Schischak: Pharao Schoschenk I. oder Ramses III.?

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Archäologische Spatenstiche

Peter van der VeenIn einem im März 2009 erschienenen Aufsatz in der britischen Fachzeitschrift Palestine Exploration Quarterly heißt es, dass der ägyptische Pharao Schoschenk I. nicht um 950 sondern erst 100 Jahre später um 850 v. Chr. regiert haben soll. Der Autor Dr. Rupert Chapman, archäologischer Mitarbeiter des Britischen Museums, betont gegen Ende des Artikels, dass der Pharao somit wohl nicht mit dem in 1. Könige 14,25 genannten Pharao Schischak identisch sein kann, der nach der Überlieferung die Jerusalemer Tempel- und Palastschätze geraubt haben soll. Die Gleichsetzung geht auf Jean Champolion im frühen 19. Jhd. zurück, der die Hieroglyphen entzifferte. Obwohl die meisten Wissenschaftler bislang die Gleichsetzung bejahten, gab es auch gelegentlich Kritiker (bereits 1853 der norwegische Ägyptologe Jens Lieblein; 1983 der Epigraphiker Ronald Wallenfels und wiederholt in den 80-90er Jahre der Bibelarchäologe John Bimson). Da Schoschenk nirgendwo in seiner Feldzugsliste Jerusalem erwähnt und vor allem das Zehnstämmegebiet nördlich von Jerusalem erobert haben soll, wo nach der biblischen Überlieferung Schischaks Verbündeter Jerobeam I. regierte, gab es eben auch Zweifler. Anfänglich hatte Champolion in einem Namensring ydhmlk gelesen, das er mit dem „Königreich Juda“ übersetzten wollte. Heute wird der gleiche Name als „Hand/Stele des Königs“ gelesen und diese Lokalität wird viel nördlicher in der Nähe der Stadt Megiddo gesucht.

Immerhin war bzw. ist die Gleichsetzung beider Pharaonen für die meisten Gelehrten ein wichtiger Angelpunkt zwischen Israel und Ägypten im 10. vorchristlichen Jahrhundert. Obwohl es immer wieder betont wird, dass Schoschenk und Schischak in derselben Zeit lebten und somit ja auch durchaus identisch sein müssen (die beiden Namen sind ja auch sehr ähnlich), stimmt dies so jedoch nicht. In Wirklichkeit wurde die ägyptische Chronologie der Dritten Zwischenzeit (1070-715 v. Chr.) künstlich aufgebläht, um diesen Angelpunkt zu ermöglichen. Wäre die biblische Geschichte Schischaks nicht gewesen, so hätte man Schoschenk wohl eher irgendwann im 9. Jhd. v. Chr. datiert.

Um hier jedoch absolute Klarheit zu schaffen, braucht man unabhängige Schriftzeugen aus einer archäologisch gut datierten Schicht aus entweder dem 10. oder 9. Jh. v. Chr. Zwar gibt es eine solche Inschrift, aber leider ist der Fundkontext nicht so eindeutig wie wir ihn vielleicht gerne hätten. Zumindest war das die Lage bis auf heute, denn Rupert Chapman behauptet nun Hinweise gefunden zu haben, die beweisen könnten, dass Schoschenk später als Schischak regiert hat. Bereits 1926 war von Archäologen der Chicago-Universität ein Stelenfragment dieses Schoschenks in Megiddo entdeckt worden. Leider befand sich das Stück nicht in seinem ursprünglichen Fundkontext, sondern auf einem Schutthügel am nordöstlichen Rand der Stadt und zwar aus der früheren Grabung des deutschen Archäologen Gottlieb Schumachers, der hier zwischen 1903-1905 gegraben hatte. Die Chicago-Archäologen datierten das Stelen-Fragment auf die Zeit von Megiddo Schicht IV, da sie diese Schicht auf die Zeit Salomos im 10. Jhd. v. Chr. datierten. Da Schoschenk während der Regierung von Salomos Sohn Rehabeam gegen Palästina in den Krieg zog, schien diese Datierung gut zu passen. Heute weiß man jedoch, dass nur ein Teil von Schicht IV (d.h. Schicht VA/IVB) aus dem 10. Jh. v. Chr. stammt und auch nur vielleicht, denn nicht alle Wissenschaftler teilen diese Meinung. Anhänger der sog. „Low Chronology“ der Universität Tel Aviv (wie auch britische Archäologen, die bereits früher auf Samaria gegraben hatten) datieren diese Schicht auf das 9. Jh. v. Chr., als das Nordreich Israels nicht von Salomo, sondern von Omri und Ahab regiert wurde (ca. 880-850 v. Chr.).

