„Listen to the sound of science“ – Von Verleugnungen und dem Fehlen von intellektueller Redlichkeit in der Klimadiskussion

Klimawandel und Umweltverschmutzung

Sie finden weltweit statt, zumeist freitags, zuletzt auch in der Schweiz am Wochenende: Klimastreiks bzw. Klimademonstrationen. Mit ihnen ist die Debatte, wie wir dem Klimawandel begegnen, endlich im öffentlichen Diskurs angekommen. Es sagt einiges über den Zustand unserer Gesellschaft aus, dass es die Initiative ihrer jüngsten Mitglieder, der Schülerinnen und Schüler brauchte, um die Gefahr der globalen Erwärmung in den Vordergrund der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu bringen und dieser längst überfälligen Diskussion endlich die notwendige Breite zu geben. Die altbekannten Reaktionsmuster von Seiten liberal-konservativer Politiker, wirtschaftlicher Lobbyorganisationen und Rechtsintellektueller von Ableugnen, Schimpftiraden gegen Wissenschaftler, Beharren auf der Alternativlosigkeit unseres wirtschaftlichen Schaffens, bis hin zur schamlosen Lüge ziehen nicht mehr. Und darin liegt die gute Nachricht dieser zunächst doch eher zaghaften Form des zivilen Ungehorsams der Jugend. So wie ihre Eltern in den 1980er Jahren den Aussagen der Politiker von der Unumgänglichkeit einer weiteren militärischen Aufrüstung gegen das damals bereits nahezu bankrotte sowjetische Ost-Europa immer weniger Glauben schenkten, oder wie ihre Grosseltern die Lebenslügen ihrer eignen Eltern aus den 1930er Jahren schonungslos offenlegten, so erkennen die jungen Menschen heute die Hilflosigkeit unserer Gesellschaft gegenüber der falschen Logik unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, das im unkontrollierten Ausstoss von Treibhausgasen immer noch einen zu externalisierenden Kostenfaktor sieht, der in keinerlei wirtschaftlicher Kosten-Nutzenrechnung aufzutauchen hat. Externalisierung von Kosten bedeutet, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten einer Person oder einer Personengruppe sich auf andere (unter Umständen sogar auf alle anderen) Menschen auswirken, ohne dass die handelnde Person die vollen Kosten dafür trägt. Der klimaschädliche Ausstoss von CO2 ist nach wie vor nicht mit grösseren Kosten für die Produzenten verbunden (so wie auch das Sicherheitsrisiko von Kernkraft oder Erdgas-Fracking weitestgehend von der Allgemeinheit getragen wird). So lauten die Forderungen der Demonstrierenden nicht wie noch bei ihren Grosseltern in den 1960er Jahren „Schafft den Kapitalismus ab, er ist an allem schuld!“, sondern „Führt eine CO2-Steuer ein! Fliegen muss teurer werden“.

Die bisherigen Abwehrmechanismen von wirtschaftsliberalen und konservativen Politikern gegenüber solchen Forderungen war: „Wir wollen keine Beschränkungen unserer individuellen Freiheit“. Adam Smiths 243 Jahre alte Metapher von der „unsichtbaren Hand“ dient bis heute als Legitimationsprinzip für die Auffassung, dass ein Markt nur dann die Gesellschaft als Ganzes zu maximalem Wohlstand führt, wenn der Güter- und Dienstleistungsaustausch und andere ökonomische Aktivitäten sich völlig unbeschränkt entfalten können. Staatliche Einmischung wie soziale Wohlfahrtsbestrebungen oder auch ökologische Forderungen würden da nur stören. Dass das dahinter liegende Idealbild wirtschaftlicher Prozesse nicht den realen gesellschaftlichen und ökonomischen Umständen entspricht, ist längst bekannt. Doch anstatt diese Defizite anzuerkennen und beispielsweise bisher externalisierte Kosten mit in die ökonomischen Bilanzen einzubeziehen (was so schwierig gar nicht ist, jedoch teils lästige Auswirkungen auf so heilige Kühe wie Unternehmensgewinne und möglichst freier und preisgünstiger Konsummöglichkeiten hat), entscheiden sich die Verantwortlichen dafür, einen anderen Weg zu gehen: den Weg der Ablehnung, des Abstreitens der Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse und noch schlimmeren Formen der Unredlichkeit, bis hin zur bewussten Lüge. So war eine der schönsten Parolen, die der Autor dieser Zeilen auf der Klimademonstration gesehen hat: „Listen to the sound of science!“

Je offensichtlicher er stattfindet, desto vehementer wird der Klimawandel geleugnet. Die Webseiten „LifeZette“ oder die deutschsprachige “eike-klima-energie.eu” zum Beispiel sammeln unermüdlich angebliche Indizien für die Behauptung, dass der Klimawandel eine Erfindung geldgieriger Wissenschaftler sei. Solche Fundgruben für Verschwörungstheoretiker kann eine Gesellschaft normalerweise gut aushalten. Dass magische Steine, Zweihandruten oder der esoterische Glaube an New-Age-Offenbarungen unsere Welt zu einem besseren Ort machen, findet ja auch keine allzu breite Anhängerschaft. Dass Medien wie diese aber im Briefing Room des Weißen Hauses als Informationsquelle herangezogen werden oder ihre Aussagen Eingang in die Programme von Volksparteien finden, ist überaus bedenklich. Trotz eines eindeutigen wissenschaftlichen Konsenses und klarer Indizien, wie immer heissere Sommer in Europa, das Abschmelzen der Gletscher in den Alpen, auf Island und in Grönland, steigende Meeresspiegel, die besonders heftigen Monsunregenfällen in Indien, zerstörerische Hurrikans in Nordamerika und Taifune in Asien und nicht zuletzt die immensen Kostenabschätzungen von Wirtschaftsfachleuten, lautet der Kanon so mancher reaktionärer politischen Akteure: „Wir lehnen den Klimawandel ab.“ Was wohl passieren würde, wenn sie auch mal das Gravitationsgesetz „ablehnen“?

Man muss sich fragen: Was bewegt Menschen, den Klimawandel zu leugnen, auch wenn es einen derart hohen Preis erfordert wie der, sich komplett aus dem methodischen Rahmen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung verabschieden zu müssen und damit nur allzu nah in den logisch-argumentativen Deutungsraum von mittelalterlichen Hexenverfolgungen, Räucherstäbchen-Spiritualisten und Zeugen-Jehova-Apokalyptiken zu geraten? Ist der Glaube an die wissenschaftliche Methode in unserer heutigen Gesellschaft insgesamt geringer geworden? Nein. Auch für Klimaskeptiker, Trump-, AfD- oder SVP-Anhänger, Chefs von Öl- und anderen Rohstoffgesellschaften und weiteren Protagonisten des Leugnens ist es selbstverständlich, mit Blitzableitern ihre Häuser vor Gewittern zu schützen, statt durch Opfergaben an Götter. Auch sie vertrauen den aerodynamischen Gesetzen der Physik, wenn sie in ihre Flugzeuge steigen, und noch keiner von ihnen gibt sich (öffentlich) für die Aussage her, dass es Gott ist, der alle Geschicke des Menschen und unseres Universums lenkt. Und auch niemand von ihnen widerspricht den Gesetzen der Quantenphysik, die das Funktionieren von Transistoren in ihren Handys und Computern garantieren, auch wenn sich diese um Vieles bizarrer und unglaubwürdiger anhören als die Gesetze der Atmosphärenphysik, die für den Treibhauseffekt verantwortlich sind. Kein Klimaskeptiker will, dass seine Kinder von der wissenschaftlichen und wissenschaftsmethodischen Ausbildung an Schulen und Universitäten ausgeschlossen werden, weil unter Wissenschaftlern ja doch nur Interessenkonflikte und unredliches Verhalten vorherrschen. Es muss also etwas anderes sein, was Menschen dazu bringt, wenn es um die Ergebnisse der Klimaforschung geht, die polemische Keule gegen Wissenschaftler auszupacken, diesen Kompetenz auf ihrem eigenen Fachgebiet abzusprechen und sich selber als sehr viel fachkundiger auf Gebieten wie Geo- und Atmosphärenphysik, Chemie molekularer Gasreaktionen oder der Physik nichtlinearer dynamischer Systeme zu erklären.

Nein, hier wirken ganz andere Mechanismen: Es sind die der Selbsttäuschung und der Selbstlüge. Klimawandelleugner folgen ihren eigenen Aussagen, obwohl sie intellektuelle Einsicht in ihre Falschheit haben (also wissen, dass es Lügen sind). Diese Einsicht wollen sie jedoch nicht wahrhaben. Um diese Lügen aufrecht zu erhalten, ist es notwendig, Tatsachen oder Erinnerungen zu verdrängen, die darauf hinweisen, dass es sich um Lügen handelt. Dieses Verhalten ist keineswegs neu. Es ist von Seiten der Philosophie bereits vor langer Zeit und immer wieder eingehend beschrieben worden. So spricht Immanuel Kant in diesem Zusammenhang von der „inneren Lüge“ und beschreibt diese als „Unredlichkeit sich selbst gegenüber“. Es ist leichter, wie er schreibt, „sich blauen Dunst vorzumachen“, als den Widerspruch zwischen dem moralischen Anspruch und dem eigenen Denken und Tun zuzugeben. Diese Form der Unredlichkeit nennt Kant auch den „faulen Fleck unsrer Gattung“, in dem sich das „radikale Böse der menschlichen Natur“ manifestiert. Für ihn entspricht dies zunächst einer „Ermangelung an Gewissenhaftigkeit“, und er sieht darin „eine Schwachheit“ des einzelnen Menschen. Redlichkeit beschreibt er dagegen als eine Form der Unbestechlichkeit unseres eigenen Urteilsvermögens sich selbst gegenüber, und die Fähigkeit, nicht gegen eigene Überzeugungen zu denken und zu handeln. Für Kant stand fest, was die Gründe für solch mangelnde Rationalität und Einsichtsfähigkeit sind. „Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gern zeitlebens unmündig bleiben.“ So schreibt er in seinem Aufsatz „Was ist Aufklärung?“.

Doch genau die Redlichkeit und Loslösung von Faulheit im Denken und Handeln braucht es heute: Wir können das Klimaproblem, das wohl erste wahrliche globale Problem unserer menschlichen Zivilisation, nur mit radikaler Ehrlichkeit und Konsequenz im Denken wie im Handeln lösen. Es muss klar sein: Eine Haltung intellektueller Integrität schließt das Leugnen der menschengemachten globalen Klimaveränderung schlicht aus. Selbst wer meint, dass die Chancen für einschneidende oder gar katastrophale Entwicklungen immer noch gering sind (eine Einschätzung, die an sich noch nicht unredlich ist, da bei wissenschaftlichen Ergebnissen immer eine gewisse – wenn auch in diesem Fall sehr geringe – Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Theorie oder Einsicht falsch ist), muss dem Gebot der Risikoethik folgen. Auch ist die Akzeptanz wissenschaftlicher Ergebnisse kein Gegenstand eines demokratischen Diskurses (die auf dieser beruhenden politischen Schlussfolgerungen hingegen schon). Oder haben wir jemals über die Gültigkeit der Kepler‘schen Gesetze der Planetenbewegung oder über die Einstein-Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie abgestimmt? Demokratie baucht den Konsens über Fakten, um ihr Potential zu entfalten. Die Wissenschaft ist immer noch ihr verlässlichster Lieferant.

Den wirtschaftlichen Interessen einzelner Personen, Konzerne oder Nationen Vorrang über die der Menschheit als Ganzes zu geben, ist ethisch unredlich. Ebenso ethisch unredlich ist es, sich einfach nur der Hedonie und dem Konsumrausch hinzugeben und einer Haltung des „Nach mir die Wüste“ zu folgen. Wirtschafts- und Klimawissenschaftler haben längst aufgezeigt, dass ein nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaften möglich ist. Es erfordert unserer aller Anstrengung und Bereitschaft zu handeln. Unsere Kinder rufen es uns laut und deutlich zu: Die Phase der Lethargie und Untätigkeit ist vorbei!

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

www.larsjaeger.ch

Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

94 Kommentare

  1. Ganz genau, Enteignung und Verstaatlichung werden die Schlüssel für die Zukunft dieser Welt sein – Zusammenleben ohne Wettbewerb und somit ohne die Symptomatik des imperialistischen Faschismus!!!

  2. “Eine Haltung intellektueller Integrität schließt das Leugnen der menschgemachten Klimaveränderung schlicht aus.”

    Das ist mir allerdings zu schlicht, denn bei mir ist es vielmehr die Bewusstseinsentwicklung für wirklich-wahrhaftig vernunftbegabtes Zusammenleben, OHNE Steuern zahlen, usw. – mein Intellekt kann deshalb trotzdem bezweifeln, aber weil es in diesem Fall von wissenschaftlicher Arbeit niemals schaden kann den menschgemachten Teil als Wahrheit hinzunehmen zuzustimmen. 😎

  3. Fliegen muss nicht teurer werden, es muss in der allgemeinen Entschleunigung und ausschließlich ökologisch-ökonomischen Produktion von Gütern weniger werden!

  4. Ökonomen haben schon früh eine CO2-Bepreisung vorgeschlagen, deshalb ist es falsch ihnen nun folgendes vorzuwerfen (Zitat): dass ein Markt nur dann die Gesellschaft als Ganzes zu maximalem Wohlstand führt, wenn der Güter- und Dienstleistungsaustausch und andere ökonomische Aktivitäten sich völlig unbeschränkt entfalten können.

    Der bescheidene Erfolg bisheriger Klimaschutzmassnahmen lässt sich auch nicht auf eine Heerschar von Klimaleugnern zurückführen, denn selbst die US-Amerikaner stimmen in einer deutlichen Mehrheit der Aussage zu, es gebe einen menschengemachten Klimawandel.

    Die besten Erklärungen für den bescheidenen Erfolg bisheriger Klimaschutzmassnahmen sind meiner Ansicht nach folgende:
    1) Kohle, Öl und Erdgas sind wichtige, profitable und Arbeitsplätze schaffende Ressourcen, die zudem unter dem Boden gewisser Länder liegen und deren Ausbeutung dort Einkommen generiert. Nigeria, Kanada, die USA, Russland, Australien, mehrere Nahoststaaten, aber auch Norwegen hätten ohne die Förderung ihrer fossilen Bodenschätze eine andere Ökonomie mit anderen Einnahmequellen und sie hätten ein anderes Beschäftigungsprofil.
    2) Klimaschutzmassnahmen belasten die Finanzen eines Staates heute, liefern aber einen Nutzen erst weit in der Zukunft
    3) Tektonische Verschiebungen in der Wirtschaft wie sie schnell greifende Klimaschutzmassnahmen nötig machen würden, wollten bisher alle Länder stets vermeiden. Typischerweise passen sich Länder an den ökonomischen Wandel an um konkurrenzfähig zu bleiben, sie vermeiden aber in der Regel Aktionen, die die Ökonomie belasten.

    Ja, der menschengemachte Klimawandel ist ein echt globales Problem dessen Lösung nur bei gleichgerichteten globalen Anstrengungen möglich ist. Sinnvoll wäre beispielsweise eine gemeinsam finanzierte Forschung aller Länder bezüglich Klimaschutzmassnahmen gewesen. Doch so etwa hat sich nie entwickelt. Das höchste an Zusammenarbeit waren und sind die gemeinsamen Klimakonferenzen. Doch Absichtserklärungen genügen nicht.

  5. Ich sehe eine Welt, wo die vernünftige Grundversorgung von kostenloser Nahrung, mietfreiem Wohnen und ein ebenso Gesundheitswesen, den Transport von Gütern mit Luft- und Segelschiffen möglich macht, weil Zeit und Arbeit wirklich freiheitlich und wahrhaftig demokratisch organisiert nicht regiert werden können – in solch einer Welt muss niemand eine Krankschreibung, bzw. “Sozial”-Versicherung haben, denn praktisch unbegrenzt teilbare Arbeit kann faktisch und ohne Angst nach getaner Leistung für die Gemeinschaft belohnt, einer Gemeinschaft die garantierbare Versicherung für Alter, Krankheit und selbstbestimmte Armut ist.
    Die Definition von Asozial und Kriminell wird so wohl zweifelsfrei und eindeutig!?

  6. “… Tatsachen oder Erinnerungen zu verdrängen, die darauf hinweisen, dass es sich um Lügen handelt.”

    Das hat in der Unwahrheit dieser Realität aber nicht dazu geführt, dass die Wissenschaft der Theologie so widerlegt wird wie sie es absolut verdient hat – so bleiben die Grundpfeiler dieser Welt- und “Werteordnung” weiter Heuchelei und Lüge,wo längst geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein …!?

