wenig sind positive, mutmachende Beispiele bekannt. Auch sind Konferenzen, Workshops und Diskussionsforen häufig zwar spannend und anregend, aber Berichte dazu sind in klassischen Medien meist sehr dünn gesät. Das Spektrum könnte von Blogs und Social Media bis zu einer partizipativen Zukunftszeitung reichen.
  • Diskurs, Themeneinbringung, Entscheidungspartizipation: Debatten ohne Bürgerbeteiligung sind nicht nur langweilig, sondern schlichtweg unangebracht, hier sollten von der Zivilgesellschaft auch Themen eingebracht werden können und über alles gerne auch kontrovers diskutiert werden, solange es konstruktiv ist. Vielleicht könnte sogar darüber mitentschieden werden, welches Thema am Haus der Zukunft als nächstes in den Fokus genommen werden sollte.
  • Politische Beteiligung, Verhaltensreflexion: Die Politik ist gleich in der direkten Nachbarschaft. Sie wird zu Diskussionsveranstaltungen bereit sein – das jedenfalls wurde signalisiert. Bürgerdialoge am Haus der Zukunft sollten die Politik ermutigen, Dinge anzupacken, die Wirtschaft ermutigen, aus alten Pfaden auszubrechen und neue Wege zu wagen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger selbst ermutigen, auch eigene Verhaltensweisen zu reflektieren, zu überdenken, sich einmal freiwillig selbst den Spiegel vorzuhalten und insbesondere auch, mitzumachen, selbst neue Wege einzuschlagen.
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Abb. 4: Die vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen aufgestellte Metapher eines Gesellschaftsvertrags für die Zukunft soll auch für das Haus der Zukunft gelten.

Nun ein kurzer Exkurs: Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) kam in einem viel beachteten Gutachten an die Bundesregierung – etwas vereinfacht ausgedrückt – zu dem Schluss, dass DIE Politik (sei sie national oder international) unsere Zukunftsprobleme (etwa beim Thema Klimawandel) alleine, d.h. „top down“  nicht wird lösen können. Initiativen, Protestgruppen und Vor- bzw. Querdenker sind natürlich wesentlich, um neue Dinge auszuprobieren, Umdenken anzuregen und vorzumachen sowie die Politik herauszufordern, aber auch sie werden „bottom up” die Zukunftsherausforderungen alleine nicht bewältigen können. Es wird darauf ankommen, dass in einer „side-by-side“-Bewegung möglichst viele aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden, Initiativen, Umweltgruppen und eben der Zivilgesellschaft mitmachen, also sozusagen einen Gesellschaftsvertrag für eine Transformation in eine generationengerechte und umweltbewusste Zukunft schließen und umsetzen (Abb. 4). Die Ideen werden dabei gerne auch „von unten“ stammen, die Politik fördert dies durch geeignete Rahmenbedingungen und profitiert ihrerseits von diesen Entwicklungen, um dann auch neues, ungewohntes, vielleicht anfänglich fremd erscheinendes umsetzen zu können. Natürlich geht es bei diesem Gesellschaftsvertrag um Partizipation, Diskurs und Ausprobieren, es geht aber auch um Werte, Visionen und Hinterfragen von Gewohntem. Das Haus der Zukunft könnte eine gute Plattform sein oder besser noch, ein wesentliches Element, um diesen Gesellschaftsvertrag „einzuüben“ und mit auszugestalten. Mehr zum Gesellschaftsvertrag gibt es im Gutachten (WBGU 2011), seiner „Übersetzung“ in einen Sachcomic (Hamann et al. 2013), sowie im aktuellen WBGU-Sondergutachten (WBGU 2014) (alles erhältlich via www.wbgu.de).

Bei Anwendung der Gesellschaftsvertragsmetapher auf das Haus der Zukunft ergibt sich aber auch eine Verpflichtung für alle dort Mitmachenden:  Schubladendenken ist nicht zulässig, alle Schubladen müssen geöffnet,  die Inhalte herausgenommen und inspiziert werden: alles was für die Zukunft relevant ist, muss von allen Seiten diskutiert werden können. Keiner kann die Zukunft vorhersagen, alles muss auf den Prüfstand, auch die jeweils eigenen Meinungen. Wovon wir gestern noch überzeugt waren, könnte heute auf den Prüfstand kommen und morgen vielleicht durch besseres ersetzt werden. Ein „Mit dem rede ich doch gar nicht“ ist im Haus der Zukunft nicht möglich. Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft (bzw. all die vielen darin enthaltenen, oft sehr “ausdifferenzierten” Gruppen) reden und diskutieren auf Augenhöhe miteinander. Dazu gleich noch mehr.

2.2 Partizipation als Lösungsansatz für Herausforderungen im Wissensdiskurs

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Abb. 5: Die ideale Wertschöpfungskette Wissenschaft – Gesellschaft, siehe Text

Warum ist Partizipation so notwendig? Haben wir nicht die Wissenschaft und Politik in Arbeitsteilung beauftragt, für uns die Vorausplanung und Umsetzung der Zukunft zu übernehmen? Die Wissenschaft erforscht die Problematiken und entwickelt daraus Zukunftsszenarien (was passiert, wenn wir so weitermachen, wie bisher? Was passiert wenn wir diese und jene Voraussetzungen ändern, etwa zwei Grad Klimaerwärmung nicht überschreiten oder auch noch Ressourcen für nachfolgende Generationen haben wollen?). Sie kann daraus – etwa in wissenschaftspolitischen Beratungsprozessen – auch Handlungsempfehlungen entwickeln, aus denen die Politiker – in unserem Auftrag, denn wir haben sie ja gewählt – die geeignetsten auswählen und alles wird gut (Abb. 5).

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Abb. 6: Die Wertschöpfungskette Wissenschaft – Gesellschaft in der Realität. Siehe Text.

Wir wissen alle, dass genau dies so nicht passiert (Abb. 6). Oft wird sehr vieles relativiert („die Wissenschaft weiß eh nix“),  in Schubladen gepackt („reiner Alarmismus“) und mit pauschalen Unterstellungen („die wollen eine technokratische Weltregierung“) unterlaufen. So extrem denken natürlich nicht viele, aber jeder von uns, den Autor dieser Zeilen nicht ausgenommen, ist geübt in oftmals unbewussten Selbstentschuldigungen dafür, warum wir vielleicht doch eine bessere Technik abwarten sollten, warum eh alles schon zu spät ist, warum es nichts bringt, hier selbst etwas zu tun (siehe auch diesen Anthropozäniker-Beitrag dazu).