Chapman hat sich die verschiedenen Ausgrabungsrapporte genauestens angeschaut. Da ein Teil der Grabungsergebnisse der Chicago-Archäologen erst 2004 veröffentlicht wurde, konnte Chapman seine Forschung erst vor kurzem abschließen. Er zeigt, wie Schumacher in der Nordost Ecke des Tells Schicht VA/IVB erreichte, jedoch nie tiefer vorgedrungen war. Da das Stelenfragment 1926 ganz oben auf dem Schutthügel entdeckt wurde, musste es stratigrafisch (nach der Reihenfolge der Schichten) zu der tiefstgelegenen Schicht Schumachers gehört haben! Zudem sagt uns das Stelenfragment, dass es bereits damals als Baustein wieder verwendet worden war. Da die Stele jedoch nie fertig gestellt wurde (ihre Oberfläche wurde nie poliert) vermutet Chapman, dass sie kurz nach dem Feldzug Schoschenks (noch während Schicht VA/IVB) von den Gegnern zerstört wurde. Während VA/IVB nach der traditionellen Datierung kurz nach 1000 v. Chr. und nach der „Low Chronology“ erst nach 930 oder sogar 900 v. Chr. anfing, ist das Stück zu alt für die traditionelle Datierung Schoschenks (der nach der herkömmlichen Chronologie im Jahr 925 v. Chr. Palästina eroberte). Chapman geht hier noch weiter. Er hat sich ebenfalls eingehend mit der Archäologie Samarias, der Hautstadt Omris und Ahabs aus dem 9. Jh. v. Chr., befasst. Denn als die nördliche Hauptstadt Samaria um 880 v. Chr. gebaut wurde, lebten die Menschen in Israel noch in der Eisenzeit IB-Periode. Keramik aus dieser Periode fanden die Archäologen nicht nur in den Fundamenten des Palastes von Samaria, sondern auch auf den Fussböden. Traditionell wird diese Keramik (auch bekannt aus Megiddo Schicht VIA) auf das späte 11. bis frühe 10. Jh. v. Chr. datiert (also 150 Jahre vor Omri!). Wenn Chapman recht hat, kann Megiddo Schicht VB nicht vor 870 v. Chr. und VA/IVB (aus der Eisenzeit IIA) wohl kaum vor 850 v. Chr. angefangen haben. Schoschenk lebte somit ca. 100 Jahre nach Schischak! Beide Könige könnten also niemals die gleichen Personen gewesen sein.

Interessanterweise hatte schon Ronald Wallenfels 1983 in der Zeitschrift Journal of Ancient Near Eastern Studies angedeutet, dass Inschriften aus der phönizischen Küstenstadt Byblos aus der Zeit kurz nach Schoschenk auf die Mitte des 8. Jhs. v. Chr. zu datieren wären, also ca. 150 Jahre später als bisher vermutet wurde. Denn in einer der Inschriften wurde ein König namens Schepitbaal, ein Sohn Elibaals, erwähnt. Während Elibaal in Inschriften als Zeitgenosse von Schoschenks Sohn Osorkon belegt ist, ist ein Schepitbaal als König von Byblos in den Annalen des assyrischen Königs Tiglatpileser III. um 740 v. Chr. belegt. Nun wird sich jedoch zeigen müssen, wie andere Wissenschaftler auf die Argumente Chapmans reagieren werden. Sollte er aber recht behalten, so muss die Frage neu gestellt werden, wer mit dem biblischen Pharao Schischak gemeint sein könnte. In ihrem 1991 erschienenen Buch „Centuries of Darkness“ (in dem die Autoren von einer Revision der gängigen Chronologie um 250 Jahre ausgehen), vermuten Peter James und seine Kollegen, dass Schischak vielleicht mit Ramses III. identisch sein könnte, der herkömmlich im frühen 12. Jh. v. Chr. regierte. Obwohl von keinem Pharao nach Ramses III. und vor Schoschenk I. (oder dessen nahem Zeitgenossen Siamun) bekannt ist, dass er einen Feldzug nach Palästina geführt hat, könnte es sich alternativ auch um einen späteren „Ramessiden“ handeln. Eine Gleichsetzung mit Ramses III. ist jedoch attraktiv, vor allem wenn man die anderweitig von James und diesem Autor aufgezeigten archäologischen Parallelen in Jerusalem aus der frühen Eisenzeit (12. Jh. v. Chr.) mit den Bauten Davids und Salomos aus dem 10. Jh. v. Chr. in Betracht zieht (vgl. „Geschichtsbild in Scherben?“, Spektrum Dezember 2008).