  7. Wenn Kant von der “inneren Lüge” spricht, so muss man ihm zugute halten, dass er die modernen Gesellschaften mit ihren Lobbyistengruppen ,bestehend aus Politikern, Medien, Wirtschaft bzw.Finanzkapital noch nicht kannte. Hier wird die innere zur äußeren Lüge, wenn dieser Apparat dank seiner Möglichkeiten Milliarden Menschen in seinem Sinne manipulieren bzw. belügen kann, so raffiniert, dass diese Belogenen danach überzeugt sind, dass sie trotz alledem immer noch eine eigene Meinung haben. Eine subtile Gehirnwäsche, die täglich medial verfeinert wird. Dieses Establishment, was allein zur MachtErhaltung und Profitvermehrung diese Allianz geknüpft hat, wird, um mit Karl Marx zu sagen, kein Risiko scheuen, selbst auf die Gefahr des eigenen Unterganges.Bei der Generation ab 30 hat diese permanente Gehirnwäsche bereits gefruchtet und man “denkt” systemkonform. Es bleibt zu hoffen, dass die Kinder ,die medial noch nicht gleichgeschaltet sind, dieser manipulierten Generation zeigen was Ehrlichkeit, Wahrheit und Redlichkeit ist…

  8. Vielen Dank Herr Jäger für diesen Rant!
    Ich hoffe, dass die sich Sorgenden in konstruktivem Dialog zusammenfinden.
    Es ist höchste Zeit.

  9. Zitat: Wirtschafts- und Klimawissenschaftler haben längst aufgezeigt, dass ein nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaften möglich ist.

    In der Tat gibt es seit 20 Jahren immer wieder Pläne für 100% Erneuerbare und das immer jeweweils in den nächsten 10 Jahren. Und ja, auch in 20 Jahren wird man wiederum auf eine ganze Reihe solcher Pläne zurückschauen können. Realisiert aber wird auch in 20 Jahren kaum etwas davon sein.

    Europa, die USA und viele andere Länder sind aber auf dem Weg zu tieferen Emissionen, doch ist dies eben nicht ein radikaler, sondern ein gradueller und sehr langsamer Pfad. In Deutschland und Europa überhaupt führt dieser Pfad von Kohle zu einer Kombination von Erdgas und Erneurbaren, was sich etwa an den Bemühungen Europas um mehr Verträge mit erdgasfördernden Ländern ablesen lässt. Zu diesem Pfad gehört auch ein langsamer Umstieg auf E-Mobilität und weniger Emissionen aus dem Gebäudesektor. Auf diesem Pfad wird die Dekarbonisierung von Europa so weiterschreiten wie in den letzten 20 Jahren. Mit jährlichen Reduktionen der Treibhausgase zwischen 1 und 2 und ganz selten vielleicht sogar 3 Prozent.

    Hier nun zwei Links auf Beispiele der oben erwähnten Pläne für 100% Erneuerbare in 10 Jahren. Es sind 2 von dutzenden solcher Projekte. Ein Beispiel aus dem Jahr 2010 (auch schon 9 Jahre her) und ein Plan aus dem Jahr 2018 (wird im Jahr 2018 dann auch schon 10 Jahre auf dem Buckel haben).

    Australiens Renewable Energy Plan
    Ein solcher Plan ist der Renewable Energy Plan für Australien aus dem Jahr 2010 (Zitat, übersetzt von DeepL):
    Beyond Zero Emissions’ Stationary Energy Plan (2010) zeigt – mit rigorosen, von Experten überprüften Untersuchungen -, dass es technisch machbar und bezahlbar ist, Australien mit sauberen erneuerbaren Energien zu versorgen, die Zuverlässigkeit zu verbessern und innerhalb eines Jahrzehnts abgeschlossen werden kann.

    Stationäre Energieemissionen sind Emissionen, die durch den Verbrauch von Brennstoffen entstehen, die zur Stromerzeugung, im produzierenden Gewerbe, im Baugewerbe und im gewerblichen Bereich sowie in anderen Quellen wie der Hausheizung verwendet werden.

    Unser 2010 veröffentlichter Plan enthielt die Technologien und Kosten für die Modernisierung unseres Stromnetzes zur Reinigung erneuerbarer Energien. Es zeigte sich, dass innerhalb von 10 Jahren Solar- und Windkraft (einschließlich konzentrierter solarthermischer Energie und Speicherung) über 90% des Energiebedarfs decken könnten, und die Mehrkosten für die Haushalte würden nur 8 $ pro Woche betragen.

    Seit 2010 sind die Kosten für erneuerbare Energien gesunken, die Technologie hat sich weiterentwickelt und die erneuerbaren Energien werden mit Rekordzahlen installiert.

    Der Green New Deal
    Gerade aktuell ist der Green New Deal der US-Demokraten Green New Deal Envisions Net-Zero Emissions in 10 Years Through WWII-Scale Effort (übersetzt von DeepL):

    “Diese Resolution skizziert einen Plan zur Einleitung einer Transformation unserer Wirtschaft im Zweiten Weltkrieg, einschließlich eines gerechten Übergangs für Arbeiter und Gemeinden an der Front”, erklärte die Sunrise Movement.

    “Senator Markey und der Repräsentant Ocasio-Cortez sagen die Wahrheit darüber, was es tatsächlich braucht, um eine Klimakatastrophe zu verhindern – eine Klimamobilisierung im Zweiten Weltkrieg, die Treibhausgasemissionen in 10 Jahren eliminiert und überschüssige[Treibhausgase] aus der Atmosphäre abzieht”, sagte Margaret Klein Salamon, Geschäftsführerin der Klimamobilisierung.

    “Wir haben etwas sehr Ambitioniertes im Sinn, etwas Ähnliches wie das, was wir im Zweiten Weltkrieg unternommen haben”, sagte Robert Hockett, Professor für Recht und Public Affairs an der Cornell University. “Es gibt uns ein Dokument, um das wir Planung und Handeln anregen können, und es gibt politischen Persönlichkeiten, die für ein Amt kandidieren, etwas, das sie unterzeichnen oder ablehnen können. Es wird keinen Platz mehr geben, nur das Konzept zu unterstützen.”

    Ocasio-Cortez erklärte, dass die USA den Green New Deal finanzieren würden, “so wie wir für den ursprünglichen New Deal, den Zweiten Weltkrieg, die Bankenrettungsaktionen, Steuersenkungen für die Reichen und Jahrzehnte des Krieges bezahlt haben – mit öffentlichen Geldern, die vom Kongress bereitgestellt wurden”.

  10. @Golzower

    Es mag ja noch nicht gleichgeschaltete unter denen geben, aber die sind offensichtlich nicht ausschlaggebend, denn in dieser “Bewegung” wird, von deren durchorganisierten Spitze her, von Anfang an mit größtmöglich-methodischer Ausgrenzung die Konformität der Forderungen betrieben – so ist dies leider nur eine Kampagne, wo die Hoffnung auf eine bessere Welt in ganz anderer / unerwarteter Demonstration für Enteignung und Verstaatlichung stattfindet. 😎

  11. @hto 8. April 2019 @ 17:48

    Sie plädieren also für Verstaatlichung als Massnahme gegen Umweltprobleme. Da Sage ich nur ein Wort Bitterfeld. Dort gab e Sozialismus und Verstaatlichung vom Feinsten und wie es dort 1989/1990 mit der Umwelt aussah, ist ja bekannt.

  12. Richtig Herr Knoth, globale Verstaatlichung, denn die Geschichte zeigt ja was begrenzter “Sozialismus” bewirkt!? 😎

  13. Die hier gemeinten und angemängelten Positionen i.p. terrestrisches Klimasystem sind teilweise direkt falsch und teilweise unbedarft, Bösartigkeit wie (bewusste) Selbsttäuschung würde Dr. Webbaer hier nicht unterstellen wollen, gemeint sind bundesdeutsche Kräfte des politisch (demokratisch höchst legitimierten) rechten Spektrums, hier ist insbesondere die AfD gemeint, und auch bestimmte liberale Kräfte.
    Hier wird der Naturwissenschaft, auch der zeitgenössischen “Klimatologie mit dem CO2-zentrierten Erwärmungstrend” unangemessen misstraut.

    Hierzu also :

    Was bewegt Menschen, den Klimawandel zu leugnen, auch wenn es einen derart hohen Preis erfordert wie der, sich komplett aus dem methodischen Rahmen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung verabschieden zu müssen und damit nur allzu nah in den logisch-argumentativen Deutungsraum von mittelalterlichen Hexenverfolgungen, Räucherstäbchen-Spiritualisten und Zeugen-Jehova-Apokalyptiken zu geraten?

    Es wird in bestimmten politischen Kreisen, denen sich auch der Schreiber dieser Zeilen zurechnet, der Ökologismus (vs. das sinnhafte ökologische Bemühen) regelrecht gehasst – und nur insofern kann es zu bestimmten Aussagen, der nackten Ablehnung dieses wissenschaftlichen Großvorhabens, es liegt das größte jemals von Menschen vorgenommene vor, geschuldet, gekommen sein.

    Der Ökologismus weist ja Ähnlichkeit mit einer herkömmlichen Religion auf, er könnte für viele heutzutage Ersatzreligion sein.
    Vgl. auch mit diesem Chesterton-Zitat :
    -> ‘Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche’ [Quelle gerne selbst heraussuchen]

    Der Erwärmungstrend ist allerdings unbestimmt, die sogenannte Klimasensitivät i.p. CO2 scheint bei 1,2 K bei Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts zu liegen, sog. pos. Feedbacks sind mit Vorsicht zu genießen, denn das terrestrische Klimasystem könnte derart balancieren, dass neg. Feedbacks vorliegen, die aus irgendwelchen Gründen von Klimatologen Klimasenken genannt werden.
    Großsysteme balancieren idR gutmütig sozusagen, dies weiß womöglich jeder, der mit Großsystemen zu hantieren hatte.

    Insofern könnte sich die Kritik an der aktuellen Klimapolitik darauf konzentrieren, dass sie nicht nachhaltig ist, wenn global, beim sozusagen protestantischen Sparen nicht alle Nationen mitmachen, was sie wohl auch nie tun werden.
    Die BRD scheint mit ihren Vorhaben i.p. Klima insofern isoliert und sie schießt sich mit ihren vielen Energiewenden ins eigene Bein, weil sie nicht global lösungsorientiert handelt.

    MFG
    Dr. Webbaer (der den dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Inhalt insofern auch ein wenig zu leidenschaftlich fand – Emotion darf bei Sacharbeit gerne zurückgestellt werden)

  14. PS :

    Der sog. Green New Deal (von Kommentatorenfreund ‘Martin Holzherr’ (der heißt nicht wirklich so, nur deshalb die Anführungszeichen) dankenswerterweise in diese kleine Diskussion eingebracht) ist wie auch die bundesdeutsche Idee des Gesellschaftsvertrags für eine G(sic!)roße Transformation als regionale Übung, oft auch von Ökologisten und politisch linken Kollektivisten angestrebt, sofort zu verwerfen, wenn global nicht mitgemacht wird, sondern stattdessen Liberale Demokratien, diejenigen, die am ehesten i.p. Klima eingreifen könnten, geschwächt werden, erst wirtschaftlich, dann politisch.

    Zudem scheint in diesen unguten Ideen auch Expertokratisches auf, etwas, das zutiefst aus demokratischer Sicht abzulehnen ist.
    Dr. Webbaer hat sich insofern auch über den bundesdeutschen sog. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation nur beömmeln können, zum Wiehern reichte es allerdings nicht, korrekt, manchmal bleibt auch Sanguinikern das Lachen im Halse stecken.

  15. Es wäre nun, in den Osterferien, oder noch spannender in den Sommerferien, eine Chance die nicht Gleichgeschalteten, so es sie denn gibt, nicht nur freitags auf die Straße zu bringen!?

  16. Webbaer:
    “Der Erwärmungstrend ist allerdings unbestimmt, die sogenannte Klimasensitivät i.p. CO2 scheint bei 1,2 K bei Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts zu liegen, sog. pos. Feedbacks sind mit Vorsicht zu genießen, …”

    Warum kommen Sie immer wieder damit? Die Annahme positiver Rückkopplungen liegt auf der Hand, anders kann man die Eiszeitzyklen nicht erklären und wir können den positiven Rückkopplungen doch jetzt in Echtzeit beim Wirken zuschauen. Weltweit gehen die Gletscher massiv zurück, das Meereis schwindet, ebenso schmilzt der grönländische Eisschild und das Eis der Westantarktis.

    Kennen Sie diesen Artikel zur Klimasensitivität?

    https://www.carbonbrief.org/explainer-how-scientists-estimate-climate-sensitivity

    “Großsysteme balancieren idR gutmütig sozusagen, dies weiß womöglich jeder, der mit Großsystemen zu hantieren hatte”

    Das ist Wunschdenken.

    Man konnte jetzt das Klima der letzten 2,6 Mio Jahren simulieren:

    “„Es ist ein Durchbruch, dass wir nun mit Computersimulationen nachweisen können, dass die Veränderungen des CO2-Gehalts eine treibende Kraft bei den Eiszeiten war, zusammen mit den Schwankungen, die sich aus der Erdbahn um die Sonne ergeben, den sogenannten Milankovitch-Zyklen. Unsere Untersuchungen sind dabei nicht nur Simulationen: Wir haben unsere Ergebnisse mit Daten aus Proben aus der Tiefsee verglichen, und sie stimmen gut überein. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Erdsystem schon bei relativ kleinen Schwankungen des atmosphärischen CO2 empfindlich reagiert. So faszinierend das ist, so beunruhigend ist es auch.”

    https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/mehr-co2-als-jemals-zuvor-in-3-millionen-jahren-beispiellose-computersimulation-zur-klimageschichte

  17. @ Herr Paul Stefan (sofern Sie mit sog. RL-Name schreiben, ansonsten denken Sie sich gerne einfache Anführungszeichen Ihren hiesigen Nick oder Handle betreffend) und nur hierzu :

    Warum kommen Sie immer wieder damit? Die Annahme positiver Rückkopplungen liegt auf der Hand, anders kann man die Eiszeitzyklen nicht erklären und wir können den positiven Rückkopplungen doch jetzt in Echtzeit beim Wirken zuschauen.

    Bestimmte Zyklen des terrestrischen Klimas lassen sich durch sozusagen natürliche Klimavariabilität erklären, dieses Klima ist ja nicht fix, sondern schwankt, denn es gilt hier mindestens sieben Subsysteme zu beachten, Dr. W nennt hier erst einmal nur die Biosphäre.

    Ansonsten wird gerne, auch i.p. sog. Eiszeit auf die Milanković-Zyklen webverwiesen :

    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Milanković-Zyklen

    HTH (“Hope this Helps”)
    Dr. Webbaer

  18. PS hierzu (Webbaeren lesen von oben nach unten, manchmal auch quer) :

    Unsere Untersuchungen sind dabei nicht nur Simulationen [Hervorhebung von Dr. Webbaer]: Wir haben unsere Ergebnisse mit Daten aus Proben aus der Tiefsee verglichen, und sie stimmen gut überein.

    Schwierig, von Dr. Stefan Rahmstorf kann so eine dulle Aussage eigentlich nicht stammen, wie Dr. Webbaer findet, der an dieser Stelle auch gerne so webverweist :

    -> http://www.pik-potsdam.de/~stefan/mare-interview.html

    Die Sicht auf das Vergangene ist insofern so schwierig wie die Sicht auf das Zukünftige, wenn die Datenlage unzureichend ist, Dr. W ist ja sozusagen klimatreu und vertritt, abweichend von einigen politisch rechten und politisch Liberalen die Auffassung, dass Naturwissenschaftlern, auch Klimatologen zu vertrauen ist, solange sie nicht direkt politisch werden, natürlich nur.
    Vielleicht ist dies auch bei Ihnen angekommen, dass sich Dr. W nicht mit i.p. terrestrischem Klima ungeeigneter Sicht aus bestimmten politischen Lagern gemein macht?!

