Ernährung 2 ­– Moleküle

BLOG: braincast

auf der Frequenz von Geist und Gehirn
braincast

Braincast 218Wir gehen einfach nur zum Kühlschrank. Aber bis wir uns überhaupt auf den Weg machen, haben in unserem Körper zahlreiche verzahnte Systeme eine ganze Zeit lang diskutiert. Eine Episode voller Hormone und einiger Aha-Effekte. Und der Causa Hauser.

 
MP3 File Dauer: 37:30

Gleich drei Links diesmal, zwei davon zum Thema: Zum einen zu der hochinteressanten Bayern 2-Sendung Essen und Stoffwechsel – Warum Nährstoffe verschieden wirken vom 26.10.2010. Leider gibt es keinen deep link, also auf Titel kopieren und auf der Download-Seite von IQ – Wissenschaft und Forschung von Hand suchen. Dann ein TED-Talk mit Heribert Watzke über The brain in your gut. Schlussendlich noch einer zum Biomotion Lab, wo Sie selbst herausfinden können, wie viel Information der Gang eines Strichmännchens transportiert.

NEWS

SHOWNOTES

Dies Musiken haben mit Essen zu tun. Tatsächlich, auch der Tango Eating Babyfood von Kevin. Wirklich sehr schön ist das Breakfast at Giza von Jeso. Ein wenig schräg ist Supper Time von Emily Hope Price, ein wenig Fahrstuhl dafür Dinner At Nine von Danny Weis. Und am nächsten Morgen haben wir wieder Hunger: Ambient loop for Breakfast von Riamiwo.

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

www.nurindeinemkopf.de

Nach diversen Artikeln und zwei Büchern zwischen Geist und Gehirn hier der Podcast. Wichtigster Punkt: die Übersetzung der aktuellen Erkenntnisse in verständliche Sprache, praktischen Alltag und guten Humor.

9 Kommentare

  1. McDonald’s

    Fast food war zwar letzte Woche Thema, aber ich möchte trotzdem noch eine Frage dazu loßwerden. Sie berichten von einer Studie, in der die Probanden zweimal täglich fast food aßen und sich kaum bewegten. Dabei ergaben sich 1. erhebliche Gewichtszunahmen, 2. ALT-Anstiege 3. Leberverfettungen.

    Glauben Sie, daß die Ergebnisse anders ausfallen würden, wenn die Untersuchung mit traditionell deutschem fast food durchgeführt worden wäre? Also:

    1. drastische Bewegungseinschränkung
    2. hyperkalorische Ernährung
    3. Einseitige Ernährung: hier nicht mit Hamburgern sondern mit Wurst-, Käse- und Schinkenstullen; die Brote aus Weißmehl.
    4. Energiereiche Getränke: hier mit Bier anstelle von Limonaden.

  2. @Bolt: Ursache und Wirkung

    Bei Ihrem Beispiel sind zwei Experimente gleichzeitig abgelaufen: Fast Food Ernährung und Bewegungsmangel => d.h. so eine Studie hat keine Aussagekraft.

    z.B. Es (in Dänemark?) wurde eine Studie mit gesunden Studenten durchgeführt – die einzige Einschränkung war: sie durften pro Tag nicht mehr als 1500 Schritte zurücklegen. Nach 14 Tagen war der Versuch vorbei -> es gab schon gesundheitliche Beeinträchtigungen und deutlich sichtbare Verfettung im Bauchraum.

  3. @kRichard: Eben!

    Es ghört ja unter uns europäischen Intellektuellen zum guten Ton, sich über die USA und McDonald’s lustigzumachen. Aber, wie Sie richtig bemerken, kann man das von Arvid Leyh erwähnte Experiment oder ‘Super Size Me’ dazu nicht ernsthaft argumentativ verwenden. Mehr noch, es behindert die selbstkritische Überprüfung des eigenen Ernährungs- und Bewegungsverhaltens.

  4. @Elmar: Take home message

    Die take home message ist meines Erachtens: Die Kombination aus Bewegungsmangel, hyperkalorischer Ernährung und einseitiger Lebensmittelauswahl führt überraschend schnell zu pathologischen Veränderungen in Richtung Metabolisches Syndrom. Das funktioniert vermutlich mit Käsebroten genauso wie mit Hamburgern.