Ob diese Vermutungen der Wirklichkeit entsprechen oder auch nicht? „Time will tell ….!“

Literatur:
R. Chapman, „Putting Sheshonq I in his Place“, Palestine Exploration Quarterly 141:1 (2009), S. 4-17.

Schoschenk stele

Stelenfragment Schoschenks aus Megiddo (Foto: D. Ellis/P. van der Veen)

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Peter van der Veen hegt seit seiner Jugend großes Interesse an der Geschichte und Archäologie der Bibel. Er ist Leiter einer deutschen Arbeitsgruppe für Biblische Archäologie und arbeitet seit seiner Promotion über antike Beamtensiegel (Uni Bristol, 2005) an mehreren Forschungsprojekten zur Archäologie des alten Israel.

5 Kommentare

  1. Name

    Hallo,

    an dieser Stelle hätte ich gern mal eine Frage. Und zwar lese ich grad Ihr Buch “Biblische Archäologie am Scheideweg”. Ich hänge da etwas fest in dem mittleren Teil wo es um die Schischak/Schoschenk-Gleichung geht. Und zwar erwähnen Sie die griechischen Texte des alten Testaments und die dortige Schreibung des Namens des Pharaos. Mir selber steht leider kein originales Manuskript zur Verfügung, aber ich habe Zugriff auf den Text der Septuaginta durch diverse Bibelsoftware wie Mybible oder TheWord. Auch im Internet sind die griechischen Texte digitalisiert abrufbar, und über die Wikipediaseite über die Septuaginta zu finden.
    Jedenfalls lautet der Name des Pharaos in diesen Texten an keiner Stelle so, wie ich es in Ihrem Buch vorfand. Der Name der dort steht, lautet Sousakim (ÿÅñº¹¼). Was können Sie mir dazu sagen ?
    Diese Schreibform taucht auch bei Eusebius nicht auf, und der einzige Name der meiner bescheidenen Meinung nach zu den von ihm aufgelisteten Pharaonen passt, wäre Seson-Chusis der 1. König der 22. Dynastie, welcher ja wiederum Schoschenk ist.

    Und in dem Zusammenhang noch eine weitere Frage. Wenn ich das richtig erfasse, wurde die Zeit des Exodus im Zusammenhang mit Pharao Echnaton ermittelt. Dadurch ergibt sich das Jahr um 1353–1336 v. Chr als er regierte.
    Jetzt die eigentliche Frage : Wieso Echnaton ?
    Eusebius sagt, dass der Auszug mit Mose als Heerführer der “Juden” (Israeliten wäre wohl der bessere Ausdruck zu der Zeit) unter Pharao Achencheres der 18. Dynastie stattfand. Dieser ist laut Wikipedia identisch mit Amenophis IV auch Echnaton genannt.
    Basiert das zeitliche Konzept um Exodus/Echnaton auf die Aussagen von Eusebius, die er wiederum von Manetho übernahm ?
    Ich glaube, da ist die Schischak/Schoschenk-Gleichung doch um einiges naheliegender.
    Ich habe zwar Ihre oben im Text aufgeführten Gegenargumente gelesen, möchte aber trotzdem noch anmerken, dass, wenn Schoschenk den Feldzug nach Paslästina nach der konventionellen Chronologie tatsächlich um 926 v.Chr. führte, dann kann der Exodus niemals zur konventionellen Zeit Echnatons gewesen sein.
    Laut Bibel (1.Könige 14,25) zog Schischak im 5. Jahre Rehabeams gegen Jerusalem. Vor Rehabeam regierte sein Vater Salomo ingesamt 40 Jahre, und begann im 4. Jahr seiner Regierung mit dem Bau des Tempels, zu welcher Zeit laut Bibel (1. Könige 6,1) der Exodus 480 Jahre her war. Rechnet man jetzt zu diesen 480 Jahren noch die Zeit bis zum Feldzug Schischaks hinzu, kommen wir ungefähr auf 520 Jahre, die der Exodus vor dem Feldzug Schischaks gewesen sein muss, also auf das Jahr 1446 v.Chr. Wenn ich richtig geguckt habe regierte da konventionell Thutmosis III.

    Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, wenn ich hier einige Dinge aus ihrem Buch möglicherweise schon vorgreife, aber das brannte mir unter den Nägeln, und zudem bin ich auch ein Laie was Ägyptologie angeht, und habe mich entsprechend schwer durch das Buch zu kämpfen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern bis ich da durch bin.

    MFG, ein Leser

  2. Name

    Lieber Herr X,

    Vielen Dank für Ihre Interesse. Ich muss kurz antworten da ich z. Zt. sehr beschäftigt bin und am Wochenende in England ein wichtiges Kolloquium leite.
    Die Septuaginta nennt Schischak Sousakim. Flavius Josephus nennt in Sousakas. Ich habe weitere Namen genannt die in der Septuaginta den verwandten Namen Shashak darlegen (nicht Shishak!).
    Tatsächlich ist der Name Schischak in der Bibel sehr ähnlich wie Schoschenk. Das bestreitet niemand. Was aber hier wichtig ist, ist die Frage ob die Chronologie uns erlaubt Schischak mit Schoschenk gleichzusetzen. In den letzten 3 Jahren gab es nun doch wiederholt Kritik an diese Gleichsetzung da manche Wissenschaftler Schoschenk sowohl archäologisch in Israel wie auch chronologisch in Ägypten erst im 9. Jh. datieren. Das ist der Punkt. Wenn nun Schoschenk nicht mit Schischak gleichgesetzt werden kann (das ist aber nicht bewiesen obwohl es wichtige Argumente gegen die traditionelle Gleichsetzung gibt, z.B. in unserm Buch der Artikel von John Bimson!), dann muss ein neuer Kandidat gesucht werden. Das könnte Siamun sein, aber wahrscheinlicher ist dass es sich um ein ramessidischer Pharao handeln könnte. Obwohl wir in unserm Buch noch der Meinung waren dieser Kandidat wäre wahrscheinlich Ramses II., würden wir heute eher Ramses III. oder einen späteren Ramses vorschlagen. Der Kurzname für Ramses, ssw, könnte sich zu ssq entwickelt haben, da um traditionell 1200 v. Chr. (revidiert um 950 v. Chr.) das alphabetische waw wie das spätere qoph geschrieben wurde und ein späterer Schreiber diese Form des waw nicht mehr kannte (und dort also unbedingt ein qoph lesen musste). Ob das passiert ist kann natürlich niemand beweisen. Wie ich dargelegt habe, kann der Name Schischak auch ein Namenspiel sein und auf einen früheren wohl anderen Namen wie ssw für Ramses zurückgehen, indem der Name aufgrund des hebräischen Verbs shqq (plündern, sich auf die Beute stürzen) umgewandelt wurde. Solche Änderungen sind im alten Hebräisch üblig und können deshalb nicht ausgeschlossen werden.

    Die andere Frage bezüglich des Pharaos des Auszugs. Nein ich glaube auch nicht dass Echnaton der Pharao des Auszugs ist. Da ich aber davon ausgehe dass die traditionelle Chronologie mindestens um 150 + Jahre nach unten korrigiert werden muss und auch ich den Auszug c. 1450 v. Chr. datiere, platziere ich den Auszug aus Ägypten deutlich früher als Thutmosis III., d.h. am Ende der 13. DYN oder am Anfang der Hyksoszeit.
    Liebe Grüsse und viel Spass bein Studieren des Buches,
    Peter van der Veen
    Das Thema

  3. Name X Sorry

    Lieber Jörg,

    Leider habe ich zuspät gesehen dass Ihr Name dran stand, ich meinte da stand nur “Name” aber das bezog sich auf der Name Schischak. Sorry, das war nicht böse gemeint.