  19. Während es im Artikel um die kompletten Klimaleugner geht, der aber Zahlenmäßig wohl eher zurück gehen dürfte, da zunehmend mehr Menschen selbst betroffen sind, finden sich in den Kommentare zwei Beispiele (Hozherr und Webbaer) für Menschen die ich Klimawndelleugner 2. Grades nennen würde. Sie bekennen sich zu den wissenschaftlichen Grundlagen des vom Menschen verursachten Klimawandels, müssen sich aber bei allen wissenschaftlichen Artikeln zu Wort melden um anzumerken das die Erkenntins wohl richtig sei, die Konsequenzen aber nicht so gravierend und vor allem ableugnen das irgendwas getan werden muß was auch nur im entferntesten der “Wirtschaft” schaden könnte. Wobei die Wirtschaft, in diesem Kontext, ausschließlich die ist die fossile Energien benötigt. Die Solar und Speicherindustrie ist für Sie offensichtlich kein Teil der Wirtschaft.
    Neben dem Argument es werde alles nicht so schlim kommen wird hier vor allem behauptet das die gesammte Welt nur gemeinsam mit den gleichen Maßnahmen gleichzeitig handeln kann, alles andere ist vergebens. Dieses Argument wird zwar weder duch die Geschichte noch durch die Wirtschaftswissenschaften begründet aber man kann das wunderbar behaupten und damit jeden Fortschritt in richtung Umbau ausbremsen, den das es zu einem gemeischaftlichen gleichen Aktionen der gesamten Welt kommen wird ist ziemlich ausgeschlossen.
    Wird ja auch immer so gemacht: Als die Amerikaner das Internet erfunden haben, das die ganze Welt betrifft, haben Sie ja auch erstmal Konferenzen einberufen um mit dem Rest der Welt zu beschließen wie man das überall gleichzeitig einführt, wie man damit umgeht und wie man mit den Arbeitslosen in der Schreibmaschienenindustrie umgeht…oder?
    Das schlimme daran ist meiner Ansicht nach das Sie damit die Systeme bedrohen die Sie eigentlich gerne schützen möchten. Je schlimmer die Klimakatastrophen werden, je mehr Menschen davon betroffen werden umso dringender wird die Forderung nach schnellen Maßnahmen um so stärker erst die Ungedult und schließlich die Wut auf eben jene kapitalistischen Wirtschaftssysteme die offensichtlich nicht in der lagen sind die nötigen Änderungen auch nur anzugehen. Die Wut kann dabei ganz schnell ansteigen und sich entladen, je nachdem wie katastrophal die Auswirkungen des Klimawandels sind.
    In dem die nötigen Änderungen durch immer neue Verhandlungen, Forschungsvorhaben, Gremien, Weltkonferenzen, arogantes gequatsche in Kommentarbeiträgen etc. verzögert werden, graben sich konservative Wirtschaftsliberale Kreise selbst das Wasser ab.
    Da hilft, “Dr. Webbaer”, auch kein Imperativ. Auch arrogantes Auftreten und von sich in der 3. Person sprechen hilft nicht wirklich weiter.
    Ach ja Herr ‘Dr.’: Was bedeutet eigentlich i.P. und wann verwendet man es?
    Ich möchte auch gerne Argumente durch komische w(sic!)issend klingende Abkürzungen ersetzten die schlichte Menschen beeindrucken…

  20. Die aktuelle Klimawandelhysterie respektive die assoziierte kollektive Paranoia werden letztendlich genauso vergehen, wie die eine oder andere Mode. Gestern waren alle verrückt nach langen Röcken, letzten Sommer waren es „sexy“ Hotpants, die sich tief in den mainstreamgemachten Hintern der Gläubigen zogen, morgen sind es möglicherweise zu weit geschnittene Hosen. Heute denken zunehmend Mitbürger, sie müssen sich mit asymmetrisch verteilten Permanent-Farbklecksen gern und freiwillig als Herdentiere markieren. Eines Tages kommt die Trendkrise, weil das letztendlich nicht mehr „in“ ist und die Markierten brauchen dann exzessive Laserbehandlungen um die Herdensucht erneut zu befriedigen.

    Was inhaltlich bleibt sind exemplarisch Gustave Le Bons Ausführungen zur Psychologie der Masse. Im Internet an diversen Orten als pdf-Dokument frei verfügbar. Sollte jeder/jede lesen, bevor mittelalterliche Glaubensrituale reanimiert werden.

    Den Hype um den vermeintlich menschengemachten Klimawandel kannte Theodor Fontane nicht, aber er hatte bereits die analytische Antwort parat: „Wir stecken bereits tief in der Dekadenz. Das Sensationelle gilt und nur einem strömt die Menge noch begeisterter zu, dem baren Unsinn.“

  21. 196 Länder waren am Pariser Abkommen beteiligt, 55 Länder hatten am 4.11.2016 bereits unterzeichnet und 163 haben bereits Klimaschutzmassnahmen und Selbstverpflichtungen dazu abgegeben.
    Damit steht das Argument Klimawandelleugner verhinderten Klimaschutzmassnahmen auf schwachen Füssen.
    Nein, ausser den USA gibt es kaum ein Land, dessen Regierung den Klimawandel abstreitet.

    Warum sind dann die Selbstverpflichtungen der Länder zum Klimaschutz zu schwach um das 2-Grad-Ziel einzuhalten und warum bleiben die durchgesetzten Klimaschutzmassnahmen sogar hinter den selbst eingegangenen Verpflichtungen zurück?

    Die Antwort kennen wohl alle und diese Antwort macht schnell wirksame Klimaschutzmassnahmen praktisch unmöglich. Diese Antwort hat der deutsche Wirtschaftsminister in der Diskussion mit Luisa Neubauer (Schülerstreiks) gegeben (Zitat): Der Klimaschutz darf nicht auf Kosten von Wohlstand und Arbeitsplätzen gehen.

    Wenn das aber der deutsche Wirtschaftsminister sagt, dann können das chinesische, indische, indonesische Minister erst recht sagen, denn Entwicklungsländer haben viel weniger Spielraum in der Wirtschaftspolitik. Ihr Hauptziel ist das möglichst schnelle Wirtschaftswachstum. Deutschland dagegen als bereits saturiertes Wohlstandsland hat viel mehr Optionen. Ja Deutschland könnte ohne weiteres eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen. Tut es aber nicht. Solange das so bleibt und Altmeiers Haltung die Haltung der meisten europäischen Regierungen wiederspiegelt, solange ist mit keiner Klimarevolution zu rechnen, sondern nur mit sehr langsamen Emissionsreduktionen – genau so langsam wie sie jetzt zu beobachten sind.

    Es braucht wohl noch viele Schülerstreiks bis die europäischen Regierungen ihre Klimaschutzanstrengugnen intensivieren.

  22. “Der Klimaschutz darf nicht auf Kosten von Wohlstand und Arbeitsplätze gehen.”

    Mal abgesehen davon das der Klimaschutz nicht gehen kann, da trammelt dieser eine egozentrierte Lobbyist auf meinen Nerven und der leichtgläubigen Dummheit der Masse herum, denn Klimaschutz muss mit einem vorbildlich-nachahmenswerten Systemwandel global-kommuniziert und organisiert werden, was letztendlich sogar mehr Wohlstand und mehr Arbeitsplätze bedeutet, GARANTIERT!!!

  23. @Webbaer

    Sie weichen aus, die Rolle der Milankovič-Zyklen bei den Eiszeitzyklen ist mir selbstverständlich bekannt. Es geht um ihre nicht haltbaren Aussagen zur Klimasensitivität.

  24. @ Herr “Paul Stefan” :

    Nehmen Sie bitte dies hier erst einmal zurück :

    Die Annahme positiver Rückkopplungen liegt auf der Hand, anders kann man die Eiszeitzyklen nicht erklären und wir können den positiven Rückkopplungen doch jetzt in Echtzeit beim Wirken zuschauen.

    Eiszeitzyklen werden durch die soz. natürliche Klimavariabilität erklärt und durch “Milanković”, an dem aber genagt wird.
    Die mit den Mitteln der Bauphysik sozusagen festgestellte Klimasensitivität i.p. CO2 liegt bei + 1,2 K und ‘positive Rückkopplungen’ liegen wie negative Rückkoppelungen auf der Hand.
    Großsysteme balancieren erfahrungsgemäß vorsichtig.

    So dass mehr (!) Zeit bereit stehen könnte, um der Entwicklung i.p. Adaption, Mitigation oder Prohibition entgegen zu wirken, droht kräftige Erwärmung um bspw. 5 K erst bis 2500, bliebe eben mehr Zeit und die Leutz könnten vglw. entspannt auch auf technische Entwicklung warten i.p. sog. Geo-Engineering.
    (Was aber Klimatologen, insbes. aktivistischen, nicht gefallen kann.)

    MFG
    Dr. Webbaer (der auch die Nachricht von E.Philipps bemerkt hat, hier allerdings zu viel Emotion und persönlich Gehaltenes festzustellen hatte, es bevorzugt janz entspannt zu argumentieren, auch mit kleinen Gags)

  25. @ Herr “Martin Holzherr” :

    Ja Deutschland könnte ohne weiteres eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen. Tut es aber nicht.

    Womöglich haben Sie Merkelsches Vorreitertum und die sog. Energiewenden nicht bemerkt? – Das Problem ist jedenfalls, dass bundesdeutsches soz. protestantisches Sparen am CO2-Ausstoß an der Gesamtentwicklung so gut wie nichts ändert.
    Die Developing Countries machen halt nicht mit, kann ihnen dies verübelt werden?

    MFG
    Dr. Webbaer

  26. @Dr. Webbaer: Die deutsche Energiewende hat zu mehr Erneuerbaren Energien aber nicht zu weniger Kohlekraftwerken geführt.
    Was die Schulstreiker nun fordern, das hätte von Beginn weg eingeführt werden müssen, nämlich eine Steuer auf CO2-Emissionen, also das was man unter SPON liest, also folgendes Forderungen von “Fridays for Future” Langstreckenflüge würden bis zu 2000 Euro teurer
    Es stimmt, was man dort im Untertitel liest: Die von “Fridays for Future” geforderte CO2-Steuer würde klimaschädliche Güter drastisch verteuern.
    Doch letztlich kommt man um eine solche Steuerung, um eine Internalisierung der Kosten des CO2-Ausstosses nicht herum, wenn man die CO2-Emissionen in wenigen Jahrzehnten drastisch reduzieren will.

    Nun könnte man beispielsweise sagen: “Wenn ein Langstreckenflug 2000 Euro kostet, dann können die Klimawissenschaftler ja ihre Konferenzen nicht mehr abhalten – und das würde den Fortschritt beim Klimaschutz gefährden.” Tatsächlich würde eine Klimakonferenz in Südafrika dann für europäische und amerikanische Teilnehmer so teuer, dass sich viele das nicht mehr leisten könnten.
    Doch das ist zu einfach und unflexibel gedacht. In Wirklichkeit müsste sich die Organisation der Klimakonferenzen nur an die geänderten Bedingungen anpassen und beispielsweise Teilnehmer über Videoschaltung teilnehmen lassen. Im Prinzip war das immer so. Jeder Wirtschaftsteilnehmer muss sich an die Rahmenbedingungen einer Marktwirtschaft und die geltenden Gesetzen anpassen um erfolgreich sein zu können. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Anpassungen. und viele der Regeln und Gesetze, an die man sich anpassen muss, wurden vom Menschen selbst gemacht. Auch die Geschichte der Luftfahrt zeigt dieses Anpassungsbestreben, waren doch Flüge früher viel teurer. Immer weniger Treibstoff verbrauchende Flüge haben dazu beigetragen, dass Fliegen billiger wurde. Wenn nun der Treibstoff extrem viel teurer wird, bedeutet das nicht automatisch das Ende des Fliegens und sicher nicht das Ende des Fernverkehrs. Auch hier gibt es Anpassungsmöglichkeiten. Flieger könnten synthetischen Treibstoff einsetzen oder Fliegen könnten durch Hyperloop-Verkehrssysteme ersetzt werden. Eine Übergangsperiode für den Flugverkehr wäre sicher vertretbar – aber irgendwann muss auch der Flugverkeher, ja muss die gesamte Wirtschaft und müssen alle Wirtschaftsteilnehmer etwas zahlen für den Schaden den sie mit der Emission von Treibhausgasen anrichten.

  27. @ Herr “Martin Holzherr” (die doppelten Anführungszeichen nur deswegen, weil Sie nicht so heißen, btw, im Web gilt es als unschicklich nicht als solche erkennbare Pseudonyme zu verwenden) :

    Das ist ja alles nachvollziehbar, was Sie so schreiben, selbstverständlich könnte auch hier durch Steuern, äh, gesteuert werden, das Allgemeinwohl meinend.
    Blöd halt, dass den so zusätzlich Belasteten, in der BRD wird der Bürger ja ohnehin steuerlich soz. grell abgemolken, noch zu verklickern, zu vertellen wäre, warum gerade bundesdeutsche Bürger, deren CO2-Fußabdruck sozusagen den globalen Braten nicht fett macht, hier wieder einmal herangezogen werden – wenn doch ein globales Problem vorliegt, das viele in den Developing Countries nicht schert.

    Dies müsste auch der Hauptgrund sein, warum der hier sehr geschätzte US-amerikanische Präsident abblockt, nicht etwa, weil er klimatologisch ungebildet ist, sondern, weil er nicht in Vorleistung für Unklares treten will bis kann.

    Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme wirken unilateral, die aktuelle Situation ist dilemmatisch, Einsicht mag vorliegen, aber niemand will (und soll!) in unbestimmter Spielsituation hier in Vorleistung treten, auch um sein eigenes Gesellschaftssystem nicht ohne besonderem Grund zu schwächen.
    Es liegt sozusagen eine besondere Form des Gefangendilemmas vor, wobei der Aussagende verliert.
    (Ja, Mme Merkel, die Dame, die zwar sprechen, aber nicht reden kann, ist kinderlos, karriere-versessen und liebt ihr Amt, womöglich : über alles, ja, die kann versuchen dieses Dilemma zu brechen, good luck!)

    MFG
    Dr. Webbaer

  28. Klar müssen CO2-Steuern entweder global sein, mindestens aber von einer bedeutenden Gruppe von Staaten eingeführt werden. Die Staaten, die CO2-Bepreisung einführen erheben dann sinnvollerweise CO2-Zölle auf importierte Waren. Damit beeinflussen sie auch das Verhalten der Abseitsstehenden.

  29. @ Herr “Martin Holzherr” :

    Klar müssen CO2-Steuern entweder global sein, mindestens aber von einer bedeutenden Gruppe von Staaten eingeführt werden.

    So funktioniert die Welt, nun, zumindest, die Erde nicht.
    Internationalismus ist in etwa so falsch wie Nationalismus, wenn übersteuert wird, beides ist dann gefährlich.
    Eine-Welt-Ideologie kann nur Stagnation bedeuten, das Ende der Kompetivität.

    @ Herr “Paul Stefan” :

    Die Untersuchung i.p. positiven, wie negativen Feedbacks, die CO2-Ausgasung meinend, ist spekulativ, an der Klimasensitivität von + 1.2 K kann sich festgehalten werden, der Rest muss Spekulatius bleiben.
    Das mit der soz. natürlichen Klimavariabilität von mehr als + 10 K ist bei Ihnen verstanden?

    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_dioxide_in_Earth%27s_atmosphere#/media/File:Vostok_Petit_data.svg


    Es bringt auch nichts, sich hier weiter zu rubbeln, wie Dr. W findet, Sie, wie auch Herr “Martin Holzherr” haben Ihren Punkt.
    Dr. W wollte ja nur freundlich ergänzen, sich einerseits gegenüber der Verleugnung naturwissenschaftlicher Erkenntnis i.p. klimarelevante Ausgasung abgrenzend, und andererseits gegenüber dem Ökologismus (vs. ökologisch sinnhafte Bemühung).

    MFG
    Dr. Webbaer (der auch dem hiesigen werten Inhaltegeber für den Veranstaltungscharakter in der Kommentatorik dankt, wie auch allen sonstwie Beitragenden, sich nun abär ausklinken wird)

  30. @Dr. Webbaer
    Dass die Klimasensitivität bei 1,2K liegen soll, ist äußerst unwahrscheinlich. Dafür müsste der relative Wasserdampfgehalt weltweit abnehmen, es dürfte keine Eis-Albedo-Rückkopplung geben. Außerdem liegt die Temperaturzunahme derzeit bei +1,0 K und das CO2 ist längst nicht verdoppelt – bei abnehmender Sonnenaktivität und bei einer Wärmeflussrichtung von der Atmosphäre Richtung Ozean. Ihre These ist völlig unhaltbar.