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Abb. 7: Notwendigkeiten zur Objektivierung des Wissensdiskurses und Legitimierung der Wissenschaften und daraus abgeleiteter Szenarien und Handlungsempfehlungen durch verschiedene Formen der Teilhabe.

Auch hier will das Haus der Zukunft ansetzen und mit vielen Formaten beitragen, Dinge objektiver und differenzierter zu betrachten. Dazu müssen Szenarien, aber auch Optionen und Visionen besser visualisiert und erfahrbar gemacht werden. Forschungsergebnisse, aber auch der Forschungsprozess, die Szenarienbildung und auch das Aufstellen von Handlungsoptionen müssen transparenter werden. Das alles ist insbesondere durch Teilhabe möglich, und zwar auf all den geschilderten Ebenen: mitforschen, mittesten und mitgestalten, mitdebattieren und mitentscheiden (Abb. 7).

3. Das Haus der Zukunft – Konzepte, Themen, Inhalte

3.1 Eine Übersicht

Abb. 8 stellt dar, wie das Haus der Zukunft räumlich aufgeteilt sein wird. Im Obergeschoss wird es eine Dauerausstellung geben, die aufgrund unseres Rahmenthemas, der Zukunft, laufend aktualisiert werden muss. Diese Dauerausstellung soll aber auch aus einem anderen Grund „liquide“ sein, sich also kontinuierlich verändern: wir wollen immer eines oder wenige Themen ganz besonders unter die Lupe nehmen, also hierbei die Vernetzungen untereinander  hervorheben und diese systemischen Verknüpfungen beim Weiterdenken des Themas in die Zukunft auch ganz besonders beachten. Wie eine Wolke werden sich die Ausstellungen dort also immer wieder verändern.

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Abb. 8: Die räumliche Strukturierung des Haus der Zukunft und den damit beabsichtigten Zielen. Siehe Text.

Mit den Ausstellungen wollen wir die Themen und Wahrscheinlichkeiten, Möglichkeiten und Wünschbarkeiten der Zukunft möglichst gut visualisieren und damit vorstellbar und verständlich machen. Damit wollen wir eine Grundlage dafür schaffen, Optionen auch besser verhandelbar zu machen und die diesbezüglichen Wahlmöglichkeiten auch klar hervorzuheben, denn eine gute Wahl treffen kann nur, wer das jeweilige Wahlprogramm mitsamt seinen Auswirkungen auch möglichst gut kennt.

Im Erdgeschoss, dem Forum, soll Partizipation in vielen Veranstaltungsformen, seien sie klassischer Art (Vorträge, Podiumsdiskussionen, Filme mit Diskussion) oder alternativer Art (Workshops, Fishbowl- World Café Gruppen, Streitgespräche, Videokonferenzen, Slams, Theateraufführungen, Befragungen) groß geschrieben werden.

Und im Untergeschoss gibt es einen weiteren großen Raum, der kein klassischer Sonderausstellungssaal, sondern vielmehr ein Reallabor werden wird, in dem Prototypen inspiziert, diskutiert und ausprobiert werden können, in denen Prototypen (etwa nach der Design Thinking Methode) aber auch selbst entwickelt werden, partizipative Labore auf Zeit entstehen, und Ergebnisse aus dem Reallabor Stadt, Land, Welt ebenfalls dargestellt und debattiert werden können. Bevor wir hierauf noch weiter eingehen, ein paar Erläuterungen zu den Ausstellungsthemen und Konzepten.

3.2 “Liquide” Dauerausstellungen – Themen, Zusammenhänge, Zukunftspfade

Welche Ausstellungsthemen soll das Haus der Zukunft denn aufgreifen? Ich meine, wir sollten die Themen nehmen, mit denen wir täglich konfrontiert sind, die aus unserem täglichen Leben stammen. Einige davon sind in Abb. 9 und 10 angegeben und zwar gewissermaßen verortet in einem „anthropozänen“ Mischungsdreieck aus (Neo-)Natur, Gesellschaft (incl. Technik) und Kultur. Abb. 9 und 10 zeigen exemplarisch, wie alles mit allem verknüpft ist.

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Abb. 9: Mögliche Ausstellungsthemen, ihre Verortung und ihre gegenseitigen Beziehungen, hier am Beispiel des Zukunftsthemas Gesundheit aufgezeigt.

Beim Thema Gesundheit (Abb. 9) wird es auch beim Weiterdenken in die Zukunft darum gehen, wie auch die Biodiversität (z.B. invasive Mückenarten, Stadtnatur), die Ozeane (z.B. Schadstoffe durch Plastik in der Nahrungskette), der Klimawandel (z.B. Hitzekollaps), die Landnutzung (z.B. Erholungsräume) und natürlich auch die Ernährung damit vernetzt sind. Aber auch  Altersmobilitität, Hilfestellungen durch Robotik, altersgerechtes Wohnen sowie  Werte und Weltbilder sind Fragen rund um das Thema Gesundheit der Zukunft (wie alt wollen wir werden, wieviel Technik wollen wir in uns haben, und wollen wir, etwa durch DNA-Analysen wissen, welche Krankheitsrisiken wir in uns tragen?).

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Abb. 10: Mögliche Ausstellungsthemen, ihre Verortung und ihre gegenseitigen Beziehungen, hier am Beispiel des Zukunftsthemas “Umgang mit Wissenschaft” aufgezeigt.

Im Prinzip sind also alle Themen miteinander (mehr oder weniger) vernetzt, egal worauf wir unsere Fokuslupe richten. Dies gilt auch z.B. für die Frage, wie wir in Zukunft mit der Wissenschaft umgehen (Abb. 10). Wissenschaft und Technik werden vielleicht alle Bereiche stark beeinflussen, wenn nicht gar dominieren, aber ändert dies dann unsere Weltbilder und Wertevorstellungen? Wird es Gegenreaktionen geben, werden wir in esoterischen Pseudowissenschaften versinken oder werden sich Pseudowissenschaften gar doch noch zu veritablen Wissenschaften weiterentwickeln? Wie gehen wir mit Erfahrungswissen um, etwa aus dem Bereich Ernährung, Landnutzung, Ressourcennutzung? Wie wird Wissenschaft in Zukunft kommuniziert werden, wer kontrolliert dies? Vielleicht die Kunst? Werden durch das wissenschaftliche Wissen neue Werte, ja gar eine neue Zivilisation entstehen? Und wollen wir dies, kommt dies einfach automatisch auf uns zu oder können wir dies anders steuern?