    Mit diesen erbaulichen Worten verabschiede ich mich erstmal in die Küche. Nach meinem heutigen 20 km Lauf durch die Eifel wird es Zeit, das Abendessen vorzubereiten. Es gibt Geflügelleberpaté mit Pistazien auf Kamutbrot, dann Kürbissuppe und schließlich Maispoulardenbrust mit geschmorter roter und gelber Paprika. Dazu ein Glas Cabernet Franc aus Bourgeuil. Und vielleicht abschließend noch einen schönen Islay-Malt.

  5. @Jürgen: Käse

    “Das funktioniert vermutlich mit Käsebroten genauso wie mit Hamburgern.”

    Möglicherweise. Aber lange nicht so schnell und das ist doch der entscheidende Unterscheid.

  6. @ Bolt und alle

    Tut mir Leid, zwischen rötelndem Kind und zu viel zu tun, wird diese Antwort nicht so lang, wie sie sein sollte.

    Aber ja, Herr Bolt, ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen amerikanischen und deutschem Fast-Food. Allein schon beim Weißmehl gibt es Unterschiede und wenn Sie jetzt entgegnen, ihre vier Punkte wären alle beim Discounter gekauft, haben Sie zwar Recht, aber schlussendlich habe ich große Zweifel, ob das aktuelle Konzept von Fast-Food-Ketten zwischen Shareholder-Value und Qualität für den Verbraucher wirklich die Qualität wählen. Wenn Sie einen Hunderstel Cent pro Burger einsparen können, gewinnt immer noch die große Zahl.

    “Mehr noch, es behindert die selbstkritische Überprüfung des eigenen Ernährungs- und Bewegungsverhaltens” verstehe ich schlicht nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Sie bei Ihrem sportlichen Verhalten zu betroffenen Gruppe zählen. Und ich gestehe ja freimütig: zweimal pro Jahr gehe auch ich zu MacDonalds und schule mein Verdauungssystem.

    Letzter Punkt: was mich bei der aktuellen Episode sehr verwundert hat ist der doch sehr deutliche Zusammenhang zwischen Bewegung und Ernährung. Nur zur Erinnerung: die Episode titelt “Moleküle” …

  7. Deutsches vs. amerikanisches Fastfood

    Daß deutsches Fastfood weniger prodiabetisch wirkt als amerikanisches ergibt sich jedenfalls weder aus der erwähnten Studie noch aus Super Size Me, weil es dort nicht untersucht wurde. Bis empirische Evidenz vorliegt, bezweifle ich es.

    Die überraschend schnell eintretende prodiabetische Wirkung von Bewegungsmangel finde ich übrigens schon in meiner Ausgabe von Hettinger/Hollmanns Sportmedizin von 1980 (2.Auflage) thematisiert.

    @Arvid Leyh: ” ‘Mehr noch, es behindert die selbstkritische Überprüfung des eigenen Ernährungs- und Bewegungsverhaltens’ verstehe ich schlicht nicht.” Ich versuche es noch einmal. Sie vermuten das Problem bei der “Qualität” von McD – was immer Qualität in diesem Zusammenhang ist. Ich vermute das Problem ganz woanders: in einer Kombination aus hyperkalorischer Ernährung, Bewegungsmangel und einseitiger Nahrungsmittelauswahl (zuviel Salz, gesättigte Fettsäuren, schnell resorbierbare Kohlenhydrate; zuwenig bestimmte Vitamine wie Folsäure, zuwenig sekundäre Pflanzenstoffe, essentielle Fettsäuren, Vollkorn).

    Z.B. ergeben sich aus der Nurses’ Health Study (http://en.wikipedia.org/wiki/Nurses%27_Health_Study) nach Ute Gola (in: Biesalski et al.: Ernährungsmedizin) als Kriterien einer Niedrig-Risiko-Gruppe:
    – Nichtraucher
    – BMI unter 25
    – eine halbe Stunde täglich moderate körperliche Aktivität
    – täglich mindestens ein halbes Glas alkoholisches Getränk
    – eine gesunde Ernährung

    Was nach der NSH gesunde Ernährung ist, findet man hier:

    http://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/what-should-you-eat/pyramid/index.html

    Als passionierter Pfeiferaucher gehöre ich dann doch, genau wie Sie, zur ‘betroffenen’ Gruppe – trotz Joggen, Grünem Tee und gesunder Ernährung.

    Und das Wichtigste zum Schluß: Gute Besserung für Ihr Kind!

  8. Antibiotika

    Mir ist ein kleiner Fehler aufgefallen: Mit Antibiotika kann man nicht den Influenzaerrerger den Bach runter gehen lassen *klugscheiß* Aber ansonsten gibt es nichts Schöneres zum Joggen als diesen Braincast *schleim*

Schreibe einen Kommentar