  31. @Dr. Webbaer: Betreffend Klimasensitivität gibt es einige “alternative” Klimwissenschaftler, die tiefe Werte ansetzen.Nicholas Lewis ist so einer. Er hat jedoch seine anfänglich sehr tiefen Werte für die ECS (Gleichgewichts-Klimasensitvität) auf jetzt 1.7 Grad erhöhen müssen um mit den Beobachtungen in Einklang zu bleiben. 1.7 Celsius ist bereits über den 1.5 Celsius die der IPCCC als untere Grenze angibt.
    In seinem Foliensatz How sensitive is the climate to greenhouse gases? kommt er dann zum interessanten Schluss, dass das Gleichgewicht erst in hunderten von Jahren erreicht werde und deshalb die ECS für uns nicht relevant sei. Vielmehr müssten wir auf die TCR, die transiente Klimaantwort schauen, denn die TCR gebe bessere Auskunft wie die Temperaturen im Jahr 2100 seien. Lewis kommt beim TCR auf 1.35 Celsius. Das bedeutet, er erwartet bei Verdoppelung der Treibhausgaskonzentrationen gegenüber der vorindustriellen Zeit eine Temperaturerhöhung von 1.35 Celsius gegenüber vorindustriell. Eine Verdoppelung wäre bei 560 ppm CO2 zu konstatieren. Wenn die Emissionen weiter wie bisher ansteigen wäre 560 ppm etwa im Jahr 2070 errecht. Da die Temperaturen bereits 1 Celsius gegenüber vorindustriell angestiegen sind, würde Nicholas Lewis also einen weiteren Anstieg um 0.35 Celsius bis 2070 erwarten.Das wäre ein kleiner Temperaturanstieg – kleiner sogar als die lineare Fortschreibung des jetztigen Trends (0.18 Celsius Temperaturerhöhung pro Jahrzehnt))

    Damit ist Nicholas Lewis aber ein ziemlicher Aussenseiter in der Klimagemeinde. Er nimmt sogar an, dass die Temperaturen selbst bei unveränderten Emissionen bis 2100 höchstens um 2 Grad gegenüber vorindustriell steigen. Doch sie Dr. Webbaer sind ein noch extremerer Aussenseiter, nehmen sie doch an, die Temperaturen stiegen noch weniger als schon Nicholas Lewis annimmt.

    Am ehesten sollte man einfach darauf vertrauen oder besser gesagt annehmen, dass der Erwärmungstrend bei unverändertem Emissionstrend so weitergeht wie bisher. Also eine Erwärmung von 0.18 Celsius pro Jahrzehnt, was dann 1.8 Celsius bis 2100 ausmacht. Gegenüber vorindustriell hätten wir dann eine Erwärmung von 2.8 Celsius im Jahr 2100. Bei unverminderten Emissionen würde ich sogar darauf wetten, dass 2.8 Celsius Erwärmung gegenüber vorindustriell bis 2100 zu erwarten sind (plus minus 0.2 Celsius vielleicht).

  32. Dr. W vertraute hier u.a. auch Herrn Dr. Rahmstorf und Herrn Dr. Schellnhuber, vergleiche :

    -> ‘Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von CO2 ergibt sich eine Klimasensitivität von 1,2 °C.’ [Quelle]

    Stellen Sie sich diesen Wert, Kommentatorenkollege ‘Wizzy’, als sozusagen mit den Mitteln der Bauphysik festgestellt vor.

    Dr. W rät zudem an in diesem Zusammenhang auf den Wahrscheinlichkeitsbegriff zu verzichten.

    MFG
    Dr. Webbaer

  33. Bei unverminderten Emissionen würde ich sogar darauf wetten, dass 2.8 Celsius Erwärmung gegenüber vorindustriell bis 2100 zu erwarten sind (plus minus 0.2 Celsius vielleicht).

    Sozialgehabe bringt es (auch hier) nicht.

  34. @Dr. Webbaer Wenn CO2+Methan allein 1,2K ausmacht, was machen Sie dann mit dem Wasserdampf? Die Physik sagt eine Erhöhung voraus, die Paläoklimatologie sieht diese Wasserdampfsensitivität in den Isotopendaten. Was machen Sie mit den beobachteten Albedoerhöhungen durch steigende Temperaturen? Sie sind da sehr schnell bei 3 K oder auch in zahlreichen Studien sogar mehr.

  35. “Dr. W vertraute hier u.a. auch Herrn Dr. Rahmstorf und Herrn Dr. Schellnhuber, vergleiche :
    -> ‘Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von CO2 ergibt sich eine Klimasensitivität von 1,2 °C.’ [Quelle]”

    Sie missbrauchen hier die Namen von Rahmstorf und Schellenhuber! Die Erde liegt nicht in einem Labor!
    Es gibt netto positive Rückkopplungen, die zu einer Gleichgewichtsklimasensitivität (ECS) von 1,5-4,5°C führen. Warum akzeptieren Sie nicht die wissenschaftlichen Fakten?

    Und warum gehen Sie nicht auf den Artikel ein, den ich schon zweimal verlinkt habe?

    Sie sind genau so ein Fall, wie ihn Herr Jaeger beschrieben hat.

  36. Hallo Herr Jaeger,
    wiso Sie Wissenschaftler die ihre Aussage suf messbare Ereignisse in der Vergangenheit stützen als, ich will es nicht wiederholen, und die welche Rechenspiele machen mit fiktiven Anfangsdaten als serios bezeichnen, iswt für mich nicht nachvollziehbar.
    Klimawandel hat es nachgewiesen immer gegeben!
    MfG

  37. @Uwe Rübenkamm
    Klimawandel hat es immer gegeben, und zwar nachgewiesen wesentlich durch Treibhausgase. Die Sonne wurde auf erdgeschichtlicher Skala sehr langsam beträchtlich wärmer, dennoch ist die Welt gerade in einem der Interglaziale eines der wenigen geologischen Eiszeitalter. Das ist ganz allein deshalb möglich, weil das natürliche CO2 weniger wurde.

    Und jetzt fügen wir Menschen CO2 in einer Geschwindigkeit hinzu, die es nicht mal während der PETM-Wärmekatastrophe gegeben hat, und die
    globalen Temperaturen steigen ebenfalls schneller als die Rekonstruktionen dieser natürlichen Katastrophe es uns zeigen.

  38. @Webbaer

    Das sagt Stefan Rahmstorf über die Klimasensitivität:

    “… hätte das Klima sich im Verlauf der Erdgeschichte kaum geändert (trotz variabler Sonneneinstrahlung und variabler CO2-Mengen in der Atmosphäre), dann würden wir folgern, dass es stabilisierende Rückkopplungen im Klimasystem gibt. Gerade die drastischen Klimaänderungen der Erdgeschichte (Eiszeiten, Heißzeiten) belegen, dass das Klimasystem empfindlich auf Störungen im Strahlungshaushalt reagiert. Das Maß für diese Empfindlichkeit ist die Klimasensitivität: wie viel globale Erwärmung bringt eine CO2-Verdoppelung in der Luft? Erstmals vom Nobelpreisträger Svante Arrhenius im Jahr 1896 berechnet, beträgt diese Klimasensitivität nach modernem Kenntnisstand 3 °C (Unsicherheit ±1 °C).
    Paläoklimatologen bestimmen die Klimasensitivität aus den Daten der Erdgeschichte. Ein aktueller Übersichtsartikel aus Nature über diese Methode ergab „eine Erwärmung um 2,2 bis 4,8 °C pro Verdoppelung der CO2-Konzentration, was mit den Abschätzungen des IPCC übereinstimmt“. Kurz gesagt: je stärker vergangene Klimaänderungen desto empfindlicher das Klimasystem, und desto stärker wird es auch auf die vom Menschen eingebrachten Treibhausgase reagieren.”

    https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klima-hat-sich-schon-immer-geaendert-folgern-sie/

  39. Wie bereits geschrieben, Herr “Paul Stefan”, es ist anscheinend von einer “Grund-Variabilität” des Klimasystems auszugehen, die größer als 10 K ist.
    Oder gehen Sie nicht von einer grundsätzlichen Klimavariabilität aus und meinen, dass sich jeweils für Temperaturänderung ein Grund oder mehrere klar fassbare Gründe finden?

    Dr. Webbaer würde auch nicht von ‘drastischen Klimaänderungen” sprechen und schreiben, wenn die terrestrische Durchschnittstemperatur der letzten 400.000 Jahre bei etwa 288 K +- 6 K lag.
    Die Maßeinheit Kelvin entspannt die Situation womöglich bereits etwas, in Celsius gerechnet denken viele konkret in “warm und kalt und schlimm und so”.

    Es ist für sozusagen real existierende Klimatologen nicht sexy die hier gemeinte Klimasensitivität herunterzurechnen, diejenigen, die dies gewagt haben, sind auf beträchtliche Widerstände gestoßen, Beispiele könnten genannt werden; es darf insofern von einer gewissen Soziodynamik auch unter Klimatologen ausgegangen werden, die ja alle nur Menschen (oder Bären) sind.
    Besonders klar erkennbar aktivistische Klimatologen sind in der Lage bei der Rezipienz Misstrauen zu erregen, der Name Jim Hansen darf hier vielleicht fallen, auch bei den bundesdeutschen PIK-Kräften (Reimund Schwarze ausgenommen, der ist sozusagen “trocken sachnah”, aber auch WiWi) weiß Dr. W nicht so recht, er mag eher Leutz wie Hans von Storch oder Georg Hoffmann (von den Scienceblogs.de), die eine gewisse Empathie für freundlich-skeptische Begleiter der “zeitgenössischen Klimatologie mit dem CO2-zentrierten Erwärmungstrend” aufweisen.
    Nicht aber für “Komplett-Denier”, Dr. W übrigens ebenfalls nicht.

    MFG
    Dr. Webbaer

  40. @ Kommentatorenfreund ‘Wizzy’ :

    Klimawandel hat es immer gegeben, und zwar nachgewiesen wesentlich durch Treibhausgase. Die Sonne wurde auf erdgeschichtlicher Skala sehr langsam beträchtlich wärmer, dennoch ist die Welt gerade in einem der Interglaziale eines der wenigen geologischen Eiszeitalter. Das ist ganz allein deshalb möglich, weil das natürliche CO2 weniger wurde. [Hervorhebung : Dr. Webbaer]

    Was halten Sie denn von dieser Visualisierung ? :

    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_dioxide_in_Earth%27s_atmosphere#/media/File:Vostok_Petit_data.svg

    Klimaveränderung damals wegen CO2-Veränderung oder CO2-Veränderung wegen Klimaveränderung?
    (Hinweis : Der CO2-Gehalt kann “eigentlich nicht” die Klimaveränderung bewirkt haben, oder?)

    MFG
    Dr. Webbaer

  41. Letzte Nachricht an Herrn “Paul Stefan”, versprochen, großes Bären-Ehrenwort, und hierzu :

    Es gibt netto positive Rückkopplungen, die zu einer Gleichgewichtsklimasensitivität (ECS) von 1,5-4,5°C führen. Warum akzeptieren Sie nicht die wissenschaftlichen Fakten?

    Sie meinen nicht ‘Fakten’, sondern ‘Theorien’, oder? – Oder welche Fakten können Sie anführen für die behauptete und aus Sicht einiger recht hohe Klimasensitivität?

    MFG
    Wb

  42. @Dr Webbaer
    Sie müssen mir schon erklären was Sie meinen. Ich sehe nur eine Bestätigung von dem was ich sagte (oder haben Sie falsch verlinkt?) – und um die Milankoviczyklen ging es mir gar nicht, ich sprach in dem Zitat von der globalen Abkühlung auf der Skala 100 Mio. Jahre. Aber natürlich sind auch erstere Zyklen ohne Treibhausgase überhaupt nicht möglich, wie die Fachliteratur über halbe Bibiliotheken darlegt – da die Sonnenleistung auf dieser Skala viel zu gering schwankte, ohne Treibhausgase als Hebel geht da nichts.

    Konkrete Fragen an Sie:
    1. Was erzeugte das gegenwärtige Eiszeitalter, obwohl die Sonne heißer ist wie nie auf 100 Mio + Zeitskalen?
    2. Wasserdampf gilt in der Literatur für die Erde als stärkstes Treibhausgas (stärker als CO2) wenn man Konzentration mit Wirkung faltet. Bestreiten Sie das? Wenn nicht, wieso setzen Sie bei der Klimasensitivität allein auf CO2 und ignorieren die Zunahme des absoluten Wasserdampfs bei konstanter relativer Feuchte?

  43. @Dr Webbaer

    Bitte beachten Sie auch meinen Kommentar bei Herrn Grüter. Die Eiszeit war etwa 5 K global kälter als das Interglazial, und nicht 10. Sie verwechseln lokale und globale Temperaturen, erstere schwanken viel schneller (da Wärmeumverteilung + lokale Albedo eine Rolle spielen, was global deutlich weniger Freiheitsgrade hat) und in polaren Gebieten mit größerer Amplitude (vgl. mein Kommentar bei Herrn Grüter).

  44. @ ‘Wizzy’ :

    Es gibt eine sozusagen natürliche Klimavariabilität, die nicht schlüssig und einfach auf irgendwelche Forcings zurückgeführt werden kann, in der Größenordnung von vielleicht +- 6 K.
    Dr. W hat keine Probleme mit der Anerkennung klimarelevanter Ausgasung und mit dem Konzept des Anthropozän.
    Die “zeitgenössische Klimatologie mit dem Erwärmungstrend” ist CO2-zentriert, dies ist keine Idee von Dr. Webbaer.
    Insgesamt wäre also, bei zunehmendem Leben auf der Erde, auch besonders aktivem, mit einer Erwärmung zu rechnen, wegen besonderer Ausgasung, nicht nur von Karbon.

    Die aber nicht einfach zu bestimmen ist, weil das terrestrische Klimasystem zwar auf CO2 zweifelsfrei reagiert, i.p. Klimasensivitität von ca. + 1 K, bei Verdoppelung des gemeinten atmosphärischen Gehalts – aber unklar bleibt, ob hier die neg. oder pos. Feedbacks überwiegen.

    Denn für derartige Feedback-Theoretisierung gibt es keine Daten-Grundlage, nur die Spekulation – und diese kann kaum, bei zeitgenössischer Klimatologenschaft, wie Dr. Webbaer findet, nicht abmildernd, also neg. Feedbacks heraus stellend, theoretisiert werden, in praxi nicht, weil dafür der soziale innerwissenschaftliche Druck zu groß ist.

    Vielleicht sind diese Feedbacks abmildernd oder verstärkend.

    MFG
    Dr. Webbaer (der, kein Spaß!, als Laie ca. 1.000 Stunden alles mögliche gelesen hat, fast immer bei sozusagen klimatreuen Inhaltegebern)

  45. Starker Tobak und das Auffahren großkalibriger Geschütze; dazu gleich eingangs im Titel das demagogisch verlogene Prädikat “Leugner”; die Einschätzung “Fehlen intellektueller Redlichkeit; das Vorwefen “schamloser Lügen”, der Große (so gar nicht stimmende) geschichtliche Bogen von – Zitate des Herrn Kars Jäger – der “Lebenslüge der Großeltern in den 30-igern”, die der. Eltern zur “Aufrüstung gegen Osteuropa” bis zur “Hilflosigkeit der heutigen Gesellschaft” – freitags demonstrierende Kinder natürlich ausgenommen; denn die zeigen uns endlich so richtig unsere Argumente auf als einem “logisch-argumentativen Deutungsraum” zugehörig, wie bei ” mittelalterlichen Hexenverfolgungen, Räucherstäbchen-Spiritualisten, Zeugen-Jehovas-Apokalyptikern.
    Das wirkliche Motiv aber sei “Faulheit und Feigheit”.
    Da wird ein Popanz aufgebaut, der unter seinem eigenen Gewicht zusammenkracht.
    Eine solche Giftmischung in dieser Konzentration habe ich noch nie erlebt.

    Warum fehlen Ihnen die Argumente? Wie z.B. dieses:
    Im Gegensatz zu anderen Gasen geben die sog. Treibhausgase Wärme in das All des Universums ab; folglich kühlen sie – ein Treibhauseffekt ist physikalischer Unfug.

  46. @Dr Webbaer

    Naja, ich widerspreche entschieden. Dies ist sicher ein guter Punkt unsere Diskussion mit “agree to disagree” zu beschließen. Die natürliche wie anthropogene Klimavariabilität der globalen Temperatur ist selbstverständlich vollständig durch Forcings bedingt (nicht allein, aber in erster Ordnung Strahlungsforcings) – physikalisch ist es gar nicht anders möglich. (Wärme-)Energie kann nicht aus dem Nichts entstehen oder vergehen. Die Forcings, die man im jüngeren Rückblick nicht vollständig erfassen kann (Wärmeaustausch mit dem Ozean, Albedo, Sonnenaktivität) ergeben eine sehr viel geringere empirische Spannbreite, als Sie annehmen. Der sehr dominante klimatische Impakt der Treibhausgase ist wissenschaftlich mindestens so gut abgesichert wie beispielsweise die Evolutionstheorie (bei letzterer gibt es ja auch wissenschaftlichen Streit um Details, aber die Streitpunkte sind völlig woanders als jene bei denen Laien oft steckenbleiben).