    Liebe Grüsse
    Peter van der Veen

  4. Name

    Hallo Herr van der Veen,

    vielen Dank für ihre rasche und “kurze” Rückmeldung 🙂
    Tatsächlich hab ich mich bei der kleinen Tabelle mit den griechischen Namen verlesen. Das muss an den vielen neuen Namen liegen, die sich alle ähneln.
    Das ist mir zwar trotzdem ein wenig peinlich, aber andererseits bin ich jetzt auch etwas beruhigt, weil ich schon dachte, dass es verschiedene bzw. deutlich unterschiedliche Septuaginta -Texte gibt, und ich die ganze Zeit eine womöglich nur amateurhafte Zusammenstellung hätte. Trotzdem bin ich andererseits froh, dass ich durch mein Missgeschick etwas hängen geblieben bin, weil ich dadurch in den letzten Tagen zusätzlich eine Menge gelernt habe bei den Nachforschungen.

    Trotzdem noch eine kleine weitere Frage im Zusammenhang mit der Septuaginta. In wie weit hilft ein ins griechische übersetzter Text, wenn es um Wörter geht, die in der Originalsprache mit “Sch”-Lauten geschrieben oder gesprochen werden ?

    Zu meiner weiteren Frage zu Echnaton und Ihrer Antwort : Mir ist inzwischen bewusst, dass die ganze Sache mit der Chronologie natürlich weitaus komplizierter ist. Mir ging es bei meinem Gedankenspiel auch nicht um die vollständige Chronologie, sondern nur um einen bestimmten Rahmen, der in sich selbst stimmig wäre.
    Dass es Echnaton nicht sein kann, da sind wir uns ja einig, aber inzwischen kam ich auch darauf, dass nicht Echnaton der üblicherweise favorisierte Pharao zur Zeit des Exodus ist, sondern Ramses II. Dieser passt aber, wenn man von der Schoschenk/Schischak-Gleichung ausgeht, natürlich noch viel weniger unter der Berücksichtigung der 480 Jahre aus 1. Könige 6.
    So unsicher die Schischak/Schoschenk-Gleichung auch sein mag (und ich bin ja eher auf ihrer Seite), so ist diese immerhin noch deutlich naheliegender, als dass Ramses II oder sonst ein Ramses überhaupt was mit dem Exodus zu tun haben. Es gibt in der Bibel auch sowieso nicht den kleinsten Hinweis auf diesen Pharao. In 2. Mose wird nur der Name Ramses als Stadt erwähnt, und im 1. Buch Mose die dazugehörige Landschaft gleichen Namens. Aber an vielen Stellen benutzt der Autor Namen für Orte, die, wie er auch oft selber sagt, früher anders lauteten. Klar ist, dass auch wenn Ramses der jenige Pharao wäre, würde das nicht die Namensgebung zur Zeit der Übersiedlung Jakobs erklären, denn diese war ja noch mal 430 Jahre früher. Bemerkenswert fand ich ja noch den Hinweis im 2. Mose 1, dass ein Pharao kam, der nichts von Joseph wusste. Das scheint mir doch sehr für einen Machtwechsel in der Regierung zu sprechen, so wie auch die veränderte Politikführung dafür spricht. Vor allem auch, weil sehr wohl eine Art Familientradition in der antisemitischen Politik erkennbar ist, da ja der neue Pharao stirbt, und der dann folgende, auf gleiche Weise weiter macht. Vor Josephs Tod usw. präsentierten sich die Ägypter in der Bibel doch irgendwie anders.
    Ich bin zwar überzeugt davon, dass die Bücher Mose im Grunde auch wirklich von Mose sind, aber auch dass ein späterer Redakteuer sie auf die heute vorliegende Weise zusammen fügte. Selbstverständlich auch unter Inspiration des heiligen Geistes. Darum denke ich, dass es wohl eine auch aus der Bibel bekannte Person war, wie z.B. Esra oder Nathan.