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Abb. 11: Schema für eine Themenfokussierung bei gleichzeitiger Berücksichtigung systemischer Verknüpfungen. Siehe Text.

Nicht alle der in den beiden vorherigen Abbildungen aufgeführten Themen wird man gleichzeitig darstellen können. Ich denke daran, Themen zu verdichten, und dann exemplarisch herauszuheben (Abb. 11), wie z.B. die Zusammenhänge zwischen den Themen Gesundheit in der Zukunft, Ernährung/Essen in der Zukunft, Klima/Energie in der Zukunft, Städte in der Zukunft und Arbeit in der Zukunft. Hier können dann systemische Verknüpfungen zwischen den Themen, aber auch zeitliche, ineinander spielende Prozesse (etwa Zusammenspiel der geologischen, biologischen und kulturellen Evolution beim Thema Ernährung) oder auch künstlerisch-szenographische Installationen verwendet werden. Besonders wichtig wird es aber insbesondere sein, nicht DIE Zukunft (welche es so nicht gibt), sondern die möglichen „Zukünfte“, also die verschiedenen Zukunftspfade und Entwicklungsmöglichkeiten darzustellen.

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Abb. 12: Zukunftsvisionen müssen diskursiv als Mischung von Wahrscheinlichkeiten, Möglichkeiten und Wünschbarkeiten verhandelt werden. Wichtig ist insbesondere der proaktive partizipative Ansatz (grün)

Hierzu wird wichtig sein, Zukunftspfade als Mischungen von Wahrscheinlichkeiten (- Was passiert wenn wir dies oder das tun, wenn wir nichts tun? – ), von Möglichkeiten (- Haben wir die technischen Möglichkeiten für dies oder jenes? Welche gesellschaftlichen Möglichkeiten, etwa Bildung, Protest, anderes Wahlverhalten etc., bestehen?)  und von Wünschbarkeiten  ( – Wollen wir möglichst alt werden, wollen wir uns von Maschinen helfen lassen, wollen wir eine generationengerechte Zukunft? – ) zu verstehen (Abb. 12). Dies kann man auch durch Fragen ausdrücken: Grün sind diejenigen hinterlegt, an denen sich alle aktiv beteiligten sollten, es sind die Schlüsselfragen der Zukunft.

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Abb. 13: Generelle Pfadmöglichkeiten bei Zukunftsthemen und deren mögliche Mischungen. Siehe Text.

Eines muss das Haus der Zukunft aber ganz klar herausstellen und immer wieder betonen. Zwar wissen wir, dass wir bei vielen Themenbereichen nicht so weitermachen sollten wie bisher, also kein „Business as usual“ (BAU) betreiben sollten, aber es gibt auch nicht nur eine mögliche Alternative, obwohl dies von vielen (auch von vielen Wissenschaftlern) so dargestellt wird. Vorstellbar sind etwa folgende generelle „Pfadmöglichkeiten“ (Abb. 13):

  1. Reaktiver Pfad, bei dem wir abwarten und Probleme erst dann lösen, wenn sie auftreten;
  2. Suffizienzpfad, bei dem wir davon ausgehen, dass weniger mehr darstellt, wir also insbesondere die Naturressourcen (biologische, energetische und sonstige mineralische Ressourcen) so schonen, dass sie noch lange verwendbar sind und durch die geringere Nutzung einen deutlich geringeren „ökologischen Fußabdruck“ hinterlassen;
  3. Konsistenzpfad oder bioadaptiver Pfad, der insbesondere im Einklang mit der Natur besteht und etwa Wiederverwendung, also Kreislaufwirtschaft favorisiert und damit durchaus auch ein Wachstumspfad sein kann;
  4. High-Tech-Pfad, der eine starke Trennung zwischen Natur und Gesellschaft darstellt und damit die Natur entlastet, sei es durch Effizienzerhöhung der Ressourcenverwendung oder auch durch die Verwendung völlig neuartiger Materialien.
  5. Business as Usual-Pfad, also ein Weitermachen wie bisher, auch dies sollte natürlich diskutiert werden.

Tatsächlich gibt es, etwa beim Thema Umwelt viele Wissenschaftler, die sehr eindeutig jeweils einen dieser Pfade vertreten und die jeweils anderen meist kategorisch verwerfen. Buchbeispiele von Wissenschaftlern hierzu gibt es etwa durch Nico Paech (“Befreiung vom Überfluss”; Suffizienzpfad), Michael Braungart & William Mc Donough (“Die intelligente Verschwendung. The Upcycle – auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft”; Konsistenzpfad) oder Michio Kaku (“Die Physik der Zukunft”; Hightech-Pfad). Und Reiner Klingholz hat mit “Sklaven des Wachstums” ein Buch geschrieben, in dem er, etwas überspitzt gesagt, noch mehr Business as Usual empfiehlt, denn erst einmal müsse es noch mehr „krachen“, bis dann reagiert würde (reaktiver Pfad) und über viele gesellschaftliche Verwerfungen und Katastrophen vielleicht ein anderer Pfad (suffizient oder konsistent) gefunden werden könne.

Leider führen derartig einseitige Pfaddiskussionen gleich wieder zu neuem Schubladendenken („es geht nur so!“) und damit häufig wieder zu Diskussionsunfähigkeit zwischen den Gruppen. Es wird daher wichtig sein, darzustellen, dass

  1. je nach Themenkreis, Kulturkreis und Region vielleicht jeweils andere Pfadmöglichkeiten denkbar,
  2. Mischungen der Pfade wahrscheinlich,
  3. manche Zielvorstellungen (etwa wie eine komplette Kreislaufwirtschaft) nur zeitversetzt über andere Pfade (etwa Suffizienz oder purer Hightechpfad als Übergangspfad) erreichbar sind, und
  4. es nicht auf die Meinung einzelner Wissenschaftler, Unternehmen oder gar Politiker ankommt, sondern darauf, was gesellschaftlich legitimiert wird, wobei hier der Zukunftsimperativ „nur das machen, was mit der Funktionsfähigkeit des Erdsystems vereinbar ist und damit die Entwicklungs- und Entscheidungschancen für andere Länder und für zukünftige Generationen nicht einschränkt” als übergeordnetes ethisches Prinzip gelten muss.
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Abb. 14: Mögliche Zukunftspfade beim Thema Ernährung. Siehe Text.