  47. Da hier in diesem Faden immer wieder die Aussage zur CO2 Steuer gefallen ist, und diese Idee den protestierenden Kindern zugeschrieben wird, mal meine Gedanken dazu.

    Durchgängig fällt auf, das fast niemand die originalen Unterlagen für den Pariser Vertrag gesucht und studiert hat. Noch wird versucht durch das Konsumieren von diversen Video Sequenzen sich ein Bild von den Problemen der Verhandlungen zu machen. Es gilt eigentlich nur, was Alle von den Dächern pfeifen, diese Melodie wird nachgesungen, sie muss richtig sein! Die Politiker sind Schuld, sie haben nix unternommen.

    Dabei haben diese in 2015 einen weltweiten Kompromiss ausgehandelt, der es in sich hat.
    Auf der einen Seite gibt es die Kontingente, die einzuhalten, ohne Sankionen, alle sich befleisigen sollen..
    Viel wichtiger ist wer finanziert dies? Und hier gibt es nun die Festlegung, dass im Jahre 2020 erstmalig ein Fonds mit 100Mrd$ jährlich gefüllt sein wird. Wer soll diesen befüllen? Ab 2025 dürfen auch die Schwellenländer (Uganda.. Indien..China) diesen befüllen. Ansonsten sind die Verursacher/Nutznießer der industriellen Zeit dazu verpflichtet. Der Fonds ist in Südkorea beheimatet.

    Wäre es nun nicht Ideal, wenn bei Einführung einer neuen Steuer in den Geberländern, zum Auffüllen dieses Fonds die Steuerpflichtigen dies auf Betreiben ihrer Kinder für deren Zukunft wie selbstverständlich tun?

    Aus den Verhandlungsfetzen ist im Übrigen zu entnehmen, dass dieses Ergebnis nicht unbedingt so geplant war.

    Ab nächstem Jahr wird es also einen Run auf dieses Fiat geben, von dem wir nur hoffen können, dass es zum Wohle der Gäa verwendet wird.

    Welche Strategie hier Deutschland fährt, ist momentan nicht offen ersichtlich, da wir auch energetisch irgendwie anders agieren als die Welt. In Frankreich hat es schon vor Greta nicht reibungslos funktioniert, die Steuer mal eben so einzuführen..

  48. Die natürliche wie anthropogene Klimavariabilität der globalen Temperatur ist selbstverständlich vollständig durch Forcings bedingt (nicht allein, aber in erster Ordnung Strahlungsforcings) – physikalisch ist es gar nicht anders möglich. [Kommentatorenfreund ‘Wizzy’]

    Theoretisch ja, praktisch nicht, weil die vielen Forcings nicht in Formeln gegossen werden könnten, da auch i.p. Klima-Simulation nichts zu machen wäre.
    Weil zu komplex, zu unbekannt oder die Formeln zu lang, sozusagen.

    MFG
    Dr. Webbaer (der es insofern schon gut findet, sich an der Klimarelevanz von CO2 festzuhalten)

  49. Eine Firma oder ein Staat der in das Geschäft mit Öl, Kohle und Erdgas verwickelt ist oder davon lebt, ist deshalb nicht unbedingt unmoralisch. Denn es gibt Firmen und Länder deren “Überleben” davon abhängt.
    Zudem: Heute gelten bei vielen Investitionen in Kohle als unmoralisch, Investitionen in Erdgas aber als “grün”. Dabei sind beides Kohlenwasserstoffe, deren Verbrennung Treibhausgase erzeugen.

    Letztlich läuft es auf folgendes hinaus: Moralisch richtiges Verhalten gibt es im Zusammenhang mit dem Klimaschutz wohl schon, wenn man einen globalen Standpunkt einnimmt und an die Nachkommen denkt. Doch moralisches Denken nützt im Einzelfall recht wenig. Anstatt Moral brauchen wir ganz konkret einen Preis auf Treibhausgasemissionen. Ein solcher Preis kann durchaus bewirken, dass bestimmte Firmen und auch Einzelpersonen pleite gehen, dass sie nicht überleben. Das gehört zu einem solch schwerwiegenden Transformationsprozess wie wir ihn durchleben werden, wenn wir die Treibhausgase in kurzer Zeit eliminieren wollen. Und letztlich gibt es keine Alternative zur Bepreisung von CO2-Emissionen und zur Bestrafung von Abseitsstehenden (CO2-Importzölle) wenn man den Pfad der globalen Dekarbonisierung nicht als Langfristziel sondern als Mittelfristziel sieht.

  50. @Jg. Roesicke

    Das habe ich auch so empfunden. Je weniger sicher man sich ist, desto brutaler muß angegriffen werden. Anscheinend muß Lars Jaeger Theorien so grenzwertig verteidigen, weil sie schon langsam am Kippen sind. Das theoretische Gebirge aus Klimasensitivität, Computersimulationen und Annahmen aus Jahrtausenden Klimamodellrechnungen wird immer bedrohlicher und erfordert deshalb panisch anmutende Angriffe auf die angeblichen Klimawandelleugner besonders aus den rechten Flügeln der gesellschaftlichen Spektren weltweit, von AfD bis Trump. Da es um die Rettung der Menschheit geht, müssen schon die Kinder ran und den schlafenden Politikern zeigen, was jetzt wichtig ist – so wie Adolf in den letzten Kriegstagen die Jugendlichen noch in den Straßenkampf gegen die Russen schickte.
    Vergessen, daß selbst der IPCC zugab, das Klima sei “ein gekoppeltes nicht-lineares chaotisches System …. Deshalb sind längerfristige Vorhersagen über die Klimaentwicklung nicht möglich”
    (IPPC, Third Assessment Report, 2001, Section 14.2.2.2, S.774).
    Vergessen auch, was eine drastische Reduktion von CO2 für die Pflanzenwelt bedeutete.
    Vergessen auch, was eine steuerliche CO2-Belastung für unseren Technologiestandort wirtschaftlich bedeuten würde und wer hauptsächlich darunter leiden würde – nicht unsere Politiker, die auch weiterhin zu ihren Sitzungen in Übersee fliegen würden, und wenn es nur um einen gemeinsamen Fototermin in Fernost geht, um die Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit gemeinsamer globaler Bemühungen zu zeigen.
    Vergessen auch, daß Stromerzeugung keine optimale Lösung ist, weil auch sie zu Emissionen führt, nur woanders und mit Nebenwirkungen, die auch unerwünscht sind: Landschaftsverschandelung, hunderte von Kilometern lange Stromleitungen mit Gesundheitsgefahren für dort wohnende, Tiergefährdungen, gerichtliche Einspruchsmöglichkeiten mit unabsehbaren Kosten und Zeitverzögerungen, Energiekosten der Errichtung, der Wartung und Entsorgung.
    Vergessen auch, welche Kinder in welchen Teilen der Welt die wichtigen Rohstoffe für Batterien abbauen helfen müssen, damit sie noch bezahlbar sind.
    Vergessen auch, wie wenig Erfolg all diese Bemühungen unseres kleinen Staates global haben werden.
    Noch eins: Erst neulich las ich, daß der gemessene Meeresspiegelanstieg pro Jahr etwa einen halben Millimeter beträgt! Katastrophe! Dabei können wir ein paar Grad wärmer gut gebrauchen, das würde Heizkosten senken und könnte vielleicht auch zur Energieerzeugung genutzt werden. Sollte man mal drüber nachdenken.

    Daß mit Panikmache gut Geld zu machen ist und der Staat noch mehr Möglichkeiten zur Machtausübung erhält, scheint niemanden ernsthaft zu sorgen. Aber da liegt das wirkliche Problem. Die Steuern sind hier schon angesprochen, mobile Einschränkungen der Bürger folgen, Vorrechte für die wichtigen Personen der Gesellschaft und Zahlungsfähige sind vorprogrammiert, Benachteiligung der ärmeren Hälfte, der Arbeitenden etc. etc.
    Thema für ein ganzes Buch. Aldous Huxley hat eins dazu geschrieben.

  51. “Weil zu komplex, zu unbekannt oder die Formeln zu lang, sozusagen.”

    Das sind doch alles dumme Ausreden. Die Leugner (ja, Sie sind einer) stellen sich immer dümmer als nötig, um sich vor den notwendigen Schussfolgerungen zu schützen. Das ist nicht ehrlich.

    Die Klimasensitivität kann ja auch paläoklimatisch bestimmt werden.

    “In einer im Jahr 2012 erschienenen Arbeit wurden die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassend ausgewertet, die die letzten 65 Millionen Jahre im Fokus hatten. Diese lieferten mit einer 95%igen Wahrscheinlichkeit einen Wert für die Klimasensitivität, der im Bereich zwischen 2,2 °C und 4,8 °C liegt.
    Nach einer paläoklimatologischen Analyse der letzten 784.000 Jahre mit acht kompletten Zyklen von Kalt- und Warmphasen innerhalb des Quartären Eiszeitalters kommen die Autoren einer 2016 publizierten Studie zu dem Ergebnis, dass die Klimasensitivität in hohem Maße temperaturabhängig ist. Demnach liegt die Klimasensitivität während einer Kaltzeit wie dem Würm- beziehungsweise Weichsel-Glazial bei rund 2 °C und erhöht sich unter Warmzeitbedingungen wie dem Holozän um etwa das Doppelte (von 1,78 K auf 4,88 K).”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivität#Paläoklimatologische_Methoden

    Bei 95% Wahrscheinlichkeit erlaube ich mir mal flapsig von “Fakten” zu sprechen.

  52. @Dreber
    Sie sind ein Paradebeispiel für die Unredlichkeit der Leugner. Warum zitieren Sie unvollständig aus dem IPCC-Reprot von 2001? Die Aussage auf S. 774 geht nämlich weiter.

    “The most we can expect to achieve is the prediction of the probability
    distribution of the system’s future possible states by the generation
    of ensembles of model solutions. This reduces climate change to the discernment of significant differences in the statistics of such ensembles.”

    Deswegen machen die Forscher ja auch tausend Durchläufe mit den Simulationen.

    Inzwischen gibt es übrigens zwei weitere IPCC-Berichte, einen von 2007 und einen von 2013/14.

    “Je weniger sicher man sich ist, desto brutaler muß angegriffen werden. (…) Da es um die Rettung der Menschheit geht, müssen schon die Kinder ran und den schlafenden Politikern zeigen, was jetzt wichtig ist – so wie Adolf in den letzten Kriegstagen die Jugendlichen noch in den Straßenkampf gegen die Russen schickte.”

    Genau das, was Sie anderen vorwerfen machen Sie hier doch. Sie unterstellen ungeheuerliches ohne jeden Beweis. Wer soll denn jetzt der “Hitler” sein, der Kinder in den Krieg schickt?

    So eine Rhetorik gehört in keinen Wissenschaftsblog.

  53. @Paul Stefan

    Da war doch mal ein besonders peinlicher “Zwischenfall” für die Wissenschaft, mit einem tausendseitigen Report voller Fehler und Fälschungen, wo sich fast jeder fragte ob die in Zukunft noch irgendeinen Cent Unterstützung bekommen sollten!?

    Und ja, was mit den Kids da offensichtlich wieder getrieben wird ist schade und verachtenswert.

  54. @Paul Stefan
    Und Sie meinen, Ihre Ausführungen gehören in einen “Wissenschaftsblog”? Sie scheinen nicht zu wissen, was Wissenschaft meint, weiß und nicht wissen kann. Letzteres ist am Beispiel Klima gut zu studieren.

    Was ich zitiert habe, ist völlig ausreichend, um die ganzen Modellrechnungen und Voraussagen ad absurdum zu führen. Ihre Ergänzungen laufen ins Leere, und sachlich Substantielles kommt von Ihnen auch nicht. Sehen Sie sich im Netz mal ein bißchen um zum Stichwort Klimahysterie, Klimaschwindel, etc. und überlegen Sie selber! Es gibt viele ernstzunehmende Stimmen aus der Wissenschaft, die diesen Hoax nicht mehr mitmachen wollen und zur Vernunft raten, vor allem Physiker.
    Die Klimadramatiker haben keineswegs die Fakten auf ihrer Seite oder sind gar mit Beweisen unterwegs. Es gibt keinen einzigen, nur Modellentwürfe, Theorien, Berechnungen auf umstrittener Grundlage und “demokratische Wissenschaft”: Wenn so viele daran glauben, dann kann das nur stimmen! Panikmache nutzt so etwas gern aus. Auch der Hype um Greta mit ihrer Angst paßt gut dazu!

    Unredlichkeitsvorwürfe haben hier nichts zu suchen. Es soll doch sachlich und nicht persönlich zugehen, oder?

  55. Dreber:
    “Es soll doch sachlich und nicht persönlich zugehen, oder?”

    Und deswegen vergleichen Sie Fridays for Future mit Hitler, der Kinder an die Front schickt? Was ist daran sachlich?

    Warum gehen Sie nicht auf die Fortsetzung des Zitates auf S. 774 ein?

    “Es gibt viele ernstzunehmende Stimmen aus der Wissenschaft, die diesen Hoax nicht mehr mitmachen wollen und zur Vernunft raten, vor allem Physiker.”

    Gerade die Physiker wissen, wie ernst es ist. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat mehrfach vor einer globalen Erwärmung durch Treibhausgase gewarnt, das erste Mal 1986!

    https://www.mnu.de/images/blog/MNU_und_Klimaänderung/1986_DPG004.pdf

  56. @ Paul Stefan

    FfF habe ich gar nicht mit Hitler verglichen. Das tun Sie jetzt. FfF ist eine von wem auch immer unterstützte Veranstaltung, Hitler ist eine klar erkennbare Person der Geschichte. Es geht um Ähnlichkeit in der Wirkung: Es wird nicht mehr nüchtern über die Folgen nachgedacht, sondern unbelehrbar an einem einmal eingenommenen Standpunkt festgehalten. Psychologie des Trotzes könnte man sagen, wahnhaft. Wer gegen diese Panikmache ist, ist ein Leugner usw. Als ob es da um Menschen geht, die Fakten leugnen.
    Daß es sich dort um Vorstellungen auf Grund von Hypothesen handelt, die gar nicht beweisbar sind, ist Ihnen einfach nicht beizubringen. Ich glaube, da fehlt’s an erkenntnistheoretischen Grundlagen.

    Auf Ihre Fortsetzung bin ich im ersten Satz des zweiten Absatzes eingegangen: Mein Zitat reicht aus, sofern Sie es verstanden haben! Da können Sie noch so viele Relativierungen und Ergänzungen anfügen, es bleibt dabei: “… sind längerfristige Vorhersagen über die Klimaentwicklung nicht möglich”! Also Panikmache!
    Entwarnung wäre angesagt: Was wir da befürchten, ist etwas, das eintreten kann, aber nicht muß!
    Inzwischen ist in der Wissenschaft längst bekannt, daß das Treibhausmodell physikalisch falsch ist.
    Denken Sie mal lieber an die Folgen dieser Klimahysterie und hören sich andere Wissenschaftler an.

    Zum Treibhauseffekt:
    Gibt es einen Treibhauseffekt?
    (https://www.youtube.com/watch?v=jdQiSWY1GWo)
    Es gibt bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz eines CO2-Treibhauseffektes. Im Gegenteil: Die Nichtexistenz konnte mehrfach bewiesen werden.
    Treibhauseffekt, weder in der Theoretischen Physik noch in der Ingenieursthermodynamik.

    “Falsification Of The Atmospheric CO2 Greenhouse Effects Within The Frame Of Physics”
    Prof. Gerlich †, Dr. Tscheuschner – Int. J.Mod.Phys. B23: 275-364, (2009)

    Der große Erderwärmungsschwindel – Doku Deutsch über die Erderwärmung
    https://www.youtube.com/watch?v=AJzx92QyAM4

    Climate Scientist: Global Warming for Dummies and Activists (Dr. Roy Spencer mit vielen Grafiken)
    https://www.youtube.com/watch?v=9SOjyMir6Z0

    Global Warming; 31,487 Scientists say NO to Alarm Dr Art Robinson in response to the false alarm over CO2, 22.07.2014 https://www.youtube.com/watch?v=eiPIvH49X-E

    Professor Richard Lindzen Climate Lecture 8th Oct 2018
    The latest lecture by the greatest living climate scientist on the planet; Prof Richard Lindzen!
    https://www.patreon.com/posts/professor-8th-22343436

    Lord Christopher Monckton – Global Warming is a Hoax
    https://www.youtube.com/watch?v=UGqcweY1a3I

    Nobel Laureate in Physics; “Global Warming is Pseudoscience”
    https://www.youtube.com/watch?v=SXxHfb66ZgM

    Gibt es Beweise für den globalen Treibhauseffekt? – Verschwörung der Klimawandler Teil 1
    https://www.youtube.com/watch?v=mCKUv8jdA54

    “Das, was vom IPCC in den vergangenen beiden Jahrzehnten an Berichten publiziert wurde, darf man als wissenschaftlichen Skandal von gigantischer Größenordnung bezeichnen.” (Prof. Dr. Gerhard Kramm, Research Associate Professor of Atmospheric Sciences of Alaska Fairbanks, Geophysical Institute and Department of Atmospheric Sciences)

    Auf Wunsch mehr!