    Achja, und noch eine Anmerkung die Sie möglicherweise etwas schockieren könnte.

    Die allgemeine Chronologische Forschung stützt sich ja sehr auf die astronomischen Datenm heidnischer Kulturen. Haben Sie sich denn niemals gefragt, warum es sowas in der Bibel nicht gibt ? Wie oft dachte ich, dass es doch so einfach wäre, wenn die Bibel uns da Daten liefern würde. Aber komplett fehlanzeige. Warum ? Ja, warum nur ?
    Die Antwort ist : Weil Gott gar nicht will, dass wir unser Schicksal, weder aus Vergangenheit oder Zukunft, von den Gestirnen herleiten. Gott stellt das Befragen der Gestirne auf die selbe Stufe mit Götzendienst (5. Mose 4,19).
    Auch wenn man dennoch eine bestimmte Freiheit aus diesem Vers heraus lesen möchte, so ist doch grundsätzlich klar, dass das Schicksal der Menschen nicht vom Automatismus der Naturgesetze abhängt, sondern durch das aktive Wirken Gottes. Gott hat die Sterne nicht geschaffen, damit wir nach vorne oder hinten schauen können, sondern, zwar um Zeiten um Jahre zu bestimmen, aber nur im persönlichen Rahmen für seine eigene Zeitspanne. Der Blick in die Sterne kann also trügen. Denn auch wenn bestimmte Rechnungen ansich zwar richtig sind (Mathematik bezweifle ich nicht), sagt das im Endeffekt nichts über die stattgefundene oder stattfinden werdende Realität aus. Ich vertrau da lieber der Bibel, als irgendwelchen Angaben Babylons (der Mutter der Huren).
    Wenn die Rechnungen stimmen, müsste unsere Sonne sich ja auch in so und so viel Jahren aufblähen usw. Nur nützt die Rechnung in der Realität nichts, wenn Gott andere Pläne hat. Ich kann beim besten Willen keinen Unterschied erkennen zwischen den Methoden der Astronomie und der Astrologie.

    PS: Was meinen Namen angeht, der Nachname ist ja in der E-Mail Adresse erkennbar (ich weiss nicht ob Sie darauf auch Zugriff haben ?). Es war schon so beabsichtigt, dass ich hier mit Vornamen angesprochen werden darf 🙂

    MFG, Jörg

  5. Hallo
    Ich bin Bruno Kern.
    Und ich bin gerade dabei um die Jüdische Geschichte der Bibilischen Geschichte zu verstehen,aber ich habe zweifel an dieser these ?

    Ich habe nämlich andere daten errechnet als jeder andere Forscher und kom auf ganz andere Daten und andere Pharaonen in der Zeit von Moses Geburt .
    Ich wäre sehr himmelisch froh wenn ich mal recht bekämme von Anderen Forschern, weil ich habe andere Pharaonen : nämlich : Sobekhotop IV,Pharao von Ägypten ,sol der Stiefvater von Moses gewesen in der regierten zeit (1685-1678 v.chr.) im 3 jahr soll Moses Geburt gewesen sein .
    dann wäre der Auszug aus Ägypten im Jahre 1602 v.chr losgegangen sein und 40 jahre lang die Wanderung in der A^gypten durch die kale Wüste gegangen sein ,bis es ankam im jahre von 1562 v.chr ,weil dieser Pharao Sobekhotep IV hat eine Tochter Khenepheres,,sie fand Moses in dem Schilfkorb, und ernähte Moses am Hofe ihres Vaters Sobekhotep IV.wenn es hundertpro richtig ist müsste Moses gelebt haben von 1682 v.Chr bis 1562 v.chr.,ich habe nämlich bei vielen Forschern im internet reingegekucht und und diese namen immer wieder gelezen .
    jetzt noch in meiner ansicht müsste es total richtig sein.

    Wenn Sie etwa andere Daten haben über diese überlieferung der Bibel ?
    Mit Freundlichen grüssen
    Bruno Kern

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