Beispiele für Zukunftspfade zur Ernährung und Essen (Abb. 14) könnten folgendermaßen aussehen:

  1. Reaktiv: Ein neuer Schädling tritt auf, so dass wir daran angepasst ein neues Pestizid entwickeln;
  2. Suffizienz: Wir ernähren uns ausschließlich von regionalen, saisonalen Produkten, essen viel weniger Fleisch, oder ernähren uns am besten vegan;
  3. Bioadaptiv: Wir produzieren unsere Nahrung mit möglichst geringem externen Ressourcenaufwand, also am besten in einer Kreislaufwirtschaft. Beispiele könnten Hydro- und Aquaponik sein, aber auch Weglassen oder Kompostierbarkeit von Verpackungen. Phosphor wird aus den Bewässerungssystemen und Abwässern zurückgewonnen, vielleicht essen wir auch Insekten, die sehr ressourcenschonend gezüchtet und deren Chitinhüllen  auch noch für Bioplastikproduktion verwendet werden können.
  4. Hightech: Unser Essen ist gesundheitsoptimiert und prozessiert, wir essen wie aus dem Baukasten, vielleicht über 3D-Drucker ausgegeben. Fleisch kommt als Kunstfleisch ebenfalls aus dem Labor. Die Rohstoffe produzieren wir mit gentechnisch optimierten Sorten höchst effizient in Hightech-Fabriken, am besten gleich dort, wo wir sie brauchen, also mitten in den Großstädten in speziellen Hochhäusern.
  5. Business as Usual ist beim Essen allerdings wohl kaum machbar: Sollte der westliche Lebensstil mit seinem extrem hohen Fleischkonsum weiter expandieren, gerät nicht nur das Klima aus dem Ruder. Die Landflächen werden aufgebraucht sein, Phosphatreserven abgebaut und  Krisen a la BSE-Krise könnten sich ggf. ungehemmt ausbreiten.

Grüne Schrift in Abb. 14: hier ist Partizipation besonders gut möglich, warum nicht mal ausprobieren, was man noch nicht kennt, vielleicht im Restaurant des Haus der Zukunft oder in einem Reallaborversuch? Und es könnte doch sein, dass hier Mischungen aus den jeweiligen Pfaden das beste wären.

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Abb. 15: Mögliche Zukunftspfade beim Thema Energie. Siehe Text.

Auch beim Thema Energie der Zukunft (Abb. 15) macht es Sinn, in möglichen alternativen (und anteilig mischbaren) Zukunftspfaden zu denken.

  1. Reaktiv: Wir haben es nicht geschafft, den fossilen Treibhausausstoß rechtzeitig zu verringern. Kann Carbon Capture and Storage (CCS) doch eine Lösungsmöglichkeit sein? Für eine Übergangszeit bräuchten wir auch Gaskraftwerke, könnte Fracking doch eine Option sein, oder gar Teersanderöl, in Verbindung mit CCS? Vielleicht können wir dank CCS sogar alle fossilen Energieträger verwenden?  Oder falls alles zu spät ist, veranlassen wir vielleicht doch eine globale Abdunklung der Erde mittels „Solar Radiation Management“, etwa durch Einbringen von Schwefelaerosolen in die Atmosphäre?? Was wären die Nebenwirkungen und Risiken? Können diese minimiert werden oder bürden wir nachfolgenden Generationen vielleicht doch wieder neue Endlagerprobleme auf?
  2. Suffizienz:  Ist auch hier weniger doch mehr? Könnten wir uns daran gewöhnen, weniger zu heizen, dickere Pullis anzuziehen, unsere Häuser zu dämmen und weniger Auto zu fahren? Was bräuchten wir dazu?
  3. Der bioadaptive bzw. umweltkonsistente Pfad beim Thema Energie der Zukunft wären sicherlich die regenerativen Energien. Gehört hier Bioenergie auch dazu? Wie sieht es mit Geothermie aus? Und vielleicht könnte künstliche Kohle (BioCCS) die Aufnahmekapazität von Böden für CO2 wieder verbessern?
  4. Oder doch Hightech: Es geht dabei nicht alles dezentral, wir brauchen intelligente Netze und Puffersysteme, aber auch material- und digital optimierte Effizienzsteigerungen. Könnte die Umwandlung von abgefangenem CO2 in Produkte (Plastik, Kleidung, Nahrung etc, also sog. CCU) ein Teil der Lösung sein, und wenn ja, ab wann? Sollten wir an Kernfusion nochmals weitere 60 Jahre forschen oder ist die Technik einfach nicht beherrschbar?
  5. Einig sind wir uns jedenfalls, dass wir keinen Kollaps wollen, also die Erhöhung der mittleren globalen Temperatur um 4-6 Grad. Damit wäre ein Wirtschaften und Leben wie bisher keinesfalls möglich, aber auch kaum geeignete, sozialverträgliche Anpassungsmöglichkeiten denkbar.

Auch in Abb. 15 bedeutet grüne Schrift wieder Möglichkeiten des partizipativen Ausprobierens, ggf. in vom Haus der Zukunft mitorganisierten Realexperimenten.

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Abb. 16: Mögliche Zukunftspfade beim Thema Medizin. Siehe Text.

Das Beispiel Medizin der Zukunft (Abb. 16) zeigt gut, dass wir die möglichen zukünftigen Entwicklungspfade bereits eingeschlagen haben und noch lange Mischungen davon benötigen werden.