  57. hto
    “Da war doch mal ein besonders peinlicher “Zwischenfall” für die Wissenschaft, mit einem tausendseitigen Report voller Fehler und Fälschungen, …”

    Falls Sie einen IPCC-Bericht meinen, nein, das gab es nicht. Es gab ein paar marginale Fehler im vierten Sachstandsbericht.

    “Die grundsätzlichen Aussagen des IPCC zum Klimawandel waren von den Vorwürfen nicht betroffen und wurden vom nachfolgenden Fünften IPCC-Sachstandsberichts nochmals bestätigt.”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vierter_Sachstandsbericht_des_IPCC#Kritik

    “… wo sich fast jeder fragte ob die in Zukunft noch irgendeinen Cent Unterstützung bekommen sollten!?”

    Das ist die Absicht interessierter Kreise, die selbst keine Skrupel haben, mit Falschaussagen hausieren zu gehen.

  58. Apropos Redlichkeit

    Wie es um die Redlichkeit der jungen Klimaaktivisten bestellt ist, zeigt die Wirklichkeit.

    Mitte März schätzten die Veranstalter die Teilnehmerzahlen noch auf 300 000 Menschen. An diesem Freitag (12. April 2019) demonstrierten nach Angaben von Demo-Koordinatorin Luisa Neubauer bundesweit dagegen nur 35 000 Menschen.

    Klima retten? Aber doch bitte nicht in den Ferien.

    Wie blöd muß man sein, um einfachste Zusammenhänge nicht erkennen zu können? Respektive wie gefährlich ist eigentlich die Wunschvorstellung von vermeintlich besorgten jungen Menschen in den Köpfen von offensichtlich ideologisch verstrahlten Erwachsenen? Wenn der Wunsch nach Hysterie überhandnimmt, wurde und wird es immer gefährlich.

  59. Moment, Herr Dirk Freyling.

    Hier muss Dr. Webbaer die jungen Klimaaktivisten in Schutz nehmen, die sind nämlich jetzt in den Ferien meist gar nicht in der BRD vor Ort, um demonstrieren zu können!

    Die sind weggeflogen oder weggefahren und sehr weit weg.

    MFG
    Dr. Webbaer

  60. @ Dirk Freyling / Webbaer

    Der 15. März war ein globaler Aktionstag von Friday for Future, insofern war auch die Teilnahme außergewöhnlich.

  61. Gu-ut, insofern sind, Herr “Paul Stefan”, diejenigen jungen Leute für die Nicht-Teilnahme in Ferienzeit, an wichtiger und sozial relevanter Demonstration, an den sogenannten Fridays for Future, entschuldigt, wegen einem zuvor angeblich stattgefunden habenden “globalen Aktionstag’ und deshalb, weil sie in der Ferienzeit nicht “schwänzen” (Dr. Webbaer mag als Bär diesen Begriff eigentlich gar nicht) mussten (so die Sicht von Dirk Freyling, Dr. W schließt sich dieser entschuldigenden Sicht gerne an).

  62. Zitat: Wirtschafts- und Klimawissenschaftler haben längst aufgezeigt, dass ein nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaften möglich ist.
    Das bezweifle ich. Eine 100% Erneuerbare Energieversorgung jedenfalls ist keine Technologie, die man einfach hinstellen kann. Die IRINA-Studie kommt auf Kosten von 25 Billionen um bis 2050 weltweit auf 100% Erneuerbare umzustellen, Mark Z.Jacobson von Stanford kommt auf 100 Billionen.
    Beide Studien enthalten aber Technologien wie die Speicherung von Energie, welche heute im nötigen Massstab vollkommen unerprobt sind.
    Nicht umsonst hat die NASA als Masstab für die Reife einer Technologie die Technological Readiness eingeführt. Speicherung von Strom in grossen Mengen zu Preisen, die vergleichbar sind mit den Kosten für Erdgaskraftwerke, welche den Strom erzeugen anstatt speichern, ist heute nicht möglich, wäre aber nötig um 100% Erneuerbare zu realisieren ohne dass man Strom über Distanzen von tausenden von Kilometern transportiert. Die Technological Readiness der Speicherung von Strom ist wohl bei etwa TRL 4 oder kleiner, also zwischen “Research To Prove Feasability” (TRL3) bis “Technological Development” (TRL4).
    Wenn aber für 100% Erneuerbare unreife Technologien nötig sind, heisst das, dass dieses Ziel gar nicht 20 oder 30 Jahren realisiert werden kann. Typischerweise kommen alle solche Studien auf ein Zieldatum um 2050 herum.

    Ganz anders war es beispielsweise bei der Umstellung Frankreichs auf Atomstrom. Innerhalb von 15 Jahren wurde der Strom Frankreichs auf 80% Anteil von Nuklearstrom umgestellt. Warum so schnell? Weil die Technological Readiness der eingesetzten Technologie auf Stufe 9 war. In Frankreich mussten nur noch die Kraftwerke hochgezogen werden und das Stromnetz etwas angepasst werden (nicht allzuviel).

    Mit Erneuerbaren ist das eine völlig andere Geschichte. Da müssen sie quasi alles umbauen um zu 100% Erneuerbaren zu kommen und sie müssen Technologien einsetzen, die es heute noch nicht gibt.

    Es ist deshalb kein Zufall dass die deutsche Regierung und die EU als nächstes auf eine Kombination von Erneuerbaren und Erdgas setzen. 100% Erneuerbare sind jedenfalls noch weit weg von der Realisation.

  63. Der Carbon Brief-Artikel “Analysis: Half of UK’s electricity to be renewable by 2025” stellt ein weiteres grosses Problem der Dekarbonisierung dar: Grossbritanniens Strom ist schon stark dekarbonisisert – trotzdem wird Grossbritannien das selbst gesetze Dekarbonisierungsziel verfehlen.
    Weil es in allen anderen Sektoren kaum Fortschritte gab: Der Verkehr stösst immer noch gleich viel Treibhausgase aus wie vor 20 Jahren und die Gebäude sind ebenfalls noch grosse Emittenten von Kohlendioxid, unter anderem weil sie mit Erdgas geheizt werden.

    Als Lösung sehen viele die völlige Elektrifizierung aller Wirtschaftsbereichen. Tatsächlich kann man ja auch mit Strom heizen. Allerdings ist heute Strom zu teuer dafür und zukünftig 100% Erneuerbar Erzeugter Strom ist wohl noch teurer. Bleiben noch effiziente mit Strom betriebene Wärmepumpen sowie Fernheizungssysteme. Tatsächlich hat ja Schweden fast den gesamten Heizungssektor auf holzbeheizte Fernheizungen umgestellt. Doch Schweden ist eine Ausnahme. Die meisten Länder hinken im Gebäudesektor um Meilen hinter den selbst gesteckten Dekarbonisierungszielen.

  64. An sich wären, in Anbetracht der Klimaproblematik, neue Reaktortypen gefragt, deren Laufzeit mehrere hundert Jahre betragen kann, denn die Nuklearenergie ist i.p. Kosten günstig, sie steht skalierbar (das Fachwort an dieser Stelle) bereit und sie ist in ihrer Nutzung weitgehend klima-irrelevant.
    Rückbau-Kosten, die sich oft nach einigen Jahrzehnten ergeben, und die Gesamtkosten derartiger Energiegewinnung belasten, könnten dann so weit gestreckt werden, dass der Vorteil derartiger Energiegewinnung jedem ins Auge springen könnte.
    Besondere staatliche Kontrolle könnte zudem Desaster dieser Art meiden helfen, entscheidend, wie einige finden.

    Auch “Greta-Jesus” kam wohl auf diese Idee, wobei er/sie fremd-gesteuert erscheint, wenn derart zurückgerudert wird, auf Zuruf der Menge und ihres Managements anzunehmenderweise.

    Insofern schließt sich, klima-politisch, der Kreis – der Kreis, der auch ökologistisch (vs. ökologisch sinnhaft) motiviert scheint, sozusagen religiös (die Religion meint bestimmte, besondere Rückbindung und muss begrifflich nicht auf sozusagen klassische Religion bezogen bleiben).
    Eigentlich schade.

    Die diesbezüglichen Ressourcen können recherchiert werden, sie sind sehr hoch, auch, wenn nicht entdeckte Ressourcen berücksichtigt werden und die womöglich zunehmende wirtschaftliche Abbaufähigkeit derselben.

    MFG
    Dr. Webbaer (der allerdings eher auf Geo-Engineering als in nicht ferner Zukunft bereit stehende Technik setzt; es spräche aus seiner Sicht übrigens auch dann nichts dagegen eine Art Geo-Thermostat an den Start zu bringen, wenn die hier gemeinte “Klimatologie mit dem CO2-zentrierten Erwärmungstrend” nicht greift)

  65. Das wirkliche Problem ist »hier« abgebildet. Die Haupt-Verursacher (in Asien und Afrika) werden jegliche europäische Bemühung der Reduzierung des CO2-Ausstosses perspektivisch mehr als kompensieren. Westliche Klima-Ideologie, Gutmenschen-Naivität sowie die bewusste Verdrängung zahlenanalytischer Fakten werden insbesondere Deutschland für den Normalverdiener wirtschaftlich „unbewohnbar“ machen, ohne jedoch eine global nennenswerte CO2-Reduzierung erzielen zu können. Die Feigheit vor der Wahrheit namens Überbevölkerung wird höchstwahrscheinlich erst einmal die Wasser- und Nahrungs-Ressourcen der Erde hier und da lokal so stark verknappen, daß die Frage nach vermeintlich schädlichem CO2 eh in den Hintergrund rückt.

    Sonnige Grüsse, man kann ja nie wissen, vielleicht geht dem einen oder anderen Gläubigen ein nachhaltiges Licht auf…

  66. Dirk Freyling:

    “Klima-Ideologie”, “Gutmenschen-Naivität”, “vermeintlich schädlichem CO2”, “Gläubigen”

    Sachlich können Sie offenbar nicht?

    Sind nur andere Staaten “überbevölkert”, aber nicht Europa? Die Zunahme des CO2-Ausstoßes in Asien beruht nicht auf dem Bevölkerungswachstum, sondern dass die städtische Bevölkerung den westlichen Lebensstil übernommen hat: Konsum, hoher Fleischverzehr, luxuriöses Wohnen, Reisen etc.

    Sie sind es, der ideologisiert ist.

  67. Paul Stefan,
    sind Sie der englischen Sprache mächtig? Wenn nein, dann dürfte Ihnen bezüglich wissenschaftlicher Ausführungen als Informationsquelle eine wesentliche Voraussetzung fehlen.

    Sie finden „unter“ dem bereits angegebenen Link eine ausführliche, aktuelle Situationsentwicklung. Dort können Sie für jedes Land die „laufenden“ Werte abrufen (Select country).

    Beispiel: Ägypten

    Beispiel: Deutschland

    Sodann werden Sie feststellen, daß die Haupt-Verursacher der Bevölkerungszunahme und der damit verbundenen “menschlichen Konsumwünsche” in Asien und Afrika beheimatet sind. Das diese Menschen zukünftig nicht nur ihr „nacktes“ Leben praktizieren und möglichst „elektrifiziert“, mobil, allgemein konsumorientiert agieren, hat mit dem westlichen Lebensstil nicht primär zu tun. Weder Paul Stefan noch irgendein anderer Vertreter der „westlichen“ Welt wird diese Entwicklung auch nur im Geringsten aufhalten. Frage am Rande: Wollen Sie diesen Menschen den technischen Fortschritt nicht gestatten?

    Derzeit beträgt die gesamte tägliche „Vermehrungszunahme“ etwas mehr als 246.000 Menschen. Das summiert sich zu jährlich ca. 90 Millionen zusätzlicher Menschen.

    Bezogen auf die letzten drei Jahrzehnte kommen statistisch gesehen ungefähr alle 12 bis 13 Jahre 1 Milliarde Menschen dazu. (Auszug: Ende 1987, 5 Milliarden, Ende 1999 6 Milliarden, Ende 2011 7 Milliarden).

    Sie werden noch andere Korrelationen finden, die gerne von Ihren (Hauptstrom-)Meinungsmachern verschwiegen werden. Beispiel: Umso ungebildeter und religionsgläubiger die Bevölkerung ist, umso höher ist die Reproduktionsrate.

    Plakativ formuliert: Keine Nahrung, Keine Verhütung, religiös motivierte Machos, beschnittene Frauen als Lustobjekt und Gebärmaschine und das Wort Gottes verkündet von Christentum und Islam. Diese Menschen spielen mit dem Tod ihrer Kinder auf Grund „kulturreligiöser Eigenheiten“ oder wie sehen Sie und Herr Jaeger das? Klären Sie mich, klären Sie uns auf.

    Paul Stefan, Lars Jaeger, sie sitzen satt und warm irgendwo im „Westen“ rum und kokettieren mit sich selbst. Ihre Vorwürfe und „Ratschläge“ sind Nebelkerzen. Gehen Sie dahin wo es wehtut.*

    Wenn Sie den „nackten“ Zahlen und dem Wesen des Menschen Rechnung tragen, werden Sie verstehen, warum Sie offensichtlich auf Grundlage unzureichender Information, fremdgebildeter „Meinung“ und ihrer Verdrängungspraktiken aus analytischer Sicht u.a. als Ideologe gelten.

    Paul Stefan, was Sie über mich denken, nimmt keinerlei Einfluß auf die eigentliche Sachlage.

    Exemplarisch Paul Stefan, Lars Jaeger und Denkverwandte sind insofern problematisch, da deren reduzierte Sicht bereits jetzt in blinden Aktionismus ausartet.

    *Ein Vorschlag: Wenn Sie etwas Sinnvolles machen wollen, dann pilgern Sie (Hand in Hand mit Herrn Jaeger) zu Fuß nach Afrika und verkünden Sie dort, dass das Kinderkriegen derzeit keine so gute Sache ist. Mit dieser Tat hätten »sie« gleich »zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen«. Nehmen Sie zur Ergebnisoptimierung noch möglichst viele ähnlich wie Sie denkende mit, doch passen Sie gut auf, dass Sie vor Ort auch „richtig“ verstanden werden, denn der ein oder andere Gläubige versteht wenig Spaß, wenn jemand ihnen den Glauben an unkontrollierter Vermehrung nehmen will.

  68. Sie werden mit Ihren Unterstellungen unverschämt, offenbar gehören Sie zu den Bösmenschen.

    Schauen Sie sich den CO2-Ausstoß in Afrika doch einmal an:

    http://globalcarbonatlas.org/en/CO2-emissions

    Der CO2-Ausstoß geht auf das Konto der wohlhabenden Städter, nicht auf das Konto der armen, ungebildeten Landbevölkerung. Das Problem kann nur mit einer CO2-freien Energie-Erzeugung gelöst werden. Ja, wahrscheinlich müssen auch wir unseren Lebensstandard senken um unser Habitat zu bewahren.
    Aber die Bösmenschen wollen das nicht wahrhaben und verbleiben lieber im state of denial, also ob sich die Probleme damit in Luft auflösen würden. Sie sind der Verblendete. Sie führen einen Kampf gegen die Evidenz der Wissenschaft, nicht ich oder Herr Jaeger.

    Dass die Deutsche Physikalische Gesellschaft mehrfach vor einer Erwärmung durch Treibhausgase gewarnt hat, wissen Sie doch hoffentlich?

  69. Paul Stefan,
    …die arme, ungebildete, sich stetig vermehrende Landbevölkerung Afrikas verbleibt für immer auf dem Land und verzichtet freiwillig auf Mobilität und Konsumgüter, … ist das Ihre Prognose?

    Schon mal etwas über Landflucht in Afrika gehört? Einen „nahe liegenden“ Einstieg bereitet Ihnen Herr Ohm hier auf Scilogs. Siehe den Blog-Artikel Soziale Folgen der Landflucht in Afrika

    Evidenz der Wissenschaft? Was soll das sein? Da Sie die DPG erwähnten, erinnere ich mich spontan an folgendes… Euphemistische Botschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: …„Die Deutsche Physikalische Gesellschaft soll ausschließlich und unmittelbar der reinen und angewandten Physik dienen. …“ (so steht es in den Statuten der DPG).