  1. So wird es noch lange reaktive Medizin geben. Schmerzmittel, Antibiotika, Chemotherapien kommen zum Einsatz, wenn eine Krankheit bereits ausgebrochen ist.
  2. Zurück zur Natur wird aber ebenfalls immer wichtiger werden. Es müssen nicht immer sofort Antibiotika sein, bei kleineren Infektionen gibt es wirksame alternative Natursubstanzen. Vielleicht sollten wir auch alternative Behandlungspraktiken, wie Meditation und Entspannungstraining weiter entwickeln und wissenschaftlich auf Wirksamkeit testen.
  3. Bioadaptiv bzw. naturkonsistent wäre sicherlich Gesundheitsvorsorge, wie Sport, gesunde Ernährung, vielleicht auch vorsorgliche Gaben von Medikamenten, etwa bei Vitamin A oder D-Mangelgefahr. Self-tracking Applications für smartphones werden uns ermöglichen, unseren Gesundheitszustand und unsere Fitness ständig zu überwachen und die Daten an unseren Gesundheitscoach weiterzugeben. Und vielleicht sollte das ganze medizinische Forschungssystem noch viel stärker auf die Erforschung von Zusammenhängen und Veranlagungen ausgerichtet werden, als wie heute noch vor allem auf das Erkennen und Kurieren von Symptomen.
  4. Und dann noch Hightech: Vieles ist jetzt schon möglich, aber wollen wir basierend auf individuellen DNA-Untersuchungen tatsächlich wissen, welche Gesundheitsrisiken, etwa für Krebs oder Demenz wir tatsächlich in uns tragen? Wie gehen wir mit diesem Wissen um? Wie weit gehen wir mit elektronischer Prothetik und unterstützender Robotik, wie weit kann, soll und darf eine Verschmelzung von Mensch-Maschine gehen?
  5. Klar ist aber auch, dass wir einen Kollaps des Gesundheitssystems nicht wollen. Wenn Resistenzen gegen Antibiotika und andere Arzneimittel dominieren, sich virale Epidemien entsprechend uneindämmbar ausbreiten oder das Betreuungssystem wegen Arbeitskräftemangel zusammenbricht, wäre dies keinesfalls eine lebenswerte Zukunft.
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Abb. 17: Künstlerisch narrative Umsetzung der Themen Robotik (links) und DNA-Tests (rechts) durch partizipative Comic-Strips in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin (siehe Text). Aus Hamann et al. (2014)

Diese fünf Pfade müssen natürlich nicht in einer “fünfeckigen” Weise direkt in den Ausstellungen umgesetzt werden, narrative und künstlerische Darstellungen können hier oft viel besser zum Nachdenken anregen. Auch derartiges kann partizipativ gestaltet werden, wie die in Abb. 17 gezeigten Beispiele mit Studierenden aus der Universität der Künste Berlin (für ein anderes Ausstellungsprojekt am Deutschen Museum, Hamann et al. 2014) zeigen. In Abb. 17 ist auf der linken Seite  das Thema Altenbetreuung durch Roboter auf lustige Weise aufgegriffen. Es zeigt, wie wichtig in unserem täglichen Leben auch kodierte Sprechweisen und Emotionen für gegenseitiges Verstehen sind. In Abb. 17 rechts ist das Schulmädchen erst einmal fasziniert von den Möglichkeiten der Risikofrüherkennung durch individualisierte DNA-Analysen. Ganz euphorisch will sie ihre Speichelprobe gleich zur Untersuchung einschicken. Sie wird dann jedoch immer nachdenklicher beim Ausmalen ihrer möglichen gesundheitlichen Zukünfte und entscheidet sich dann, dies alles lieber doch nicht wissen zu wollen.

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Abb. 18: Suffizienz-Kompaktschlafstätte der Zukunft? Siehe Text.

Zum Thema Wohnen in der Zukunft könnten vielleicht Installationen und Inszenierungen am Haus der Zukunft etwa  wie in Abb. 18-21 dargestellt aussehen. Wie wäre es mit Probeliegen in einer Suffizienzschachtel, wie es mit „Kapselhotels“ etwa in Tokio oder in Moskau schon teilweise Usus ist? Innen vielleicht alles high-tech, mit TV, Internet und natürlich auch Videokonferenzmöglichkeiten. Aber ansonsten eben nur zum Schlafen, was braucht man auch mehr, wenn man nächsten Morgen als Geschäftsmann/-frau sowieso gleich weiterreist? Wollen Sie im Haus der Zukunft hier mal probeliegen oder gar übernachten?

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Abb. 19: Eine mögliche Installation aus bioadaptiven, recyclebaren und kompostierbaren Baustoffen vor dem Haus der Zukunft.

Oder wie wäre Bauen mit bioadaptiven Baustoffen, etwa aus Pilz und Kompost, komplett recyclebar und in anderer Form wiederaufbaubar? Wie fühlt sich so ein Material an, wie riecht und atmet es, wie ästhetisch ist es? Kunst am Bau vielleicht mal in ganz anderer, unerwarteter Weise!

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Abb. 20: An Meeresspiegelanstieg angepasste schwimmende Wohn- bzw. Arbeitsmodule zum Ausprobieren im Humboldt-Hafen?

Und Abb. 20 zeigt, mit etwas Augenzwinkern versehen, noch den reaktiven Wohnpfad. Immerhin, die Niederländer machen es bereits vor, sie entwickeln als Reaktion an den steigenden Meeresspiegel bereits schwimmende Häuser, vielleicht in Zukunft ganze Dörfer und Städte. Im Humboldthafen beim Berliner Hauptbahnhof könnte man vielleicht ausprobieren, wie es so ist, wenn man in einer derartigen, auch zu größeren Einheiten kombinierbaren Bürokugel gleichzeitig auf dem Wasser und im Netz surft.

3.3 Die partizipativen Reallabore

Nicht nur Probewohnen, sondern auch möglichst viele andere Themen sollen insbesondere auch im Reallabor des Haus der Zukunft in Form von Realexperimenten erfahrbar und beforschbar gemacht werden (vgl. Schneidewind & Singer-Brodowski 2013). Verschiedenste Formate sollen dafür möglich sein (Abb. 21), etwa Prototypen testen und weiterentwickeln, dabei Wissen generieren und zur Anwendung bringen. Oder neue Ideen nicht nur testen, sondern gleich selbst einbringen und selbst entwickeln, etwa nach der Design-Thinking Methode des Hasso-Plattner-Instituts (z.B. Plattner et al. 2009, vgl. Zea-Schmidt & Hamann 2013)?

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Abb. 21: Reallabor- und Realexperimentkonzepte für das Haus der Zukunft. Siehe Text.

Aber auch vieles, was draußen, also in der Stadt, im Umland, im ganzen Land oder auch auf der Welt innovativ und partizipativ ausprobiert und entwickelt wird, könnte im Haus der Zukunft vorgestellt, diskutiert und weiterentwickelt bzw. weiterverbreitet werden.

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Abb. 22: Beispiele für partizipative Projekte, die in unterschiedlichsten Lokalitäten und Regionen, teilweise auch weltweit stattfinden können und vom Haus der Zukunft in Kooperation mit anderen vorgestellt, diskutiert und ggf. optimiert werden könnten.