    Die wahre Ideologie der DPG sieht leider anders aus… Eine an alle höheren Schulen im Jahre 2000 ausgelieferte umfangreiche Denkschrift „PHYSIK – Themen, Bedeutung und Perspektiven physikalischer Forschung, ein Bericht an Gesellschaft, Politik und Industrie“ enthielt den zentralen Satz: „Die Urknall-Kosmologie ist gewissermaßen die moderne, physikalische Version der Schöpfungsgeschichte“.*

    *Klaus Gebler verdeutlicht in seinem bemerkenswerten Buch Als der Urknall Mode war – Erinnerungen an ein kurioses Weltmodell wie sehr die “Moderne Physik” von der kirchlichen Sicht beeinflusst ist.

    Auf persönlicher Ebene habe ich Ihnen nicht viel zu sagen. Ich habe Gustave Le Bon’s Psychologie der Massen gelesen und verstanden. Sie sind, so wie meisten Menschen, nur emotional erreichbar. Weiteres Beispiel: Obwohl von Anfang an fest stand, daß Solar- und Windenergie in Deutschland ohne Zwischenspeicher immer ein paralleles Energiesystem aus fossilen Brennstoffen und/oder Kernenergie benötigen wird, rennen Sie und das Gros der Verführten einer „fixen“ Idee hinterher, die keine Versorgungssicherheit leisten kann.

    Mit den Worten Gustave le Bon’s „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

  70. @Jg. Roesicke
    zu Ihrer Behauptung vom 11. April 2019 @ 12:33:
    „Im Gegensatz zu anderen Gasen geben die sog. Treibhausgase Wärme in das All des Universums ab; folglich kühlen sie – ein Treibhauseffekt ist physikalischer Unfug.“

    Der Treibhauseffekt ist k e i n physikalischer Unfug! Die von der Sonne auf die Erde eingestrahlte Energie wird im langfristigen Mittel auch wieder zu 100% abgestrahlt und zwar unter anderem auch durch Treibhausgase in der Atmosphäre. Dies gilt völlig unabhängig von der Menge der Treibhausgase in der Luft. Man bezeichnet das auch als Strahlungskühlung der Erde. Die Menge der Treibhausgase in der Luft wirkt sich jedoch entscheidend auf den Transport der Wärmeenergie von der Erdoberfläche in den Weltraum aus und damit auf die oberflächennahen Temperaturen.
    Die Abstrahlung der Treibhausgase (im infraroten Wellenlängenbereich) erfolgt nämlich nicht nur in Richtung Weltraum, sondern auch in Richtung Boden. Dadurch schicken die Treibhausgase von der Energie, die die Erdoberfläche durch Konvektion und Abstrahlung an die Atmosphäre abgibt, einen großen Teil wieder zur Oberfläche zurück. Die Folge ist, dass sich die vom Erdboden in den Weltraum abfließende Wärmeenergie auf dem Weg durch die Erdatmosphäre staut. Die Erdoberfläche reagiert darauf, in dem sie sich von diesem Wärmestau auf eine höhere Temperatur aufheizen lässt. Nur mit Hilfe dieser höheren Temperatur kann sie sich bei der Entsorgung ihrer Wärmeenergie gegen die Rückstrahlung der Treibhausgase behaupten. Genau diesen Effekt der Temperaturerhöhung der Erdoberfläche zur Kompensation der infraroten Rückstrahlung aus der Atmosphäre nennt man Treibhauseffekt.

    Einen sog. natürlichen Treibhauseffekt gab es auch schon vor der Industrialisierung. Ohne diesen Effekt wäre es an der Erdoberfläche im globalen Mittel um etwa 30°C kälter.
    Das Problem ist, dass wir im Verlauf der Industrialisierung die CO2-Menge in der Atmosphäre gegenüber dem Wert um 1750 um mehr als 40% erhöht haben und pro Jahr immer noch viel mehr fossiles CO2 in die Atmosphäre einbringen, als im selben Zeitraum durch Sedimentation wieder daraus verschwindet. Dadurch haben wir zum natürlichen Treibhauseffekt noch einen anthropogenen hinzugefügt, der bis heute nahezu ungebremst voranschreitet.

    Manchmal frage ich mich schon, in was für einer seltsamen Gesellschaft wir leben: Da kann die Wissenschaft über Längenänderungen von der Größe eines tausendstel Protonenradius Graviationswellen nachweisen oder mit Hilfe von Radioteleskopen gigantische Mengen an Daten gewinnen und daraus mit gewaltigen Rechenleistung das Bild eines schwarzen Lochs generieren. Und dann leben mitten in dieser Gesellschaft Leute, die physikalische Gesetzmäßigkeiten leugnen, welche älter sind als Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie und noch dazu durch viel mehr Experimente bestätigt. Warum benutzen Sie eigentlich einen PC, wenn Sie der Wissenschaft derart misstrauen?

    Wenn Sie es ausführlicher wissen wollen, dann können Sie sich z.B. unter diesem Link die beiden letzten Kommentare durchlesen:
    https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klimaquiz-der-afd-die-aufloesung/

    Falls Sie jetzt immer noch glauben, dass der Treibhauseffekt physikalischer Unfug ist, dann erklären Sie mir doch bitte mal, wie auf unserem Nachbarplaneten Venus die Oberflächentemperaturen von über 400°C zustande kommen:
    https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klimaquiz-der-afd-die-aufloesung/#comment-83436

  71. @Dirk Freyling (Zitat): die arme, ungebildete, sich stetig vermehrende Landbevölkerung Afrikas verbleibt für immer auf dem Land und verzichtet freiwillig auf Mobilität und Konsumgüter, … ist das Ihre Prognose?
    Mobilität und Konsumgüter müssen nicht zwangsläufig mit Treibhausgasemissionen verbunden sein. Beim Klimaschutz geht es allein um Treibhausgase – um nichts anderes. Und diese Treibhausgase müssen reduziert werden lange bevor das Bevölkerungswachstum gestoppt ist.
    Schon heute können sie wohnen, klimatisierern und mobil unterwegs sein ohne Treibhausgase zu emittieren – es ist nur noch nicht die kostengünstigste Art und Weise zu leben. Es ist aber nur eine Frage der Zeit und der technologisch/gesellschaftlichen Anstrengungen bis die CO2-armen Technologien konkurrenzfähig werden.

  72. Herr Holzherr,
    Parallelität der Ereignisse und Maßnahmen ist meist möglich, um es einmal abstrakt zu formulieren. Wer könnte das bestreiten?

    Nur Sie verschieben den Fokus respektive ignorieren die eigentlichen Aufgaben, mit dem Ergebnis, daß Sie die schwer lösbaren Probleme noch nicht einmal thematisieren.

    Denken Sie mal exemplarisch über folgendes nach.

    In Deutschland können Sie aktuell ein Kilogramm Bananen (ganzjährig verfügbar) mittlerweile für weniger als 90 Cent im Discounter kaufen. Sehen Sie, daß Ihre Regierung dagegen etwas unternimmt?

    Allgemein: Die Nutznießer des internationalen Warenhandels interessieren sich nicht für die damit verbundenen Umweltschäden, hier sind mit an erster Verursacher-Stelle Frachtschiffe zu nennen. Wissen Sie was Frachtschiffe verbrennen?

    Das „schwerölverbrennende“ Kreuzfahrt-Reise-Geschäft boomt.

    Die europäische Fleischindustrie, insbesondere die deutsche, produziert exportorientiert und verkauft beispielsweise „Geflügelreste“ nach Afrika, mit dem Ergebnis, daß es sich in Afrika nicht lohnt eigene Geflügelfarmen zu betreiben.

    Ob Kaffeemaschine, Auto, Drucker, Smartphone, … die meisten Massen-Produkte sind willentlich so hergestellt, daß sie nur eine sehr begrenzte Lebensdauer besitzen. Das ist kein lokales sondern ein marktwirtschaftlich gewolltes globales Streben nach Gewinn mittels klimaschädlicher Produktionsvorgaben.

    Diese Liste lässt sich leider ohne Mühe verlängern.

    Ob Ihnen das gefällt oder nicht, subventionierte Wind- und Solarenergie sind in Deutschland Totgeburten, da von Tag eins an, die Zwischenspeicher fehl(t)en. Ohne das parallele Energiesystem aus fossilen Brennstoffen und/oder Kernenergie gäbe es zu keinem Zeitpunkt Windräder, die Strom ins Netz einspeisen könnten. Das ist kein moralisches sondern ein technisches Problem.

    Gehen Sie davon aus, daß in Deutschland in absehbarer Zeit keine E-Autos in signifikanten Mengen fahren werden. Es fehlt schlicht die (Strom-)Infrastruktur. Der neue Berliner Flughafen oder der Ausbau des Internetnetzes geben Ihnen eine Vorstellung davon, was es finanziell und zeitlich bedeutet, wenn in Deutschland Bauvorhaben durchgeführt werden.

    Stuttgart 21, Baubeginn Anfang 2010, geplante Inbetriebnahme Dezember 2019, verschoben auf derzeit 2025, von 2,5 Milliarden auf derzeit 8 Milliarden (2019), Neuer Berliner Flughafen, Baubeginn September 2006, geplante Inbetriebnahme November 2011, verschoben auf derzeit 2020, von 800 Millionen auf derzeit 8 Milliarden (2019), Elbphilharmonie, von 77 Millionen auf ca. 800 Millionen, geplanter Fertigungstermin 2010, Eröffnung Januar 2017. Sanktionen für die Verantwortlichen KEINE.

    Wie kommt der Strom der Windkraft zum Verbraucher? Beispielsweise schon einmal einen grünwählenden Ideologen genauer „untersucht“? Der handelt folgendermaßen: Solange er nicht selber betroffen ist, sollen andere Opfer bringen, aber sobald die neue Stromtrasse das eigene Grundstück passieren soll, endet das „grüne“ Verständnis. Linksgrüne Wirklichkeit sieht so aus: Refugees welcome, aber nicht in meinem Kiez, siehe exemplarisch den Artikel Aus Gutmenschen, die es selbst betrifft, werden schnell Bösmenschen

    …Ich spare mir weitere Details, wie, daß es derzeit nicht möglich ist brennende E-Autos zu löschen, da die Akkus den Sauerstoff selbst erzeugen. Oder was machen »sie« mit liegen gebliebenen E-Autos bei üblichen Stausituationen (Ferienbeginn, Ferienende, Unfälle,…)? Übrigens, die Antriebs-(Zwischen-)Lösung wären aus technisch-machbaren, logischen Gründen Autos mit Verbrennungsmotor und Akku, nur die werden nicht als Lösung angestrebt…

    In Afrika und Asien sind Ihre Wünsche emissionsfreier Fortbewegung und „Alltagsgestaltung“ komplett realitätsfremd.

    Weltweit ist ein Kohleausstieg nicht in Sicht. Die 120 größten Kohlekonzerne haben aktuell knapp 1.400 neue Kraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Damit kämen neue Kapazitäten von gut 670 Gigawatt dazu. Das entspricht einem Drittel der aktuell installierten Kapazitäten… lesen Sie selbst weiter im Handelsblattartikel Deutschland treibt den Ausstieg voran – doch weltweit boomt die Kohle.

    Und hier schließt sich der Kreis, die Überbevölkerung (derzeit 7,5 Milliarden), mit 90 Millionen zusätzlichen Menschen pro Jahr wird diesen Energiehunger im wahrsten Sinne des Wortes kräftig „befeuern“.

    Und nochmals: Sonnige Grüsse, man kann ja nie wissen, vielleicht geht dem einen oder anderen Wunsch-Gläubigen ein nachhaltiges Licht auf…

  73. @Dirk Freyling: In einem Punkt gebe ich ihnen recht: Es braucht eine Gesamtsicht und nicht punktuell vielleicht sinnvolle Massnahmen oder eine Förderung für Lieblingstechnologien (wie in Deutschland).

    Diese Gesamtsicht erreicht man beim Klimaschutz durch eine CO2-Steuer, jedenfalls einen Preis auf CO2-Emissionen. Das ersetzt alles andere. Mit einem Preis auf CO2-Emissonen werden Flugtourismus, Kreuzfahrten und spritfressende Transporte über grosse Distanzen plötzlich teuer und damit seltener.

    Von einem Preis auf CO2-Emissionen könnten Entwicklungsländer und Arme in Afrika sogar profitieren. Dann nämlich, wenn man denjenigen, die sehr wenig CO2 emittieren, einen Teil der Einnahmen der CO2-Steuer abgibt.

    Ein Bepreisung von CO2-Emissionen würde auch die Phantasie freilegen. Die Tourismusindustrie würde Ferien- und Freiezeitprojekte mit sehr tiefen CO2-Emissionen entwickeln, damit sie den Massentourismus aufrechterhalten kann und Industrien, die Personen und Güter transportieren würden sich ebenfalls überlegen wie man zum günstigsten Preis von A nach B kommt ohne allzuviel (teures) CO2 zu emittieren.

    Die von ihnen erwähnten Kohlekraftwerke würden unbezahlbar, weil ihr Betrieb mit zu grossen CO2-Abgaben verbunden wäre. Länder, die erneuerbare Energiesysteme betreiben würden sich überlegen wie sie auf die fossilen Backupkraftwerke verzichten können. Eine Möglichkeit wäre ein Supergrid für den Lastausgleich in einem grossen Einzugsgebiet. Auch Atomenergie erhielte wieder eine Chance. Überhaupt würde all das eine Chance erhalten was mit wenig CO2-Emissionen verbunden ist.

  74. Warum bleiben Öl, Kohle, und Erdgas so “heiss”? Heiss wie verbotener Sex, dem man am Schluss aber doch erliegt?

    1) Ganz einfach: Wer Öl, Kohle und Erdgas unter seinem Boden hat, der kann damit sehr viel Geld verdienen und erst noch Beschäftigung schaffen – und zwar auch bei weniger Qualifizierten, nicht nur bei Spezialisten.
    Wieviel Geld denn? Nun, im US-Gebiet gab es 2014 36.4 Milliarden Barrel nachgewiesener Ölreserven. Bei einem Barrelpreis von 50 Dollar macht das etwa 1.5 Billionen Dollar. Sogar für ein bereits so reiches Land wie die USA (Landes BIP=19.39 Billionen Dollar) ist das nicht nichts. Für Länder wie Norwegen, Saudiarabien oder Nigeria ist aber der Wert des Öls, das unter ihrem Boden liegt, viel grösser als ihr Landes-BIP. Wenn Norwegen sein Öl aufgibt (es nicht mehr fördert), dann sind die goldenen Tage der norwegischen Rentner bald schon vorbei. Und die Saudiarabier werden dann wirklich wieder zu Söhnen der Wüste.

    2) Verlassen einer etablierten Technologie, die bereits sehr viel Know-How aufgebaut hat, ist immer teuer, denn es wurde bereits viel in die etablierte Technologie investiert und die Ersatztechnologien müssen zuerst noch entwickelt werden.

    3) Öl, Kohle und Erdgas sind insoweit kaum zu übertreffen, als dass ihre Energie in etwas steckt, das man lagern und herumtragen kann. Viele Ersatztechnologien wie Batterien, Hochtemperaturspeicher oder Supergrids kommen nie an die Einfachheit und die Konvenienz (Convinience) von Öl, Kohle und Erdgas heran.

    Damit die Welt sich dennoch dekarbonisiert, braucht es ein viel stärkeres Dringlichkeitsbedürfnis als es jetzt vorhanden ist. Und man muss auch einen ökonomischen Druck aufbauen, der jede Volkswirtschaft von Öl, Kohle und Erdgas wegkommen lässt. Solch ein ökonomischer Druck, ja Zwang, wäre ein hoher Preis auf CO2-Emissionen.

  75. Appelle an die Moral (wie auch von Lars Jaeger immer wieder gemacht) fruchten wenig bis sehr wenig. Moralaffin sind beispielswesie Grünen-Wähler. Doch diese gehören gleichzeitig zu den Vielfliegern! Auch die Projektion einer zukünftigen heilen Welt in der Kohlekraftwerke durch liebliche Windräder und Solarpanels ersetzt sind, also durch “gute” Energie, erreicht wenig. Nein, nicht ein religiöser Glaube an die “richtige” Energiezukunft hilft beim Klimaproblem weiter sondern nur ein Zwang, dem niemand entgehen kann. Jeder kennt solche Zwänge, denen man sich nicht enziehen kann und vor dem jeder Wunsch kapitulieren muss. Dazu gehören Dinge, die man sich nicht leisten kann. Jeder kann sich zwar eine Traumvilla wünschen, aber kaufen können sie nur diejenigen, die das Geld dazu haben. Irgendwann wird dann auch gelten: Jeder kann sich einen Flug auf die Bahamas oder Malediven wünschen, aber nur wenige können es sich leisten, weil die CO2-Abgaben für solche Reisen zu hoch sind.