Zwei partizipative Projekte aus der eigenen Arbeitsgruppe stellt Abb. 22 kurz vor, etwa das partizipative Monitoring des Gesundheitszustands von Riffen durch Riffwissenschaftler gemeinsam mit Sporttauchern (Reef Check) oder die Entwicklung von interdisziplinärem Langzeit-Umweltmonitoring mit Schulen und dessen Integration in den Schulunterricht (z.B. Poch & Leinfelder 2013). Was halten Sie davon, würden Sie bei derartigem mitmachen, welche Fragen haben Sie dazu, könnten Sie das ggf. selbst aufgreifen, haben Sie eigene ähnliche Projekte, die andere kennen sollten oder kennen Sie andere Projekte, die eine größere Aufmerksamkeit verdient hätten?

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Abb. 23: Beispiele für mögliche Realexperimente im und außerhalb des Haus der Zukunft Berlin

Abb. 23 zeigt abschließend noch einige Beispiele zu möglichen Reallabor- bzw. Realexperimentthemen. Können Sie sich einen Supermarkt vorstellen, bei der neben dem Preis auch der ökologische Fußabdruck auf den Preiszettel kommt (das kleine Bild zeigt ein Beispiel aus einer entsprechenden Ausstellung der Deutschen Bundesumweltstiftung)? Wären Sie bereit, eine mögliche Küche der Zukunft mitzutesten, bei denen Gewürze gleich auf recycelten Küchenabfällen – natürlich geruchsneutral und hygienisch- wachsen, Ihr Ressourcenverbrauch direkt angezeigt wird und die Küche mit Ihnen auch noch zu Effizienztipps und Rezeptvorschlägen (etwa je nach Kühlschrankinhalt, Jahreszeit, regionaler Lage etc.) kommuniziert?  Ein anderes tolles Projekt gibt es z.B. aus der Fraunhofer-Gesellschaft: Demenzkranke ältere Personen trinken oft gefährlich wenig, weil sie dies schlichtweg vergessen. Ein Roboter bietet hier überaus freundlich sprechend Getränke an, schenkt nach und registriert dabei auch die Trinkmengen. Wollen Sie im Haus der Zukunft mal ausprobieren, wie es insgesamt wäre, im Haushalt von Robotern unterstützt zu werden? Natürlich würden wir dann gerne wissen, wie Sie sich dabei gefühlt haben, was Ihnen aufgefallen ist, was Sie als unmöglich betrachten (- vielleicht geht es Ihnen wie der Dame in Abb. 17 links? – ), denn wir wollen das ja mit Ihnen gemeinsam beforschen und damit ggf. auch optimieren. Damit freuen wir uns natürlich auch auf Ihre Ideen und Anregung zur Einrichtung von Reallaborexperimenten, am besten gleich gemeinsam mit Ihnen als Akteur.

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Abb. 24: Fotorealistisches Modell des Haus der Zukunft Berlin am Kapelle-Ufer der Spree (mittleres Gebäude).

3. Fazit und Ausblick

Ein bisschen wird es noch dauern. Die Eröffnung des Haus der Zukunft am Kapelle-Ufer in Berlin (Abb.24) ist für  2017 vorgesehen, aber bereits zuvor wollen wir gerne mit Ihnen kooperieren und die (gemeinnützige) Marke Haus der Zukunft gemeinsam entwickeln und aufbauen. Wie genau dann alles 2017 aussehen wird, welche Themen wir als erstes aufgreifen und in welcher Weise wir sie darstellen, liegt ebenfalls noch in der Wolke der Zukunft. Bei derartigen Projekten, bei denen ja auch kräftig Geld investiert wird, sind natürlich viele beteiligt, das ist auch richtig und notwendig. Als Direktor werde ich dem Aufsichtsrat der gGmbH sowie den Gesellschaftern meine Sicht erläutern und meine Pläne mit ihnen weiter diskutieren und die Gesellschafter dort, wo es sich anbietet, thematisch mit einbinden. Ich werde auch zusätzlich von einem Programmrat beraten und unterstützt werden. Aber da das Haus für die gesamte Bevölkerung da ist und auch die Themen die gesamte Bevölkerung betreffen, suche ich insbesondere den Dialog gerade auch mit der gesamten Gesellschaft. In welcher Weise dieser Dialog auch institutionalisiert wird, vermutlich über Arbeitskreise, gerne auch zusätzlich über zeitbegrenzte thematische Arbeitsgruppen, auch darüber werden die Gremien und die Gesellschafter noch näher zu befinden haben.  Aber auch Sie kennen nun also schon die generellen Pläne, Sichtweisen und methodischen Ansätze des Direktors des Haus der Zukunft. Auf Austausch, konstruktive Kritik und Unterstützung freut sich
Ihr
Reinhold Leinfelder

Nachtrag: Reinhold Leinfelder war von 1.9.2014 bis 15.9.2016 der Gründungsdirektor der Haus der Zukunft gGmbH i.Gr. (inzwischen in Futurium gGmbH umbenannt).
Geschichtliches: Das hier präsentierte Konzept wurde von RL in den Jahren 2012 – 2014 entwickelt, es wurde in Teilen bereits in der Sonderausstellung “Willkommen im Anthropozän – Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde” des Deutschen Museums (Dez. 2014 – Jan 2016) umgesetzt. Siehe dazu auch hier und hier und hier (jeweils auf diesem Blog). Das polyperspektivische Zukünfte-Fünfeck wurde der Öffentlichkeit zum ersten Mal am 25.1.2013 in der Urania Berlin präsentiert (Vortrag von RL zum Thema “„Willkommen im Anthropozän. Das neue Verständnis von Natur, Kultur und Technik in der Menschenzeit” ). Verschiedene Zukunftsszenarien sowie das “Mischungsdreieck” Natur, Kultur, Gesellschaft (s.o. Abb. 11) wurden während der Tätigkeit RLs am Rachel Carson Center der LMU für das Anthropozän-Projekt am Haus der Kulturen der Welt und für das Projekt Naturkundemuseum Bayern” seit 2011 entwickelt. Beim Thema Ernährung wurden Verknüpfungen von Natur, Kultur und Gesellschaft sowie polyperspektivische Zukünfte insbesondere am Exzellenzcluster Bild-Wissen-Gestaltung  an der Humboldt-Universität im Basisprojekt “Die Anthropozän-Küche” (2011 – 2017)  entwickelt (siehe dazu u.a. hier im Blog).
Der von R. Leinfelder während seiner Zeit als Gründungsdirektor des HdZ/Futuriums erstellte öffentliche Futurium-Blog (vormals unter hausderzukunft.blogspot.com abrufbar) ist aus Dokumentationsgründen hier als pdf-Doku abgelegt (Beiträge von Jun. 2015 – Sept. 2016). 