  76. Herr Jaeger,
    was ist denn Ihr Appell an Rationalität wert, wenn Sie wesentliche Aspekte der Gesamtsituation – aus welchen Gründen auch immer – ausblenden? Würde es sich in Ihrem Fall „nur“ um eine moralische Bewertung handeln, wären Sie zumindest aus menschlich naiver Sicht „entschuldigt“. Das einzig sichtbare, was Sie mi Ihren „suggestiven Reduktionen“ kreieren, sind eine Handvoll realitätsentrückter Fans, wie Paul Stefan im Kommentarbereich.

    Analytisch gesehen gibt es in Ihrem Fall zwei Möglichkeiten, entweder Sie wollen Realität willentlich reduziert-naiv wahrnehmen oder Sie wissen es wirklich nicht besser. In diesem Fall stellen meine Kommentarausführungen bezüglich des vorliegenden Blogbeitrages eine Chance dar, daß auch Sie in einem größeren Bild Realität verdeutlicht bekommen. Wenn Sie etwas kommentieren wollen, dann beschränken Sie sich auf die Sachlage. Welche meiner Aussagen sind Ihrer Meinung richtig, welche falsch. Sollte Ihnen das nicht möglich sein, sollten Sie Ihre Argumente überdenken.

  77. Lieber Herr Holzherr,

    zu Ihrem Kommentar vom 17.4. @ 17:23 hätte ich eine kleine Frage: woher wissen Sie denn eigentlich, dass die Grünen-Wähler zu den Vielfliegern gehören? Falls es dazu Statistiken gibt, dann benennen Sie diese doch bitte!
    Mich persönlich stört dieser Vorwurf an die Grünen-Wähler zwar nicht. Ich fände es allerdings im Sinn einer sachlichen Diskussion prinzipiell nicht gut, wenn sie diese Behauptung nicht belegen könnten.

    Die meisten Photovoltaikanlagen (ich habe selber eine) sind in Deutschland übrigens auch nicht durch Appelle an die Moral entstanden, sondern durch das EEG. D.h. mit Hilfe eines Zwangs für die Stromverbraucher (EEG-Umlage) wurde für Stromerzeuger ein finanzieller Anreiz in Verbindung mit Planungssicherheit geschaffen.
    In Ihrem Kommentar fehlt mir (in Anlehnung an das EEG) allerdings noch die Aussage, was mit den staatlichen Einnahmen aus einer CO2-Abgabe gemacht werden soll. Es reicht ja nicht, nur unerwünschtes Verhalten zu verteuern, sondern man muss gleichzeitig auch gewünschtes Verhalten fördern – oder liege ich da falsch?

  78. “Das einzig sichtbare, was Sie mi Ihren „suggestiven Reduktionen“ kreieren, sind eine Handvoll realitätsentrückter Fans, wie Paul Stefan im Kommentarbereich.”

    Sie sind nicht willens, halbwegs sachlich zu argumentieren. Nein, Herr Jaeger ist absolut unschuldig an meinem geistigen Zustand. 😉

    Die Gesamtsituation ist glasklar: business as usual führt zu einer globalen Erwärmung von 3-4°C um 2100. Die “Anpassung” daran wird in Kollaps vieler Gesellschaften liegen.
    Wenn den Menschen billige Bananen wichtiger als das ist, wird es eben diese Konsequenzen haben. Es werden aber nicht alle hinnehmen, dass ihre Mitmenschen munter weiter Löcher ins Schiff bohren.

  79. @Andreas Kohlmann (Zitat): „woher wissen sie denn eigentlich dass die Grünen zu den Vielfliegern gehören“. Das las ich in SPON unter dem Titel Reiseverhalten von Grünen-Wählern: Bahn predigen, Business fliegen.
    Noch dazu was mit CO2-Steuern geschehen soll, wer diese also erhält. Ein immer wieder gehörter Vorschlag ist der, dass die Steuer vollkommen an die Bevölkerung zurückgezahlt wird mit dem Ziel, dass Leute, die wenig CO2 produzieren belohnt werden (sie erhalten mehr zurück als sie an Steuern abgeben müssen) und Leute, die viel verbrauchen bestraft werden. Grund: CO2-Steuern erweisen sich in Umfragen immer wieder als äusserst unpopulär – vor allem in den USA, wo Steuererhöhungen an und für sich schon auf Widerstand stossen. Eine Steuer, die bei Leuten mit wenig CO2-Emissionen aber in der Bilanz nicht zu Abgaben sondern zu Einnahmen führt, sollte deshalb am wenigsten Widerstand auslösen.

  80. Wir glauben: Aus Klimaschutzgründen müssten wir auf die Förderung von Kohle, Öl und Erdgas verzichten. Ja, das müssten wir. Wir tun es aber nicht – nicht freiwillig. Doch schon ab 2030 wird wohl das Fördermaximum bei Erdöl erreicht. Die Erdgasförderung allerdings kann noch viel länger steigen.
    Man kann das Verhalten der Menschheit also auch so interpretieren: Sie will vom Erdöl nur etwas früher wegkommen als sie es ohnehin tun müsste. Viele Staaten steigen auf Erdgas um mit der Begründung, Erdgas sei “grün”. Dabei ist ein anderer wichtiger Grund für das Umsteigen auf Erdgas einfach der, dass es noch viel von ihm gibt. Insbesondere Russland, aber auch die USA, haben noch gewaltig Erdgasreserven.
    Einen echt freiwilligen Ausstieg gibt es nur bei der Kohle, denn die Kohlereserven würden noch 100 Jahre oder länger reichen.
    Bei Öl sieht es ganz anders aus. Das globale Fördermaximum von konventionellem Erdöl wurde im Jahr 2006 erreicht, seither kommt immer mehr Erdöl von unkonventionellen Reserven wie tight oil, shale oil, oil sand. Der momentane Förderboom in den USA geht auf solche unkonventionellen Reserven zurück.
    Wenn Deutschland und Europa langsam auf alternative Energiequellen umstellt wie Erneuerbare und Erdgas so sorgt sie also auch vor für eine Zukunft vor in der die Erdölförderung stagnieren wird. Einen echten freiwilligen Verzicht gibt es nur bei der Kohle.

  81. @Martin Holzherr

    » @Andreas Kohlmann (Zitat): „woher wissen sie denn eigentlich dass die Grünen zu den Vielfliegern gehören“. Das las ich in SPON unter dem Titel Reiseverhalten von Grünen-Wählern: Bahn predigen, Business fliegen. «

    Na, dann ist es ja ein Glück, dass nicht 60 Prozent der Wähler Grün wählen… 😉

  82. Was jeder/jede zur Windenergie wissen sollte… aber weder in den „Hauptstrommedien“ und schon gar nicht bei Scilogs von Blog-Artikeln-Schreibern „kommuniziert“ wird, ist die Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier und die Ineffizienz von Windkraftanlagen. Bevor die „üblich Gläubigen der verordneten alternativen Systemenergie“ dazu Statements abgeben, sollten sie erst einmal exemplarisch folgenden Beitrag Wer Wind erntet… lesen (…auch der Kommentarbereich ist lesenswert und teils sehr informativ.) und dann sachorientiert selbst recherchieren.

  83. Deutschland wollte/will mit seiner “Energiewende” Vorreiter im Klimaschutz sein, wird aber mit seinem Plan das letzte Kohlekraftwerk 2038 vom Netz zu nehmen gemäss Carbon Brief das Pariser Abkommen um 1 Milliarde Tonne CO2 verfehlen (Analysis: How far would Germany’s 2038 coal phaseout breach Paris climate goals?)

    Wie lässt es sich erklären, dass ein klimapolitisch so ambitioniertes Land wie Deutschland dennoch ein so grosser Klimasünder ist und bleibt? Wohl einfach so
    1) Deutschland ist ein Kohleland wie heute China oder Indien: Mit Kohle begann in D alles was mit technisch erzeugter Energie zu tun hat.
    2) Deutschland ist heute das wichtigste Industrieland Europas und hat seine Stellung gehalten während Grossbritannien oder Frankreich schon weitgehend deindustrialisiert sind. Ein Industrieland wie Deutschland hat aber viele energieintensisve Bereiche.
    3) Deutschland will seine Stellung als führendes Industrieland in Europa verteidigen und unterlässt deshalb “Experimente” wie einen frühzeitigen Verzicht auf die traditionell so wichtige Kohle.

    Nun gilt aber: China ist praktisch das asiatische Pendant zum europäischen Deutschland. Die chinesische Führung macht sehr ähnliche Überlegungen wie die Deutsche. Sowohl Deutschland wie auch China riskieren lieber eine Klimakatastrophe als eine nationale Katastrophe in Form eines technisch/industriellen Rückschlags. Auch in anderen Punkten gleichen sich China und Deutschland: Beide sind Weltführer in Erneuerbaren und beide haben rekordhohe CO2-Emissionen.

  84. Warum die Dekarbonisierung im Jahr 2050 praktisch in keinem Land abgeschlossen sein wird

    Bill Gates wirbt neuerdings nicht mehr so für Atomreaktoren als Mittel gegen den Klimawandel, denn Strom (von AKW’s oder Erneuerbaren geliefert) verursache sowieso nur 25% der Treibhausgase (in den USA wohl), der Rest falle im Gebäudesektor, im Verkehr, der Landwirtschaft und bei der Fertigung an. Stimmt. Diese Sektoren zu dekarbonisieren ist noch schwieriger als den Stromsektor zu dekarbonisieren. Doch nur schon den Stromsektor beispielsweise mit Erneuerbaren zu dekarbonisieren scheint Technolgien zu erfordern, die es heute noch gar nicht gibt. Das mindestens ist das Fazit des MIT-Review-Artikels We still need breakthroughs to clean the electricity grid für den US-Bundesstaat Kalifornien.
    Dort liest man:
    Die Pläne Kaliforniens, bis Mitte des Jahrhunderts kohlenstofffreien Strom zu erzeugen, erfordern die Entwicklung bahnbrechender Innovationen und die Transformation aller Wirtschaftsbereiche des Staates.

    Selbst das Erreichen der kalifornischen Ziele für 2030 erfordert wahrscheinlich “inkrementelle Innovation”, die Senkung der Kosten und die Verbesserung der Möglichkeiten der Energiespeicherung, der CO2-Abscheidung und der klimaneutralen erneuerbaren Kraftstoffe, sagt Alex Kizer, EFI-Direktor für strategische Forschung. Aber was der Staat bis Mitte des Jahrhunderts erreichen will, könnte technologische Sprünge in den Bereichen Langzeitspeicherung, sauberer Zement, Offshore-Wind, Wasserstoffkraftstoff und anderen Bereichen erfordern.

    Die Erfahrung zeigt aber, dass es sehr viel Zeit braucht bis neue Technologien sich weltweit verbreiten. Und zwar so viel Zeit, dass 2030 oder 2050 diese neuen Technologien (wie Gridspeicher etc) noch nicht überall eingesetzt werden und die Ziele somit gar nicht erreicht werden können.

    Beispiele dafür gibt es viele:
    1) Teslas erstes rein elektrisches Serienfahrzeug erschien 2008. 10 Jahre später hat ein E-Mobil-Boom eingesetzt, aber weltweit ist die 1%-Marke noch nicht erreicht. Unter optimistischen Annahmen werden 2030 50% aller Neuwagen reine E-Mobile sein. Doch auf den Ölverbrauch wird das immer noch nur mittelgrosse Auswirkungen haben, denn Lastwagen, Busse etc. (Schwerverkehr) werden immer noch vorwiegend mit Diesel betrieben werden.
    Fazit: E-Mobile waren vom Prinzip her aber schon 2008 recht ausgereift. 20 Jahre später werden sie selbst bei einem sehr grossen Boom noch wenig ausgerichtet haben, was den Ölverbrauch angeht.
    2) Photovoltaikpanel wurden bereits von den ersten Weltraumsatelliten eingesetzt, 1958 also und bereits in den 1970er Jahren wurden mehr Photovoltaikpanel für Zwecke hier auf der Erde als für den Weltraum hergestellt. Ein eigentlicher Boom setzte 1990 mit dem EEG-Gesetz in Deutschland ein. Heute, im Jahr 2019, also fast 30 Jahre später erzeugen weltweit alle Photovoltaikanlagen immer noch deutlich weniger Strom als alle Wasserkraftwerke zusammen.
    Fazit: Selbst 3 Jahrzehnte genügten nicht um mit Windturbinen und Solarpanel mehr Strom zu erzeugen als mit Wasserkraftwerken.

    Konsequenzen für eine “schnell” Dekarbonisierungspolitik : Bereits existierende Technologe sollte bevorzugt werden. Es gibt eine NREL-Studie welche für die USA nur Erdgas, Wind- und Solarparks und ein stark ausgebautes und zusammengeführtes landesweites Stromnetz grosser Kapazität und grosser Transmissionsleistung einsetzen will und die damit eine 80% Reduktion der CO2-Emissionen im Stromsektor erreicht – und das alles mit bereits bekannten und erprobten Technologien.

  85. Der Klimawandel als Epochenbruch
    Es gibt bis jetzt kein annäherend korrektes Narrativ betreffend den Auswirkungen des Klimawandels. Beliebt ist die Klimakatastrophe oder Klimaapokalypse als aufschreckende Erzählung. Doch Katastrophen wie die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert geben ein falsches Bild. Dies zeigt folgendes Fakt: Die heutigen Deutschen und Europäer als Nachgeborene der beiden Weltkriege leben in einer wiederhergestellten, sich weiterentwickelnden Welt, die aber ökonomisch, kulturell und auch auch ökologisch an die Welt der vorhergehenden Jahrhunderte anschliesst. Pflanzen- und Tierwelt sind zwar heute etwas weniger vielfältig, aber doch recht ähnlich wie vor 200 oder 400 Jahren. Und Wälder hat es heute in Europa sogar 30% mehr als vor 100 Jahren.
    Der Klimawandel aber wird all dies grundlegend ändern. Anders als bei anderen Katastrophen gibt es keine schnelle Wiederherstellung, sondern einen Bruch mit der Vergangenheit, der auch in 300 Jahren noch weiterbestehen wird. Regionen, die heute dicht bevölkert sind und die auf Jahrtausende Jahren von Entwicklung in einem bestimmten Umfeld zurückschauen werden sich vom Charakter her völlig verändern. So werden wohl grosse Teil der Mittelmeerregion unter zunehmender Trockenheit und Hitze leiden, so dass sie letztlich nicht mehr zur subtropischen Klimazone gehören. Umgekehrt könnte die Sahelzone, die heute eine Halbwüste ist, infolge des Wiedereinsetzens des westafrikanischen Monsums neu zu einer klimatisch begünstigten Region, der Region der wiederergrünenden Sahara gehören.
    Nur wenige sind sich dessen heute voll bewusst. Zwar gibt es das Problem des Klimawandels schon lange. Doch selbst die Klimawissenschaftler haben lange Zeit das Publikum zuwenig aufgeklärt. Ich kann mich an ein Interview mit einem Klimawissenschaftler vor etwa 5 bis 7 Jahren erinnern, der selber meinte, das Publikum sei sich wohl noch nicht bewusst, dass der Klimawandel nur gestoppt werden könne, wenn die Menschheit vollkommen auf Kohle, Öl und Erdgas und auch auf andere CO2-erzeugende Prozesse verzichte. Das wussten die Klimawissenschaftler zwar schon länger, aber sie waren sich auch bewusst, dass dies in einem gewissen Sinne nicht vermittelbar war, denn unser ganzes Leben war davon bestimmt und bis dahin dominierte in der Öffentlichkeit nur gerade die Erzählung von der Notwendigkeit des Sparens, des Energiesparens beispielsweise, nicht aber die korrekte Erzählung des notwendigen vollkommenen Verzichts auf Kohle, Öl und Erdgas.
    Der drohende Epochenbruch, die irreversible Reise in eine ganz andere Zukunft aus der es kein einfaches Zurück gibt, ist wohl auch der wichtigste Grund warum wir heute etwas gegen den Klimawandel unternehmen sollten. Denn was heute passiert wirkt sich auch noch in 300 Jahren aus.

Schreibe einen Kommentar


E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
-- Auch möglich: Abo ohne Kommentar. +