Der Tagesspiegel berichtete u.a. am 10.7.2016 zum Konzept des Futuriums:

  1. Eingeladener Gastbeitrag von Lucian Hölscher zu Zukünften,
  2. Interview mit dem Gründungsdirektor R. Leinfelder,
  3. Zur Architektur,
  4. Konzept zur Visualisierung und Diskussion von Zukünften.

 

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Zitierte Literatur (sofern nicht direkt verlinkt):

Hamann, A., Zea-Schmidt, C., Leinfelder, R. (Hrsg.) (2013): Die Große Transformation. Klima – Kriegen wir die Kurve? Graphic Interviews mit dem WBGU (Graphik Hartmann, J., Hülsmann, J., Nippoldt, R. et al.; in Kooperation mit dem WBGU), 144 S., Verlag Jacoby & Stuart, Berlin) Webseite zum Buch: www.die-grosse-transformation.de

Hamann, A., Leinfelder, R., Trischler, H. & Wagenbreth, H. (Hrsg.)(2014 im Druck): Anthropozän. 30 Meilensteine auf dem Weg in ein neues Erzeitalter. Eine Comic-Anthologie. In Kooperation mit einer Seminarklasse der Universität der Künste Berlin. Verlag Deutsches Museum, München. (teilweise Vorabversion mit englischen Untertiteln siehe hier)

Leinfelder, R. (2011): Biologische und kulturelle Evolution: Missverständnisse und Chancen.- In: Bayrhuber, H., Faber, A. & Leinfelder, R. (eds), Darwin und kein Ende? Kontroversen zu Evolution und Schöpfung.- S. 22-35, Seelze (Kallmeier in Verb. mit Klett u. Friedrich Verlag)

Leinfelder, R.R. (2012): Darwin, Biodiversität und dann? – In: Die Themen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts im Kontext der Naturkundemuseen, Natur im Museum, Mitteilungen der Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen im Deutschen Museumsbund, 2/2012, S. 58-72, Berlin (Deutscher Museumsbund).

Leinfelder, R. (2013): Verantwortung für das Anthropozän übernehmen. Ein Auftrag für neuartige Bildungskonzepte. In: Vogt, M., Ostheimer, J. & Uekötter, F. (Hg), Wo steht die Umweltethik? Argumentationsmuster im Wandel.- Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung, Bd. 5., S. 283-311, Marburg (Metropolis Verlag).

Leinfelder, R. (2014, im Druck): »Die Zukunft war früher auch besser« Neue Herausforderungen für die Wissenschaft und ihre Kommunikation. In: Möllers, N. & Schwägerl, C. (eds), Willkommen im Anthropozän. Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde. Der Ausstellungskatalog, S. 99-104, Verlag Deutsches Museum, München.

Plattner, H., Meinel, C. &  Weinberg, U. (2009): Design-Thinking. Innovation lernen – Ideenwelten öffnen. mi-Wirtschaftsbuch – München (FinanzBuch Verlag)

Poch, A. & Leinfelder, R. (2013): Interdisziplinäre Ansätze für Bildung im Anthropozän.- In: Jurgowiak, M., Zabel, M., Dittmer, A., Möller, A. & Schmiemann, P. (eds): Proceedings, 15. Internationale Frühjahrsschule der Fachsektion Didaktik der Biologie im VBIO., 18.-21. März 2013, Leipzig, S. 96. Schroedel-Verlag

Schneidewind, U. & Singer-Brodowski, M. (2013): Transformative Wissenschaft. Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem.- 419 S., Marburg (Metropolis-Verlag)

WBGU (2011): Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation.- Hauptgutachten, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, 420 S., Berlin (WBGU)

WBGU (2014): Klimaschutz als Weltbürgerbewegung.- Sondergutachten, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, 134 S., Berlin (WBGU)

Zea-Schmidt, C. & Hamann, A. (2013): Materialien für den Unterricht. Die Große Transformation. Klima – Kriegen wir die Kurve? Lernen in globalen Zusammenhängen.- 64 S., Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Berlin. Hier auch als online-pdf.

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Nähere Infos zum Haus der Zukunft u.a. hier:

> Webseite Haus der Zukunft (Berlin)

“Blick ins Ungewisse”: Ein kritisch nachfragendes Live-Interview um 7.35 Uhr gleich zum Dienstbeginn am 1.9.: http://www.deutschlandradiokultur.de/museen-blick-ins-ungewisse.1008.de.html?dram:article_id=296178

“Was Forscher bewegt” (oder wie wird man vom Paläontologen zum Zukunftsforscher?) ein IQ-Wissenschaft und Forschung-Interview in BR2 vom 5.9.: http://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung874954.html

Ein Beitrag zur Gründung des Haus der Zukunft als Antwort auf einen auch bzgl. des Haus der Zukunft kritischen Beitrag auf dem Nawis-Blog: http://nachhaltigewissenschaft.blog.de/2014/09/13/gruendung-haus-zukunft-kommentar-reinhold-leinfelder-diskussionsbeitrag-steffi-ober-19392604/

Zu meinen Vorstellungen, wie wir die Diskussion um die Zukunft angehen müssen, gibt’s auch ein paar Beiträge auf dem Anthropozäniker-Blog hier, insbesondere in meinem Dreiteiler “Früher war die Zukunft auch besser”: https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/zukunft-teil3-zukuenfte/

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online seit 5. Oktober 2014, Version 1.1 vom 5.10.2014, 22:58 (kleinere redaktionelle Änderungen (Vers. 1.2) am 19.2.2015)

© Reinhold Leinfelder. Dieser Beitrag kann bei Bedarf zitiert werden als:

Leinfelder, R. (2014): Das Haus der Zukunft (Berlin) als Ort der Partizipation.- Der Anthropozäniker, SciLogs, Spektrum der Wissenschaften-Verlag (20 Seiten, 24 Abb.), https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/haus-zukunft-berlin/ . PDF-Version: DOI: 10.13140/2.1.2720.5920

> optimierte pdf-Version

Reinhold Leinfelder ist Geologe, Geobiologe und Paläontologe. Er ist Professor an der Freien Universität zu Berlin (Arbeitsgruppe Geobiologie und Anthropozänforschung) sowie (seit Okt 2018) zusätzlich Senior Lecturer am Institut Futur der FU. Seit April 2022 ist er formal im Ruhestand. Seit 2012 ist er Mitglied der Anthropocene Working Group der International Stratigraphic Commission. Von 2006-2010 war er Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin, von 2008-2013 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), von 2011-2014 Research Fellow und affiliate Carson Professor am Rachel Carson Center an der LMU, München, von 2012-2018 Principal Investigator am Exzellenzcluster "Bild-Wissen-Gestaltung" der Humboldt-Universität zu Berlin, von 1. Sept. 2014 bis 15. Sept. 2016 Gründungsdirektor der Futurium gGmbH in Berlin. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen beim Anthropozän, Korallenriffen, neuen Methoden und Herausforderungen des Wissenstransfers und Museologie | Homepage des Autors | blog in english, via google translate

11 Kommentare

  1. Sehr guter Ansatz interpretierbar auch als neuer Mut zum grossen Entwurf wie er in Zeiten des Bauhauses Deutschland zum Land der Zukunft machte (das dann leider von der Politik in die Vergangenheit zurückgeführt wurde).
    Eine Gefahr sehe ich bei der angestrebten Offenheit und den wenigen festen Eckpunkten: Es könnte sich ein strukturloses Chaos entwickeln, welches nichts hervorbringt das Widerhalll in der weiteren Gesellschaft findet.

    • Danke für Ihren Kommentar. Ja, der Mut ist da 😉 In Sachen Eckpunkte: also, nun hab ich mich doch schon ziemlich aus dem Fenster gelehnt, und meine Zukunftspfad-Fünfecke sind für mich klare Eckpunkte, auch für Strukturierungen. Wir werden sicherlich kein Chaos zulassen, aber eben auch genügend Offenheit einüben müssen, ansonsten kommt sofort wieder der (dann berechtigte) Vorwurf, dort würde sich einer mal wieder anmaßen, die Zukunft genau vorhersehen zu können. Das kann natürlich niemand. Es gilt also eine “strukturierte Differenziertheit” zu generieren und das mit Themen, die hoffentlich doch Widerhall finden.

  2. Sie meinen: “Wir werden sicherlich kein Chaos zulassen”? Das Chaos ist nie größer gewesen als jetzt. Sie vergessen die zunehmende Dynamik der Entwicklung. Was wir sehen ist die Festschreibung von Chaos. Insbesondere die staatlichen Institutionen versagen heute auf fast allen Ebenen kläglich. Die politischen Institutionen stecken mitten in einer Phase der großen Konfusion. GROKO . Die politische Elite läuft alten Konzepten (highspeed) hinterher, kein Raum für neue Denkansätze. Ob es sich um das Handling von 10 Mio prekär Beschäftigten/ Erwerbslosen handelt oder um die Energiewende. Ein “Haus der Zukunft” scheint mir eher Symbolpolitik wie die vielen Denkmale, die an vergangene Episoden der Geschichte erinnern sollen.Mahnen und Gedenken, statt Denken und proaktiv an der Lösung der gewachsenen Misere zu arbeiten.

    • Woher nehmen Sie Ihre Einschätzung, dass das Haus der Zukunft Symbolpolitik werden soll? Aus meinem Artikel können Sie den Schluss jedenfalls kaum ziehen. Ich hoffe Ihre Einschätzung wird sich ändern, wenn das Haus steht. Mit Symbolpolitik hab ich nichts am Hut, es sei denn das Haus der Zukunft wird zum Symbol für eine zukunftsfähige Gesellschaft.

  3. Resonanz in der Gesellschaft wird das Haus der Zukunft vor allem dann haben, wenn es konkrete Projekte wie zB Einberufung eines Bürger-Verfassungskonvents 2015 (mit) vorantreibt.
    Bessere Zukünfte können durch kreative BürgerInnen mit Rückrat und Zivilcourage gestaltet werden, die Entscheidungsmacht ausüben: Im Konvent für D + EU, im von diesem Konvent zu implementierenden Bürgersenat (House of Citizens) als 2. Kammer!
    Erstinfo:
    http://ob-in-spe.de >Verfassungskonvent CITOYEN 2015, Bürgersenat …
    Kontakt:
    an-stiftung@t-online.de

    Venceremos!
    Power to People: “We, the people…”, not: we, the companies, scientists, media, churches…, so die US-Constitution, das GG, das EU-Recht und das UN-Recht

    • Lieber Herr Schulte, danke für Ihren Kommentar. Kreative Bürger brauchen wir unbedingt. Aber “we the people…” muss aus meiner Sicht die anderen nicht ausschließen, denn companies, sciences, media, churches… bestehen ja auch aus people. Daher setze ich eher auf die Metapher des Gesellschaftsvertrags für eine große Transformation: möglichst viele dezidierte people aus der Zivilgesellschaft und möglichst viele dezidierte people aus Wissenschaften, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, Behörden, Stiftungen, NGOs, etc etc. sollten mitmachen, alle auf Augenhöhe. Aber ich gebe Ihnen natürlich insofern recht, als es immer auf die “people” ankommen wird, egal wo/woran sie arbeiten und wo/wie sie leben.

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  8. Herr Leinfelder,
    Aha, es geht um das Haus der Zukunft. Da möchte ich doch etwas konkreter werden. Schande über mich, dass ich die Überschrift nicht gelesen habe.
    Das Haus der Zukunft muss vor allen Dingen sturmsicher werden. Wer einmal bei Windstärke 8 an der Küste gestanden hat, der weiß , was gemeint ist.
    Wir können die Häuser nicht mehr so bauen wie bisher. Wir müssen uns umschauen in den Ländern, wo starke Winde alltäglich sind. Beispiel Irland. Die haben eine sturmsichere Dachkonstruktion, mit geringer Dachschräge und einem leichteren Unterbau. Der Klimawandel wird uns weniger Schnee bescheren, wir brauchen also keine Dächer mehr mit großer Schräge wegen der Schneelast. Und wir sollten alle Dächer entweder begrünen oder mit Solarpaneele belegen.
    Wie das Haus im Innern gestaltet ist, das sollte individuell verschieden bleiben.
    Meinetwegen auch mit Papierwänden wie in Japan, das hilft auch bei Erdbeben.
    Vor allzuviel Elektronik rate ich ab, wegen des Elektrosmogs.
    Um allerdings zu einem Mehrgenerationenhaus zu kommen brauchen wir mehr Kinder.(Sozialkritik)

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